DE2410236B2 - Drehbohrwerkzeug für Gesteinsformationen - Google Patents
Drehbohrwerkzeug für GesteinsformationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Drehbohrwerkzeug für Gesteinsformationen, in die Bohrlöcher in tiefer
liegende Schichten niederzubringen sind, die zu erkunden sind oder aus denen wertvolle Stoffe, wie z. B.
Kohlenwasserstoffe, Erdgas oder Wasser zutage gefördert werden sollen.
Drehbohrwerkzeuge sind in unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt, beispielsweise aus der FR-PS
66 118. DD-PS 30 157, US-PS 36 45 331 und 45 346, DE-PS 11 58 917 und US-PS 22 33 260 und
60 057. Alle diese Drehbohrwerkzeuge weisen Strahldüsen von kreisrundem Querschnitt und ferner
mechanische Schneidelemente unterschiedlicher Ausbildungsform auf.
Die den mechanischen Schneidelementen und/oder der durch den Bohrer gebildeten Bohrlochsohle
zugeführte Bohrflüssigkeit unterstützt die Schneidwirkung der mechanischen Schneidelemente, indem sie
diese reinigt und das beim Bohren entstehende Bohrklein von der Bohrlochsohle wegträgt. Es wird mit
der nach über Tage zurückströmenden Bohrflüssigkeit nach oben transportiert.
Es sind ferner Drehbohrwerkzeuge bekannt (DE-AS 19 884 und 12 26 962), die zum hydraulischen
Abspülen der Bohrlochsohle mehrere Strahlschlitzdüsen aufweisen, die derart radial angeordnet sind, daß sie
während des Bohrens den Bereich der Bohrlochsohle auf konzentrischen Kreisspuren vollständig überstreichen.
Das Zusammenwirken der mechanischen Schneidelemente und der Flüssigkeitsstrahlen ist angestrebt.
Ί Das bekannte Zusammenwirken ist jedoch nicht dazu geeignet, Gestein am Bohrlochgrund abzutragen, weil
die Schlitze den Zweck zu erfüllen haben, durch maximale Austrittsgeschwindigkeit der Bohrflüssigkeit
eine Verringerung der Bohrgeschwindigkeit im mittleren Bereich, die auf geringere Tangentialgeschwindigkeiten
zurückzuführen ist, auszugleichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Drehbohrwerkzeug hinsichtlich
seiner Bohrleistung und Standzeit beim Bohren durch Gesteinsformationen unterschiedlicher Härte zu verbessern.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei dem eingangs genannten Drehbohrwerkzeug die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebene Anordnung der Strahldüsen vorgesehen.
Die Strahldüsen des erfindungsgemäßen Drehbohrwerkzeugs sind in der Lage, allein die Bohrlochsohle
hydraulisch aufzubrechen, wenn Bohrflüssigkeit mit ausreichendem Druck den Strahldüsen zugeführt wird
2r> und so scharfe Strahlen aus ihnen austreten können.
Folglich hat das Bohrwerkzeug einen erstem Satz von mechanischen Schneidwerkzeugen und einen zweiten
Satz ve η hydraulischen Schneidwerkzeugen, wobei jeder Schneidwerkzeugsatz in der Lage ist, ein Loch
)o durch die Gesteinsformationen hindurchzubohren, durch welche das Drehbohrwerkzeug hindurchdringen
kann. Die Anwendung von zwei Schneidwerkzeugsätzen erlaubt die Verwendung der mechanischen Schneidwerkzeuge
vornehmlich in Gesteinsformationen erhebr > licher Härte, während sie mittels der Bohrflüssigkeit, die
mit verhältnismäßig niedrigem Druck über die Strahldüsen zugeführt wird, gereinigt und gekühlt werden.
Gelangt daß Bohrwerkzeug jedoch in weniger harte Gesteinsformationen, so kann der Bohrflüssigkeitsdruck
•to erhöht und die Bohrung allein mittels der hydraulischen Schneidwerkzeuge, aus denen ausreichend scharfe
Bohrflüssigkeitsstrahlen austreten, niedergebracht werden. Der Abstand zwischen den Düsenauslässen und der
Bohrlochsohle wird dann dadurch auf einem konstanten Wert gehalten, daß man die mechanischen Schneidwerkzeuge
mit der Bohrlochsohle bei geringer Axialbelastung des Bohrers gerade in Berührung beläßt.
Besondere Verschleißprobleme weist diese Arbeitsweise im Gegensatz zur Verwendung von Bohrern mit
Abstandszungen oder dergleichen nicht auf.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des Drehbohrwerkzeugs erlaubt beim Bohren durch Gesteinsschichten
unterschiedlicher Härte eine im Mittel erhöhte Bohrleistung, da die Bohrrate durch Gesteinsformationen
nicht so hoher Härte größer ist, wenn lediglich hydraulisch gebohrt wird, als wenn auch in diesen
Gesteinsschichten nur ein mechanisches Bohren erfolgt.
Ein rein hydraulisches Bohren ist mit den aus dem DE-AS 12 19 884 und 12 26 962 bekannten Schlitzdüsen-Drehbohrern
nicht möglich und nicht beabsichtigt.
Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Drehbohrwerkzeuge sind anhand einer Zeichnung näher erläutert,
in der zeigt
F i g. 1 ein Drehbohrwerkzeug im Längsschnitt längs der Linie I-I in Fig. 2,
F i g. 2 daß in F i g. 1 dargestellte Drehbohrwerkzeug in Stirnansicht mit Blickrichtung entsprechend dem Pfeil
Hin Fig. 1,
F i g. 3 eine Stirnansicht einer abgewandelten Ausfüh- -•ungsform eines Drehbohrwerkzeugs.
