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Servoverstärker Die Erfindung betrifft einen Servoverstärker mit einer
in einem Ventilgehäuse verstellbaren Servoventilanordnung zur Steuerung eines veränderlichen
Strömungsmitteldruckes, der an einem dichtend in einer Arbeitskammer eines Servomotors
einsitzenden Arbeitskolben angreift, wobei a) di. Servoventilenordnung in Abhängigkeit
vom Steuerdruck eines in einer Steuerkammer enthaltenen lnkompressiblen Strömungsmittels
betätigbar und der Steuerdruck in Abhängigkeit von der Verschiebung eines Eingangssteuerglieders
und eines mit dem Arbeitskolben kraftleitend verbundenen Ausgangssteuergliedes in
der Steuerkwnmer verdnderbsr ist, b) das Eingangssteuerglied in der Stsusrkemmer
derart angeordnet ist, daß es bei Ausfall des Arbeitsdrucks auf des Ausgangssteuerglied
auftrifft und dadurch eine Muskelkraftbetätigung des Arbeitakolbens ermAglicht ist,
c) das Verhältnis der wirksamen Druckangriffsflächen des Ausgans/Eingangesteuergliedas
in der StauerKammer kleiner ist als eine und dadurch unterhalb eines vorgegebenen
Wertes des Steuerdrucke ein Hub-Verhältnis des Eingangssteuergliedes zum Arbeitskolben
von weniger als eins ermöglicht ist und d) ein auf Druckunterscied zwischen Steuerdruck
und Arbsitsdruck ansprechendes Rückschlagventil vorgesehen ist, des bei Erreichen
eines vorgegebenen Druckunterschiedes ein Entweichen dos Strömungsmittels aus der
Steuerk-ner ermöglicht.
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Ein derartiger Servoveratirker ist durch die DT-OS 2 125 880 bekannt
geworden. Bei den dort gezeigten Ausbildungen herrscht in der Steuerkammer und in
der Arbeitskammer im wesentlichen der gleiche Druck.
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Es hat sich nun gezeigt, daB bei einer Betätigung einer derartigen
Bremsanlage oberhalb des Aussteuerpunktes sich-sin unerwüschter Verlauf der Kurve
Eingangshub zu Ausgangschub ergibt. Bei üblichen Bremsungen wird der Aussteuerpunkt
nicht erreicht, da die Bremsenlege so ausgelegt wird, daß der Assteuerpunkt oberha@@
des Blokkierpunktes der Bremsanlage liegt; d.h. schon bevor der maximale Verstärkerdruck
benutzt wird, tritt infolge der erzeugten hohen Bremskraft ein Blockieren der gebremsten
Räder ein.
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Es kann jedoch Situationen geben, bei denen ein möglichst gleichmä-Biger
Verlauf der gestein Funktion erwnnscht ist, z. B. wenn die Leistung der Druckmittelpumpe
aus irgendeinem Grunde gefallen ist oder sogar infolge Totalausfalls ein Druckspeicher
zugeschaltet wird.
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Selbst wenn der Druckapeichar bis zur maximalen Leistung der Druckmittelpumpe
aufgeladen ist, entleert er sich allmShlich bei jeder BremsbetAtigung bei ausgefallener
Druckmittelpumpe. In beiden Fällen kann der Aussteuerpunkt bis unterhalb des Slockierpunktes
sinken.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbesserung in dem
Funktionsverlauf Eingangshub zu Ausganghub oberhalb des jeweilig vorhandenen Aussteuerpunktes
zu erzielen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelost, daß das Rückschlagventil
vom Druck in der Arbeitskammer in Schließrichtung und vom Druck in der Steuerkammer
in Öffnungsrichtung beaufschlagt ist und das Vsrhbltnis der den Drucken in der Arbeitakammer
und in der Steuerkammer ausgesetzten wirksamen Querschnittsfächen größer als eins
ist.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahme ist ein erhöhter Stsuerdruck
erforderlich, bis sich das Rückschlagventil öffnet, die genannte Kurve also einen
Knick zeigt.
