DE2428279B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der zwischen Kraftfahrzeugreifen und Fahrbahn übertragenen Zugkraft - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der zwischen Kraftfahrzeugreifen und Fahrbahn übertragenen ZugkraftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung
der zwischen Kraftfahrzeugreifen und fahrbahn übertragenen Zugkraft, in dem nan die Reifen auf die
angetriebenen Räder eines K raftfahrzeugs montiert, das
Fahrzeug durch die durch diese Räder übertragene Leistung bewegt, das Fahrzeug mittels einer externen
Abbremseinheit abbremst und diese Bremskraft mißt. Ferner ist die Erfindung auf eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens gerichtet
Die Bestimmung der zwischen Reifen und Fahrbahn übertragenen Zugkräfte spielt insbesondere im Zusammenhang
mit der Beurteilung der Wintertauglichkeit von Reifen eine wesentliche Rolle,
to Außerdem geben derartige Zugkraftmessungen dem Reifenkonstrukteur Aufschluß über die konkreten Auswirkungen bestimmter Profilgestaltungen, wodurch wiederum eine gezieUe Ausgestaltung von Laufflächenprofilen in Abhängigkeit von den jeweils erwarteten Anforderungen erleichtert wird.
to Außerdem geben derartige Zugkraftmessungen dem Reifenkonstrukteur Aufschluß über die konkreten Auswirkungen bestimmter Profilgestaltungen, wodurch wiederum eine gezieUe Ausgestaltung von Laufflächenprofilen in Abhängigkeit von den jeweils erwarteten Anforderungen erleichtert wird.
Aus der Praxis ist es bekannt, Zugkraftmessungen dadurch vorzunehmen, daß ein Kraftfahrzeug, das mit
den zu messenden Reifen bestückt ist, ein zweites Fahrzeug schleppt das dann langsam abgebremst wird.
im Die Messung der Zugkraft erfolgt dabei mittels einer
Kraftmeßdose, die in die Verbindung zwischen den beiden Fahrzeugen geschaltet ist Diese Art der
Zugkraftmessung ist jedoch mit einer Reihe von Nachteilen behaftet Zu erwähnen wäre dabei, daß stets
■»5 zwei Fahrzeuge mit Fahrer benötigt werden, daß nur
eine bestimmte Bremskraft zur Verfügung steht, daß ein relativ großer Anlauf bis zur Ausgangsgeschwindigkeii
erforderlich ist und daß eine z. B. in einem Eisstadion vorgesehene Teststrecke durch das abgebremste zweite
Fahrzeug generell stark beschädigt wird und somit auf einer gleichen Strecke nur wenige Messungen durchgeführt
werden können. Vor allem — und das muß mit besonderem Nachdruck betont werden — ist das
Meßergebnis mit einem relativ großen Fehler behaftet, der auch von der Masse des ziehenden Fahrzeugs
abhängig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs definierten Gattung zu schaffen, das ohne
Verwendung eines bremsender! zvveiten Fahrzeugs eine direkte Messung der tatsächlichen Zugkraft gestattet
und Meßergebnisse von hoher Genauigkeit gewährleistet. Ferne, soll dieses Verfahren mittels einer einfach
zu realisierenden und problemfrei zu handhabenden Vorrichtung durchführbar sein.
Vi Die gestellte Aufgabe wird nach der Erfindung
dadurch gelöst, daß man zur Bestimm mg der Zugkraft neben der Bremskraft auch die Verzögerung des
Fahrzeugs mißt und die durch Differenzbildung ermittelte, zur Zugkraft proportionale Größe zur
)(i Anzeige bringt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung dieses Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß der Schlupf der
Antriebsräder gemessen und zusammen mit und in Abhängigkeit von der Zugkraft zur Anzeige gebracht
■>■> wird. Die Darstellung des Verlaufs der Zugkraft über
dem Schlupf ermöglicht dabei eine einfache und schnelle Beurteilung des Verhaltens der jeweils geprüften
Reifen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchfuhhfi
rung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß die Abbremseinheit aus einer stationären Seiltrommel mit
steuerbarer Bremse besteht, daß im Fahrzeug ein Beschleunigungsaufnehmer mit einem entsprechend der
Fahrzeugmasse einstellbaren Verstärker vorgesehen ist, daß die Kraftmeßeinrichtung aus einer in das Seil
geschalteten elektrischen Kraftmeßdose besteht, daß die Ausgänge des Beschleunigungsaufnehmers und der
Kraftmeßdose mit einem Differenzverstärker verbun-
den sind, dessen Ausgang an einen Schreiber angeschlossen
ist
Durch diese Maßnahmen wird eine einfach zu handhabende und eine problemlose Veränderung der
jeweils gewünschten Bremskraft ermöglichende Vorrichtung geschaffen, die trotz ihrer Einfachheit eine
meßfehlerfreie Zugkraftbestimmung gewährleistet.
