DE2410926B2 - Verfahren zur dynamischen bremsung eines gleichstrommotors - Google Patents
Verfahren zur dynamischen bremsung eines gleichstrommotorsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur dynamischen Bremsung eines Gleichstrommotors, der
aus dem Wechselstromnetz über einen Transformator und steuerbaren Gleichrichtern in Mittelpunktsschaltung
betrieben wird.
Es ist allgemein bekannt, daß Gleichstrommotore in der Läuferwicklung eine Gegen-EMK erzeugen, die zur
Abbremsung des Motors als wirkungsvolles Mittel benutzt werden kann, indem eine Kurzschlußbrücke für
die Gegen-EMK hergestellt wird. Nachdem die Versorgungsspannung abgeschaltet ist, erzeugt die
Gegen-EMK ein durch ein starkes Magnetfeld bedingtes Drehmoment enigegengesetzt der Drehrichtung des
Rotors. Es sind bereits eine große Zahl von Vorrichtungen und Schaltungen bekannt, die diese Erscheinungen
zur Abbremsung des Motors benutzen, die allgemein als dynamische Kurzschlußbremsung bezeichnet wird.
Es hat bereits eine große Zahl von Vorschlägen gegeben, um durch geeignete mechanische Schaltelemente
die Kurzschiulibrücke für die Gegen-EMK aufzuschalten, nachdem die Stromversorgung abgeschaltet
ist. Wegen der auftretenden hohen Stromstärken beim dynamischen Bremsvorgang sind die sich
anbietenden Möglichkeiten für mechanische Schaltelemente sehr begrenzt, da es leicht /u Funkenbildungen
und Bogencntladungen kommt, welche zur Beschädi- ^0
gung der bewegten Teile führen.
Mit der Verbreitung von Halbleiter-Bauteilen in der einschlägigen Technik wurde eine große Zahl von
elektronischen Schalteinrichtungen zum Kurzschließen der Gegen-EMK in Vorschlag gebracht. Alle bisher
bekanntgewordenen Lösungsvorschläge benötigen aber neben den Bauelementen für die Steuerung des
Motors zusätzliche Schaltungselemente für den Aufbau einer entsprechenden Kurzschlußbrücke, die die Kosten
des Motoraufbaus wesentlich erhöhen.
Eine der hier interessierenden, bekannten Vorrichtungen wurde beispielsweise in der US-PS 34Ö3 991
beschrieben.
Dieser bekannte Motor wird mit einer vollständig gleichgerichteten Spannung versorgt. Hierzu bedient
mau sich einer Steuerschaltung, welche steuerbare Siliziumgieichrichter für beide Stromrichtungen benutzt.
Die dynamische Bremsung wird bei dieser Anordnung mittels einer separaten Diodenbrückenschaltung
bewirkt, die mit den Ausgangsklemmen der Motorarmatur verbunden ist. Die Kurzschlicßung wird
durch diese Diodenbrücke und nicht vermittels der Bauelemente der Motorsteuerung ermöglicht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftliches, einfaches und wirksames Verfahren der
eingangs genannten Art mit zugehöriger Schalteinrichtung zur dynamischen Motorbremsung zu schaffen,
wobei sich die zum Motorbetrieb vorhandenen Steuerorgane zur Ausbildung der Kurzschließimg für die
Gegen-EMK nach Abschaltung der Versorgungsspannung bedienen sollen, so daß hierfür besondere
Steuerelemente nicht erforderlich sind.
Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erreicht. dafj bei Wegfall der Speisespannung alle Gleichrichter
in Durchlaßrichtung geschaltet sind.
Die Motorsteuerung erfolgt mittels steuerbarer Siliziumgleichrichteranordnungen mit einer vollständig
gleichgerichteten Spannung. Eine dieser Vollweggleichrichterschaltungen speist den Motor in der Vorwärts
richtung mit Strom, die andere dient der Versorgung des Motors für die umgekehrte Drehrichtung. Jede Gleichrichteranordnung
besteht aus zwei gesteuerten Siü/iumgleichrichtern, die mit dem Motor einerseits und den
beiden Anschlüssen der Stromversorgung andererseits verbunden sind. Die Steuerelektrode!! jedes Gleichrichters
sind mit einem Impulsgenerator verbunden. Ein durch das Abschalten der Motorspannung erzeugter
Steuerimpuls wird benutzt, um allen Gleichrichterelementen gleichzeitig Zündimpulse zuzuführen und diese
damit in den Durchlaßzustand zu versetzen, so daß sie eine Kurzschlußbrücke für die vom Motor erzeugte
Gegen-EMK bilden.