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Dieser Knickpunkt wird bei einem Flächenverhälnis von 6 : 1 sa hoch
verschoben, daß er selbst bei Betätigen mit sehr niedrigem Auseteuerpunkt - z. 8.
bei sich entlserendem Speicher - nicht mehr erreicht
wird.
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Konstruktiv einfach ist die entsprechende Auslegung, wenn das Rückschlagventil
eine Verbindung zwischen der Steuerkammer und einem Druckmittelspeicher steuert.
Dabei kann diese Verbindung indirekt, d.h. über eine Niederdruckkammer und das Steuerventil,
führen.
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Insbesondere im letztgenannten falle ist es besonders platzsparend,
wenn das Rflckschlagventil innerhalb des Arbeitakolbens angeordnet ist.
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In der Zeichnung ist sin Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
das im nachfolgenden naher beschrieben wird. Es zeigen Fig. 1 einen erfindungsgemäßen
Servoverstärker in der Verwendung als Bermskraftverstärker fflr eine Kreftfahrzeug-Bremsanlage
in schematischer, geschnittener Darstellung und Fig. 2 ein Schaubild, darstellend
verschiedene Verläufe des Ausgangahubes in Abhngigksit des Eingangshubes des Verstärkers
nach der Erfindung bzw nach dem Stand der Technik.
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Der Servoverstärker 1 setzt sich im wesentlichen aus einem Steuerventil
2 und einem Servomotor 3 zusammen, die in einem gemeinsamen GehSues aus Aluminiumguß
untergebracht sind. Die Druckversorgung des Servoverstärkers 1 erfolgt über eine
Servopumpe 4. Dsbei fließt das Strdmungsnmittel durch das Steuerventil 2 zu einem
Servolenkgetrisbe 5, das über ein nicht gezeigtes, in der Mittellage geöffnetes
Ventil betestigt wird. Zur Sammlung des Strömungsmittels dient ein Niederdruckepeicher
6, der über eine Lsitung 7 mit dem Steuerventil 2 in Verbindung steht.
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Zur Reserve ist an des Steuerventil 2 ein Hochdruckspsicher 8 angeschlossen1
der im Notfall zuschaltbar ist.
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Das Steuerventil 2 ist in einer Bohrung 9 untergebracht, die als dreifache
Stufenbohrung ausgebildet ist. In die größte Stufe ist eine Hülse 10 aus Grauguß
eingesetzt und mittels Dichtungen t1 gegen des Aluminiumgehäuse abgedichtet. Die-Hfllse
10 hat eine Innenbohrung 12 mit dem Durchmesser D1. An die Hülse 10 schließt sich
eine topfförmige Hfllse 13 an, die mittels einer Dichtung 14 gegen die Bohrung 9
abgedichtet ist und den Durchmesser der Bohrung 9 auf eine Innenbohrung 15 mit dem
Durchmesser D2 vermindert. Die Hülse 13 wird von einem Stopfen oder die Bohrung
9 verschließt, gegen die Hülse 10 und diess gegen die Schulter 16 gehalten. Innerhalb
der Bohrungen 12 und 15 ist ein rohrfdrmiger Ventilschieber 17 gefflhrt.
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Der Ventilschieber 17 ist mittels einer Feder 18, die sich an der
HOlse 13 abstützt, gegen den Absatz 16 in der Ruhestellung gehalten.
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Der Ventilschieber 17 weist eine Innenbohrung IBasuf, die sich auf
der der kleineren Stufe zugewendten Seite zu einer Bohrung 19 mit dem Durchmesser
D3 vermindert. In der Bohrung 19 ist der Stößel 20 eines Steuerkolbens 21 gleitbar
gefflhrt. Der Stößel 20 weist innerhalb der Bohrung 18@einen vergrößerten Kopf 22
auf, der sich Ober eine Feder 23 aneiner in den Ventilschieber 17 eingebrachten
Stützhülse 24 abstützt, bzw. gegen einen Absatz 25 des Ventilschiebers 17 gehalten
wird. Der Stößel 20 erstreckt sich durch die mittlere Stufe 9a und ist innerhalb
der kleinsten Stufe 9b mit dem Durchmesser D4 mittels einer Stiftverbindung 26 mit
dem Steuerkolben 21 fest verbunden. Zur Abdichtung dient eine Dichtung 26a.
