DE2422308A1 - Wundverband - Google Patents

Description

• Wundverband Die Erfindung betrifft Wundverbände. Es wird ein Wundverband aus einem polymeren Film vorgesehen, der wenigstens 20 Gew.-% Eiweißmaterial und wenigstens 20 Gew.-% eines Feuchthaltmittels enthält.
• Die Art des polymeren Films ist nicht sehr kritisch; er muß lediglich pharmazeutisch zulässig sein. Erfindungsgemäß, verwendbare, polymere Filme sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Col loidin und deren Mischungen.
• Die Art des eiweißartigen Materials ist ebenfalls nicht kritisch, abgesehen davon, daß das Eiweiß pharmazeutisch zulässig sein soll. Geeignete eiweißartige Materialien sind beispielsweise Gelatine, Kollagen, Keratin, Seide oder Einzelleneiweiß.
• Vorzugsweise ist das eiweißartige Material Kasein.
• Die Art des Feuchthaltmittels ist nicht kritisch, abgesehen davon, das es pharmazeutisch annehmbar sein muß. Geeignete Feuchthaltmittel sind beispielsweise Polyhydroxy-Verbindungen, wie Äthylenglykol und Glycerin.
• Der Wundverband kann gegebenenfalls pharmazeutische Mittel enthalten, we z.B. antibakterielle Mittel, nämlich 1 % Cetavlon <Cetyltrimethylammoniuirrornid ).
• Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das eiweißartige Material Kasein, der polymere Film Polyvinylalkohol und das Feuchthaltmittel Glycerin.
• Das Verhältnis der Reagenzien ist nicht sehr kritisch.
• Es wurde jedoch gefunden, daß ein besonders erwünschter, klarer Film mit 30 bis 80 Gew.-% Kasein, 1 bis 10 Gew.-% Polyvinylalkohol und 20 bis 70 Gew.-% Glycerin gebildet werden kann.
• Der erfindungsgemäße Film kann direkt'auf die Wunden aufgebracht werden und hat die überraschende Eigenschaft, das Bluten zu unterdrücken und die Heilung zu beschleunigen.
• Der Film kann auch in situ gebildet werden, indem man eine geeignete Lösung der Bestandteile beispielsweise in einer Aerosol-Zubereitung auf die Wunde aufsprüht.
• Der Film kann bei der Behandlung von Menschen und Tieren, insbesondere bei Behandlung von Verbrennungen und zur Verhinderung des Fliegenbefallsvon Wunden bei Tieren verwendet werden, die beispielsweise durch Kastrierung, Beschneiden oder Hornentfernung entstanden sind.
• Die Erfindung wird nun durch die folgenden-Beispiele erläutert, jedoch in keiner Weise beschränkt.
• Beispiel 1 Es wurde eine wässrige Suspension aus 8 Gew.-% Kasein, 0,5 Gew.-% Polyvinylalkohol, 10 Gew.-% Glycerin und 0,02 Gew.-% Cetavlon(Cetyltrimethylammoniumbromid) hergestellt.
• Die wässrige Suspension wurde in einem Polypropylentrog 12 Stunden bei 750C verdampft. Der resultierendeFilm wurde in Alkohol eingetaucht, der 5 % Glutaraldehyd enthielt, um einen gewissen Vernetzungsgrad herzustellen und den Film reißfester zu machen.
• Man erhielt einen klaren flexiblen Film, der zur Verwendung als Wundverband geeignet war.
• Beispiel 2 Der nach Beispiel 1 hergestellte plastische Film wurde auf einen bei einem Schaf vorgenommenen Schnitt ( 2 cm x 1/2 cm) aufgebracht. Es wurde festgestellt, daß der plastische Film das Bluten unterbrach, während ein unversorgter Kontrollschnitt gleicher Größe frei blutete. Der plastische Film haf-tete nach einem Zeitraum von 48 Stunden fest auf der Wunde und hielt die Wunde sehr sauber. Vom Boden des Schnitts hatte jedoch die offene Heilung begonnen. Der Kontrollschnitt zeigte nach Entfernung des Schorfs keine Anzeichen von Heilung.
• Zusammengefaßt besteht der Wundverband nach der Erfindung aus einem polymeren Film,in den wenigstens 20 Gew.-% eiweißartiges Material und wenigstens 20 Gew.-& eines Feuchthaltmittels eingebaut sind.

Claims (3)

Patentansprüche

1. Wundverband, gekennzeichnet durch einen polymeren Film, in denwengstens 20 Gew.-% eiweißartiges Material und wenigstens 20 Gew.- eines Feuchthaltmittels eingebaut sind.

2. Wundverband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eiweißartige Material Kasein oder ein Kaseinsalz ist.

3. Filmbildende Masse zur Wundbehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse wenigstens 20 Gew.-% Kasein oder ein Salz des Kaseins enthält.