Die vorliegende Erfindung wird durch die Zeichnungen weiter verdeutlicht, die eine vorzugsweise Ausgestaltung
darstellen.
F i g. 1 ist ein Blockdiagramm der Hauptbauieile der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
F i g. 2 ist ein Schaltschema, das eine erfindungsgemäße Einphascnvollwegglcichrichtcr-Ausführung zeigt;
F i g. 3 ist ein Schaltschema des vorzugsweise benutzten Impulsgenerators.
Die vorliegende Erfindung wird in einer vorzugsweisen Ausgestaltungsform anhand des Block-Diagramms
der F i g. 1 näher erläutert. Bezugnehmend auf F i g. 2 wird beispielsweise die Stromversorgung aus einer
normalen Wechselstromquelle über den Trenntransformator gespeist, dessen Ausgangsklemmen mit 2 und 3
und dessen Mittelanzapfung mit 4 bezeichnet sind. Der Transformatorausgang 2 ist mit dem zur Stromlieferung
für die Vorwärtsrichtung dienenden steuerbaren Gleichrichter 5 und mit dem zur Stromliefcrung für die
entgegengesetzte Richtung dienenden steuerbaren Gleichrichter 6 verbunden. Der Transformatorausgang
3 ist mit dem steuerbaren Gleichrichter 7 für die Vorwärtsrichtung und dem steuerbaren Gleichrichter 8
für die Gegenrichtung verbunden. Die Mitielanzapfung
des Transformators ist mit dem Motorausgang 9 verbunden, welches die gemeinsame Leitung oder
Masseleiiung sein kann. Die steuerbaren Gleichrichter 5 und 7 sind mit dem Motorausgang 10 über die
Giättungsdrossel 11 verbunden. Die steuerbaren Gleichrichter für die umgekehrte Drehrichtung. 6 und 8.
sind mit dem Motorausgang 10 über die Clätuingsdrossel
12 verbunden.
Die Stei:?relektroden der Gleichrichter sind mit der
Ausgangsklemme 13 des in Fig. 3 dargestellten Impulsgenerators verbunden. Obgleich für den Impulsgenerator
eine Reihe von Schaltungsschemen geeignet ist, hat sich die in F i g. 3 dargestellte Anordnung für den
vorliegenden Zweck als besonders geeignet erwiesen. Diese wird am übersichtlichsten beschrieben ausgehend
von den Anschlußpunkten 13,14,15,16 und 17.
Der Eingangsschaltkreis benutzt die Transistoren 19 und 20 und ist mit dem Ausgang 14 über den
Kondensator 18 verbunden, dem ein Signal zugeführt wird, daß der Motor mit Strom versorgt ist und dessen
Ausbleiben einen Oszillatorkreis einschallet. Der Ausgang der Schaltvorrichtung 15 ist mit einem
Tor-Oszillatorkreis verbunden. Dieser besteht aus den Kapazitäten 21 und 22, dem steuerbaren Gleichrichter
23 und dem Widerstand 24 und erhält seinen F-inschaltimpuls von den Schalltransistoren 19 und 20.
Die Kapazität 25, die mit dem Ausgang 16 des Oszillators verbunden ist, wird mittels der Gleichstromquelle
(von 24 Volt) aufgeladen und so die Energie bereitgestellt, um den Impuls in dem Augenblick, in dem
die Stromzufuhr zum Motor unterbrochen wird, mit Strom zu versorgen. Der Ausgangsverstärker
mit den Transistoren 26 und 27 ist mit dem Widerstand 24 am Ausgang 17 mit der Basis des
Transistors 26 verbunden.
Wie in F i g. 3 veranschaulicht, liegt — solange der Motor mit Strom versorgt wird — am Ausgang 14 eine
positive Spannung, die von der Motorerregungsspannung abgeleitet wird, beispielsweise aus der Versorgungswechselspannung
durch Gleichrichtung und Span- ^0 nungsteilung. Diese Spannung bewirkt, daß der
Kondensator 18 im geladenen Zustand ist. wodurch bewirkt wird, daß die Transistoren 19 und 20 im
Durchlaßzustand sind. Kondensator 18 verhindert auch dus vorzeitige Umschalten, ausgelöst durch elektrische
Störsignale. Solange sich der Transistor 20 im Durchlaßzustand befindet, kann der Kondensator 21
nicht aufgeladen werden, was zur Folge hat, daß der Oszillator durch den Transistor 20 überbrückt wird und
damit ausgeschaltet ist.