F i g. 4 eine Stirnansicht einer weiteren angewandelten Ausführungsform eines Drehbohrwerkzeuges,
Fig.5 einen Längsschnitt durch ein als Rollmeißel
ausgebildetes Drehbohrwerkzeug und
F i g. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in F i g. 5.
Das in F i g. 1 und 2 dargestellte Drehbohrwerkzeug,
nachfolgend kurz Bohrwerkzeug genannt, hat einen Bohrwerkzeugkörper 1 und einen mit diesem verbünde- ι ο
nen Schaft 2 mit einem Gewinde 3, mit dem sich das Bohrwerkzeug an das untere Ende einer Bohrstange
bzw. eines Bohrgestänges oder einer Schwerstange anschließen läßt, sowie einen zentralen Kanal 4, der bei
Anschluß des Bohrwerkzeuges an eine Schwerstange an seinem oberen Ende mit dem Innern des Bohrgestänges
oder der Schwerstange und am unteren Ende mit einem Hohlraum 5 des Bohrwerkzeugkörpers 1 in Strömungsverbindung für Flüssigkeit steht Der Bohrwerkzeugkörper
1 ist als Sinterkörper ausgebildet Eine ringförmige Verlängerung 6 des Schaftes 2 ist durch
Sintern mit dem Bohrwerkzeugkörper 1 während des Sintems oder danach beispielsweise durch Hartlöten
mit einer ringförmigen Vertiefung 7 im Bohrwerkzeugkörper 1 verbunden.
Wie man am deutlichsten aus F i g. 2 entnimmt, ist die Stirnfläche des Bohrwerkzeugs mit zwei Grupper oder
Sätzen von Schneidwerkzeugen versehen, von denen die erste Gruppe von einer Vielzahl von Diamanten 8
gebildet ist, die in an der Außenfläche des Bohrwerk- «> zeugkörpers 1 angeordnete Stege 9 eingesetzt sind.
Diese bestehen aus dem gleichen Werkstoff wie der Bohrwerkzeugkörper 1 und sind während dessen
Herstellung durch Sintern ausgebildet. Die Diamanten sind in Feldern 10, 11, 12 und 13 zusammengefaßt, die r>
durch vier Flüssigkeitsaustritts- bzw. Wasserkanäle 14, 15, 16 und 17 voneinander getrennt sind und alle die
gleiche Konfiguration aufweisen. Das Diamantenfeld 10 unterscheidet sich jedoch insofern von den anderen
Diamantenfeldern, als es von einer aus drei großen, nahe des Mittelpunktes des Bohrwerkzeugs angeordneten
Diamanten bestehenden Diamantgruppe 18 gebildet ist.
Die Stege 9 sind im wesentlichen spiralförmig ausgebildet. Bei Drehung des Bohrwerkzeuges wird
somit die gesamte Bohrlochsohle, aber ausgenommen ·τ>
der mittlere Teil, den in die Stege 9 eingesetzten Diamanten 8 abgeschabt bzw. schleifend abgetragen.
Das Gesteinsmaterial im mittleren Teil der Bohrlochsohle wird von der aus drei großen Diamanten
bestehenden Diamantgruppe 18 abgeschliffen.
Die Diamanten, von denen die erste Gruppe von Schneidwerkzeugen am Bohrwerkzeug gebildet ist, sind
somit in der Lage, ein Loch zu bohren, wenn das Bohrwerkzeug im Bohrloch in Drehung versetzt und
von einer axial gerichteten Last, dem sogenannten v, Meißel- bzw. Bohrdruck oder Vorschubkraft, belastet
ist. Es leuchtet jedoch ein, daO die Diamanten sich beim Abschaben der Bohrlochsohle erwärmen und daher
gekühlt werden müssen, um sie vor Verbrennen zu schützen. Zu diesem Zweck wird der Bohrwerkzeugkör- wi
per 1 an seiner Außenfläche mit Bohrflüssigkeit bespült, die dieser Fläche über das (nicht gezeichnete)
Bohrgestänge, den zentralen Kanal 4 im Schaft 2, den Innenraum 5 des Bohrwerkzeugkörpers und Bohrungen
19 zugeführt wird, die die Verbindung zwischen dem i.i
Innenraum 5 und der Außenseite des Bohrwerkzeugkörpers 1 herstellen.
In der Seitenwand des Bohrwerkzeugkömers 1
angeordnete Diamanten 20 gehören ebenfalls zur ersten Gruppe von Schneidwerkzeugen. Diese Diamanten sind
in radialer Richtung stumpf oder nicht schneidend eingesetzt, was bedeutet, daß sie in einer auf die
Drehachse des Bohrwerkzeuges bezogenen radialen Richtung die Formation nicht zu zerspanen vermögen,
sondern daß sie in Richtung nach unten schneiden und somit den Durchmesser des gebohrten Loches auf einer
im wesentlichen konstanten Größe halten, auch dann, wenn ein oder mehrere der am Rand der Diamantfelder
10 bis 13 eingesetzten Diamanten ausfallen sollten.
Die Bohrungen 19 sind an der Auslaßseite mit verschleißfesten Strahldüsen 21 versehen, die in die
Wasserkanäle 14 bis 17 münden, welche die Diamantfelder 10 bis 13 gegeneinander abgrenzen. Die Spitzen der
Düsen 21 ragen aus dem Boden der Kanäle 14 bis 17 nicht aus und sind daher beim Bohren des Loches mit
den Diamanten 8 und 18 mit der Formation nicht in Berührung.