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Die Hülsen 10 und 13 und der Ventilechieber 17 weisen zur DurchfluB-steuerung
verschiedene axiale Bohrungen und Nuten auf. Hierzu wird über einen Zuführungskanal
27 Druckmittel von den Servopumpe 2 herangefflhrt, das Ober eine erste Steuernut
28 durch einen Rückflußkanal 29 den Servoverstärker 1 verläßt, un das Lenk getriebe
5 zu versorgen. Die Bohrung 18 steht über eine Bohrung 30, eine Ringnut 31, einen
Absatz 32 dEs Usntilechiebers 17 und einen Bohrungssatz 33, der Hülse
13
einerseits mit der Leitung 7 zum Niederdruckspeicher 6 und andererseite Ober den
Kanal 34 mit dem Servomotor 3 in Verbindung. Eins weitere Verbindung besteht zwischen
der Bohrung 18aüber einer Bohrung 35 und eine Bohrung 36 mit der Bohrung 9a, die
Ober einen- Kanal 37 mit dem Servomotor 3 in Verbindung steht. Zum Heranführen des
Steuerdrucke zum Steuerkolben 21 dient ein Kanal 38, der mit dem Servomotor- 3 in
Verbindung steht.
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Zur Zuschaltung des Druckspeichers 8 dient ein Ventil 39, das über
eine Steuerkants 40 des Steuerkolbens 21 beätigt wird und eine Druckmittelzuführung
über einen Kanal 41 in die Bohrung 9a sicherstellt, Zur Aufladung des Druckspeichers
8 ist ein fanderbalastates RUckschlagventil 42 vorgesehen, das dem Druckspeicher
8 den Pumpendruck über einen Kanal 43 und eine Drossel 44 zuführt.
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Der Servomotor 3 umfaßt eine Stufenbohrung 45, in der ein Arbeitskolben
46 zwecks Bildung einer Arbeitskammer 47 einsitzt. Zur Abdichtung gegen die Bohrung
45 dient eine Dichtung 48. Die Arbeitskammer 47 steht mit dem Kanal 37 des Steuerventile
2 in Verbindung Neben der Arbeitskammer 47 ist eine Niederdruckkammer 49 angeordnet,
die Ober den Kanal 34 und über das Steuerventil 2 mit dem Niederdruckspeicher 6
verbunden ist. Die Niederdruckkammer 49 ist durch einen Verschlußstopfen 50 abgeschlossen.
Der Verschlußstopfen 50 ist gegen einen erS weiteren Abschnitt 51 der Bohrung 45
mittels Dichtungen 52 und 53 abgedichtet und stützt sich Ober einen sprengring 54
ab. Durch die Dichtung 53 ist eine Schubatange 55 geführt, die kraftleitend mit
einem nicht gezeigten Hauptbremzylinder verbunden ist, um die Kraft FB zu übertragen.
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Die Schubstange 55 ist mit einem in dem Arbeitskolben 46 eingepreßten
Stopfen 56 verbunden. Um die Scchubstange 55 srstreckt sich eine Druckfeder 57,
die sich einerseits am Arbeitskolben 46 und enderarseite am Verschlußtopfen 50 abstützt.
Der Arbeitskolben 46 liegt unter der Vorspannkraft der Druckfeder 57 an einer Schulter
58 der
Bohrung 45 an. Der Arbeitskolben 46 ist als Stufenkolben
ausgebildet und stellt mit seiner kleineren Stufe das Auagangssteuerglisd 59 dar.
Das Ausgangsateuerglied 59 ragt durch einen mittels einer Dichtung 60 abgedichteten
Bohrungsabschnitt 61 in eins Steuerkewaner 62. Der Durchmesser der Bohrung 63 der
Stauerkammar 62 ist größer als dar Durchmesser des Ausgangssteuregliedes 59.