Vorzugsweise ist ein weiterer Eingang des Schreibers an ein Sch'.apfmeßgerät angeschlossen, dessen beide
Eingänge mit jeweils einem Impulsgeber verbunden sind, von denen einer an einem angetriebenen Rad und
der andere an einem schlupffreien Schlepprad angebracht ist
Bevorzugt ist die steuerbare Bremse über eine einstellbare Drossel mit einer Druckquelle verbunden,
wobei als Bremse wiederum nach einer bevorzugten Ausführungsform eine Scheibenbremse verwendet wird.
Bei einer speziellen Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung ist eine Druckquelle in Form einer
Preßluftflasche vorgesehen, die über ein Druckminderventil
sowie eine Drossel mit einem Druckkessel verbunden ist, an den über ein Ventil e-n LufUylinder
angeschlossen ist, dessen Kolben mit dem Kolben des Bremszylinders der Scheibenbremse gekoppelt ist
Diese Maßnahmen machen die Vorrichtung nach der Erfindung praktisch an beliebigen Orten einsatzfähig,
was im Hinblick auf die Tatsache, daß derartige Zugkraftmessungen an ganz unterschiedlichen Teststrecken
vorgenommen werden, von Bedeutung ist
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Verfahrens der Zugkraftbestimmung von Kraftfahrzeugreifen,
F i g. 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer stationären Abbremseinheit und
Fig.3 ein schematisches Blockdiagramm einer
Anordnung zur Gewinnung einer Kurve Zugkraft über Schlupf.
Nach F i g. 1 ist ein Kraftfahrzeug 1, das mit Reifen 2, deren Zugkraft bestimmt werden soll, bestückt ist über
ein Seil 3 mit einer stationären Winde 10 verbunden. In das sich zwischen der Winde 10 und dem Kraftfahrzeug
1 erstreckende Seil 3 ist eine elektrische Kraftmeßdose 4 geschaltet.
Zur Durchführung der Zugkraftmessung wird das Fahrzeug 1 zunächst auf eine Ausgangsgeschwindigkeit,
die beispielsweise bei 10 bis 15 km/h liegen kann, beschleunigt und dann durch die Seilwinde 10 mittels
einer anhand dev Fig.2 noch näher erläuterten Abbremseinheit gebremst. Die elektrische Kraftmeßdose
4 mißt dabei die gesamte Bremskraft Fund rieht nur die Zugkraft Fz, da die zur Vernichtung der kinetischen
Energie des Kraftfahrzeugs -^1 benötigte Kraft
von der von der Kraftmeßdose gemessenen Kraft noch abgezogen werden muß, wenn man die tatsächliche
Zugkraft erhalten möchte.
Die Abbremsung der aufgrund der Fahrt des Kraftfahrzeugs abrollenden Seiltrommel erfolgt nvttels
einer Abbremseinheit nach F i g. 2, die im wesentlichen aus einer steuerbaren Scheibenbremse 5 besteht
Der Betätigungskolben des Bremszylinders 6 der Scheibenbremse 5 ist mit dem Kolben eines Luftzylinders
9 verbunden, der über ein Ventil 15 an einem Druckkessel It angeschlossen ist, welcher wiederum
übet- eine Drossel 12, ein Ventil 13 sowie ein Druckminderventil 8 mit einer Preßluftflasche 7
verbunden ist Durch das Druckminderventil kann die Höhe der Bremskraft je nach Fahrbahnbedingung
eingestellt werden.
Der Luftzylinder 9 bzw. die Scheibenbremse 5 kann mittels des Druckkessels 11 und einer Drossel verzögert
betätigt werden. Durch eine geeignete Umschaltung, d. h. durch Verwendung einer ein Ventil 14 enthaltenden
Überbrückungsleitung 22, die den Druckkessel 11 überbrücken kann, ist wahlweise auch eine Abbremsung
der ablaufenden Seiltrommel im. vollem Druck möglich. In diesem Falle wird die Höhe der B -emskraft durch das
Druckminderventil 8 vorgegeben.
