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Kleinkläranlage Die Erfindung betrifft eine Kleinkläranlage mit einer
ein Absetzbecken und mindestens ein diesem nachgeschaltetes, durch eine Wand getrenntes
Becken aufweisenden Mehrkammergrube sowie einem Kontrollschacht, wobei die Mehrkammergrube
und der Kontrollschacht mindestens einen Anschluß für einen Abwasserabfluß und der
Kontrollschacht vorzugsweise einen Regenvasserkanal-Anschluß aufweist.
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Bei dieser bekannten Kleinkläranlage ist der Kontrollschacht neben
der Mehrkammergrube angeordnet und durch ein LeiturEsrohr mit der Mehrkammergrube
verbunden, durch welches das in der Mehrkammergrube gereinigte Abwasser dem Kontroll
schacht zugeführt wird. Die Mehrkammergrube wird bei der Montage einer solchen Kleinkläranlage
auf ein Fundament im Boden einet ausge-hobenen Erdgrube aufgesetzt. Anschl:ie ßend
wird die Erdgrube zunächst teilweise aufgeschüttet, der Kontrollschacht auf die
aufgeschüttete Erde aufgesetzt und durch das Leitungsrohr mit der Mehrkammergrube
verbunden.
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Dann wird die Erdgrube vollständig aufgeschüttet. Die gesamte Kleinkläranlage
liegt unter der Erde, wobei nur noch die Deckel für den Kontrollschacht und für
die Mehrkammergrube von außen sichtbar sind.
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Diese bekannte Kleinkläranlage weist erhebliche Nachteile auf. So
ist die Montage der Anlage umständlich und aufwenig, da die Erdgrube nur in zwei
Arbeitsgängen aufge schüttet werden kann. AuBendem muß eine verhaltnism'ßig
große
Erdgrube ausgehoben werden damit die Mehrk-ammergrube und der Kontrollschacht nebeneinander
montiert werden können. Da der Kontrollschacht auf teilweise aufgeschüttete Erde
aufgesetzt wird, kommt es im Betrieb immer wieder vor, daß sich der Kontrollschacht
absetzt.
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Dabei kann das Leitungsrohr zwischen der Mehrkammergrube und dem Kcntrollschacht
beschädigt werden. Zur Reparatur des beschädigten Leitungsrohres sind dann umfangreiche
Erdrbeiten notwendig. Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, Bt man teilweise dazu
übergegangen, den Kontrollschacht auf gewachsenes Erdreich aufzusetzen. Da in diesem
Fall der Kontrollschacht nicht mehr neben der Mehrkammergrube angeordnet ist, sind
lange Leitungsrchre zwischen Kontrollschacht und Mehrkammergrube notwendig.
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Bei diesen langen Leitungsrohren besteht dann wiederum die Gefahr,
daß sie durch Erdbewegungen beschadigs werden.
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Die Behebung dieser Schäden ist mühsam und umstdlich.
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Bei Einrichtung kommunaler Kläranlagen müssen die Kleinkläranlagen
stillgelegt werden. Der Abwasserabfluß, der vom Haus zur Mehrkammergrube führt,
muß dann von der Mehrkamrnergrube demontiert und an den Kontrollschacht angeschlossen
werden, was infolge des notwendigen Erdaushubes neben dem großen Arbeitsaufiand
auch erhebliche Umbaukosten erfordert.
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Der Erfindung liegt daher die Ausgabe zugrunde, eine Kleinkläranlage
zu schaffen, die einfach und schnell montiert und auf kleinstem Raum untergebracht
werden kann und d-eren Umbau bei Einrichtung kom.m..unaner Eläranlagen ohne großen
Arbeits- und Kostenaufwand durchfthbar ist.
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Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der Kontrollschacht
mit der Kläranlage eine statische Baueinheit bildet, derart, daß derKontrollschacht
von der Kläranlage getragen ist, vorzugsweise an mindestenes einer der Umfassungs-/
wände des Klärbeckens angeordnet ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß zwischen
Kontrollschacht und Mehrkammergrube kein Leitungsrohr mehr benDbigt wird.
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Das gereinigte Abwasser fließt nun unmittelbar aus der Mehrkammergrube
in den Kontrollschaeht. Der Kontrollschacht kann sich auch nicht mehr absetzen,
da er von der Mehrkammergrube und nicht mehr von der Erde abgestützt wird. Ein weiterer
Vorteil dieser erfindunggemaßen Kleinkläranlage besteht in dem vergleichsweise geringen
haumbedarf, so daß infolge des kleineren Erdaushubes wesentlich geringere Erstellungs
kosten benD-tigt werden als bei den bekannten Kleinkläranlagen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung>
den Zeichnungen und den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles naher beschrieben.