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Innerhalb des Ausateuergliedes 59 und des Arbeitskolbens 46-ist ein
Ventil 64 angeordnet, das eine Verbindung zwischen der Steuerkammer 62 und der Niederdruckkammer
49 geschlossen holt. Die Verbindung besteht aus einer zentralen Bohrung 65, die
in die Steuerkammer 62 mündst, und aus einer Bohrung 66, die mit der Niederdruckkammer
49 in Verbindung steht0 Ein Ventilschließglied 67 innerhalb einer Ventil kaomer
68 stützt sich über Feder 69 an einem Kolben 70 ab. Der Kolben 70 ist einerseits
dem Niederdruck in der Ventilkammer 80 ausgesetzt, andererseits wird er über ene
Bohrung 71 von dem Druck in der Arbeitskammer 47 beaufschlagt. Der Kolben 70 trifft
nach einem gewissen Wag auf das Ventilschießglied 67 auf hält das Ventil 64 unter
dem Druck in der Arbeitspkammer 47 geschlossen. Die Vorspannong der Feder 69 ist
so groß gewühlt, daß des Ventil 64 während Mindest der Erzegung des üblischen/ Steuerdruckers
geschlissen bleibt.
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Das Ausgangssteuerglied 59 ist fluchtend zu einem Einganssteuerglied
72 ausgerichtet. Das Einganssteuerglied 72 ist als hydrsulischer Kolben ausgebildet,
der die Steuerkammer 62 mittels einer Dichtmanschette 73 abdichtst. Am äußeran Ende
ist der hydraulische Kolben mittels einer weiteren Dichtung 74 gegen die Bohrung
63 abgedichtet und liegt stirnssitig mit einer Ringfläche an eines sich an Gehäuse
abstützenden Haltering 75 ab. Die Abstützung erfolgt unter der Einwirkung einer
vorgeepannten Feder 76, die zwischen dem Ausgangssteuergliad 59 und dem Einganssteuerglied
72 angeordnet ist. Die Vorspannung der Feder 76 ist geringer als die Vorspannung
der Druckfeder 57. Das Eingangssteuerglied 72 ist über einen
nicht
gezeigten Stößel mit dem Fahrzeugbremspedal verbunden, mit dem die Kraft Fp aufgebracht
wird. Unmittelbar vor der Dichtmanschette 73 lführt eine Ausgleichsöffnung 77 zu
einem Kanal 77a, der mit der Niederdruckkammer 49 in Verbindung steht. Eine Öffnung
78 fahrt von dem Kanal 77a zu einem ringförmigen Sammelraum 79 des Eingangsateuargliedes
72.
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Die Betriebsweise des gezeigten Servoverstärkers ist folgenderma-Ben:
1. In der Ruhestellung In der in Fig. 1 gezeigten Ruhestellung des Servoverstärkers
1 ist die Strömungsmittelverbindung über die Nut 28 des Ventilschiebers 17 geöffnet.
Die Arbeitskammer 47 ist nit dem Niederdruckspeicher 6 verbunden, da die Verbindung
Ober die Bohrung 30 geöffnet ist. Die Steuerkammer 62 ist Ober die Ausglsichsöffnung
77, den Kanal 77a, die Niederdruckkammer 49, den Kanal 34, die Bohrungen 33 und
die Leitung 7 ebenfalls mit den Niederdruckspeicher 6 verbunden.
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2. Bei einer Bremsung unterhalb des Ausateuerpunktes 8ei einer normalen
Bremsung verschiebt sich das Eingangssteuerglied 72 unter der Kraft Fp nach links
und verschließt mittels der Dichtmenachette 73 die Ausgleichsöffnung 77. Bei weiterer
Krafterhöhung und Verschiebung des Eingangssteuergliedes 72 wird Druckmittel aus
der Steuerkammer 62 verdrängt. Das Druckmittel strömt durch den Kanal 38 und beaufschlagt
den Steuerkolben 21 Ober den Durchmesser ß4, Unter dem Steuerdruck verschiebt sich
der Steuerkoloben 21 und mit ihm der Ventilschieber 17. Durch die Vsrschiebung des
Ventilachiebere 17 wird die Verbindung Ober die Bohrung 30 und die Nut 31 verschlossen
und das Druckmittel von der Pumpe 2 zwichen dem Züfhrungskanal 27 un dem Rückfußkanal
29 durch Schließen der Verbindung
Ober die Steuernut 28 gedrosselt.