Die zweite Gruppe von Schneidwerkzeugen des Drehbohrwerkzeuges nach der Erfindung ist von den
Düsen 21 gebildet, die in der Weise angeordnet sind, daß die aus ihnen austretenden Flüssigkeitsstrahlen bei
Drehung des Bohrwerkzeuges und unter der Voraussetzung, daß der Druck der den Düsen zugeführten
Flüssigkeit ausreichend hoch ist, die Bohrlochsohle aufzubrechen vermögen. Die in den Wasserkanälen 15
und 17 angeordneten Düsen 21 wandern entlang der gleichen Gruppe von kreisförmigen Bewegungsbahnen,
die sich zwischen den kreisförmigen Bewegungsbahnen befinden, die bei Drehung des Bohrwerkzeuges von den
in den Wasserkanälen 14 und 16 angeordneten Düsen 21 beschrieben werden. Die Konfiguration der Bewegungsbahnen
ist so gewählt, daß mit Ausnahme des mittleren Teils der Bohrlochsohle die gesamte Sohlenfläche
geschnitten wird. Die gegenseitigen Abstand zwischen benachbarten Bahnen, welche von den
Strahldüsen bestrichen werden, ist höchstens gleich dem Dreifachen des Düsendurchmessers. Weisen die Düsen
in einander benachbarten Bahnen verschiedene Durchmesser d\ bzw. di auf, dann ist der radiale Abstand
zwischen diesen Bahnen nicht größer als 1,5 (d\ + di) zu
wählen. Irn mittleren Teil der Bohrlochsohle liegen die
Bewegungsbahnen einer aus vier nahe des Mittelpunktes der Bohrwerkzeug-Unterseite angeordneten Düsen
bestehenden Düsengruppe 22.
Beim Bohren eines Loches mit Hilfe der zweiten, aus den Düsen 21 und 22 zusammengesetzten Gruppe von
Schneidwerkzeugen braucht der Bohrwerkzeugkörper 1 nicht notwendigerweise in Berührung mit der
Bohrlochsohle zu sein. Jedoch muß der Abstand zwischen den Auslässen der Düsen 21 und 22 und der
Bohrlochsohle konstant und ausreichend klein gehalten werden, damit die aus den Düsen 21 und 22 austretenden
schnellströmenden Hochdruck-Flüssigkeitsstrahlen die Bohrlochsohle aufbrechen können. Es wird jedoch als
vorteilhaft angesehen, das Bohrwerkzeug unter einer verhältnismäßig kleinen axialen Last zu drehen. Diese
Last wird teilweise von den Diamanten 8 und teilweise von den Diamanten der Diamantgruppe 18 aufgenommen.
Auf diese Weise ist das Bohrwerkzeug stets in Berührung mit der Bohrlochsohle, und während der
Drehung des Bohrwerkzeuges und dessen Eindringens in die zerbohrte Formation bleibt der Abstand zwischen
den Auslassen der Düsen 21 und 22 und der Bohrwerkzeug ausgeübte axiale Last ist nur ein
P'-üc-hteil des Bohrdruckes oder der Vorschubkraft, ist
beirr. Bohren mit der ersten Gruppe von Zerkleine-
rungsvorrichtungen aufgebracht wird, welche beim Beispiel entsprechend Fig. 1 und 2 von den Diamanten
gebildet sind. Auf diese Weise bricht die erste Gruppe von Schneidwerkzeuge die Bohrlochsohle nicht auf,
sondern bleibt mit dieser nur in Berührung, um den Abstand zwischen den Auslässen der Düsen und der
Bohrlochsohle konstant zu halten.
Es sei darauf hingewiesen, daß die beiden Gruppen von Schneidwerkzeugen, nämlich die Diamanten und
die Düsen, obgleich sie bei dem Bohrwerkzeug nach der Erfindung so angeordnet sind, daß sie das Loch
unabhängig voneinander zu bohren vermögen, sich bei dieser Bohrarbeit zur Erzielung bestmöglicher Ergebnisse
gegenseitig unterstützen können. Bei Diamantbohren dienen die Düsen dazu, den Diamanten Bohrflüssigkeit
zum Kühlen und Freispülen der Diamanten zuzuführen. Jedoch macht die Größe der durch die
Düsen aufgebrachten hydraulischen Kraft nur einen Bruchteil der Kraft aus, die beim Bohren des Loches mit
Hilfe der aus den Strahldüsen austretenden Flüssigkeitsstrahlen erforderlich ist. Andererseits werden die
Diamanten beim Bohren des Loches mit Hilfe der Strahldüsen durch axiales Belasten des Bohrwerkzeuges
in Berührung mit der Bohrlochsohle gehalten. Dieser axial gerichtete Bohrdruck beträgt jedoch nur einen
Bruchteil der Axiallast, die beim Bohren eines Loches nur durch die Wirkung der Diamanten am Bohrwerkzeug
aufgetragen wird.
