DE2428248B2 - Verfahren zur herstellung von pyrogenfreier urokinase - Google Patents
Verfahren zur herstellung von pyrogenfreier urokinaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung ju
von pyrogenfreier Urokinase durch Behandlung einer verunreinigten Urokinaselösung mit einem Celluloseanionenaustauscher.
Es ist eine Anzahl von Verfahren zur Isolierung von Urokinase aus menschlichem Harn und zur Reinigung Vi
und Konzentration zu einem Produkt von hoher Wirksamkeit bekannt. Es ist jedoch bisher noch kein
Verfahren beschrieben, nach dem Urokinase in einfacher, wirksamer und wirtschaftlicher Weise frei von
Pyrogenen gewonnen werden kann. -to
Es sind bereits verschiedene Verfahren beschrieben worden, die eine große Zahl umständlicher Reaktionsstufen zur Reinigung von Urokinase umfassen, wodurch
nicht nur hochwirksame, sondern auch pyrogenfreie Produkte erhalten worden sind. Im allgemeinen können
die eigentlichen Reinigungs- oder Konzentrationsstufen nicht von denjenigen Stufen unterschieden werden, die
speziell die Entfernung der pyrogenen Substanzen bewirken sollen. Außerdem ist festzustellen, daß die
pyrogene Wirksamkeit in vielen Fällen in keiner Weise mit der Wirksamkeit eines Urokinasepräparates verbunden
ist. Es wurde festgestellt, daß häufig eine Urokinase mit hoher Wirksamkeit eine hohe pyrogene
Wirksamkeit aufweist. Es besteht daher Bedarf an einer Methode, die speziell auf die Entfernung von Pyrogenen
aus Urokinase gerichtet ist.
In der US-PS 32 56 158 ist ein Verfahren zur Reinigung von Urokinase von Pyrogenen und Thromboplastin
beschrieben, bei dem unreine Urokinase mit einem neutralen Dextrangel, das mit 6% Epichlorhydrin w)
vernetzt ist, behandelt wird.
In der Dt-OS 21 43 815 wird ein Verfahren beschrieben, nach dem Urokinase von Pyrogenen befreit wird.
Dieses Verfahren besteht im wesentlichen in der Adsorption an Amberlite-IRC-50-Harz, Elution der ns
reinen Urokinase.
Aus der DT-OS 22 46 969 ist bereits die Reinigung einer verunreinigten Urokinaselösung, die einen pH
zwischen 6 und 7 und eine Leitfähigkeit von mindestens 1500 Mikrosiemens besitzt, mit einem Celluloseanionenaustauscher
bekannt Die nach dieser Druckschrift erfolgende Behandlung mit dem Celtuloseanionenaustauscher
liefert aber noch kein pyrogenfreies Produkt. So rufen gereinigte Urokinasepräparate, die nach dem
bekannten Verfahren durch Behandlung mit Celluloseanionenaustauscher erhalten worden sind, beim Kaninchen
immer noch eine gewisse Hyperthermie hervor. Urokinasepräparate mit einem noch stärker reduzierten
Gehalt an pyrogenen Substanzen können nach den Angaben der DT-OS 22 46 969 nur durch eine weitere
partielle Sättigung der erhaltenen !lösung mit einem
Protein-Präzipitationsmittel erhalten werden.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und wirksames
Verfahren zur Herstellung von pyrogenfreier Urokinase zur Verfügung zu stellen, bei dem ein sehr hoher
Prozentsatz der anfänglichen Aktivität in dem pyrogenfreien Endprodukt wiedergewonnen wird.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von pyrogenfreier Urokinase durch Behandlung
einer verunreinigten Urokinaselösung mit einem Celluloseanionenaustauscher, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man ein pyrogenhaltiges Urokinasepräparat mit verhältnismäßig hoher Aktivität in
einem der nachstehend genannten Phosphatpuffer löst, daß man die Lösung mit einem Celluloseanionenaustauscher
nach der Säulenchromatographiemethode behandelt, wobei 0,001 m Phosphatpuffer mit einem pH-Wert
von 6 bis 8 als Gleichgewichtspuffer, Trägerflüssigkeit und Elutionsmittel verwendet wird, und daß man die
pyrogenfreie Urokinase aus der Lösung gewinnt.
Somit stellen bei speziellen Bedingungen Celluloseanionenaustauscher
sehr wirksame Mittel zur Trennung der Urokinase von Pyrogenen dar. Celluloseanionenaustauscher
sind Cellulosen, bei denen ein Teil der Hydroxylgruppen durch basische Gruppen ersetzt ist.