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Diese zeigen in Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Kleinkläranlage nach
der Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine
Ansicht des Kontrollsehachtes in Richtung des Pfeiles III in Fig. 1, und Fig. 4
eine Ansicht des Kontrollschachtes mit hinter diesem einmündenden Regenwasserkanal.
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Die Kleinkläranlage weist eine Mehrkammergrube 1 auf, die kreisformigen
Querschnitt hat und durch eine auf dem Durchmesser der Mehrkammergrube 1 liegende
Kammerwand 2 und eine sich senkrecht in der Mitte an diese Kammerwand 3 in ein erstes
Absetzbecken 4, ein zweites Absetzbecken 5 und ein drittes Absetzbecken 6 unterteilt
ist. In der Außenwandung 7 des Absetzbeckens 4 ist eine Ausnehmung 8 für einen Abwasserkanal
9 vorgesehen, der in das Absetzbecken 4 mündet. Die Ausnehmung 8 ist im oberen Bereich
der Außenwandung 7 angeordnet. Im dritten Absetzbecken 6 ist ein Kontrollschacht
10 untergebracht, dessen eine Längsseite durch die Kammerwand 2 gebildet ist. Die
Oberseite 11 des Kontrollschachtes 10 schließt etwa mit dem oberen Ende 12 der Kammerwand
2 ab. In den Kontrollschacht 10 ist ein Regenwasserkanal 1:5 geführt, der sich nahezu
horizontal und parallel zum Abwasserkanal 9 erstreckt und durch geradlinig hintereinander
angeordnete Ausnehmungen 27 und 28 in der Außenwandung 7 des ersten Absetzbeckens
4 und in der Kammerwand 2 verläuft.
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An der der Kammerwand 2 gegenüberliegenden Längsseite 14 des Kontrollschachtes
10 ist ein horizontaler Abflußkanal 15 vorgesehen, durch den das gereinigte Abwasser
abfließen kann. Der Abflußkanal 15, der durch eine Ausnehmung 16 in der Außenwandung
7a des dritten Absetzbeckens 6 geführt ist, hat bis auf einen vorgeschriebenen Absturzvon
ca. 10 cm etwa den gleichen Abstand vom Boden 17 der Mehrkammergrube 1 wie der Abwasserkanal
9. Die Ausnehmungen 8 und 16 in den Außenwandungen 7 und 7a des Absetzbeckens 4
bzw. 6 liegen in gerader Linie hintereinander, so daß der Abflußkanal 15 in Draufsicht
(Fig. 1) in der Verlängerung des Abwasserkanals 9 angeordnet wemen kann.
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An der von der Kammerwand 5 abgewandten Schmalseite des Kontrollschachtes
10 ist eine Tauchwand 18 vorgesehen, die sich über die ganze Breite des Kontrollschachtes
10 erstreckt und deren HDhe kleiner ist als die HDhe des Kontrollschachtes 10. Die
Tauchwand 18 bildet eine Außenwand eines innerhalb des Kontrolischachtes 10 liegenden
Zwischenschachtes 19, der an seinen Schmalseiten von der Außenwand 20 des Kontrollschachtes
10 und von der Kammerwand 2 begrenzt wird. Gegenüber der Tauchwand 18 ist eine Zwischenwand
21 vorgesehen, die den Zwischenschacht 19 vom Innenraum 2:5 des Yntrollschachtes
10 abtrennt und in der in ihrem oberen Bereich ein Austrittsstutzen 22 für den Durchtritt
des gereinigten AbvJassers vorgesehen ist.
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Die Abwässer werden im Abwasserkanal 9 in das erste Absetzbecken 4
der lilehrkammergrube 1 geleitet, während das -Regenwasser über den Kanal 13 direkt
in dön Kontrollschacht 10 fließt. Das Abwasser strDmD vom sten Absetzbecken 4 aus
in Richtung der eingezeichneten Pfeile in das dritte Absetzbecken 6. Während des
Umlaufes in der Nehrkammergrube 1 setzen sich die festen Abfallstoffe ab. Beirn
Eintritt in den Kontrollschacht 10 verhindert die Tauchwand 18, daß schwimmfähige
Abfallstoffe über den Kontrollschacht 10 aus der Kleinkläranlage nach außen gelangen.
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Vom Zwischenschacht 19 aus strömt das gereirt;te Abwasser durch den
Austrittsstutzen 22 in den Innenraum 2:5 des kontrollschachtes 10, von wo das Wasser
durch den Kanal 15 abfließen kann.
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Diese Kleinkläranlage ist durch die Anordnung des Kontrollschachtes
10 innerhalb der ilehrkamme-rgrube/sehr raumsparend.
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Die zur Montage der Anlage ausgehobene Erdgrube kann nunmehr in einem
Arbeitsgang aufgeschüttet werden, vas -eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis
bedeutet.