Fig. 3 zeigt in Ansicht von unten ein Bohrwerkzeug nach der Erfindung, bei dem sowohl die Diamanten als
auch die Strahldüsen entsprechend einer von der in F i g. 2 dargestellten Konfiguration verschiedenen Konfiguration
angeordnet sind. Das in Fig. 3 gezeigte Bohrwerkzeug weist wie das Bohrwerkzeug entsprechend
Fig.2 einen Mittelteil zum Zerbohren des Lochzentrums auf. Die Bohrarbeit erfolgt daher
entweder mit großen Diamanten 30 oder mit den aus Strahldüsen 31 austretenden Flüssigkeitsstrahlen. Der
übrige Teil der Sohlenfläche des mit dem Bohrwerkzeug entsprechend F i g. 3 gebohrten Loches wird entweder
mit Diamanten 32 in Diamantfeldern 33,34 und 35 oder mit den aus Strahldüsen 36 austretenden Flüssigkeitsstrahlen aufgebrochen. Diese Strahldüsen sind in
Wasserkanälen 37 angeordnet, die spiralförmig sind, so daß einander benachbarte Strahldüsen mit einem
ausreichend großen Zwischenabstand angeordnet werden können, um eine zu große Schwächung der
Bohrwerkzeugkörper zu vermeiden. Die Wasserkanäle 37 grenzen einander benachbarte Diamantfelder gegeneinander
ab. Die Diamanten 32 lassen sich über die verschiedenen Diamantfelder in beliebiger Weise
verteilen, vorausgesetzt, daß das Anordnungsmuster für die Diamanten zum Abschaben bzw. schleifenden
Abtragen der das Lochzentrum umgebenden Bohrlochsohlenfläche geeignet ist.
Statt nach dem in F i g. 3 gezeigten Anordnungsmuster lassen sich die Diamanten auch, wie in Fig.2
dargestellt, an Stegen anordnen. Auch können die Stege, anders als beim Beispiel entsprechend F i g. 2, kreisförmig
statt spiralförmig ausgebildet sein. Zwischen den über die Diamantfelder 33, 34 und 35 verteilten
Diamanten 32 kennen (nicht gezeichnete) zusätzliche oder Hilfs-Wasserkanäle angeordnet sein, die im
Querschnitt kleiner sind als die Wasserkanäle 37. Diese Hilfs-Wasserkanäle können in dem entsprechenden
Diamantfeld zwischen den dieses einschließenden Haupt-Wasserkanälen 37 verlaufen.
Es versteht sich, daß die Auslässe der in den Wasserkanälen angeordneten Düsen auf ein Nivea
gelegt sind, bei dem sie mit der Sohle des gebohrte Loches nicht in Berührung sind, auch wenn dies
Bohrarbeit nur mit den Diamanten des Bohrwerkzeuge: und bei maximalem Bohrdruck oder maximale
Vorschubkraft erfolgt.
Wie in Fig.3 zu erkennen, stehen die Wasserkanal 37 mit Bohrschmand-Austrittschlitzen 38 in Verbindung,
die in bekannter Weise in einer Seitenwand 39 des Bohrwerkzeugkörpers 40 ausgebildet sind. In di
Seitenwand des in F i g. 3 dargestellten Bohrwerkzeuge:
können den Diamanten 20 (F i g. 1) ähnliche Diamante eingesetzt sein.
F i g. 4 zeigt eine weitere Ausbildungsform für di Strahldüsen, Fiüssigkeiis- oder Wasserkanäle uni
Diamantfelder. Bei diesem Beispiel stehen Kanäle 4 nahe des Zentrums eines Bohrwerkzeugkörpers 4
miteinander in Verbindung. In diesen Kanälen 4t sin Hochdruck-Düsen 43 in der Weise angeordnet, daß im
Betrieb die an ihnen mit hoher Geschwindigkeit austretenden Hochdruck-Flüssigkeitsstrahlen an dei
gesamten Sohlenfläche des gebohrten Loches angreife und diese dadurch aufbrechen. Arbeitet das Bohrwerk
zeug mit den Diamanten 44 wirken die Kanäle 4t al:
Verteilerkanäle für die über die Düsen 43 herangeführt Bohrflüssigkeit, die dann allerdings unter niedrigerem
Druck steht als beim Bohren mit Hilfe der schnellströmenden Hochdruck-Flüssigkeitsstrahlen. Zu dem vor
genannten Zweck sind die Kanäle 41 nahe ihrer Ende verschlossen, wodurch die Bohrflüssigkeit gezwunge
ist, aus den Kanälen 41 zu Kanälen 45 überzuströmen die nahe ihrer dem Zentrum der Unterseite des
Bohrwerkzeugkörpers 42 benachbarten Enden ver schlossen sind. Die anderen Enden der Kanäle 45 sin
offen und gestatten der Bohrflüssigkeit, an eine Seitenwand 46 des Bohrwerkzeugkörpers 42 vorbei i
den über dem Bohrwerkzeug liegenden Raum auszutre ten.
Die Richtungen der Bohrflüssigkeitsströmungen sin vereinfacht mit Pfeilen 47 angegeben. Arbeitet da
Bohrwerkzeug nur mit den Diamanten 44, strömt di Flüssigkeit an diesen vorbei, um sie zu kühlen. Aue
wenn das Bohrwerkzeug nur durch die Wirkung der ai den Düsen 43 austretenden Flüssigkeitsstrahlen bohr
geht die Flüssigkeit von den Kanälen 41 zu den Kanäle 45 über, um dadurch die Diamanten 44 zu kühlen, die ii
diesem Fall lediglich dazu dienen, zwischen dei Auslässen der Düsen 43 und der Bohrlochsohle einer
festen Abstand aufrechtzuhalten. Der Bohrdruck mach dann lediglich einen Bruchteil der Vorschubkraft bein
Bohren nur durch die Wirkung der Diamanten aus.
Das Zerbohren des Lochzentrums erfolgt entwede mit den Flüssigkeitsstrahlen, die aus den der Mittelachs
des Bohrwerkzeugkörpers 42 am nächsten gelegene:
Düse 43 austreten, oder mit einem nahe des Zentrum des Bohrwerkzeugkörpers 42 eingesetzten Diamant 4i
Die Düsenauslässe sind in den Flüssigkeit- ode Wasserkanälen 41 auf einem Niveau angeordnet, daß si
von der Bohrlochsohle nicht beschädigt oder verstopf werden können.
