DE2429832C3 - Vorrichtung zum optischen Messen des Verunreinigungsgrades von Abwässern - Google Patents
Vorrichtung zum optischen Messen des Verunreinigungsgrades von AbwässernInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum optischen Messen des Verunreinigungsgrades von Abwässern,
mit einer Meßkammer, in welcher mittels einer an eine Zuführkammer für das Abwasser an deren Boden
angeschlossenen Düse ein Flüssigkeitsfreistrahl gebildet wird, auf den der Meßstrahl eines optischen Meßgerätes
gerichtet ist.
Solche Vorrichtungen können zum Erfassen und Messen der Zusammensetzungen von Verunreinigungen
im Abwasser dienen, das von Schiffen, verschiedenen Anlagen und Fabriken abgegeben wird. Bekanntlich
ist Fluß- und Meerwasser in verschiedenen Ländern erheblich durch öl, Chemikalien und dergleichen
verunreinigt. Schwere ölbestandteile im Abwasser können dadurch erfaßt werden, daß Schwerölkomponenten
im allgemeinen fluoreszieren, wenn sie mit ultravioletten Strahlen bestrahlt werden. Andere ölbestandteile,
die nicht fluoreszieren, wie beispielsweise Benzol, Toluol und Xylol, sowie feste Bestandteile im
Abwasser können über die Absorption von ultravioletten und infraroten Strahlen erfaßt werden. Die Menge
an absorbiertem infraroten Licht ist nahezu proportional zu den festen Bestandteilen. Daher lassen sich die
nicht fluoreszierenden ölbestandteile dadurch ermit- ho
teln, daß man den Absorptionsgrad von infrarotem Licht von dem Absorptionsgrad ultravioletten Lichtes
abzieht. Dies kann mittels eines Analog- oder Digitalrechners durchgeführt werden.
Für solche Messungen ist es gemäß den eingangs <>s
erwähnten Merkmalen bekannt, den Meßstrahl eines entsprechenden optischen Meßgerätes auf einen mittels
einer Düse gebildeten Flüssigkeitsfreistrahl zu richten.
Der Vorteil der Messung an einem Freistrahl besteht darin, daß das Meßergebnis nicht durch Verunreinigungen
an festen Begrenzungswänden des Meßstromes beeinträchtigt werden kann. Bei der bekannten
Vorrichtung (US-PS 35 81 085) isi der Freistrahl ein Rundstrahl, der jedoch verhältnismäßig leicht instabil
werden kann, so daß Turbulenzen wenigstens an den Grenzflächen des Strahles gebildet werden, an welchen
der Meßstrahl unkontrolliert reflektiert wird, so daß hierdurch das Meßergebnis verfälscht werden kann.
Turbulenzen können bei der bekannten Vorrichtung überdies leicht durch Erschütterung und einen ungleichmäßigen
Zufluß des zu beobachtenden Flüssigkeitsstromes zu der den Freistrahl bildenden Düse induziert
werden.
Demgegenüber wird durch die Erfindung die Aufgabe gelöst, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art so
auszugestalten, daß M-jßwertverfälschungen durch
unkontrollierte Reflexionen an den Grenzflächen des Freistrahles weitestgehend vermieden sind.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Zuführkammer als Standrohr mit einem dessen
Flüssigkeitsstand bestimmenden Überlauf ausgestattet ist und die Düse als einen laminaren Flachstrahl
bildende Schlitzdüse ausgebildet ist.
Durch das erfindungsgemäße Standrohr, dessen Flüssigkeitsstand durch den Überlauf konstant gehalten
wird, ist auch der Auspreßdruck an der Düsenmündung konstant und weitgehend unabhängig von auf die
Vorrichtung einwirkenden Erschütterungen, Außerdem ist der durch die erfindungsgemäße Schlitzdüse
gebildete Flachstrahl verhältnismäßig stabil, so daß durch entsprechende Abstimmung des Düsenquerschnitts
auf den Querschnitt des Standrohres ein laminarer Strömungszustand in dem Flachstrahl erreicht
werden kann und dadurch Turbulenzen an den Grenzflächen des Strahles vermieden sind, wobei auch
eine definierte Durchgangsdicke für den Meßstrahl durch den Flachstrahl vorhanden ist. Insgesamt sind
somit Meßwertverfälschungen weitgehend vermieden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Schlitzdüse mit über ihre Mündung hinausstehenden,
den Flachstrahl seitlich begrenzenden Seitenführungen mit einander zugewendeten Längsnuten ausgestattet.
