DE2420988C3 - Verfahren und Vorrichtung zum diskontinuierlichen Einführen einer flüssigen Probe in eine Gaschromatographiesäule - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum diskontinuierlichen Einführen einer flüssigen Probe in eine GaschromatographiesäuleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum diskontinuierlichen Einführen einer flüssigen Probe in eine
Gaschromatographiesäule, bei dem eine bestimmte Menge der flüssigen Probe durch öffnen und Schließen
eines Ventils zunächst in einen Verdampfer eingespritzt und von dort mit Hilfe eines kontinuierlichen Trägergasstromes
in die Chromatographiesäule gespült wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens mit einem Vorratsbehälter für die einzuspritzende Flüssigkeit, einem Verdampfer und einer den
Vorratsbehälter mit dem Verdampfer verbindenden Hauptleitung, die mit einem Einspritzventil versehen ist.
Die Gaschromatographie ist eine Trennmethode, bei der eine Probe der zu trennenden oder zu analysierenden
Mischung in eine Säule eingeführt wird, die mit einer selektiven stationären Phase gefüllt ist, wie einem
festen Adsorptionsmittel im Fall der Gas-Feststoff-Chromatographie
oder mit einem inerten Feststoff, der mit einem flüssigen Absorptionsmittel imprägniert ist,
im Fall der Gas-Flüssigkeit-Chromatographie. Im folgenden wird eine solche Phase allgemein als
»stationäre Phase« bezeichnet.
Unter der Wirkung des Trägergases durchläuft die Probe die Säule, und je nach der Affinität der
Bestandteile der zu trennenden Mischung zur festen oder flüssigen stationären Phase wandern diese
Bestandteile längs der Säule mit verschiedenen Geschwindigkeiten, so daß man am Ausgang der Säule
eine Trennung dieser Bestandteile erhält.
Die Methode der Probeneinspritzung bildet einen wichtigen Teil des Verfahrens, um eine gute Trennung in
der Chromatographiesäule zu erreichen, und die beste Wirkung wird bei Einführung der Probe in »Rechteckform«
erhalten, d.h. wenn die des eingespritzten Produkts im Trägergas, dargestellt im Konzentrations-Zeit-Diagramm,
für die Dauer der Einspritzung die Form eines Rechtecks hat Als Beispiel ist in F i g. 1 der
Zeichnung ein derartiger Verlauf der Einspritzung graphisch gezeigt
In F i g. 1 ist die Zeit als Abszisse und die
In F i g. 1 ist die Zeit als Abszisse und die
ίο Konzentration des eingespritzten Produkts im Trägergas
aufgetragen. Die Rechteckkurve ABCD gibt die während der Zeitdauer Δ t vorgenommene Einspritzung
wieder. So wird zu Beginn der Einspritzung die Konzentration N des eingespritzten Produkts sofort
erreicht (Kurventeil ABX während der gesamten Dauer
der Einspritzung konstant gehalten (Kurventeil BC) und fällt sofort am Ende der Einspritzung auf Null zurück
(Kurventeil CDJl
Indem man eine Einspritzung so vornimmt, daß dieser bekannte Typ des Konzentrationsverlaufs erreicht wird,
verhindert man, daß der Säule vor oder nach der
Einspritzung der Probe Teilmengen der zu trennenden Mischung zugeführt werden, welche das Gleichgewicht
in der Säuie zwischen den dort vorliegenden Phasen stören und eine schlechte Auftrennung der zu
trennenden Mischung zur Folge haben würden.
Wenn das zu trennende Gemisch in flüssiger Form vorliegt wi«-d diese Flüssigkeit gewöhnlich in einen
Verdampfer geleitet um sie in Gasform umzuwandeln, worauf die verdampfte Flüssigkeit durch die Antriebskraft
des Trägergases in die Säule transportiert wird. Die Einspritzung beginnt, wenn man ein in der Zuleitung
der Flüssigkeit zum Verdampfer liegendes Ventil öffnet, und endet beim Schließen des gleichen Ventils.