Die Erfindung ist nicht auf ein Bohrwerkzeug mi radialer Anordnung der Wasserkanäle 41 und/oder de
Kanäle 45 beschränkt Bei Bedarf können die Kanal anders gestaltet sein. Auch können in den Kanälen 4.
ein Teil der Düsen 43 oder den Düsen 43 ähnlich zusätzliche Düsen angeordnet sein.
Des weiteren kann die Verteilung der Bohrflüssigkei
über die zwischen einander benachbarten Gruppen vo
Wasserkanälen 41 und 45 liegenden Diamantfelder mit zusätzlichen oder Hilfskanälen für Flüssigkeit oder
Wasser erfolgen. Diese Hilfskanäle können spiral- oder kreisförmig sein oder eine beliebige andere, für die
Verteilung der Flüssigkeit über die Diamanten zweck- s mäßige Gestalt aufweisen. Die Auslässe der Kanäle 45
können verbreitert sein, um als Bohrschmand-Austrittschlitzezu wirken.
Die Erfindung ist nicht auf die Gestaltgebung der Unterseite des in Fig. 1 dargestellten Bohrwerkzeugkörpers
1 beschränkt. Es kann jede beliebige, zweckdienliche Gestalt gewählt sein. Bei Bedarf kann der
Bodenmittelteil des Bohrwerkzeugkörpers 1 um einen geringen Betrag vertieft sein.
Außerdem kann abweichend von den in Fig. 1 bis 4 gezeigten Beispielen jede beliebige Anzahl von
Wasserkanälen und Strahldüsen in denselben vorgesehen sein. Es versteht sich, daß die Tiefe der Kanäle in
Verbindung mit verschiedenen Faktoren gewählt ist, beispielsweise dem in der Zeiteinheit den Kanälen
zugeführten Flüssigkeitsvolumen, der Kanalbreite und dem Druckabfall an den Düsen. Die Kanalseitenwände
müssen nicht geschlossen sein. Wie in F i g. 2 zu erkennen, sind die Seitenwände der Kanäle 14 bis 17 von
den Enden der Stege 9 gebildet.
Die Auslässe der Strahldüsen schließen nicht notwendigerweise flächengleich mit den Kanalböden
ab, wie in F i g. 1 dargestellt. Bei Bedarf können die Düsen um einen geringen Betrag aus dem Kanalboden
vortreten. Auch können die Kanalböden mit Vertiefungen oder Erhebungen versehen sein, in denen die
Auslässe der Düsen enden.
Für die Herstellung der Düsen ist jeder beliebige Werkstoff, der gegen die Hochgeschwindigkeitsströmung
der Bohrflüssigkeit widerstandsfähig ist, verwendbar. Diese Düsen können aus Hartmetall hergestellt und
am Bohrwerkzeugkörper durch Weich- oder Hartlöten angebracht sein. Die Form des Flüssigkeits-Strömungskanals
in der Düse kann von der in F i g. 1 gezeigten Ausgestaltung abweichen. Werden Düsenkörper mit
großem Außendurchmesser verwendet, bilden die der Bohrlochsohle zugewandten Düsenenden einen beträchtlichen
Teil des Kanalbodens. Dadurch ist eine übermäßige Erosion oder Abnützung der Kanalböden
durch die Wirkung der von der Bohrlochsohle
zurückprallenden Flüssigkeitsstrahlen verhindert.
Als Grundwerkstoff für den Bohrwerkzeugkörper ist jedes beliebige, hierfür geeignete Sintermaterial verwendbar.
Da solche Materialien sowohl an sich ais auch in Verbindung mit der Herstellung von Diamantbohrkronen
bekannt sind, wird auf eine ins einzelne gehende Beschreibung verzichtet.
Bei Verwendung des Bohrwerkzeugs nach der Erfindung in Ausbildung entsprechend den in F i g. 1 bis
4 gezeigten Beispielen zum Bohren eines Loches in eine unterirdische Formation, wird das Bohrwerkzeug an ein
Bohrgestänge angeschlossen, das eine Schwerstange aufweisen kann. Auch kann das Bohrwerkzeug mit einer
hydraulischen Turbine oder mit einer beliebigen anderen, zweckdienlichen Antriebsvorrichtung verkoppelt sein. Das Bohrwerkzeug wird mit einer Axiallast
belastet, die ausreicht, das Bohrwerkzeug während Drehung in Berührung mit der Bohrlochsohle zu halten.
Diese Last wird von den Diamanten aufgenommen, die an der Bohrlochsohle aufruhen. Dem Innenraum des
Bohrwerkzeugkörpers wird über das Bohrgestänge und die Schwerstange unter hohem Druck stehende
Flüssigkeit zugeführt, die aus den Strahlendüsen, welche
die Verbindung zwischen dem Innenraum und der Außenseite des Bohrwerkzeugkörpers herstellen, mit
hoher Geschwindigkeit austritt und mit hohem Druck in die Risse und Poren in der Bohrlochsohle eindringt,
diese dadurch aufbricht und dem Bohrwerkzeug ermöglicht, in die Formationsschichten, in die ein Loch
gebohrt werden soll, einzudringen.
