DE2413029B2 - Verfahren zum regenieren des bei der naphthalinwaesche und/oder benzolwaesche von koksofengas anfallenden waschoels - Google Patents
Verfahren zum regenieren des bei der naphthalinwaesche und/oder benzolwaesche von koksofengas anfallenden waschoelsInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen von Rohbenzol und Naphthalin aus Waschöl.
Das bei der Verkokung von Kohle anfallende Rohgas enthält neben anderen Stoffen Naphthalin und verschiedene
Kohlenwasserstoffe, vor allem Benzol, Toluol und Xylol, die unter der Sammelbezeichnung Rohbenzol
Eusammengefaßt werden. Naphthalin und Rohbenzol müssen vor der Weiterverwendung des Koksofengases
entfernt werden. Dies geschieht meist in der Weise, daß das Rohgas mit Waschöl gewaschen wird, das das
Naphthalin und das Rohbenzol absorbiert. Um das beladene Waschöl wieder im Waschkreislauf einsetzen
tu können, ist es bekannt, das darin enthaltene Naphthalin und Rohbenzol durch Abtreiben zu entfernen.
Um zu hohe öltemperaturen und eine dadurch mögliche thermische Schädigung zu vermeiden, erfolgt
das Abtreiben der leicht flüchtigen Komponenten mit Wasserdampf.
Die bekannten Verfahren zur Regenerierung des Waschöls mittels Wasserdampf liefern im allgemeinen
zwei Fraktionen, nämlich das Rohbenzol, das alle Kohlenwasserstoffe und sonstige Substanzen enthält,
die leichter flüchtig sind als Naphthalin und das sogenannte Naphthalinöl, eine Mischung von Naphthalin
und Waschöl mit Anteilen von Rohbenzol. Es treten also einerseits erhebliche Waschölverluste auf, andererseits
enthalten beide Produkte die gewünschten Komponenten, z. B. Benzo! und Naphthalin in stark
verunreinigter Form, wodurch ihr Verkaufswert gemindert wird.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Regenerierung von Waschöl, das einen geringeren
Energiebedarf erfordert als die bekannten Verfahren, bei dem die Waschölverluste reduziert werden und das
zu reineren, wertvolleren Endprodukten führt.
Bei einem Verfahren zum Regenerieren des bei der Naphthalinwäsche und/oder Benzolwäsche von Koksofengas
anfallenden Waschöls durch Austreiben der flüchtigen Bestandteile mit Wasserdampf aus dem
Waschöl und Zerlegung der mit Wasserdampf ausgetriebenen flüchtigen Bestandteile in mehrere Fraktionen,
besteht die Erfindung darin, daß man das beim Durchleiten von Wasserdampf durch das Waschöl
entstehende Gemisch aus Wasserdampf und flüchtigen Kohlenwasserstoffen durch mindestens zwei hintereinander
geschaltete Austauschsäulen leitet, von denen man die erste mit einem Gemisch aus Toluol und
Naphthalin als Rücklauf, die zweite mit Wasser als Rücklauf beaufschlagt, das kondensierte Kopfprodukt in
einem ersten Phasenscheider in eine weitgehend wasserfreie Benzolfraktion und eine Wasserfraktion
trennt und das Flüssigkeitsgemisch, das die mit Wasser beaufschlagte Austauschsäule verläßt, sammelt und in
einem zweiten Phasenscheider in eine Wasserphase und in eine weitgehend wasserfreie Toluol/Xylol/Naphthalinphase
trennt.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß das beim Durchleiten von Wasserdampf
durch das Waschöl entstehende Gemisch aus Wasserdampf und flüchtigen Kohlenwasserstoffen, bevor das
Kopfp^odukt kondensiert wird, durch eine dritte Austauschsäule geleitet wird, die mit Benzol als
Rücklauf beaufschlagt wird. Dabei wird in der ersten Austauschsäule das von dem Dämpfegemisch mitgeführte
Waschöl gegen Toluol, Xylol und Naphthalin ausgetauscht, in der nächsten Stufe das Dämpfegemisch
durch verdampfendes Rücklaufwasser, das in den Kohlenwasserstoffen praktisch nicht löslich ist, stark
abgekühlt, wobei besonders das Naphthalin weitgehend ausfällt und zusammen mit dem ebenfalls kondensierenden
Toluol und Xylol sowie Wasser flüssig abgezogen werden kann, und schließlich in der dritten Austauschsäule,
in der das vorzugsweise aus Benzol und Wasserdampf bestehende Dämpfegemisch mit Benzol
beaufschlagt wird, insbesondere Wasserdampf kondensiert, so daß am Kopf dieser Austauschsäule ein
weitgehend reines Benzol anfällt, das lediglich Verunreinigungen mit etwa gleichem Siedeverhalten enthält.
