DE2428541B1 - Verfahren zum Anschluss einer metallischen Dichthaut an der Innenseite eines Druckbehaelters eines Atomkernreaktors - Google Patents
Verfahren zum Anschluss einer metallischen Dichthaut an der Innenseite eines Druckbehaelters eines AtomkernreaktorsInfo
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C13/00—Pressure vessels; Containment vessels; Containment in general
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- G21C13/087—Metallic vessels
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zum Anschluß einer metallischen Dichthaut
an der Innenseite eines Druckbehälters eines Atomkernreaktors, der eine in Umfangsrichtung wirkende,
statisch vorgegebene Druckvorspannung aufweist, wobei die Dichthaut mit Abstand von der Druckbehälterinnenwandung
vor oder nach der Herstellung der Druckbehälterwandung hergestellt wird und die Vorspannung
derart auf den Druckbehälter gegeben wird, daß sie sich nicht auf die Dichthaut überträgt, und wobei
erst danach der Zwischenraum zwischen der Druckbehälterinnenwand und der Dichthaut mit Abstützbeton
ausgefüllt wird.
Bei dem bekannten gattungsgemäßen Verfahren (CH-PS 4 38 503) wird in einer einzigen Vorspannstufe
die Vorspannung des Druckbehältermantels vollständig aufgebracht. Danach erst wird der Abstützbeton in den
Zwischenraum zwischen der Druckbehälterinnenwand und der Dichthaut eingebracht. Das ist nachteilig, weil
bei der in Betriebnahme des Atomreaktors sowohl der Abstützbeton als auch die Dichthaut thermische
Spannungen aufzunehmen haben, die bei der bekannten Verfahrensweise nicht durch mechanische Spannungen
kompensiert werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren so zu führen, daß die
thermischen Spannungen, die der Abstützbeton und die Dichthaut bei in Betriebnahme des Atomreaktors
aufzunehmen haben, kompensiert werden können.
Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Vorspannung in zwei Stufen auf den
Druckbehältermantel gegeben wird, derart, daß die Teilvorspannung der ersten Stufe so auf den Druckbehältermantel
gegeben wird, daß sie sich nicht auf die Dichthaut überträgt, daß erst danach der Abstandsraum
zwischen der Dichthaut und dem Druckbehältermantel mit dem Abstützbeton ausgegossen wird und daß erst
nach dem Erhärten desselben in der zweiten Vorspannstufe die restliche, statisch erforderliche Vorspannung
aufgebracht wird, wobei die Druckvorspannung der zweiten Stufe sowie der radiale Abstand zwischen der
Dichthaut und dem Druckbehältermantel derart gewählt werden, daß die in den Abstützbeton und in die
Dichthaut in der zweiten Vorspannstufe einfließenden Druckvorspannungen die beim Betrieb des Reaktors im
Abstützbeton bzw. in der Dichthaut durch Wärmedehnung erzeugten Spannungen kompensieren. Dazu ist es
im allgemeinen ausreichend, daß in der ersten Vorspannstufe etwa 40 bis 60%, vorzugsweise etwa
50%, der statisch vorgegebenen Druckvorspannungen auf den Druckbehältermantel aufgebracht werden.
Soweit es sich um einen Druckbehältermantel handelt, der nicht nur in Umfangsrichtung wirkende, sondern
zusätzlich in axialer Richtung wirkende Vorspannungen aufweist, liegt es im Rahmen der Erfindung, die axiale
Druckvorspannung entsprechend in zwei Vorspannstufen aufzubringen.
Die Tatsache, daß die Dichthaut mit Abstandsraum von dem Druckbehältermantel angeordnet wird, bedeutet nicht, daß jede Verbindung zwischen dem Druckbehältermantel und der Abstandshaut fehlt. Es besteht vielmehr die Möglichkeit, die Dichthaut zunächst mit Freiweg-Montagehilfsmitteln, die keine Vorspannkräfte oder durchmesserreduzierende Verformungen des Druckbehältermantels auf die Dichthaut übertragen, d. h. nicht druckkraftschlüssig wirken, an den Druckbehältermantel anzuschließen. Es kann sich dabei z. B. um einfache Hülsen mit darin mit großem Spiel geführten Stäben handeln.
