DE242782C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Netzunterwäsche bietet infolge ihrer porösen Eigenschaft einerseits den Vorzug, daß sie der Luft den Zutritt zur Körperhaut gestattet und dadurch eine gute Ausdunstung ermöglicht, schafft andererseits aber den Nachteil, daß zuviel Körperwärme verloren geht, was große Erkältungsgefahr bedeutet. Unterwäsche aus Wolltrikotstoff wärmt sehr gut, bringt aber den Körper zu leicht in Schweiß.

ίο Außerdem empfinden die meisten Träger von Wollunterwäsche einen durch die Wollhaare verursachten unangenehmen Hautreiz. Dazu kommt noch, daß unmittelbar auf dem Körper getragene Wollstoffe die Haut verweichliehen und gegen Witterungseinflüsse sehr empfindlich machen.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Unterwäsche, die die Vorteile der Netzunterwäsche mit denen der Wolltrikotunterwäsche vereinigt, ohne gleichzeitig die Nachteile beider aufzuweisen. Die neue Unterwäsche besteht aus einem porösen Netzstoff, der unmittelbar auf dem Körper liegt, und einem dieses durchlässige Gewebe überziehenden Wolltrikotstoff, die nur am Rande durch Nähen, Verschnüren oder auf geeignete andere Weise zu einem einzigen fertigen Wäschestück vereinigt, im übrigen aber unabhängig voneinander sind.

Der poröse Netzstoff saugt den Schweiß des Körpers schnell auf und gibt die Feuchtigkeit an die äußere hygroskopische Wollschicht weiter, so daß die Körperhaut stets angenehm trocken ist. Während außerdem durch den Netzstoff der Luftzutritt zum Körper gesichert ist, sorgt der .äußere Wolltrikotstoff dafür, daß die Körperwärme erhalten bleibt. Dem Reizen der Haut durch die Wollhaare des Trikots und der Verweichlichung der Haut ist damit ebenfalls vorgebeugt, da der innere Netzstoff als Zwischenlage den WoIlstoff vom Körper abhält.

Ein derartiges Wäschestück ist nicht zu verwechseln mit einer anderen Art von Unterkleidung, die aus einem einzigen zweischichtigen Wirkstoff besteht, der auf der einen Seite netzartig ist und dessen zwei Schichten aus verschiedenen Materialien bestehen. Bei einem derartigen Stoff kann die Haut von der äußeren festeren Schicht nicht so weit abgehalten werden, wie dies durch den getrennten porösen Netzstoff geschieht; in diesem letzteren Falle wird also die Ventilation des Körpers eine bessere sein.

Ferner kommt noch in Betracht, daß bei der neuen Unterwäsche die Herstellungskosten durch Vereinigung zu einem Wäschestück sehr geringe sind.

In der Zeichnung ist die neue Unterwäsche beispielsweise in Fig. 1 in Form einer Jacke und in Fig. 2 in Form einer Unterhose dargestellt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Unterwäsche, bei der die äußere und die innere Stoffschicht aus verschiedenen Materialien bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem inneren netzartigen Gewebe und einem Überzug aus Wolltrikot besteht, die durch Zusammennähen o. dgl. an den Rändern zu einem fertigen Wäschestück miteinander vereinigt sind.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.