Diese Einspritztechnik führt meist zu Einspritzungen mit nicht rechteckigem Konzentrationsverlauf, da nach
dem Abschalten der Einspritzung noch eine geringe Menge des zu trennenden Produkts durch die Säule
nachläuft. Diese geringe Menge stammt von der Diffusion der Moleküle der zwischen dem Einspritzventil
und dem Verdampfer eingeschlossenen Flüssigkeit, die nach dem Ende der Einspritzung durch das
Trägergas in die Säule mitgenommen werden. Auch führt gelegentlich eine unvollkommene Abdichtung des
Einspritzventils, vor allem wenn dieses am Eingang des Verdampfers angeordnet und daher hohen Temperatur
ausgesetzt ist zum Durchgang von Sputen des zu trennenden Gemisches in die Chroma'ographiesäule
nach Schluß der Einspritzung.
Die FR-PS 15 65 094 beschreibt eine Vorrichtung zum diskontinuierlichen Einführen einer flüssigen Probe
in eine Gaschromatographiesäule, welche einen kontinuierlichen Trägergasstrom zum Einführen der verdampften
flüssigen Probe in die Chromatographiesäule benutzt und nach Durchgang der Substanz durch die
Säule einen anderen Trägergasstrom zum Rückspülen von Säule, Dosiervorrichtung und Verbindungsleitungen
benutzt Ein rechteckiger Konzentrationsverlauf wird dadurch jedoch nicht mit Sicherheit erreicht, denn
es sind keine Vorkehrungen gegen einen Nachlauf des zu trennenden Produkts getroffen.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung für Einspritzungen mit rechteckigem Verlauf sind in der US-PS
33 52 089 beschrieben. Dieses Verfahren besteht darin, zunächst die flüssige Probe zu verdampfen, sie in eine
('•chte Kammer einzuführen und dann unter dem Druck des Trägergases in die Säule einzuspritzen.
Nun ist aber bekannt, daß die Entleerung einer ein
Nun ist aber bekannt, daß die Entleerung einer ein
Gas 1 enthaltenden Kammer durch Einleiten eines Gases 2 an einer ihrer Enden am Ausgang dieser
Kammer weder einen zeitlich rechteckigen Verlauf der Konzentration des Gases 1 im Gas 2 noch ein
Herausdrücken des reinen Gases 1 liefert D;is Einleiten
eines Gases 2 in eine Kammer, welche bereits ein Gas 1 enthält, bewirkt nämlich tatsächlich ^icht nur das
Austreiben des Gases 1, sondern auch das Vermischen des Gases mit dem Gas 1 und entsprechend eine
langsame Abnahme der Konzentration des Gases 1 ua ι ο
Gas 2 am A isgang der Kammer. Das in der US-PS 33 52 089 beschriebene Verfahren ermöglicht daher
tatsächlich nicht Einspritzungen mit rechteckigem Konzentrationsverlauf, wie sie besonders bei Anlagen
zur präparativen Chromatographie erwünscht sind.
Ferner sind der Einspritzdurchsatz sowie die Menge der bei jedem Zyklus eingespritzten Probe bei
Verwendung der Vorrichtung gemäß der US-PS 33 52 089 auf einen bestimmten Wert festgelegt, der
direkt vom Trägergasdurchsatz und dem Volumen der dichten Kammer abhängt Diese Einschränkungen
verringern die Möglichkeiten der Optimierung der Produktion bei der präparativen Chromatographie, da
der Einspritzdurchsatz des gelösten Stoffes und damit der molare Anteil des gelösten Stoffes im Trägergas am
Eingang der Säule nicht unabhängig vom Durchsatz des Trägergases, welches dauernd durch die Chromatographiesäule
strömt, festgelegt werden können.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum diskontinuierlichen
Einführen von flüssigen Proben in ein chromatographisches Trennsystem zu schaffen, welche Einspritzungen
mit vollkommen rechteckigem Konzentrationsverlauf ermöglichen.
Zur Lösung der Aufgabe dienen das in Patentanspruch 1 gekennzeichnete Verfahren und die im
Patentanspruch 2 gekennzeichnete Vorrichtung. Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung ist
Gegenstand des Anspruchs 3.