Durch die genuteten Seitenführungen wird im Zusammenwirken mit der Adhäsion und der Oberflächenspannung
der Flüssigkeit der Flachstrahl an seinen Seitenrandbereichen ausgebreitet gehalten und so weit
stabilisiert, daß auch wesentliche Vibrationen nicht zu einer Dickenänderung des Flachstrahls oder einer
Änderung des laminaren Strömungszustandes führen. Hierdurch läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
ohne Beeinträchtigung des Meßergebnisses in der Umgebung von Vibrationen erzeugenden Maschinen
und elektrischen Motoren an Land, insbesondere aber auch auf Schiffen betreiben, die bekanntlich Wellenvibrationen
und durch die Schiffsmaschine erzeugten Vibrationen unterworfen sind, andererseits eine typische
Abwasserquelle darstellen, deren Abwasser besonders stark verunreinigt sein kann.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 3 bis 5.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung nachfolgend näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Ansicht einer Leitungsanordnung für Abwasser und einer optischen Meßvorrichtung
zum Messen des Verunreinigungsgrades des Abwassers,
Fig.2 eine vergrößerte Querschnittsansicht der Meßvorrichtung aus F i g. 1,
Fig.3 eine Vorderansicht der in Fig.2 gezeigten
Düse und
F i g. 4 einen Längsschnitt durch die in F i p. 3 gezeigte
Düse.
In F i g. 1 wird das Abwasser, wie beispielsweise das Bilgewasser eines Schiffes, aus einera Abflußrohr 1
abgegeben und einem öl-Wasser-Abscheidebehälter 2 zugeführt Danach wird es nach außen über ein
Hauptabflußrohr 8, einen Ventilmechanismus 18 und eine Auslaßö'finung 19 geleitet Für die Messung ist ein
Bypass-Rolsr 3 parallel zum Hauptabflußrohr 8 angeordnet,
so daß ein Teil des Abwassers abgezweigt wird Das Bypass-Rohr 3 enthält eine Pumpe 4 und einen
Rührmechanismus 5, wodurch ein Teil des Abwassers umgerührt, gemischt und dann einer Abgabeöffnung 6
zugeführt wird, um abwärts zu strömen. Am Einlaß des Bypass-Rohres 3 ist eine mehretagige Einlaßeinrichtung
43 angeordnet, durch die das Abwasser aus verschiedenen Querschnittsbereichen des Rohres 8 gleichförmig
abgezweigt wird. Eine als Standrohr 9 ausgebildete Zuführkammer für die Meßflüssigkeit ist unterhalb der
Abgabeöffnung 6 angeordnet, wobei das obere Ende des Standrohres 9 von einem ringförmigen Element 7
umgeben wird, um überströmendes Wasser zu sammeln, so daß dieses wieder in das Hauptabflußrohr 8
zurückgeleitet werden kann. Das untere Ende des Standrohres 9 für die Meßflüssigkeit wird durch eine
Schlitzdüse 15 gebildet, die so konstruiert ist, daß ein laminarer Flachstrahl 10 bestimmter Dicke entsteht.