Das Druckmittel wird über din Steuernut 28 der Ringnut 31 zugeführt und gelangt
durch die Bohrungen 30, 18a, 35, 36, 98 und den Kanal 37 zu der Arbeitskammer 47.
Hierdurch wird der Arbeitskolben 46 nach linke verschoben und Uber die Schubstange
55 die Bremskraft Fß erzeugt. Der Steuerdruck wirkt auf den Ventilschieber 17 Ober
die Kreifläche mit dem Durchmesser D4 ein. Der VerstSrker- oder Arbeitsdruck wirkt
auf den Ventilechieber 17 zunächst entgegen dem Steuerdruck Ober die Kreisfläche
mit dem Durchmesser D2 ein, unterstützt ihn jedoch Ober die Krelsringfldche, gebildet
aus den Kreislfächen mit den Durchmessern D1 und ß4. Die Durchmesser sind so abgestimmt,
daß der Steuerdruck eine wirksame Querschnittsfläche am Ventilechieber 17 bzw. am
Staurekoloben 21 vorfindet, die doppelt so groB ist wie die für den VerstBrker-
oder Arbeitsdruck zur Verfügung stehende, wirksame Querschnittsfläche des Ventilschiebers
l17. Unter Vernachlässigung der Reibungskräfte und der Federkraft der Feder 17 ist
der Druck in der Steuerkammer 62 nur halb so groß wie der Arbsitsdruck in der Arbeitekammer
47.
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3. 8ei einer Bremsung im Aussteuerpunkt Ist der Steuerdruck in der
Steuerkammer 62 derart erhöht, daß der Ventilschieber 17 stirneettig auf die Hülse
13 auftrifft, ist der Aussteuerpunkt der Verstäkeranlange erreicht. In diesem Falle
hat sich infolge der Drückerhöhung innerhalb der Bohrung 9a das Ventil 39 schon
geöffnet und svtl. ein Beladen des Druckspeichers 8 bewirkt. Nach überfahren der
Steuerkants 4Q wird das Ventil 39 offengehalten.
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4. Bei Bremsbetätigung mit Pumpenausfall Falls aus irgendeinem Grunds
der von der Servopumpe 2 gelieferte Druck aufäll, befindet sich der Ventilechieber
17 im Anschlag an
die Hülse 13, und der Steuerkolben 21 verschiebt
sich weiter unter dem Steuerdruck in den Ventilachiaber 17 hinein. Dabei überwindet
er die Vorspannkräfte der Federn 18 und 23. Durch die relative Verschiebung zwischen
dem Ventilschieber 17 und dem Steuerkolben 21 wird die Bohrung 36 durch Eintauchen
des Steuarkolbehs 21 in die Bohrung 19 verschlossen; gleichzeitig wird das Ventil
39 über die Steuerkante 40 geöffnet und der Druckspeicher 8 zugeschaltet* Beides
geschieht kontinuierlich, so daß eine allzu plötzlische Druckerhöhung auf den ArbeitskDlben
46 vermieden ist. Der Druck aus dem Speicher 8 wird über das Ventil 39, durch die
Bohrung 9a und den Kanal 37 der Arbeitskammer 47 geführt. Die Durchmesser D3 und
D4 sind derart gewählt, daß die Kreisfläche mit D4 doppelt so groß ist wie die Kreisringfläche
mit den Durchmessarn D3 und D4. Dies bedeutet, daß zum vollen Ansteuern des Speicherdruckes
nur ein Steuerdruck erforderlich ist, der halb so groß ist wie der Speihcerdruck.
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5. Bei Bremsbetätigung mit in Ruhestellung verklemmtem Ventilschieber
Falls sich der Ventilschieber 17 in irgendeiner Weise verklemmen sollte, insbesondere
in der @uhestellung, so kann der Pumpendruck Ober die Nut 28 und die Bohrung 30
nicht in den Ventilschieber 17 und somit nicht in die Arbeitskammer 47 geführt werden.