Trifft das Bohrwerkzeug auf Formationsschichten von extremer Härte, kann es vorkommen, daß sich die
Bohrlochsohle mit den Flüssigkeitsstrahlen nicht aufbrechen läßt. Der Bohrdruck bzw. die am Bohrwerkzeug
angreifende Last wird dann erhöht, und die Bohrlochsohle wird mit den Diamanten schleifend
abgetragen. Die anfängliche Größe des Druckes der den Strahldüsen zugeführten Flüssigkeit kann beibehalten
werden, wenn die zu durchdringende Schicht von extremer Härte nur eine geringe Dicke besitzt. Ist von
den zu durchdringenden Schichten bekannt, daß sie dick sind, und daß daher für das Durchbohren durch die
Wirkung der Diamanten eine lange Zeit erforderlich ist, wird jedoch eine Herabsetzung des Zuführdruckes der
Flüssigkeit auf einen Wert bevorzugt, der ausreicht, um eine ausreichende Kühlung der Diamanten sicherzustellen.
Es versteht sich, daß unabhängig von der Arbeitsweise des Bohrwerkzeuges nach der Erfindung der
Flüssigkeitsstrom durch das Bohrwerkzeug und in den Ringraum, der im Bohrloch das Bohrgestänge umschließt,
ausreichend sein sollte, um ein einwandfreies Wegschaffen der Gebirgsstücke und des Bohrschmands
zu ermöglichen.
Die während des Bohrens auf das Bohrwerkzeug ausgeübte Last oder Vorschubkraft hängt in hohem
Maße vom Durchmesser des Bohrwerkzeuges ab. Beim Bohren im wesentlichen durch die Wirkung der
Diamanten liegt bei einem Bohrwerkzeug mit einem Durchmesser von etwa 165 mm die Vorschubkraft
normalerweise zwischen 10 und 20 Tonnen. Die bei einem Bohrwerkzeug mit einem Durchmesser von etwa
245 mm angewandte Axiallast kann zwischen 20 und 30 Tonnen betragen. Beide Lastwerte gelten für eine
Geschwindigkeit von 100 bis 200 U/min. Die Axiallast auf das Bohrwerkzeug wird verringert, wenn das
Bohrwerkzeug im wesentlichen durch die Wirkung der Flüssigkeitsstrahlen bohrt. Dann ist bei dem Bohrwerkzeug
mit etwa 165 mm Durchmesser eine Axiallast von etwa 2 bis 5 Tonnen, bei dem Bohrwerkzeug mit etwa
245 mm Durchmesser eine solche von 4 bis 7 Tonnen ausreichend, um das Bohrwerkzeug, d. h. die Diamanten
in Berührung mit der Bohrlochsohle zu halten, um den Abstand zwischen dieser und den Auslassen der Düsen
konstant zu halten. Die Drehgeschwindigkeit des Bohrwerkzeuges kann dann 200 U/min betragen. Die
Zufuhr der Flüssigkeit zu den Düsen kann mit Drücken im Bereich zwischen 300 und 1000 at oder sogar darüber
erfolgen. Die Strahlgeschwindigkeiten in den Düsen liegen im Bereich zwischen 200 und 500 m/s oder sogar
darüber.
Die Düsen können entweder alle den gleichen Durchmesser oder verschiedene Durchmesser besitzen.
Die der Seitenwand des Bohrwerkzeugkörpers zunächst angeordneten Düsen sind so ausgebildet, daß die
Seitenwand des Bohrloches auf einen ausreichend großen Durchmesser gebohrt wird, um den Durchgang
des Bohrwerkzeugkörpers durch das Bohrloch zu ermöglichen. Auch kann eine beliebige Anzahl von
Düsen entlang einer gemeinsamen Bewegungsbahn wandern. Eine andere Möglichkeit besteht darin, jeder
Düse eine getrennte Bewegungsbahn zuzuordnen.
Die Anordnung der Strahldüsen in den Flüssigkeitskanälen hat den Vorteil, daß die Düsen zur Flüssigkeitsspülung
der Diamanten verwendet werden können, wenn das Bohrwerkzeug als Diamant-Bohrkrone
eingesetzt wird. Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung ergibt sich daraus, daß die Düsenauslässe beim
Diamantbohren durch die Bohrlochsohle nicht beschädigt werden können. Weiterhin ist vorteilhaft, daß die
Düsenauslässe durch die Wirkung der aus den Düsen mit hoher Geschwindigkeit austretenden Hochdruck-Flüssigkeitsstrahlen
in konstantem Abstand von der Bohrlochsohle gehalten werden können, und daß sich
die Flüssigkeitskanäle zum Abführen der Flüssigkeit aus dem unter dem Bohrwerkzeug liegenden Raum
verwenden lassen, ohne daß an der Oberfläche des Bohrwerkzeugkörpers übergroßer Verschleiß auftritt.
Statt aus Diamanten, wie in den Beispielen entsprechend Fig. 1 bis 4 gezeigt, kann die erste Gruppe von
Schneidwerkzeugen aus anderen abriebfesten Schneidelementen zusammengesetzt sein, beispielsweise aus
Diamantsplittern hergestellte und in eine entsprechende Grundmasse eingebettete Schneidelemente.
Jedes der in Fig. 1 bis 4 dargestellten Bohrwerkzeuge
läßt sich am unteren Ende eines Bohrgestänges anbringen, das mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit
iii das Bohrloch niedergefahren wird. Die am Bohrwerkzeug
angreifende Last oder die Vorschubkraft steigt dann automatisch an, sobald Schichten mit zunehmender
Härte angetroffen werden. Danach beginnen die Gestein zerspanenden Elemente der ersten Gruppe von
Schneidwerkzeugen, das Gestein mechanisch zu lösen. Sobald der Durchbruch durch die Schichten großer
Härte erfolgt ist, nimmt der Bohrdruck automatisch ab, und die Elemente der ersten Gruppe von Schneidwerkzeugen
übernehmen wieder ihre Aufgabe als Abstandstücke, um den Abstand zwischen den Düsenauslässen
und der Bohrlochsohle konstant zu halten. Unter diesen Bedingungen wird die Bohrlochsohle von der ersten
Gruppe von Schneidwerkzeugen nicht aufgebrochen. Es versteht sich, daß ein Ansteigen des Bohrdruckes über
ein vorbestimmtes Maximum hinaus verhindert ist. Sobald dieses Maximum erreicht ist, wird der nach unten
gerichtete Vorschub des Bohrwerkzeuges verkleinert.