Geeignete Beispiele sind Diäthylaminoäthylcellulose (DEAE) und Triäthylaminoäthylcellutose (TEAE).
Im Hinblick auf die Offenbarung der CA-PS 8 80 878 muß das erfindungsgemäße Verfahren als überraschend
angesehen werden, da dort festgestellt wird, daß DEAE-Cellulose zur Entfernung von Pyrogenen aus
einer rohen L-Asparaginase-Lösung völlig unwirksam ist
Das erfindungsgemäße Verfahren muß auch im Hinblick auf die DT-OS 22 46 969 als überraschend
angesehen werden, da nach dieser Druckschrift pyrogenfreie Produkte nur dann erhalten werden
können, wenn man die mit dem Celluloseanionenaustauscher behandelte Lösung anschließend noch mit einem
Protein- Präzipita tionsmittel behandelt.
Der technische Fortschritt des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung ergibt sich daraus, daß durch
Auswahl spezieller Bedingungen erfindungsgemäß eine pyrogenfreie Urokinase lediglich durch Behandlung der
verunreinigten Urokinaselösung mit einem Celluloseanionenaustauscher erforderlich ist. Eine weitere Behandlung
mit einem Protein-Präzipitationsmittel, wie es bei den Verfahren gemäß DT-OS 22 46 969 obgligatorisch
ist, ist erfindungsgemäß nicht notwendig, so daß durch das erfindungsgemäße Verfahren die angestrebte
pyrogenfreie Urokinase in einer Stufe erhalten werden kann.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung führt man die Behandlung bei einer Temperatur im
Bereich von 0 bis 100C durch.
Für den mit der Chromatographie vertrauten Fachmann sind die anderen Reaktionsbedingungen klar,
wie beispielsweise die Wahl der besten Durchflußgeschwindigkeit in Verbindung mit der Teilchengröße des
Adsorptionsharzes, die Vorbehandlung zur Aktivierung des Harzes, die Gleichgewichtseinstellung des Harzes
und der gepackten Säule mit einer Pufferlösung gemäß dem Anspruch 1 bis zum Gleichgewichsstand und so
weiter. ι ο
Die äußere Form der in dem erfindungsgemäßen Verfahren als Adsorbens verwendeten Cellulose ist an
sich nicht von entscheidender Bedeutung. Es wird jedoch eine fein zerteilte Form bevorzugt.
Die Celluloseanionenaustauscher werden geeigneterweise
durch ihre sogenannten »Kapazitäten« näher gekennzeichnet, d. h. die Austauschkapazitäten, ausgedrückt
in Milliäquivalent pro Gramm Harz. Die Kapazität eines bestimmten Celluloseanionenaustauschers
wird bestimmt, indem das Harz zuerst mit NaOH in die Hydroxydform übergeführt und dann mit
Salzsäure titriert wird. Die Kapazitäten der in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Celluloseharz
liegen im Bereich von etwa 0,2 bis 1 Milliäquivalente pro Gramm Harz.
Wie oben festgestellt, besteht die Erfindung hauptsächlich in der Entfernung der Pyrogenen aus
Urokinase, obwohl ein pyrogenfreies Urokinaseprodukt mit höherer Wirksamkeit als die Ausgangsurokinase
ebenfalls erhalten wird. Demgemäß wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise angewendet,
wenn die Entfernung von Pyrogenen aus Urokinasepräparaten beliebiger Wirksamkeit erforderlich und gewünscht
ist, unabhängig vom Grad der Reinheit des Ausgangsurokinasepräparates.