Die anfallenden Destillationsfraktionen (Benzol.Wasser
sowie die Toluol/Xylol/Naphthalin-Fraktion) können
teilweise als Rückläufe für die entsprechenden Austauschsäulen verwendet und teilweise als Endprodukte
des Verfahrens abgegeben werden. Dabei werden das in den Phasenabscheidern anfallende Wasser
teilweise als Rücklauf für die wasserbeaufschlagte Austauschkolonne, das Toluol/Xylol/Naphthalin-Gemisch
aus dem zweiten Phasenscheider teilweise als Rücklauf für die erste Austauschsäule und das
weitgehend wasserfreie Benzol aus dem ersten Phasenscheider teilweise als Rücklauf für die dritte Austauschsäule
verwendet.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist eine Verbesserung des Verfahrens dadurch
möglich, daß man das Toluol/Xylol/Naphthalin-Gemisch,
das in dem zweiten Phasenscheider anfällt, einer Nebenkolonne mit einem Abtriebs- und Verstärkungsteil
zuführt, deren Sumpf ebenfalls mit Wasserdampf beaufschlagt wird. Dabei treibt das aufsteigende
Dämpfegemisch in der unteren, den Abtriebsteil bildenden Austauschsäule die leicht flüchtigen Kohlenwasserstoff,
vorzugsweise Toiuol und Xylol ab, so daß im Sumpf ein weitgehend reines Naphthalin anfällt, das
abgekühlt und in fester Form aus dem Verfahren ausgeschleust werden kann. In der oberen, den
Verstärkungsteil bildenden Austauschsäule, der erfindungsgemäß mit einem Toluol/Xylol-Gemisch als
Rücklauf beaufschlagt wird, kondensiert das schwerer flüchtige Naphthalin, so daß am Kopf dieser Nebenkolonne
ein Gemisch aus Wasser-, Toluol- und Xyloldampf abgezogen werden kann. Dieses Gemisch kann
wiederum kondensiert und einem dritten Phasenscheider zugeführt werden, in dem sich Kohlenwasserstoffe
und Wasser trennen. Das Toluol/Xylol-Gemisch wird teils als Rücklauf auf den Verstärkungsteil der
Nebenkolonne zurückgeführt, teils als Endprodukt des Verfahrens abgegeben. Das Wasser wird ebenfalls aus
dem Verfahren ausgeschleust.
Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens schematisch
dargestellt.
Das von einer Naphthalin- oder Benzolwäsche über die Leitung 1 ankommende, mit Rohbenzol und
Naphthalin beladene Waschöl durchströmt zunächst einen vom abgetriebenen Reinöl durchflossenen Wärmetauscher
2 und anschließend einen dampfbeheizten Wärmetauscher 3 zwecks Aufwärmung auf etwa 180° C.
Mit dieser Temperatur tritt das Waschöl in die als Blasensäule ausgebildete Abtriebsäule 4 der Hauptkolonne
A ein. Durch Einblasen von Wasserdampf über Düsenrohre 5, der diesen durch die Dampfleitung 6
zugeführt wird, werden die flüchtigen Bestandteile, d. h. Rohbenzol und Naphthalin, abgetrieben. Das entstehende
Dämpfegemisch enthält auch noch einen erheblichen Anteil an Öl. Es gelangt anschließend in die Austauschsäule
7, in der das Öl gegen Naphthalin ausgetauscht wird. Das aus dieser Säule austretende Dämpfegemisch
hat noch eine Temperatur von etwa 165°C. Es gelangt
weiter in die zweite, mit Wasser beaufschlagte Austauschsäule 8, in der es bis auf rund 100°C abgekühlt
wird. Die aus dieser Austauschsäule abfließende Flüssigkeit, die aus einem Gemisch aus Wassr und einem
Toluol/Xylol/Naphthalin-Gemisch besteht, wird in einer
Sammeltasse 9 aufgefangen und einem Phasenseheidegefäß
10 (zweiter Phasenscheider) zugeleitet, wo sich das Gemisch in eine Wasserlraktion und eine Toluol/
Xylol/Naphthalin-Fraktion trennt Das aus der Austauschsäule
8 austretende, auf etwa 100°C abgekühlte Dämpfegemisch gelangt nun in die dritte, mit Benzci
beaufschlagte Austauschsäule 11, wo Wasser sowie Toluol und Xylol gegen Benzol ausgetauscht werden.
Das die Kolonne A verlassende Kopfprodukt besteht im wesentlichen aus Benzol und Wasser. Es wird in einem
Kondensator 12, der durch die Leitung 13 mit Kühlwasser beaufschlagt wird, kondensiert und einem
Phasenscheidegefäß 14 (erster Phasenscheider) zugeleitet. Ein Teil des wasserfreien Benzols dient als Rücklauf
für die Austauschsäule 11. der Rest wird durch die Leitung 15 nach weiterer Abkühlung in einem
Wärmetauscher 16 als Endprodukt abgegeben. Das in den Phasenscheidegefäßen 10 und 14 anfallende Wasser
wird in einem Sammelbehälter 17 gesammelt; ein Teil wird über die Pumpe 18 der Austauschsäule 8 als
Rücklauf zugeführt, der Rest verläßt nach weiterer Abkühlung über den Wärmetauscher 19 die Anlage über
die Leitung 20. Das Reinöl verläßt die Hauptkolonne A übe die Leitung 34.