Sobald die Stromzufuhr zum Motor unterbrochen wird, sinkt die positive Spannung am Ausgang 14. da
sich die Kapazität 18 nunmehr entlädt; damit werden die Transistoren 19 und 20 in den Sperrzustand versetzt.
Der Kondensator 21 lädt sich auf, wodurch die Anode des steuerbaren Geichrichters 23 ein höheres positives
Potential annimmt als die Steuerelektrode, was bewirkt,
daß dieser zündet. Damit bildet sich eine pulsierende Spannung über dem Widerstand 24 aus. die verstärkt
mittels Transistoren 26 und 27 den Steuerelektroden der Gleichrichterelemente 5, 6, 7 und 8 zugeführt wird, was
bewirkt, daß alle Gleichrichter sich im Durchlaßzustand befinden.
Wird also der Motor von der Stromversorgung abgetrennt, so erzeugt der noch rotierende Anker eine
Gegen-EMK. und da zu diesem Zeitpunkt, wie zuvor
beschrieben, alle Gleichrichterclemcnte im Durchiaß/.ustand
sind, so entsteht ein Kurzschlußpfad für die Gegen-EMK über die Glättungsdrosseln 11 und 12 und
die Sekundärwicklung des Transformators 1. Der derart
fließende Strom bewirkt im Motor ein magnetisches Feld, welches ein Drehmoment entgegengesetzt zur
Laufrichtung des Rotors besitzt, wodurch der Rotor zum schnellen Anhalten gebracht wird.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht derart ein einfaches und wirkungsvolles Verfahren zum Kurzschließen
des Motorankers und der an seinen Klemmen auftretenden Gegen-EMK. Die Erfindung kann mit
gleich gutem Resultat auch für Halbweggleichrichteranordnungen und mit geringen Abwandlungen, wie durch
Einführung zusätzlicher Impulsgeneratoren, auch bei VielphasL-ngleichrichtern angewendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur dynamischen Bremsung eines Gleichstrommotors, der aus dem Wechselstromnetz
über einen Transformator und steuerbaren Gleichrichtern in Mittelpunktsschaltung betrieben wird,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Wegfall der Speisespannung alle Gleichrichter in Durchlaßrichtung
geschaltet sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer aus dem Kondensator (18) und
den Transistoren (19, 20) sowie weiteren Schaltmitteln bestehenden Schaltvorrichtung im Verbindungspunkt
(14) ein das Vorhandensein der Gleichstiom-Motorversorgungsspannung
anzeigendes Signal zugeführt wird, und daß der Ausgang der Schaltvorrichtung (15) mit einem Oszillator-Torkreis
verbunden ist, der aus den Kondensatoren (21, 22, 25), dem Transistor (23) sowie dem Widerstand (24)
und weiteren Schaltmitteln besteht und seinerseits beim Ausbleiben des das Vorhandensein der
Motorversorgungsspannung anzeigenden Signals sich einschaltet und über den nachgeschalteten, aus
den Transistoren (26, 27) und anderen üblichen Schaltmitteln bestehenden Verstärker, bei einem
ausgangsseitigen Verbindungspunkt (13) ein Zündsignal abgibt, das den Gleichrichterelemcnten der
zur Gleichstromversorgung dienenden Gleichrichtcranordnung zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742410926 DE2410926C3 (de) | 1974-03-05 | 1974-03-05 | Schaltungsvorrichtung zum dynamischen Bremsen eines Gleichstrommotors |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19742410926 DE2410926C3 (de) | 1974-03-05 | 1974-03-05 | Schaltungsvorrichtung zum dynamischen Bremsen eines Gleichstrommotors |
Publications (3)
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DE2410926A1 DE2410926A1 (de) | 1975-09-11 |
DE2410926B2 true DE2410926B2 (de) | 1976-09-02 |
DE2410926C3 DE2410926C3 (de) | 1981-12-24 |
Family
ID=5909388
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19742410926 Expired DE2410926C3 (de) | 1974-03-05 | 1974-03-05 | Schaltungsvorrichtung zum dynamischen Bremsen eines Gleichstrommotors |
Country Status (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1974
- 1974-03-05 DE DE19742410926 patent/DE2410926C3/de not_active Expired
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