Der laminare Flachstrahl 10 wird von einem Aufnehmer 16 aufgenommen und dem Hauptrohr 8 wieder
zugeleitet. Somit wird der durch die Düse 15 gebildete laminare Flachstrahl 10 als Meßbereich verwendet,
wobei die Strömung unter einem konstanten statischen Druckgefälle, bestimmt durch die Höhe des Standrohres
9, selbst dann steht, wenn die Menge an homogenisiertem vom Rührmechanismus 5 angegebenen Wasser sich
ändert. Mit anderen Worten werden die Dicke und der Durchsatz für den laminaren Flachstrahl 10 stets bei
konstanten Werten gehalten, wobei dies unabhängig von den durch die Pumpe 4 und durch eine am
Abflußrohr 1 angeschlossene nicht gezeigte Absaugpumpe geschaffenen Flüssigkeitsdrücken ist. Insbesondere
sei darauf hingewiesen, daß das Wasser niemals aus der Düse 15 unter einem nennenswerten Druck
ausgestoßen wird, da die laminare Strömung vollständig unabhängig vom Flüssigkeitsdruck ist und der Flüssigkeitsdruck
aufgrund des konstanten statischen Gefälles nicht sehr hoch ist. Vielmehr fließt das Wasser zur
Bildung des laminaren Flachstrahls auf natürliche Weise nach unten, so daß die Genauigkeit der optischen
Messung in der Meßzone erhöht werden kann; dies wird nachfolgend beschrieben. Der optische Detektor umfaßt
Lichtquellen 11 und 13, wobei erstere infrarote Strahlen aussendet und letztere eine Quecksilberlampe
oder dergleichen ist, die Licht aussendet, welches eine Fluoreszenz durch den schweren ölbestandteil im
Abwasser bedingt. Die erhaltene Fluoreszenz wird durch einen unterhalb der Quelle 13 angeordneten
Lichtempfänger 14 empfangen. Die infraroten Strahlen von der Quelle 11, die nicht in dem Flachstrahl 10
absorbiert werden, werden durch einen an der Rückseite des Flachstrahls angeordneten Lichtempfänger
21 aufgenommen, während die ultravioletten Strahlen durch den Lichtempfänger 22 erfaßt werden,
der ebenfalls an der Rückseite des Flachstrahls
angeordnet ist Jeder Lichtempfänger 14,21 und 22 kann
ein bekanntes fotoelektrisches Element aufweisen, und die Ausgänge der betreffenden Lichtempfänger werden
über elektrische Leitungen 24,25 und 26 einem Rechner 17 zugeführt Im Rechner Yl werden die Ausgänge in
zweckmäßiger Weise behandelt, um die fluoreszierende ölkomponente, den Gesamtöibestandteil und die
gesamten Verunreinigungen zu messen und aufzuzeichnen. Der Rechner 17 ist mit einem Ausgangsbetätigungsschaltkreis
23 versehen, um ein Schaltventil 18 immer dann zu betätigen, wenn eine der gemessenen
Komponenten oder das Betriebsergebnis einen bestimmten Wert überschreitet, wodurch das durch das
Hauptabflußrohr 8 zur Auslaßöffnung 19 fließende Abwasser über ein Rückflußrohr 20 zurück zum
Öl-Wasser-Abscheider 2 geleitet wird. Weiter ist es möglich, durch den Arbeitsschaltkreis 23 eine nicht
dargestellte passende Alarmeinrichtung immer dann zu betätigen, wenn der Grad an Verunreinigungen einen
bestimmten Wert überschreitet.
F i g. 2 bis 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Schlitzdüse, die auf einem Schiff oder dergleichen
angeordnet werden kann, um eine genaue Messung der Verunreinigung des Abwassers vorzunehmen. Wie
dargestellt, ist ein Verbindungsstück 30 auf der oberen Fläche eines Gehäuses 35 mit der Abgabeöffnung 6 nach
F i g. 1 verbunden, so daß das durch die Pumpe 4 dem Rührwerk 5 zugeführte Wasser in das Gehäuse 35
abgegeben wird. Ein geneigter Filter 27 ist unterhalb des Verbindungsstückes 30 angeordnet, wobei der Filter aus
einem metallischen Drahtnetz gebildet ist und durch einen Elektromotor 28 gedreht wird. Auf diese Weise
wird stets ein noch nicht verwendeter Teil des Filters 27 in eine Betriebsstellung unterhalb des Verbindungsstükkes
30 gebracht, um gröbere Bestandteile an Verunreinigungen, wie beispielsweise Sand, Schlamm und Gewebe-
und Holzspäne, auszufiltern. Die aufgefangenen gröberen Bestandteile werden durch einen an einer
Seite des Filters 27 angeordneten Ablaßkanal 29 nach außen geführt. In Fällen, wo auch die Menge an solchen
gröberen Bestandteilen gemessen werden muß, wird eine passende Meßeinrichtung vorgesehen. Die gröberen,
auf dem Filter 27 abgelagerten Bestandteile können durch eine Vakuumsaugdüse 42 entfernt werden, die an
der Außenseite des Gehäuses 35 angeordnet ist.