Erfindungsgemäß erfolgt die Einspritzung einer flüssigen Probe in die Chromatographiesäule durch
öffnen des Einspritzventils, während die in den Sekundärleitungen liegenden Ventile geschlossen sind,
und die Beendigung des Einspritzens durch Schließen des Einspritzventils und sofortiges zeitlich begrenztes
Öffnen des in der einen der beiden Sekundärleitungen liegenden Ventils mit hohem Durchlaß. Außerhalb der
Einspritzperioden ist das in der anderen Sekundärleitung angeordnete Ventil mit geringem Durchlaß
mindestens zeitweise offen.
Die verschiedenen Spülungen, welche durch das Trägergas entweder dauernd oder mit Unterbrechungen
in den verschiedenen, in der Nähe des Einspritzventils und des Verdampfers liegenden Teilen der Anlage
erfolgen, führen zu einer sehr genauen Regelung der Zeitpunkte des Beginns und Endes der Einspritzung der
flüssigen Probe und ermöglichen so einen praktisch augenblicklichen Übergang ohne Verschleppung und
ohne Störströme vom Zustand der Einleitung des reinen Trägergases zum Zustand der Einleitung eines Gemisches
mit gleichbleibender Konzentration der verdampften Probe im Trägergas. Diese Einleitungen mit
vollkommen rechteckigem Konzentrationsverlauf ermöglichen eine einfache Durchführung eines präparativen
chromatographischen Verfahrens mit maximalem Wirkungsgrad selbst bei Säulen von erheblichen
Abmessungen von beispielsweise einigen zehn Zentimetern Durchmesser.
Die Erfindung wird weiter erläutert durch die folgende Beschreibung einer Aasführungsform, wobei
auf die beigefügte Zeichnung bezug genommen wird, in deren Fig.2 die entsprechende Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch gezeigt ist
Diese Vorrichtung weist einen Vorratsbehälter 1 für die einzuspritzende Flüssigkeit auf, der durch die mit
dem Einspritzventil 3 ausgerüstete Haupdeitung 2 mit dem Verdampfer 4 und der Chromatographiesäule 5
verbunden ist Diese Leitung 2 weist einen stromaufwärts vom Ventil 3 liegenden Teil 2a und einen
stromabwärts davon liegenden Teil Ib auf. Die einzuspritzende Flüssigkeit wird zunächst durch eine
Leitung 6, die mit einem Ventil 7 ausgerüstet ist, in den Vorratsbehälter 1 eingeführt und dort mittels eines
Gases unter Druck gesetzt, das durch die mit dem Ventil 9 versehene Leitung 8 zugeleitet wird. Die den
Flüssigkeitsvorratsbehälter 1 mit dem Verdampfer 4 verbindende Hauptleitung 2 ist außerdem mit einem
stromaufwärts vom Einspritzventil 3 liegenden Regelventil 10 versehen und an einem zwischen dem
Einspritzventil 3 und dem Verdampfer 4 liegenden Abzweigpunkt 11 mit den Sekundärleitungen 12 und 13
verbunden, die im Rückgewinnungsbehälter 14 münden. Die Sekundärleitung 12 ist mit einem schnell öffnenden
Ventil 15 mit hohem Durchlaß und die Sekundärleitung 13 mit einem Ventil 16 für geringen Durchlaß versehen.
Der Verdampfer 4 wird kontinuierlich durch die Leitung 17 mit Trägergas durchspült.
Der Rückgewinnungsbehälter 14 ist durch eine mit einem Ventil 19 versehene Leitung 18 mit dem
Vorratsbehälter 1 verbunden und ferner mit einer Gasableitung 20 mit einem Ventil 21 versehen.
Die Betriebsweise dieser Vorrichtung zum Einspritzen einer flüssigen Probe in die Chromatographiesäule 5
wird im folgenden beschrieben.