Bei Bedarf können anstelle von in den Bohrwerkzeugkörper eingesetzten Diamanten andere Schneidelemente
zum mechanischen Zerbohren der gesamten Fläche der Bohrlochsohle verwendet sein. Derartige Schneidelemente
können von Zähnen oder anderen Vorsprüngen gebildet sein, die an gegenüber dem Bohrwerkzeugkörper
drehbar angeordneten Körpern angebracht sind, die während cies Arbeitens des Bohrwerkzeuges im
Bohrloch an der Bohrlochsohle abrollen. Ist die Vorschubkraft ausreichend groß gewählt, brechen die
an den drehbaren Körpern angeordneten Zähne mechanisch die gesamte Fläche der Bohrlochsohle auf.
Bei geringerer Belastung des Bohrwerkzeuges wirken diese Zähne nicht als Schneidelemente, sondern halten
die Hochdruck-Strahldüsen des Bohrwerkzeuges in einem konstanten Abstand über der Bohrlochsohle. Bei
Zufuhr eines ausreichend hohen Flüssigkeitsdruckes brechen die Flüssigkeitsstrahlen die gesamte Fläche der
Bohrlochsohle auf.
Anhand F i g. 5 und 6 sei nunmehr beispielsweise ein drehend arbeitendes Bohrwerkzeug nach der Erfindung
beschrieben, das als die erste Gruppe von Schneidwerkzeugen Rollen mit Schneidelementen und als zweite
Gruppe von Schneidwerkzeugen Strahldüsen aufweist In F i g. 6 ist aus Gründen der Vereinfachung die
Schnittdarstellung der Rollen weggelassen.
Das in Fig. 5 dargestellte Drehbohrwerkzeug weist einen Körper 51 und einen Schaft 52 mit einem
ί kegeligen Gewindeteil 53 auf. Im Schaft 52 und im Bohrwerkzeugkörper 51 ist ein Innenraum ausgebildet,
der aus einem Mittelraum 54, Leitungen 55 und 56 (F i g. 5) und einer Leitung 57 (F i g. 6) zusammengesetzt
ist, und durch den Flüssigkeit Düsengruppen 58 (F i g. 5)
ίο und 59 und 60 (Fig. 6) zuführbar ist. Die drei
Düsengruppen bilden die zweite Gruppe von Schneidwerkzeugen des Drehbohrwerkzeuges dieses Beispiels.
Bei Drehung des Bohrwerkzeuges um seine Mittelachse 61 decken die Bewegungsbahnen dieser zweiten
Gruppe von Schneidwerkzeugen die gesamte Sohlenf lache des Bohrloches, in dem das Bohrwerkzeug arbeitet.
Die Leitungen 55, 56 und 57 verlaufen durch Teil des Bohrwerkzeugkörpers 51 bildende Schenkel 62, 63 und
64.
2u Die erste Gruppe von Schneidwerkzeugen ist von Rollen 65 und 66 gebildet, an deren Außenflächen
jeweils Reihen von Gestein zerspanenden Schneidelementen 67 befestigt sind. Die Rolle 65 ist kegelförmig
und drehbar auf einem Zapfen 68 angeordnet, der an
2r> einem Ende mit dem Schenkel 62 verbunden ist.
Zwischen der Rolle 65 und dem Zapfen 68 ist ein Kugel-Zylinderrollen-Lager 69 angeordnet. Die Leitung
55 verläuft teilweise im Zapfen 68.
Die Rolle 66 ist ebenfalls kegelförmig und mit einem
jii Kugel-Zylinderrollen-Lager 71 drehbar auf einem
Zapfen 70 gelagert, der an einem Ende mit einem Teil des Bohrwerkzeugkörpers 51 bildenden Schenkel 72
und am anderen Ende mit dem Zapfen 68 verbunden ist.
Bei Drehung des Bohrwerkzeuges in einem Bohrloch
ii decken die Bewegungsbahnen der das Gestein zerspanenden
Schneidelemente 67 die gesamte Fläche der Bohrlochsohle ab. Je nach der Größe der vom
Bedienungspersonal eingestellten Vorschubkraft arbeiten die Schneidelemente 67 entweder als Mittel zur
Beibehaltung eines konstanten Abstandes zwischen der Bohrlochsohle und der Auslaßöffnung jeder zu einer der
Düsengruppen 58,59 und 60 gehörenden Düse, oder als Werkzeug zum Brechen oder Zerspanen von Gestein,
mit dem sich die Bohrlochsohle unter der Wirkung oder
Vi dem Einfluß der an jedem der Schneidelemente 67
aufgetragenen Last oder Bohrdruck aufbrechen läßt.
Es versteht sich, daß bei Verwendung der Schneidelemente 67 zum Beibehalten eines festen Abstandes
zwischen den Auslaßöffnungen der Düsen und der
r><> Bohrlochsohle ein verhältnismäßig niedriger Bohrdruck
angewandt wird. Es genügt eine Vorschubkraft, die verändert, daß das Bohrwerkzeug bei Drehung von der
Bohrlochsohle zurückprallt. Das Eindringen des Bohrwerkzeuges in die von ihm zerbohrte Formation erfolgt
Ti durch Zuführen von unter hohem Druck stehender
Flüssigkeit über das das Bohrwerkzeug tragende Bohrgestänge in den Innenraum 54 des Bohrwerkzeugs.