Die Bremsung läüuft dann ähnlich wie bei einem Pumpenausfall - siehe Punkt 3 - ab.
Der Ventilschieber 17 bleibt jedoch hierbei in einer Ausgangsstellung, und der Steuerkoloben
21 schiebt sich in den Ventilschieber 17 hinein. Dabei wird die Bohrung 36 verschlossen,
und der Speicher 8 wird über das Ventil 39 zugeschaltet.
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Das weitere läuft Eie zum Punkt 3 beschrieben ab.
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Die Funktion des Venti0ls 64 ist folgende: Ealls in der Verstärkeranlage
aus irgendeinem Grunde kein Verstdrkerdruck zur Verfügung stehen sollte, insbesondere
wenn auf einen Speicher als Reservedruckmittelquelle verzichtet wird oder der Speicher
sich nach einer gewissen Zeit entleert hat, läuft die Bremsbetätigung folgendermaßen
ab:
Durch des Verschieben des Elngangsstsuerglledes 72 relativ zum Ausgangssteuerglied
59 erhöht sich der Druck in der Steuerkammer 62.
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Steuerkolben 21 und Ventilschieber 17 können sich zwar verschieben,
bewirken jedoch keine Druckerhöhung in der Arbeitskammer 47. Bei weiterer Druckerhöhnung
würde das Druckmittelpolster zwischen dem Eingangssteuerglied 72 und dem Aagangssteuerglied
59 zur Beibehaltung der hydraulischen Obereetzung führen. Dies kann dazu führen,
das die erforderliche Betätigungskraft Fp zur Betätigung des Arbeitskolbene 46 zu
sehr ansteigt. Um dies ZU verneinden, ist das Ventil 62 ageordnet. Bei Fahlen des
Verstärkerdruckers in der Arbeitskammer, 4? öffnet das Ventilschließglied 67 unter
dem Druck in der Steuerkamer 62 und läßt der Strömungsmittel durch die Bohrung 66
in die Niederdri#uckkamer 49 somit zum Niederdruckspeicher 6 abfließen. Die Folge
ist ein Auftreffen des Eingangssteuergliedes 62 auf das Ausgangesteuerglied 59 und
eines unmittelbare sterre, mechanische Verbindung der beiden Glieder. Simit wird
die Betätigungskraft Fp ohne jegliche hydraulische Übersetzung auf den Arbeitskolben
45 übertragen.
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Figur 2 zeigt drei Kurveverläufe der Funktion sA s f (sE), in schon
matischer, idealisierter Darstellung Mit sA ist der Ausganshub, genassen in mm,
mit sE ist der Eingangshub, gemessen in mm, bezeichnet.
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Die erste Funktion ist in geschlossener Linie dargestellt. Es handelt
sich un einen Servoverstärker nach dem Technik. Nach etwa 3 mm Eingangshub beginnt
in Punkt 1 der Ausganshub. Infolge der hydraulischen Übersetzung erfolgt ein Öberpropotioneler
Anstieg bis zum Punkt II. Punkt II stellt den Aussteuerpunkt des Verstökers dar,
bei dem der maximal erreichbare Pumpendruck für den Verstäker ausgenutzt ist. Bei
weiterem Ansteigen des Eingangshubes erhöht sich der Ausgangshub nicht mehr, da
der erzeugte Druck durch ein Ventil aus dem Steuerraum entweicht, bis Punkt III
erreicht ist. In Punkt III
trifft das Eingangssteuerglied zur das
Ausgangssteuerglied auf. Ab Punkt III erfolgt jeder weitere Anstieg des Ausgangehubes
proportional zum Ansteigen des Eingangehubes, so daß die Kurve im 45°-Winkel zu
den Koordinaten verläuft. üblicherweise liegt der Blokkierpunkt des Bramssystems
etwa bei Punkt B, so daß der Verlauf oberhalb von Punkt II keine praktische Bedeutung
fUr die Bremswirkung hat.
