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Eunststoff-Eckverbindungsstück mit wenigstens drei Anschlußschenkeln
für Metallrohrgestelle Die Erfindung betrifft ein Kunststoff-Eckverbindungsstück
mit wenigstens drei Anschlußschenkeln für Metallrohrgestelle, die elektrisch geerdet
werden, insbesondere für Metallrohrgestelie zur Aufnahme elektromedizinischer Geräte
oder dgl., wobei die Anschlußschenkel selbstklemmend in die Metallrohre eingesteckt
werden.
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Bisher hat man derartige Gestelle in der Regel durch Zusammenschweißen
der Metallrohre hergestellt, die im Falle von Traggestellen für elektromedizinische
Geräte usw. üblicherweise aus nichtrostendem Stahl bestehen. Diese Schweißkonstruktionen
sind jedoch aufwendig und entsprechend teuer.
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Es ist auch bereits bekannt, zur Verbindung der Rohre solcher Gestelle
Xunststoff-Eckverbindungsstücke zu verwenden.
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In diesen Fällen müssen jedoch die einzelnen Rohre untereinander zusätzlich
galvanisch verbunden werden, wenn die Forderung besteht, das gesamte Gestell, einschließlich
der
darin untergebrachten elektrischen Geräte, auf Null-Potential
zu halten bzw. an Erde zu legen. Eine zusätzliche Schwierigkeit bei dieser Verbindungsart
ergibt sich dadurch, daß die in der Gestellbautechnik üblicherweise zum Einsatz
kommenden Stahlrohre erhebliche maßliche Toleranzen aufweisen, die die Ausbildung
exakter, sicherer Eckverbindungen erschweren.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kunststoff-Eckverbindungsstück
für Metallrohrgestelle zu schaffen, das auf einfache und wirtschaftliche Weise die
gleichzeitige elektrische und mechanische Verbindung der Gestellrohre untereinander
ermöglicht, und das zugleich maßliche Toleranzen der Gestellrohre ausgleicht und
damit die Ausbildung exakter sicherer Eckverbindungen und folglich einwandfreier
Gestelle erleichtert.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Eunststoff-Eckverbindungsstück
der eingangs bezeichneten Art dadurch gelöst, daß die Anschlußschenkel in Längsrichtung
geschlitzt und durch je ein Keilstück zwangsweisespreizbar sind, das beim Einsteckvorgang
durch das Metallrohr in den Längsschlitz des zugeordneten Anschlußschenkels eindrückbar
ist, und daß jeweils zwei einander zugekehrte Innenseiten der Anschlußschenkel mit
Längsnuten versehen sind, die entsprechend abgewinkelte, gewellte Kontaktstücke
aufnehmen, deren Wellen geringfügig über den Anschlußschenkeln hervorstehen. Mittels
eines derart ausgebildeten Kunststoff-Eckverbindungsstückes kann man die mechanischen
und elektrischen Verbindungen zwischen den
Gestellrohren einfach
und schnell gleichzeitig herstellen, wobei die durch die Metallrohre in ihre Längsschlitze
eingedrückten Keilstücke eine Spreizung der Anschlußschenkel bewirken die sich dadurch
gegen die Innenwand des betreffenden Gestellrohres pressen und zugleich Maßtoleranzen
der Gestellr hre ausgleichen, so daß man sichere Eckverbindungen erhalt;n kann-.
Die Wellen der abgewinkelten, in den Längsnuten der Anschlußschenkel gehaltenen
Kontaktstücke kommen bei der Ausbildung der Eckverbindung in federnde Anlage mit
der Innenwand der Gestellrohra und schaffen den erforderlichen elektrischen Kontakt
unter den Gestellrohren im Bereich jeder Gestellecke. Sämtliche Rohre des Gestells
sind daher zuverlässig elektrisch miteinander verbunden, so daß das Gestell, einschließlich
der von ihm getragenen elektrischen Geräte, einwandfrei geerdet werden können. Die
von den Keilstücken im eingetriebenen Zustand ausgehende Spreizwirkung kann derart
bemessen werden, daß alle üblichen Maßtoleranzen z.B. bei Vierkantstahlrohren ohne
weiteres aufgefangen werden können.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Kunststoff-Eckverbindungs stückes
lassen sich daher exakte Eckverbindungen an Metallrohrgestellen für die oben genannten
Zwecke ausbilden.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Längsnuten teilweise so angeordnet sind, daß sie die Längsschlitze schneiden, und
daß die Breite der Eontaktstücke größer ist als diejenige der Längsschlitze bei
vollständig eingetriebenem Keilstück. Bei dieser Anordnung bleibt der
Lontaktdruck
unabhängig von der Spreiz- bzw. Klemmkraft.
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Deine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Keilstück aus Kunststoff besteht, etwa halb so lang wie ein Anschlußschenkel
ist und seine Höhe etwa der Tiefe eines Längsschlitzes entspricht, und daß das Keilstück
an seinem breiten, im eingesteckten Zustand außenliegenden Rand mit einer Auflaufschräge
für das Metallrohr versehen ist, wobei evtl. aus dem Anschlußschenkel hervorstehendes
überschüssiges Keilstückmaterial durch das Metallrohr abgeschert wird. Diese 3emessung
der Keilstücke hat sich in der Praxis als besonders günstig erwiesen, während die
Auflaufschräge das zwangsweise Eindrücken des Keilstücks in seinen zugeordneten
Längsschlitz im Anschlußschenkel erleichtert und überschüssiges Keilstückmaterial
durch die Stirnkante des Metallrohres entfernt wird.
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Wenn nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung die Anschlußschenkel
einen rechteckigen Querschnitt für Vierkant-Metallrohre aufweisen und an ihren Abschnitten
zu beiden Seiten der Längsnuten mit in Einsteckrichtung angeschrägten Nocken und/
oder Rippen versehen sind, werden Fertigungstoleranzen im lichten Querschnitt der
Vierkant-Metallrohre besonders sicher ausgeglichen.
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Zweckmäßig entspricht gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die
Länge der Schenkel jedes abgewinkelten, gewellten Kontaktstücks etwa der Länge der
Anschlußschenkel, wodurch je
Schenkel zahlreiche Wellen vorgesehen
werden können, die eine gute elektrische Verbindung zwischen den Gestellrohren fördern.
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Die Erfindung wird anschließend aSkand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert0 Es zeigen: Fig. 1 eine Schrägansicht eines Kunststoff-Eckverbindungsstücks
mit drei Anschlußschenkeln und drei Keilstücken, von denen zwei im eingesteckten
Zustand gezeigt sind; Fig. 2 eine weitere in Bezug auf Fig. 1 umgekehrte Schrägansicht
des Kunststoff-Eckverbindungsstücks mit zwei abgewinkeltens gewellten Kontaktstücken
vor dem Einsetzen in ihre Längsnuten; Fig. 3 das Kunststoff-Eckverbindungsstück
der Fig. 1 und 2 mit eingelegten Kontaktstücken und einem teilweise aufgeschobenen
Metallrohr; Fig. 4 eine Teilansicht des Kunststoff-Eckverbindungsstücks mit einem
teilweise aufgeschobenen Metallrohr und diesem zugeordnet ein Keilstück und ein
Kontakt stück; Fig. 5 eine der Fig. 2 ähnliche Schrägansicht des Eckverbindungsstücks
mit eingelegten Kontaktetücken; Sigo 6 ein Detail der Bigo 5 und
Fig.
7 ein mit Hilfe der erfindungsgemäßen Kunststoff-Eckverbindungsstücke zusammengebautes
Metallrohrgestell.
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Das in den Zeichnungen als Ausführungsbeispiel dargestellte Eckverbindungsstück
10 ist aus zäbhartem Kunststoff gespritzt und weist beispielsweise drei Anschlußschenkel
11 mit rechteckigem Querschnitt zur Aufnahme von Vierkant-Stahlrohren 14 auf, die
mit Hilfe zahlreicher Kunststoff-Eckverbindungsstücke 10 zu einem Gestell zusammengebaut
werden können, wie es z.B.