Die Säule wird vom Trägergas, das vom Verdampfer 4 kommt, kontinuierlich durchspült, und der Vorratsbehälter
1 steht unter einem Druck, der höher ist als der am Eingang des Verdampfers herrschende Druck. Bei
geschlossenen Ventilen 15 und 16 wird nun das Einspritzventil 3 geöffnet. Die im Behälter 1 enthaltene
Flüssigkeit gelangt durch die Leitung 2 mit der durch das Regelventil 10 festgelegten Durchflußmenge zum
Verdampfer 4, in dem sie verdampft wird und strömt im Gemisch mit dem Trägergas kontinuierlich in die
Chromatographiesäule 5. Wenn eine genügende Menge der Flüssigkeit in die Säule eingeführt ist, unterbricht
man die Einspritzung durch Schließen des Einspritzventils 3 und öffnet sofort das Ventil 15. Dadurch wird die in
dem Leitungsabschnitt 2b zwischen dem Einspritzventil 3 und Verdampfer 4 verbliebene Flüssigkeit sofort unter
dem Druck des vom Verdampfer kommenden Trägergases in die Leitung 12 gedrückt. Man erhält so eine
rasche Spülung dieser Leitung 2b, und die durch das Trägergas zurückgedrückte Restflüssigkeit gelangt in
den Rückgewinnungsbehälter 14, wo sich Flüssigkeit und Gas trennen.
Sobald diese Leitung 2b durchgespült und von der gesamten in ihr enthaltenen Flüssigkeit befreit ist, wird
das Ventil 15 geschlossen und das Ventil 16 geöffnet, so daß ein kleiner Teil des vom Verdampfer 4 kommenden
Trägcgases in die Leitung 13 eintritt. Dieser geringe Trägergasstrom nimmt alle Flüssigkeit zum Rückgewinnungsbehälter
14 mit. die während der Zeitdauer der Elution der in die Chromatographiesäule eingeführten
Probe durch das Trägergas aus dem Einspritzventil 3
lecken könnte.
Zum gewünschten Zeitpunkt werden das Ventil 16 geschlossen und das Einspritzventil 3 geöffnet, wodurch
in die Chromatographiesäule eine neue zu trennende flüssige Probe eingespritzt werden kann und der
beschriebene Arbeitszyklus neu beginnt.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung kann man das Einspritzen einer flüssigen
Probe in die Säule auch bei dauernd geöffnetem Ventil 16 vornehmen, da durch dieses Ventil nur eine
Flüssigkeitsmenge entweichen kann, die sehr gering ist im Verhältnis zu dem Einspritzdurchsatz, der durch das
in der Leitung 2a liegende Regelventil 10 festgelegt ist.
Das durch die Leitungen 12 und 13 zum Rückgewinnungsbehälter 14 strömende Trägergas kann aus diesem
Behälter durch die mit dem Ventil 21 versehene Leitung 20 abgezogen und nach Durchgang durch ein Regenerierungssystem
in dem den Verdampfer 4 mit Trägergas speisenden System wieder benutzt werden.
Ebenso kann die im Wiedergewinnungsbehälter 14 aufgefangene Flüssigkeit durch die Leitung 18 und das
darin liegende Ventil 19 in den Flüssigkeitsvorratsbehälter 1 zurückgeführt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum diskontinuierlichen Einführen einer flüssigen Probe in eine Gaschromatographiesäule,
bei dem eine bestimmte Menge der flüssigen Probe durch öffnen und Schließen eines Ventils
zunächst in einen Verdampfer eingespritzt und von dort mit Hilfe eines kontinuierlichen Trägergasstromes
in die Chromatographiesäule gespült wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Einspritzperioden die am Ende der Einspritzung in der Leitung zwischen dem Ventil und dem
Verdampfer enthaltene Flüssigkeit mit Hilfe des Trägergasstromes herausgespült wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Verratsbehälter für die
einzuspritzende Flüssigkeit, einem Verdampfer und einer den Vorratsbehälter mit dem Verdampfer
verbindenden Hauptleitung, die mit einem Einspritzventil versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Hauptleitung (2) zwischen dem Einspritzventil (3) und dem Verdampfer (4) ein Abzweigpunkt (11)
für zwei Sekundärleitungen (12, 13) vorgesehen ist, welche die Hauptleitung (2) mit einem Rückgewinnungsbehälter
(14) verbinden, wobei in der einen Sekundärleitung (12) ein Ventil (15) mit hohem
Durchlaß und in der anderen Sekundärleitung (13) ein Ventil (16) mit geringem Durchlaß angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückgewinnungsbehälter (14)
durch eine mit einem Ventil (19) versehene Leitung (18) mit dem Vorratsbehälter (1) verbunden ist
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