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Ein weiterer Vorteil dieser erfindunggemäßen Anlage besteht darin,
daß keine Setzungsprobleme mehr auftreten können, da der Kontrollschacht sicher
von der Mehrkammergrube 1 abgestützt wird. Durch die Anordnung des Kontrollschachtes
10 in der Mehrkammerrube 1 fällt auch der Deckel für den Kontrollschacht 10 weg,
der bisher immer sichtbar zur und als störend empfunden wurde.
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Bei Binrichtung von kommunalen Kläranlagen muß der Abwasserkanal 9
von der Mehrkammergrube 1 demontiert und an den Kontrollschacht 10 angeschlossen
werden. Um diesen Umbau einfach durchführen zu kennen, ist in der Kammervtand 2
eine Verschwächung 24 vorgesehen, die in gerader Verlängerung der Ausnehmung 8 für
den Abwasserkanal 9 -angeordnet und entsprechend dem Querschnitt des Abwasserkanales
9 ausgebildet ist. Die Verschwächung 24 liegt vorzugsweise auf der vom Kontrollschacht
10 abgewandten Seite der Kammerwand 2. Wenn der Umbau durchgeführt werden muß, wird
die Verschuächung 24, wo die Eæmmewand 2 ihre geringste Wandstärke hat, durchbrochen.
Ansdi ließend wird ein Verbindungskanal 25, der in Fig 2 durch gestrichelte Linien
angedeutet ist, an den Abwasserkanal 9 angeschlossen. Der Verbindungskanal 25 ragt
mit einem freien Ende durch die durchbrochene Verschwehung 24 in der Kammerwand
2 in den Innenraum 23 des kontrollschachtes 10. Das Abwasser fließt nun direkt über
den Abwasserkanal 9 und den sich daran anschlißenden, eine Verlängerung bildenden
Verbindungskanal 25 in den Kontrollschacht
10. Um die Mehrkammergrube
1 auch nach ihrer Stillegung noch verwenden zu kennen, kann der Reg& wasserkanal
13 an der Stelle 26 abgetrennt und der restliche Kanalabschnitt 29 aus dem ersten
Absetzbeeken 4 entfernt werden. Das Regenwasser fließt nun in die Mehrkammergrube
1, die nach der Stillegung als Sammelbehälter für Regenwasser dienen kann, welches
wie das Abwasser über den Zwischenschacht 19 in den Kontrollschacht 10 abfließt,
Das Regenwasser kann der Mehrkammergrube 1 bei Bedarf, beispielsweise für Gartenanlagen,
entnommen werden. Die zum Fordern des Wassers benötigte Pumpe kann dabei in der
Mehrkammergrube 1 oder im Kontrollschacht 10 untergebracht werden.
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Die zum Anschluß der Anlage an die kommunale Kläranlage notwendigen
Umbaukosten-sind gering, da kein Erdaushub mehr erforderlich ist, um den Abwasserkanal
mit dem Kontrollschacht zu verbinden. Außerdem ist eine Demontage des Abwasserkanales
von der Mehrkammergrube nicht mehr nötig. Der Abwasserkanal wird in der Mehrkammergrube
nur verlängert, so daß der Umbau schnell und einfach durch zuführen ist.
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Der Kontrollschacht kann innerhalb des dritten Absetzbeckens 6 der
Mehrkammergrube 1 an jeder Begrenzungswand des dritten Absetzbeckens 6 vorgesehen
werden. Es ist auch denkbar, den Kontrolsohacht beispielsweise in der Mitte des
dritten Absetzbeckens 6-über einen Sockel oder dgl. auf dem Boden 17 anzuordnen.
Ebenso wäre eine Ausführungsform moglich, bei der der Kontrollschacht an der Außenseite
der Mehrkammergrube im Bereich des dritten Absetzbeckens 6 vorgesehen wird.
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In bestimmten konstruktiven Fällen kann eine bauliche Vereinfachung
dadurch erreicht werden, daß der Regenwasserkanal 1:5 nicht in den Kontrollschacht
10, sondern hinter den Kontrollschacht 10 in den Abflußkanal 15 mündet(Fig. 4).
Das im Kanal 1:5 zugeführte Regenwasser fließtdann direkt in die gereinigten Abwässer.
Um dabei einen Rückstau in die Kläranlage mit Sicherheit zu verhindern, ist vorzugsweise
zwischen dem Kontrollschacht 10 und der Einmündung des Regenwasserkanales 13 in
den Abflußkanal 15-eine RückschlagE appe 30 oder dgl. angeordnet.
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Alle diese denkbaren Ausführungen haben die oben beschriebenen Vorteile,
wie etwa einfacher und schneller Umbau, gedrängte Bauweise oder einfache Montage.
(Ansprüche)