Das Phasenscheidegefäß 10 liefert neben Wasser noch eine wasserfreie Toluol/Xylol/Naphthalin-Fraktion,
die teilweise über die Leitung 21 als Rücklauf auf die Austauschsäule 7 aufgegeben, teilweise über die
Leitung 22 einer Nebenkolonne B zur weiteren Aufarbeitung zugeführt wird. In der Nebenkolonne B
passiert es die Abtriebssäule 23, wo durch den durch die Leitung 24 zugeführten Wasserdampf die leicht
flüchtigen Bestandteile Toluol und Xylol abgetrieben werden. Das verbleibende, weitgehend reine Naphthalin
sammelt sich im Sumpf 25 der Nebenkolonne und wird nach Durchlaufen einer bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Kratzkühler 26 ausgebildeten Kühleinrichtung in fester Form über die Leitung 27 ausgeschleust.
Selbstverständlich können an Stelle eines Kratzkühlers auch andere Einrichtungen, wie beispielsweise
Kühlwalzen, eingesetzt werden.
Das der Abtriebssäule 23 entströmende Dämpfegemisch passiert anschließend die mit einem Toluol/Xylol-Gemisch
als Rücklauf beaufschlagte Verstärkungssäule 28, so daß das Kopfprodukt der Nebenkolonne B
weitgehend naphthalinfrei ist. Dieses Kopfprodukt wird in dem Kondensator 29 kondensiert und anschließend
dem Phasenscheidegefäß 30 zugeleitet; das abgeschiedene Wasser fließt über die Leitung 31 dem
Sammelbehälter 17 zu; das wasserfreie Toluol/Xylol-Gemisch wird teilweise als Rücklauf über die Leitung 32
für die Verstärkungssäule 28 verwendet, teilweise nach weiterer Abkühlung durch den Wärmetauscher 33 als
Endprodukt über die Leitung 35 ausgeschleust.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Regenerieren des bei der Naphthalinwäsche und/oder Benzolwäsche von
Koksofengas anfallenden Waschöls durch Austreiben der flüchtigen Bestandteile mit Wasserdampf
aus dem Waschöl und Zerlegung der mit Wasserdampf ausgetriebenen flüchtigen Bestandteile in
mehrere Fraktionen, dadurch gekennzeichnet, daß man das beim Durchleiten von Wasserdampf
durch das Waschöl entstehende Gemisch aus Wasserdampf und flüchtigen Kohlenwasserstoffen
durch mindestens zwei hintereinandergeschaltete Austauschsäulen leitet, von denen man die erste mit
einem Gemisch aus Toluol, Xylol und Naphthalin als Rücklauf, die zweite mit Wasser als Rücklauf
beaufschlagt, das kondensierte Kopfprodukt in einem ersten Phasenscheider in eine weitgehend
wasserfreie Benzolfraktion und eine Wasserfraktion trennt und das Flüssigkeitsgemisch, das die mit
Wasser beaufschlagte Austauschsäule verläßt, sammelt und in einem zweiten Phasenscheider in eine
Wasserphase und in eine weitgehend wasserfreie Toluol/Xylol/Naphthalinphase trennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das beim Durchleiten von Wasserdampf
durch das Waschöi entstehende Gemisch aus Wasserdampf und flüchtigen Kohlenwasserstoffen
durch eine dritte Austauschsäule geleitet wird, die mit Benzol als Rücklauf beaufschlagt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem zweiten
Phasenabscheider anfallende, weitgehend wasserfreie Toluol/Xylol/Naphthalinphase in einer Nebenkolonne
mit einem Abtriebs- und einem Verstärkungsteil, der mit einem weitgehend wasserfreien
Toluol/Xylol-Gemisch als Rücklauf beaufschlagt
wird durch Wasserdampfdestillation in eine Toluol/ Xylol-Fraktion und eine Naphthalinfraktion zerlegt
wird.
Priority Applications (10)
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NL7503138A NL7503138A (nl) | 1974-03-19 | 1975-03-17 | Werkwijze voor het afscheiden van ruwe benzeen en naftaleen uit wasolie alsmede inrichting voor het uitvoeren van deze werkwijze. |
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NL7503138A (nl) | 1975-09-23 |
US4046641A (en) | 1977-09-06 |
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LU72067A1 (de) | 1975-08-20 |
BE826540A (fr) | 1975-06-30 |
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FR2264860A1 (de) | 1975-10-17 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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