Das durch den Filter 27 hindurchgelangte Abwasser, welches ölbestandteile und/oder feine Partikeln noch
enthält, wird dem Standrohr 9 für die Meßflüssigkeit zugeführt, das unterhalb des Filters angeordnet ist. Ein
Überlaufrohr 37 bestimmt den Flüssigkeitsstand 40 im Standrohr, so daß ein Überschuß an Wasser in der
gleichen Weise wie bei F i g. 1 überströmen kann. Ein L-förmiges Schlitzdüsenelement 31 ist mit dem unteren
Ende des Standrohres 9 über einen Anschluß 34 verbunden. Wie in F i g. 3 und 4 gezeigt, hat das
Schlitzdüsenelement 31 eine flache rechteckförmige Passage 35. Die mit dieser Passage verbundene
Schlitzdüse 15 ist mit sich nach unten erstreckenden Seitenführungen 32 mit einander zugewendeten Längsnuten
33 gleicher Breite wie die Düse 15 versehen. Die unteren Ränder 41 der Schlitzdüse 15 sind mit den
seitlichen Rändern der Seitenführungen 32 über bogenförmige oder gekrümmte Übergangsbereiche 37
verbunden, wodurch die durch die Düse gebildete lamimre Strömung stabilisiert wird. Das Düsenelement
31 ist mit dem Anschlußstück 34 über eine Schraube 36a verbunden, während das Anschlußstück 34 mit dem
Standrohr 9 durch Schrauben 36 eekuDDelt ist. Bei dem
Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 wird das längs des Oberlaufs 31 und das durch die Schlitzdüse 15
abströmende Wasser am unteren Ende des Gehäuses 35 gesammelt und über ein Abflußrohr 39 zurück in das
HauptabfluBrohr 8 geleitet. Diese Anordnung beeinträchtigt selbstverständlich nicht den gewünschten
Meß- und Erfassungsvorgang. In dergleichen Weise wie bei Fig. 1 sind Lichtquellen 11 und 13 und Lichtempfänger
14, 21 und 22 an entgegengesetzten Seiten des Flachstrahls angeordnet.
Bei der in F i g. 2 bis 4 gezeigten Bauweise bildet das durch die Schlitzdüse 15 nach unten fließenden
Abwasser einen laminaren Flachstrahl mit einer bevorzugten definierten Gestalt, da die beiden Seitenränder
des Fiachstrahls durch die Haftkraft des Wassers an den genuteten Seitenführungen 32 auseinandergezogen
werden, wobei dieser Vorgang durch die Oberflächenspannung des Wassers begünstigt wird. Aus diesem
Grund wird in der Meßvorrichtung eine stabile laminare Strömung gebildet, die durch wiederholte Roll- und
- Stampfbewegungen des Schiffes nicht beeinträchtigt wird. Dadurch wird eine genaue Messung unter
konstanten Bedingungen gewährleistet, gleichgültig, ob die Messung mittels durch die laminare Strömung
hindurchgeleitetem oder an der laminaren Strömung
ι ο reflektierten Lichtes erfolgt. Obschon der größte Teil an
gröberen Partikeln im Abwasser durch den Filter 27 entfernt wurde, kann das Düsenelement 31 verstopft
werden. Das Düsenelement 31 läßt sich jedoch in einfacher Weise dadurch reinigen, indem man es durch
·,', Lösen der Schraube 36a und der Schrauben 36
abmontiert.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum optischen Messen des Verunreinigungsgrades von Abwässern, mit einer
Meßkammer, in welcher mittels einer an eine Zuführkammer für das Abwasser an deren Boden
angeschlossenen Düse ein Flüssigkeitsfreistrahl gebildet wird, auf den der Meßstrahl eines optischen
Meßgerätes gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführkammer als Standrohr (9) mit einem dessen Flüssigkeitsstand (40) bestimmenden
Überlauf (37) ausgestattet ist und die Düse als einen laminaren Flachstrahl (10) bildende
Schlitzdüse (15) ausgebildet ist. ,
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzdüse (15) mit über ihre
Mündung hinausstehenden, den Flachstrahl (10) seitlich begrenzenden Seitenführungen (32) miteinander
zugewendeten Längsnuten (33) ausgestattet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Übergang von den Rändern der
Düsenmündung zu den Seitenführungen (32) bogenförmige Übergangsbereiche (37) ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlitzdüsenelement
(31) im Längsschnitt L-förmig ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlitzdüsenelement (31) über eine
Schraubverbindung (36, 36a) an dem Standrohr (9) lösbar befestigt ist.
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