Im folgenden werden an Hand von Beispielen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung näher
erläutert Die angegebenen CTA-Einheiten beziehen sich auf die Definition, die von A. J. J ο h η s ο η et al.,
Thromb. Diath. Haemorrag. 21, 259 (1969) angegeben ao
worden ist. Die Pyrogenität wurde dabei nach dem USP-Pyrogentest (3 Kaninchen) bestimmt. Bei diesem
Test genügt das untersuchte Material den Erfordernissen für die Abwesenheit von Pyrogenen, wenn kein
Kaninchen einen individuellen Temperaturanstieg von 0,6°C oder mehr über die jeweilige Kontrolltemperatur
zeigt und wenn die Summe der drei Temperaturanstiege nicht über 1,4° C hinausgeht
DEAE-Cellulose mit einer Austauschkapazität von
1 Milliäquivalent pro Gramm wurde in üblicher Weise aktiviert, mit 0,001 m Phosphatpuffer mit einem
pH-Wert von 7 ins Gleichgewicht gebracht und in eine Chromatographiesäule von 3,2 cm Durchmesser und
45 cm Höhe eingefüllt 510 mg pyrogenhaltige Urokinase mit einer Wirksamkeit von 59 000 CTA/mg wurden in
dem oben genannten Puffer gelöst, auf die Säule gegeben und bei 4° C unter Verwendung desselben
0,001 m Phosphatpuffers eluiert. Die Fraktion mit einer Absorption bei 280 πιμ wurde aufgefangen, gefriergetrocknet,
und der Gehalt an Pyrogenen und die Wirksamkeit wurden ermittelt. Es wurden 254 mg
Urokinase mit einer Wirksamkeit von 110 000 CTA/mg
erhalten. Die Bestimmung der Pyrogenwirksamkeit, bestimmt nach dem USP-Pyrogen-Test bei 15 000
CTA-Einheiten/kg, ergab eine Gesamttemperaturerhöhung (3 Kaninchen) von 1,2°; 93% der ursprünglichen
Aktivität wurden in dem pyrogenfreien Endprodukt wiedergewonnen.
Eine stark pyrogenhaltige Urokinase mit hoher Wirksamkeit wurde bei den Bedingungen des Beispiels 1
durch eine Chromatographiesäule mit den Abmessungen 3,2 χ 45 cm geleitet, die mit DEAE-Cellulose
gefüllt war.
Die spezifische Wirksamkeit der Urokinase stieg auf 89 000 CTA/mg an. Der Pyrogentest zeigte einen
Gesamttemperaturanstieg von 3,10C.
Die Fraktion, die die Urokinaseaktivität enthielt, wurde sodann durch eine ähnliche Säule geleitet die mit
TEAE-Cellulose gefüllt worden war und die eine Austauschkapazität von 0,5 mÄq/g hatte, wobei mit
dem gleichen Puffer und bei den gleichen Bedingungen wie oben gearbeitet wurde. Es wurde gefunden, daß die
gesammelte Fraktion eine Wirksamkeit von 104 000 CTA/mg hatte. Sie genügte dem US-Pyrogentest
bei 15 000 CTA/kg bei einem Gesamttemperaturanstieg
(3 Kaninchen) von 0,9° C.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, außer daß der 0,001-m-Phosphatpuffer bei
einem pH-Wert von 8 verwendet wurde. 400 mg stark pyrogenhaltige Urokinase mit einer Wirksamkeit von
30 000 CTA/r.ig wurde durch die Säule laufen gelassen,
wobei 135 mg Urokinase mit einer Wirksamkeit von 88 000 CTA/mg erhalten wurde. Die aufgefangene
Fraktion zeigte in dem oben beschriebenen Pyrogentest eine Gesamttemperaturerhöhung von 0,9°. Praktisch
die gesamte ursprüngliche Aktivität wurde in dem pyrogenfreien Urokinaseprodukt wiedergewonnen.
Beispiel 3 wurde wiederholt, wobei die Chromatographiesäule aus DEAE-Cellulose eine Austauschkapazität
von 0,7 Milliäquivalent pro Gramm aufwies. Von den ursprünglichen 29 560 000 CTA-Einheiten wurden 25
380 000 Einheiten in der pyrogenfreien Urokinaseendfraktion wiedergewonnen. Die Gesamttemperaturerhöhung
bestimmt an drei Kaninchen nach dem USP-Pyrogen-Test bei 15 000 CTA- Einheiten/kg betrug 0,8°.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von pyrogenfreier Urokinase durch Behandlung einer verunreinigten
Urokinaselösung mit einem Celluloseanionenaustau- r>
scher, dadurch gekennzeichnet, daß man ein pyrogenhaltiges Urokinasepräparat mit verhältnismäßig
hoher Aktivität in einem der nachstehend genannten Phosphatpuffer löst, daß man die Lösung
mit einem Celluloseanionenaustauscher nach der ι ο Säulenchromatographiemethode behandelt, wobei
0,001 m Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 6 bis 8 als Gleichgewichtspuffer, Trägerflüssigkeit und
Elutionsmittel verwendet wird, und daß man die pyrogenfreie Urokinase aus der Lösung gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Celluloseanionenaustauscher
DEAE-Cellulose verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß man als Celluloseanionenaustauscher TEAE-Cellulose verwendet.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Behandlung bei einer Temperatur im Bereich von 0 bis 10°C vornimmt.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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Free format text: KRAUS, W., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. WEISERT, A., DIPL.-ING. DR.-ING. SPIES, J., DIPL.-PHYS., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |