DE2416485A1 - Ledergerbung mit oligourethanen - Google Patents

Ledergerbung mit oligourethanen

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DE2416485A1
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    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof

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Description

  • liedergerbung mit Oligourethanen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung bzw. Gerbung oder Nachgerbung von Leder oder Blöße mit Hilfe von endständige Hydroxylgruppen aufweisenden Oligourethanen.
  • Gegenstand der deutschen Patentschriften Nr. 878 544 und 889 549 ist die Beschichtung von Spaltleder bzw. die Grundierung von bereits gegerbtem Leder mit Lösungen eines Gemisches von freie Hydroxylgruppen enthaltenden Alkydharzen und Isocyanaten als Vernetzungsmittel. Die genannten Patentschriften enthalten jedoch keinen Hinweis auf eine etwaige gerbende Wirkung von Umsetzungsprodukten aus Polyisocyanaten und einem Überschuß an Polyhydroxylverbindungen.
  • Die deutschen Patentschriften 853 438 und 857 425 beschreiben u. a. die Gerbung von Leder mit Dispersionen, Lösungen oder Dämpfen von niedermolekularen Polyisocyanaten.
  • Diese Verfahren liefern im allgemeinen weiche Leder, die oft auch lichtecht sind. Sie lassen sich aber technisch wegen der bekannten schlechten toxikologischen Eigenschaften niedermolekularer Diisocyanate nicht durchführen.
  • Überraschenderwese wurde nun gefunden, daß sich unter Vermeidung der Nachteile der bisher bekannten Gerbverfahren qualitativ hochwertige Produkte herstellen lassen, wenn die Blöße oder ein bereits auf übliche Weise nachgegerbtes Leder aus einer wässrigen Flotte mit Oligourethanen behandelt wird, die endständige Hydroxylgruppen tragen.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum (Nach)-Gerben von Blöße oder oder Leder, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß Blöße oder Leder mit einer wäßrigen Flotte behandelt werden, die (a) gegebenenfalls methylolierte Oligourethane mit endständigen Hydroxylgruppen und einem Molekulargewicht von 500 bis 20000 und gegebenenfalls (b) Formaldehyd oder eine Formaldehyd abspaltende Substanz enthält.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden Oligourethane mit einem Molekulargewicht von 500-20000, vorzugsweise 900-10000, weisen bevorzugt hydrophile Segmente oder Gruppen auf. Sie werden in an sich bekannter Weise aus Polyisocyanaten und einem flberschuß an Polyhydroxylverbindungen hergestellt.
  • Als Ausgangskomponenten kommen dabei aliphatische,cycloaliphatische, araliphatische, aromatische und heterocyclische Polyisocyanate in Betracht, wie sie z. B. von W. Siefgen in-Justus Liebigs Annalen der Chemie, 562, Seiten 75 bis 136, beschrieben werden, beispielsweise Äthylen-diisocyanat, 1, 4-Tetramethylendiisocyanat, 1 , 6-Hexamethylendiisocyanat, 1,12-Dodecandiisocyanat, Cyclobutan-1,3-diisocyanat, Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan, 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Hexahydro-1,3- und/oder -1,4-phenylen-diisocyanat, Perhydro-2,4'- und/oder -4,4'-diphenylmethan-diisocyanat, 1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,4'- und/oder -4,4'-diisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat, Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat, Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung erhalten und z. B. in den britischen Patenschriften 874 430 und 848 671 beschrieben werden, Diisocyanate gemäß der amerikanischen Patentschrift 3 492 330, Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der britischen Patentschrift 994 890, der belgischen Patentschrift 761 626 und der veröffentlichten holländischen Patentanmeldung 7 102 524 beschrieben werden, Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in den deutschen Patentschriften 1 022 789, 1 222 067 und 1 027 394 sowie in den deutschen Offenlegungschriften 1 929 034 und 2 004 048 beschrieben werden, Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der belgischen Patentschrift 752 261 oder in der amerikanischen Patentschrift 3 394 164 beschrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende Polyisocyanate gemäß der deutschen Patentschrift 1 230 778, Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der deutschen Patentschrift 1 101 394, in der britischen Patentschrift 889 050 und in der französischen Patentschrift 7 017 514 beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen hergestellte Polyisocyanate, z. B. gemäß der belgischen Patentschrift 723 640, Estergruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in den britischen Patentschriften 956 474 und 1 072 956, in der amerikanischen Patentschrift 3 567 763 und in der deutschen Patentschrift 1 231 688 genannt werden, sowie Umsetzungsprodukte der obengenannten Isocyanate mit Acetalen gemäß der deutschen Patentschrift 1 072 385. Es ist auch möglich, beliebige Mischungen der genannten Polyisocyanate zu verwenden.
  • Bevorzugt werden wegen ihrer Lichtechtheit aliphatische oder cycloaliphatische Polyisocyanate eingesetzt. Besonders bevorzugt sind 1 , 6-Hexamethylendiisocyanat, 1, 4-Tetramethylendiisocyanat, die isomeren Cylohexandiisocyanate und 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cylohexan.
  • Als Polyhydroxylverbindungen kommen bei der Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Oligourethane neben kurzkettigen Polyestern und Polycarbonaten vor allem mindestens zwei, in der Regel zwei bis acht, vorzugsweise zwei bis drei, Hydroxylgruppen aufweisende Polyäther mit einem Molekulargewicht von 100-3000, vorzugsweise 100-1000, in Betracht.
  • Diese können in an sich bekannter Weise z. B. durch Polymerisation von Epoxiden wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Tetrahydrofuran, Styroloxid oder Epichlorhydrin mit sich selbst,z. B. in Gegenwart von BF3, oder durch Anlagerung dieser Epoxide, gegebenenfalls im Gemisch oder nacheinander, an Startkomponenten mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen wie Alkohole oder Amine, z.B. Wasser, Äthylenglykol, Propylenglykol-(1,3) oder -(1,2), Trimethylolpropan, 4,4'-Dihydroxydiphenylpropan, Anilin, Ammoniak, Äthanolamin oder Äthylendiamin hergestellt werden. Auch durch Vinylpolymerisate modifizierte Polyäther, wie sie z. B. durch Polymerisation von Styrol und Acrylnitril in Gegenwart von Polyäthern entstehen (amerikanische Patentschriften 3 383 351, 3 304 273, 3 523 093, 3 110 695, deutsche Patentschrift 1 152 536), sind geeignet, ebenso OH-Gruppen aufweisende Polybutadiene. Bevorzugt sind jedoch Polyäther, die mindestens 50 Gew o an Äthylenoxideinheiten aufweisen.
  • Die in Frage kommendenHydroxylgruppen aufweisenden Polyestern sind z. B. Umsetzungsprodukte von mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen und gegebenenfalls zusätzlich dreiwertigen, Alkoholen mit mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen, Carbonsäuren. Anstelle der freien Polycarbonsäuren können auch die entsprechenden Polycarbonsäureanhydride oder entsprechende Polycarbonsäureester von niedrigen Alkoholen oder deren Gemische zur Herstellung der Polyester verwendet werden. Die Polycarbonsäuren können aliphatischer, cycloaliphatischer, aromatischer und/oder heterocylischer Natur sein und gegebenenfalls, z. B. durch Halogenatome, substituiert und/oder ungesättigt sein. Als Beispiele hierfür seien genannt: Oxalsäure, Malonsäure,Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Trimellitsäure, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid und Fumarsäure. Als mehrwertige Alkohole kommen, gegebenenfalls im Gemisch miteinander, z. B. Äthylenglykol, Propylenglykol-(1,2) und -(1,3), Butylenglykol-(1,4) und -(2,3), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8), Neopentylglykol, Cyclohexandimethanol (1 , 4-Bis-hydroxymethylcyclohexan), 2-Methyl-1 , 3-propandiol, Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6), Butantriol-(1,2,4), Trimethyloläthan, Pentaerythrit, ferner Diäthylenglykol, Triäthylenglykol , Tetraäthylenglykol, Polyäthylenglykole, Dipropylenglykol, Polypropylenglykole, Dibutylenglykol und Polybutylenglykole in Frage. Die Polyester können anteilig endständige Carboxylgruppen aufweisen.
  • Auch Polyester aus Lactonen, z.B. £-Caprolacton oder Hydroxycarbonsäuren, z.B. -Hydroxylca pronsäurefsind einsetzbar.Erfindungsgemäß bevorzugt sind kurzkettige, hydrophile Polyester (Molgewicht 178-3000, vorzugsweise 178-1000).
  • Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche der an sich bekannten Art in Betracht, wie sie z. B. durch Umsetzung vonDiolen wie Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,4) und/oder Hexandiol- (1 , 6), Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol mit Diarylcarbonaten, z. B. Diphenylcarbonat oder Phosgen, hergestellt werden können. Sie haben ein Molekulargewicht von 150-3000, vorzugsweise 150-1000.
  • Auch bereits Urethan- oder Harnstoffgruppen enthaltende Polyhydroxylverbindungen sowie gegebenenfalls modifizierte natürliche Polyole, wie Rizinusöl, Kohlenhydrate, Stärke, sind verwendbar. Auch Anlagerungsprodukte von Alkylenoxiden an Phenol-Formaldehyd-Harze oder auch an Harnstoff-Formaldehydharze sind erfindungsgemäß einsehbar.
  • Vertreter dieser erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen sind z. B. in High Polymers, Vol. XVI, "Polyurethanes, Chemistry and Technology", verfaßt von Saunders-Frisch, Interscience Publishers, New York, London, Band I, 1962, Seiten 32 - 42 und Seiten 44 - 54 und Band II, 1964, Seiten 5 - -6 und 198 - 199, sowie im Kunststoff-Handbuch, Band VII, Vieweg-Höchtlen,Carl-Hanser-Verlag, München, 1966, z. B. auf den Seiten 45 bis 71, beschrieben.
  • Auch hydrophobere Polyhydroxylverbindungen der oben genannten Art können zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Oligourethane eingesetzt werden, wenn gleichzeitig Verbindungen mit ionischen Gruppen bzw. funktionellen Gruppen, die sich in ionische Gruppierungen umwandeln lassen, in das Oligourethanmolekül eingebaut werden. Unter ionischen Gruppierungen sind dabei insbesondere (R= Alkyl,Cycloalkyl, Aralkyl, Aryl) zu verstehen. Derartige Verbindungen werden z. B. in der DOS 1 770 068 (US - Patent 3 756 992) beschrieben.
  • Die Oligourethane können mit Hilfe von Formaldehyd, Paraformaldehyd, Formalinlösungen, Halbacetalen des Formaldehyds oder anderen Formaldehyd abspaltenden Mitteln, gegegenenfalls in Gegenwart von basischen anorganischen oder organischen Methylolierungskatalysatoren, in an sich bekannter Weise methyloliert werden.
  • Die Oligourethane werden erfindungsgemäß in Form wäßriger Dispersion mit mittleren Teilchengräßen unter 200m /u eingesetzt. Bevorzugt werden wäßrige Sole mit Teilchen verwendet, die einen Durchmesser von weniger als 50m /u aufweisen, Besonders bevorzugt sind jedoch wasserlösliche Oligourethane.
  • Neben den gegebenenfalls methylolierten Oligourethanen können die erfindungsgemäßen wäßrigen Gerbeflotten noch 0 bis 100 Gew.%, vorzugsweise 0,5 bis 30 Gew.%, bezogen auf Oligourethan-Feststoff, an Formaldehyd bzw. Formaldehyd abspaltenden Verbindungen enthalten. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht jedoch darin, daß sich die gewünschte Gerbwirkung auch ohne Verwendung von Formaldehyd oder methylolierten Produkten erzielen läßt.
  • Die erfindungsgemäß erhaltenen Leder haben im allgemeinen ein niedriges spezifisches Gewicht, da die Fasern nicht stark mit Gerbstoff belastet sind.
  • Die Leder lassen sich im Gegensatz zu herkömmlich hergestellten Sämischledern (denen sie sich in ihren Eigenschaften ähneln) leicht mit den üblichen Farbstoffen färben.
  • Die erfindungsgemäß gegerbten Leder sind nach allen bekannten Zurichtmethoden zurichtbar. Die Leder sind zügig, hautfreundlich, atmungsaktiv, weich,weiß und lichtbeständig. Wegen des weißen Untergrundes sind hochbrillante Einfärbungen des Leders möglich.
  • Beispiel 1: a. Herstellung des Oligourethans 400 g Nona-äthylenglykol (1 Mol) wurden entwässert und bei 700C mit 151 g 1,6-Hexamethylendiisocyanat (0,9 Mol) vermischt. Das reagierende Gemisch wurde im Verlauf einer Stunde auf 1200C aufgeheizt und weitere 5 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach Zugabe von 5 ml Dimethylaminoäthanol zeigte ein IR-Spektrum keine NCO-Banden mehr an. Anschließend wurden noch 1285 ml Wasser zugetropft. Es entstand eine 30 %ige Ologourethanlösung mit einem pH-Wert von 7,5. 100 g dieser Oligourethanlösung wurden mit 3,3 g einer 30 zeigen wässrigen Formaldehydlösung versetzt.
  • b. Erfindungsgemäßes Verfahren: Ein chromgares Rindleder wurde mit einer 1 %igen Calciumformiatlösung auf pH 4,5 neutralisiert. Das Leder wurde dann 3 Stunden lang bei 20°C mit dem oben beschriebenen Produkt behandelt, welches mit der 10 fachen Menge Wasser auf einen Feststoffgehalt von 3 Gewichtsprozent verdünnt worden war. Der pH-Wert betrug danach 4,3. Es entstand ein etwas volleres, deutlich weiches nachgegerbtes Leder.
  • Beispiel 2: Eine nachgeäscherte Rindblöße würde mit der Formaldehyd enthaltenden wäßrigen Flotte des Oligourethans nach Beispiel 1 behandelt. Der End-pH-Wert betrug 5,9. Es entstand ein volles, weiches, lichtechtes(bis Blauskala 6) Nappaleder mit einer Schrumpfungstemperatur von 95 C.
  • Beispiel 3: a. Herstellung des Oligourethans 600 g Oktaäthylenglykol wurden entwässert und bei 0 45 C mit 168 g 1,6-Hexamethylendiisocyanat versetzt.
  • Die reagierende Mischung wurde auf 90 - 120 0C aufgeheizt, wobei eine starkexotherm Reaktion eintrat.
  • Es wurde 90 Minuten lang bei 90 0C nachgerührt, wonach ein IR-Spektrum keine NCO-Banden mehr aufwies. Dann wurden 6 ml Dimethylaminoäthanol und 1790 ml Wasser zugetropft. Es entstand eine 70 ziege wäßrige Oligourethanlösung mit einem pH-Wert von 8.
  • b. Erfindungsgemäßes Verfahren: Eine Kalbsblöße wurde mit 10 Gewichtsprozent der oben beschriebenen Oligourethanlösung versetzt und 48 Stunden lang bei 20 0C im Schüttelkreuz gegerbt. Danach wurde das Leder gespült und schließlich mit 50 Teilen Wasser und 50 Teilen eines Fettungsmittelgemisches aus 45 Teilen sulfoniertem Spermöl, 45 Teilen eines sulfonierten Clorparaffins,ynd 10 Teilen eines sulfonierten Klauenöls eine Stunde lang bei 4OOC gefettet, ausgestoßen und an der Luft getrocknet, Es entstand ein weißes, lichtechtes Leder, welches eine Schrumpfungstemperatur von über 70 0C aufwies.
  • Beispiel 4: a. Herstellung des Oligourethans Aus 0,5 Mol eines Additionsproduktes von Propylenoxyd an Isobutendiol und Natriumbisulfit (Molgewicht 946) und 2 Mol 1 -Isocyanato-3, 3, 5-trimethyl-5-isocyanato methyl-cyclohexan wurde ein NCO-Prepolymer (NCO-Gehalt 6?05 Gew.- ) hergestellt, das mit 2,22 Mol Hydrazinhydrat in 1450 g Wasser verlängert wurde. Es entstand eine 49 «ige wäßrige Dispersion eines Semicarbazid-Endgruppen enthaltenden Oligourethans. Die Dispersion hatte eine Viskosität im Fordbecher (8mm Düse) von 55 Sekunden.
  • 20 g dieser Dispersion wurden mit 13,5 g 30 %iger Formalinlösung umgesetzt.
  • b. Erfindungsgemäßes Verfahren 80 g gepickelte Kalbsblöße wurden mit 33,5 g der mit Formaldehyd modifizierten Oligourethandispersion versetzt und 2 Tage am Schüttelkreuz gegerbt. Es entstand ein gegerbtes, lichtechtes, weißes Leder mit einer Schrumpfungstemperatur von 79 C.
  • Eine anolog zu der oben beschriebenen Oligourethandispersion hergestellte Dispersion, die neben dem Additionsprodukt von Propylenoxyd an Isobutendiol und Natriumbisulfit noch Diäthylenglykolpolyadipat (OH-Zahl 112) enthielt, führte zu einem Produkt mit analogen Eigenschaften.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Gerben bzw. Nachgerben von Blöße oder Leder, dadruch gekennzeichnet, daß Blöße oder Leder mit einer wäßrigen Flotte behandelt werden , die a. gegebenenfalls methylolierte Oligourethane mit endständigen Hydroxylgruppen und einem Molekulargewicht von 500 - 20 000 und gegebenenfalls b. Formaldehyd oder eine Formaldehyd abspaltende Substanz enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oligourethanmolekül hydrophile Segmente oder ionische Gruppen enthält.
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DE2626430A1 (de) * 1976-06-12 1977-12-22 Bayer Ag Verfahren zum gerben von leder

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