Zu Kontrollzwecken ist an die zum Luftzylinder 9 führende Leitung ein Druckmeßgerät 16 angeschlossen.
um eine Subtraktion der zur Vernichtung der
kinetischen Energie des Kraftfahrzeugs benötigten
Kraft von der durch die elektrische Kraftmeßdose 4 erfaßten Kraft zu ermöglichen, wird im Fahrzeug 1 ein
jo Beschleunigungsaufnehmer angebracht
In F i g. 3 ist dieser Beschleunigungsaufnehmer schematisch bei 18 dargestellt Die Ausgangsspannung
des Bcschleunigungsaufnehmers 18 wird über einen Verstärker, der eine Berücksichtigung der bekannten
j5 Masse des Fahrzeugs ermöglicht, einem Eingang eines
Differenzverstärkers 21 zugeführt Am anderen Eingang erhält dieser Differenzverstärker die Ausgangsspannung
der elektrischen Kraftmeßdose 4. Die gesuchte Spannungsdifferenz, die am Ausgang des
4« Differenzverstärkers 21 erhalten wird und die der
echten Zugkraft entspricht, wird einem Kanal eines Schreibers 17, bei dem es sich um einen y-y-t oder
AT-K-Schreiber handeln kann, zugeführt. Auf einem
zweiten Kanal, der der V-Achse des Schreibers entspricht, wird eine dem Schlupf der Antriebsräder
entsprechende Größe zugeführt, und zwar von einem Schlupfmeßgerät 20. Die beiden Eingangsgrößen des
Schlupfmeßgeräts 20 kommen von jeweils einem Impulsgeber 19, von denen der eine am angetriebenen
>o Rad und der andere an einem schlupffreien Rad bzw. einem Schlepprad angebracht ist.
Durch die in Fig.3 dargestellte Anordnung ist es
somit möglich, auf einfache Weise eine Darstellung der
Kurve Zugkraft über Schlupf zu erhalten, die beispiels-
>j weise eine übersichtliche und gute Beurteilung der
Wintertauglichkeit von Reifen ermöglicht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zur Bestimmung der zwischen Kraftfahrzeugreifen und Fahrbahn übertragenen
Zugkraft, in dem man die Reifen auf die angetriebenen · Räder eines Kraftfahrzeugs montiert, das
Fahrzeug durch die durch diese Räder übertragene Leistung bewegt, das Fahrzeug mittels einer
externen Abrremseinheit abbremst und diese Bremskraft mißt, dadurch gekennzeichnet,
daß man zur Bestimmung der Zugkraft neben der Bremskraft auch die Verzögerung des Fahrzeugs
mißt und die durch Differenzbildung ermittelte, zur Zugkraft proportionale Größe zur Anzeige bringt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlupf der Antriebsräder
gemessen wird und zusammen mit und in Abhängigkeit van der Zugkraft zur Anzeige gebracht wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abbremseinheit aus einer stationären Seiltrommel (10) mit steuerbarer
Bremse (5) besteht, daß im Fahrzeug (1) ein Beschleunigungsaufnehmer (18) mit einem entsprechend
der Fahrzeugmassc einstellbaren Verstärker vorgesehen ist, daß die Kraftmeßeinrichtung aus
einer in das Seil (3) geschalteten elektrischen Kraftmeßdose (4) besteht, daß die Ausgänge des
Beschleupigungsaufnehmers (18) und der Kraftmeßdose
(4) mit einem Differenzverstärker (21) verbunden sind, dessen Ausgang an einen Schreiber (17)
angeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach Ansp.uch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiterer Eingang des Schreibers (37) an ein Schlupfmeßgerät (20) angeschlossen ist,
dessen beide Eingänge mit jeweils einem Impulsgeber (19) verbunden sind, von denen einer an einem
angetriebenen Rad und der andere an einem schlupffreien Schlepprad angebracht ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die steuerbare Bremse (5) über eine einstellbare Drossel (8) mit einer Druckquelle
verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse (5) aus einer Scheibenbremsebesteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckquelle in Form einer Preßluftflasche (7) vorgesehen ist, die
über ein Druckminderventil (8) sowie eine Drossel (12) mit einem Druckkessel (11) verbunden ist, an
den über ein Ventil (15) ein Luftzylinder (9) angeschlossen ist, dessen Kolben mit dem Kolben
des Bremszylinders (6) der Scheibenbremse (5) gekoppelt ist.
8 Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftzylinder (9) über eine den
Druckkessel (11) überbrückende Leitung (22) direkt mit der Dnickluftquelle (7) verbindbar ist.
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