Die Tatsache, daß die Dichthaut mit Abstandsraum von dem Druckbehältermantel angeordnet wird, bedeutet nicht, daß jede Verbindung zwischen dem Druckbehältermantel und der Abstandshaut fehlt. Es besteht vielmehr die Möglichkeit, die Dichthaut zunächst mit Freiweg-Montagehilfsmitteln, die keine Vorspannkräfte oder durchmesserreduzierende Verformungen des Druckbehältermantels auf die Dichthaut übertragen, d. h. nicht druckkraftschlüssig wirken, an den Druckbehältermantel anzuschließen. Es kann sich dabei z. B. um einfache Hülsen mit darin mit großem Spiel geführten Stäben handeln.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für jeden Atomreaktordruckbehälter, der mit Druckvorspannung
gefahren werden muß, gleichgültig aus welchem Werkstoff der Atomreaktordruckbehälter
aufgebaut ist, gleichgültig z. B. ob er aus Stahl, Stahlguß, Gußeisen oder Stahlbeton besteht. Insbesondere ist das
erfindungsgemäße Verfahren geeignet für Atomreaktordruckbehälter, die aus vorgefertigten Bauteilen, z. B.
vorgefertigten Segmenten plus Boden und Deckel, zusammengespannt ist (DT-AS 16 39 394). Im Rahmen
der Erfindung liegt es, nicht nur zum Anschluß der Dichthaut an den Druckbehältermantel in der beschriebenen
Weise vorzugehen, sondern entsprechend zu verfahren, wenn es sich darum handelt, die Dichthaut an
einen vorgespannten Deckel bzw. an einen vorgespannten Boden des Druckbehältermantels anzuschließen.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
F i g. 1 bis 4 an einem Vertikalschnitt durch den ringförmigen Ausschnitt des Druckbehältermantels bei
einem Atomreaktordruckbehälter die einzelnen Verfahrensschritte.
In den Figuren erkennt man stets den Druckbehältermantel 1 und den darin eingebauten Liner 2. Der Liner 2
ist über Kupplungselemente 3,4 an den Druckbehältermantel
1 angeschlossen, die zunächst druckkraftschlüssig wirken. Es handelt sich beispielsweise um Hülsen 3,
in die mit beachtlichem Spiel entsprechende Bolzen 4 eingesetzt sind. Die Abstützung des Liners 2 an dem
Druckbehältermantel 1 ist durch Vergußbeton 5 verwirklicht. Nach Einbringen dieses Vergußbetons
wirken die Kupplungselemente 3, 4 als Verankerungen des Liners 2 im Vergußbeton 5 und am Druckbehältermantel
1. Zuvor haben sie als Montagehilfsmittel funktioniert.
Die Figuren erläutern ein Verfahren zum Anschluß des Liners 2 an den Druckbehältermantel 1 eines
Atomreaktordruckbehälters, der eine in Umfangsrichtung wirkende, statisch vorgegebene Druckvorspannung
aufweist. Es wird zunächst der Druckbehältermantel 1 erstellt und in den Druckbehältermantel 1 wird der
Liner 2 eingebracht. Man erkennt aus Fig. 1, daß der Liner 2 mit Abstandszwischenraum 6 von dem
Druckbehältermantel 1 angeordnet wird. Im Ausführungsbeispiel wird danach in einer ersten Vorspannstufe
ein Teil der statisch vorgegebenen Druckvorspannung auf den Druckbehältermantel 1 aufgebracht. Das
geschieht so, daß diese Druckvorspannung sich auf den Liner 2 nicht auswirkt und nicht überträgt. Es fehlt
hierbei also die druckkraftschlüssige Verbindung zwischen dem Druckbehältermantel 1 und dem Liner 2. Der
erreichte Zustand ist in F i g. 2 dargestellt worden, wo man erkennt, daß durch die aufgebrachte Druckvorspannung
der Druckbehältermantel 1 seinen Durchmesser reduziert hat, der Liner 2 hat sich jedoch nicht
verändert.