Die Düsen sind über die Düsengruppen 58,59 und 60 in der Weise verteilt, daß bei Drehung des Bohrwerkzeugs
«ι die gesamte Fläche der Bohrlochsohle von den
Bewegungsbahnen der aus den Düsen mit hoher Geschwindigkeit austretenden Hochdruck-Flüssigkeitsstrahlen gedeckt ist, so daß die Bohrlochsohle über ihrer
gesamten Fläche aufgebrochen wird. Da der Bohrdruck
hi verhältnismäßig niedrig ist, brechen die Schneidelemente 67 der ersten Gruppe von Schneidwerkzeugen die
Bohrlochsohle nicht auf.
Das Aufbrechen extrem harter Schichten, auf die das
Bohrwerkzeug beim Bohren auftrifft, erfolgt durch Erhöhen des Bohrdruckes auf einen Wert, bei dem die
einzelnen Gestein zerspanenden Schneidelemente 67 der Rollen 65 und 66 ihre Bahnen in die Bohrlochsohle
zu brechen und die Bohrlochsohle auf ihrer gesamten ■>
Fläche aufzubrechen vermögen. Der Druck der dem Innenraum 54 des Bohrwerkzeugs zugeführten Flüssigkeit
kann auf eine Größe herabgesetzt werden, bei der die Wirkung der aus den Düsen austretenden Flüssigkeiiastrahlen
zum Aufbrechen der Bohrlochsohle nicht ausreicht, jedoch zum Kühlen der Schneidelemente 67
und zum Transportieren des Bohrschmands nach über Tage genügt. Sind die vom Bohrwerkzeug zu durchbrechenden
harten Schichten verhältnismäßig dünn, braucht der Flüssigkeitsdruck nicht herabgesetzt zu r>
werden, da das Bohrwerkzeug die kleinen Schichten rasch durchdringt. Indem man das Bohrgestänge mit
konstantem Vorschub niederfährt, steigt der Bohrdruck automatisch bis zu einer erforderlichen Größe an,
sobald eine harte Schicht angetroffen wird, und _>o verringert sich ebenso automatisch auf die normale,
verhältnismäßig niedrige Größe, sobald die harte Schicht durchbrochen ist. Sobald für den Bohrdruck
oder die Vorschubkraf* ein Maximum erreicht ist, wird die Vorschubgeschwinaigkeit des Bohrgestänges herabgesetzt.
Es leuchtet ein, daß das in Fig. 5 und 6 gezeigte Bohrwerkzeug auch mit Rollen in einer vom dargestellten
Beispiel verschiedenen Ausbildung ausgerüstet sein kann. Die aus verschleißfestem Werkstoff hergestellten
Elemente 67 können anders als gezeigt gestaltet oder durch an der Außenfläche der Rollen ausgebildete
Zähne ersetzt sein.
Auch können die Düsen, mit denen schnellströmendc Hochdruckstrahlen an Bewegungsbahnen ausgebildet
werden, die die gesamte Fläche der Bohrlochsohle decken, in anderen Gruppen zusammengefaßt sein als
bei dem in Fig.5 und 6 dargestellten speziellen Ausführungsbeispiel nach der Erfindung.
Um an den Seilenwänden eines Flüssigkeitskanals, in den eine Düse mündet, übermäßige Abnützung zu
verhindern, sollte der Abstand zwischen einer Seitenwand und dem Mittelpunkt der Düse mit dem
Durchmesser ^wenigstens 3,5dbetragen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Drehbohrwerkzeug für Gesteinsformationen, aus einem Schaft, insbesondere Gewindeschaft, zur
Verbindung mit einem Bohrgestänge und einem mit dem Schaft verbundenen, zur Drehachse koaxialen
Bohrwerkzeugkörper mit einem Hohlraum, der bei mit dem Bohrwerkzeug verbundenem Bohrgestänge
mit dem Inneren des Bohrgestänges in Strömungsverbindung für Flüssigkeit steht, mit mechanischen
Schneidwerkzeugen und mit einer Vielzahl mit dem Hohlraum in Verbindung stehender, sich auf
konzentrischen Bahnen bewegender Flüssigkeitsstrahldüsen, die einen Flüssigkeitsaustrittskanal mit
kreisförmigem Querschnitt aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahldüsen (21;31,
36; 43; 48, 39, 60) den gesamten Querschnitt der Bohrlochsohle überstreichend mit einem gegenseitigen
Abstand zwischen benachbarten Bahnen von höchstens 1,5 (d\ + cfc) in dem Bohrwerkzeugkörper
(1; 40; 51) angeordnet sind, wobei d\ und ch die
Durchmesser von Strahldüsen benachbarter Bahnen bedeuten.
2. Drehbohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwerkzeuge (8, 18,
20; 30,32; 44,48) in den Bohrwerkzeugkörper (1; 40)
eingesetzte, abriebfeste Schneidelemente sind.
3. Drehbohrwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwerkzeuge (8, 18,
20; 30,32) in Feldern (10,11,12,13; 33,34,35) über
die Stirnfläche des Bohrwerkzeugkörpers (1; 40) verteilt sind, die an in der Stirnfläche ausgebildete
Flüssigkeitskanäle (14,15,16, 57; 37; 41) angrenzen,
wobei die Strahldüsen (21; 31, 36; 43) in diese Flüssigkeitskanäle münden.
4. Drehbohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwerkzeuge (65, 66)
Rollenmeißel sind.
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---|---|---|---|
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DE2410236C3 DE2410236C3 (de) | 1980-10-23 |
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