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in Fig. 7 dargestellt istO Jeder Anschlußschenkel 11 ist mit einem
relativ weit nach innen gezogenen Längsschlitz 12 versehen und außerdem weisen die
Anschlußschenkel 11 an einander zugekehrten Innenseiten Längsnuten 13 auf, die in
drei Fällen die Längsschlitze 12 schaeidenQ Die Längsnuten 13 dienen zur Aufnahme
entsprechend abgewinkelter 9 gewellter Kontaktetücke 15, deren Schenkellänge etwa
der Länge der Anschlußschenkel 11 entspricht Zu beiden Seiten jeder Längsnut 13
sind im Ausführungsbeispiel jeweils zwei in Einsteckrichtung angeschrägte Nocken
16 an den Anschlußschenkeln 11 vorgesehen, deren Zweck noch erläutert wird0 Zur
sicheren mechanischen Verbindung der Anschlußschenkel 11 mit den Vierkant-Stahlrohren
14 sind die Anschlußschenkel 11 jeweils durch ein Keilstück 17 speizbar, das beim
Einstecken eines Anschlußschenkels 11 in ein Vierkant-Stahlrohr 14 durch letzteres
selbsttätig bzw. zwangsweise in seinen zugeordneten
Längsschlitz
12 eingedrückt wird, wie dies z.B. in Fig. 4 veranschaulicht ist. Durch das kombinierte
Zusammenwirken der gespreizten Anschlußschenkel lls der Keilstücke 17 und der Nocken
16 werden auch die üblicherweise fertigungsbedingten maßlichen Toleranzen der lichten
Querschnitte der Vierkant-Stahlrohre ausgeglichen.
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Die Keilstücke 17 weisen etwa die halbe Länge eines Anschlußschenkels
11 auf, während ihre Höhe etwa der Tiefe der Längsschlitze 12 entspricht. Außerdem
sind die Keilstücke mit einer Auflaufschräge 18 für die Vierkant-Stahlrohre 14 versehen.
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Die abgewinkelten, gewellten Kontaktstücke 15 sind so geformt, und
die Tiefe der Längsnuten 13 ist so bemessen, daß die Wellen der Kontaktstücke etwas
über die Anschlußschenkel 11 hervorstehen, wie deutlich aus Fig. 4 hervorgeht. Die
Kontakt stücke können dadurch eine einwandfreie elektrische Verbindung mit den auf
die drei Anschlußschenkel 11 eines jeden Eckverbindungsstückes 10 aufgesteckten
Vierkant-Stahlrohren 14 herstellen, wodurch sichergestellt ist, daß sämtliche Rohrteile
eines Gestells, beispielsweise des in Fig. 7 abgebildeten, nicht nur mechanisch,
sondern auch elektrisch sicher untereinander verbunden sind, so daß ein solches
Gestell, einschließlich der auf ihm abgestellten elektrischen Geräte ohne weiteres
auf Null-Potential gehalten werden kann.
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In Abweichung vom gezeigten Ausführungsbeispiel können die Anschlußschenkel
der Kunststoff-Eckverbindungsstücke auch
einen anderen polygonen
Querschnitt oder einen runden Querschnitt aufweisen, was vom lichten Querschnitt
der Gestellrohre abhängig ist. Wichtig ist, daß im Bereich einer jeden Eckverbindung-eines
solchen Gestells sämtliche Gestellrohre untere in ander.elektrisch in Verbindung
stehen, was durch die federnde Wirkung der gewellten Kontaktstücke begünstigt wird,
die in Anlage mit den Innenwandungen der Vierkant-Stahlrohre 14 kommen (vgl. Fig.
4!). Wenn die Gestellrohre aus z.3. nicht rostendem Stahl bestehen, können auch
die gewellten Kontaktstücke 15 aus dem gleichen Material gefertigt sein. Die Keilstücke
17 bestehen vorzugsweise aus dem gleichen Kunststoff wie die Eckverbindungsstücke
10 und werden ebenfalls gespritzt.
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Es sei ferner bemerkt, daß in Abweichung vom Ausführungsbeispiel derartige
Kunststoff-Eckverbindungsstücke im Bedarfsfall auch mit mehr als drei Anschlußschenkeln
ausgeführt werden können, die dann auch mehr als zwei Kontaktstücke aufweisen.