Danach wird, wie F i g. 3 andeutet, der Abstandszwischenraum 6 mit einem Abstützbeton 5 ausgegossen. Ist
der Abstützbeton 5 erhärtet, so wird in einer zweiten Vorspannstufe die restliche, statisch erforderliche
Druckvorspannung aufgebracht. Das zeigt die F i g. 4. Beim Einbringen des Abstützbetons 5 wirkt selbstverständlich
die Druckvorspannung aus der ersten Vorspannstufe im Druckbehältermantel 1 weiter. Die
Druckvorspannungen aus der ersten und der zweiten Vorspannstufe superponieren sich im Druckbehältermantel
1. Außerdem läßt sich eine definierte Druckvorspannung des Liners 2, aber auch des Abstützbetons 5
erreichen, und zwar so, daß störende oder sogar zerstörende Beanspruchungen im Liner 2 nicht mehr
auftreten können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Anschluß einer metallischen Dichthaut an der Innenseite eines Druckbehälters
eines Atomkernreaktors, der eine in Umfangsrichtung wirkende, statisch vorgegebene Druckvorspannung
aufweist, wobei die Dichthaut mit Abstand von der Druckbehälterinnenwandung vor oder nach der
Herstellung der Druckbehälterwandung hergestellt wird, und die Vorspannung derart auf den Druckbehälter
gegeben wird, daß sie sich nicht auf die Dichthaut überträgt und wobei erst danach der
Zwischenraum zwischen der Druckbehälterinnenwand und der Dichthaut mit Abstützbeton ausgefüllt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung in zwei Stufen auf den Druckbehältermantel
(1) gegeben wird, derart, daß die Teilvorspannung der ersten Stufe so auf den Druckbehältermantel
(1) gegeben wird, daß sie sich nicht auf die Dichthaut (2) überträgt, daß erst danach der
Abstandsraum (6) zwischen der Dichthaut (2) und dem Druckbehältermantel (1) mit dem Abstützbeton
(5) ausgegossen wird und daß erst nach dem Erhärten desselben in der zweiten Vorspannungsstufe
die restliche, statisch erforderliche Vorspannung aufgebracht wird, wobei die Druckvorspannung der
zweiten Stufe sowie der radiale Abstand zwischen der Dichthaut (2) und dem Druckbehältermantel (1)
derart gewählt werden, daß die in den Abstützbeton (5) und in die Dichthaut (2) in der zweiten
Vorspannungsstufe einfließenden Druckvorspannungen die beim Betrieb des Reaktors im Abstützbeton
(5) bzw. in der Dichthaut (2) durch die Wärmedehnung erzeugten Spannungen kompensieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Vorspannstufe etwa 40
bis 60%, vorzugsweise etwa 50%, der statisch vorgegebenen Druckvorspannung auf den Druckbehältermantel
(1) aufgebracht werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2 bei einem Druckbehältermantel mit in Umfangsrichtung
und mit in axialer Richtung wirkender Druckvorspannung, dadurch gekennzeichnet, daß auch die
axiale Druckvorspannung entsprechend in zwei Vorspannstufen aufgebracht wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichthaut (2) zunächst mit
Freiweg-Montagehilfsmitteln (3, 4), die keine Vorspannkräfte oder durchmesserreduzierende Verformungen
des Druckbehältermantels (1) auf die Dichthaut (2) übertragen, d. h. nicht druckkraftschlüssig
wirken, an den Druckbehältermantel (1) angeschlossen wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742428541 DE2428541B1 (de) | 1974-06-14 | 1974-06-14 | Verfahren zum Anschluss einer metallischen Dichthaut an der Innenseite eines Druckbehaelters eines Atomkernreaktors |
JP50051622A JPS5124492A (de) | 1974-06-14 | 1975-04-30 | |
FR7518081A FR2274996A1 (fr) | 1974-06-14 | 1975-06-10 | Procede de raccordement d'une chemise interne a l'enveloppe d'un caisson de pression pour reacteur nucleaire |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19742428541 DE2428541B1 (de) | 1974-06-14 | 1974-06-14 | Verfahren zum Anschluss einer metallischen Dichthaut an der Innenseite eines Druckbehaelters eines Atomkernreaktors |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2428541B1 true DE2428541B1 (de) | 1975-10-16 |
Family
ID=5918024
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742428541 Pending DE2428541B1 (de) | 1974-06-14 | 1974-06-14 | Verfahren zum Anschluss einer metallischen Dichthaut an der Innenseite eines Druckbehaelters eines Atomkernreaktors |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5124492A (de) |
DE (1) | DE2428541B1 (de) |
FR (1) | FR2274996A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2335757A1 (fr) * | 1975-12-05 | 1977-07-15 | Steinmueller Gmbh L & C | Enceinte de pression en matiere coulee, pour hautes temperatures |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5401201A (en) * | 1993-05-06 | 1995-03-28 | Sankyo Seiki Mfg. Co., Ltd. | Music box vehicle with automatic wheel shaft reversing mechanism |
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1974
- 1974-06-14 DE DE19742428541 patent/DE2428541B1/de active Pending
-
1975
- 1975-04-30 JP JP50051622A patent/JPS5124492A/ja active Pending
- 1975-06-10 FR FR7518081A patent/FR2274996A1/fr not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2335757A1 (fr) * | 1975-12-05 | 1977-07-15 | Steinmueller Gmbh L & C | Enceinte de pression en matiere coulee, pour hautes temperatures |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2274996A1 (fr) | 1976-01-09 |
JPS5124492A (de) | 1976-02-27 |
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