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Das "Durchfallen" des Pedals bei einer Bremsbstätigung mit blockierten
Rädern kann jedoch bei dem Fahrer zu der irrigen Annahme führan, daß das Bremssystem
gestört sei. Ist die Druckmittelversorgung tatsächlich gestört, kann der Auseteuerpunkt
unter den Punkt B fallen, und der Fahrer bemerkt ein unerwUnschtes "Durchfallen"
des Bremspedals schon weit bevor die Räder blockieren.
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Die zweite Funktion ist in unterbrochener Linie dargestellt. Es handelt
sich hierbei um die Kennlinie des erfindungsgemäßen Servoverstärkern. Diese zweite
Funktion ist der ersten Funktion bis zu dem Punkt II gleich, steigt dann - oberhalb
des Ausateuerpunktes - gleichmaßig weiter an bis zu dem Punkt IV, wo das Ventil
64 den Steuerdruck entweichen läßt, und zeigt dann einen Shnlichen Verlauf wie bei
der ersten Funktion. Durch die Verwendung der Durchmesser D5 und D6 in einem Verhflltnis
von etwa 1 : 2,5 verschiebt sich der Knickpunkt der Kurve um das Sechsfache nach
oben Ober den Aussteuerpunkt. Zum zweiten hat die Wahl der Durchmesser D4 und D3
zur Folge, daß sich der Knickpunkt nochmals um das Doppelte, also insgesamt um das
Zwölffache, nach oben verschiebt; d.h. das Ventil 64 öffnet sehr viel spSter im
Vergleich zu der ersten Funktion. In Punkt V trifft das Eingangasteuerglied 72 auf
das Ausgangssteuerglied 59 auf, und beide Glieder werden dann gleichförmig weiter
verschoben. Der Verlauf der Kurve oberhalb des Punktes II ist rein theoretisch.
In der Praxis sind weder solch große Hübe noch die entsprechenden Drücke realisierbar.
Die Charakteristik der zweiten Funktion ist denn von praktischer Bedeutung, wenn
der Aussteuerpunkt sinkt, d.h. wenn eins Störung in der Versorgung der Pumpe 2 vorliegt
oder wenn im Reservefalle der Speicher 8 benutzt wird.
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Dann kann sich z.B. die dritte Funktion ergeben.
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Die dritte Funktion ist strichpunktiert dargestellt. Es handelt sich
hierbei um einen Kurvenverlauf, der sich ergibt, wann bei ausgefallener Pumpe 2
der Speicher 8 zugeachaltet wurde und der Spsicherdruck schon erheblich abgefallen
ist. Der Aussteuerpunkt ist dann z. P. bis auf den Punkt VI gefallen. Danach steigt
die Kurve - analog zum Verlauf II-IV - gleichmflßig weiter an und erfährt im Punkt
VII einen Knick. Hier Öffnet sich das Ventil 64, und die weitere Betätigung oberhalb
des Punktes VIII erfolgt ohne hydraulische übersetzung. Der Blokkierpunkt ist nun
mit 8' bezeichnet. Der Verlauf der dritten Kurve ist gegenüber dem Stand der Technik
günstiger. Aussteuerpunkt und Knickpunkt, d.h. der Punkt, bei dem des Ventil 64
Öffnst und den Druck aus der Steuerkammer 62 entweichen läßt, sind nun getrennt.
Selbst wenn der Aussteuerpunkt sinkt, z.8. infolge gesunkenen Speicherdruckes bei
ausgefallener Pumpenversorgung, ist zunächst ein stetiger Verlauf der Funktion gegeben,
allerdings nur bei sich entsprechend erhöhender Fußkraft. In der Praxis hat dies
zur Folge, daß nach einem Pumpenausfall bei sich entlssrendem Speicher 8 zunächst
ein statiger Verlauf der gesamten Funktion unterhalb des Blockierpunktes erhalten
bleibt. Erst bei erheblich abgefallenem Speicherdruck macht sich ein geringfügiges
"Durchfallen" des Betätigungspedals bamerkbar.
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