DE1083763B - Vollbohrkrone - Google Patents
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vollbohrkrone mit punktförmig in Arbeitsleisten der Bohrkrone eingesetzten
verschleißfesten Schneidkörpern, z. B. Diamanten, für Spülbohrungen in der Erdrinde, insbesondere
für das Spülbohren mit Turbinen, bei welcher zwischen den einzelnen entgegengesetzt der Drehrichtung
spiralförmig gekrümmten Arbeitsleisten der Stirnflächen ebenfalls spiralförmig gekrümmte Spülnuten
vorgesehen sind.
Bei den bekannten Vollbohrkronen dieser Art sind die Spülnuten im Verhältnis zu den Arbeitsleisten
sehr schmal. Außerdem verlaufen sie mit gleicher Breite von der Mitte des Bohrers zum Mantel. Hieraus
ergeben sich Nachteile insofern, als das Bohrklein in den verhältnismäßig im Querschnitt gleichbleibenden
Spülnuten nicht ausreichend abgeführt werden kann; vielmehr besteht in hohem Maße die Gefahr der
Verstopfung und des Zusetzens der Spülkanäle.
Diese Mängel sind nach der Erfindung dadurch behoben,
daß die Spülnuten von der Mitte nach außen zu in der Breite und Tiefe zunehmen und an jeder
Querschnittstelle die Spülnuten breiter sind als die Arbeitsleisten. Es ist auf diese Weise erreicht, daß
das Bohrklein auf der ganzen Länge der Spülnuten stets ausreichend Raum für seine Abführung hat und
die Gefahr einer Verstopfung nicht besteht. In den Spülnuten wird neben dem Spüldruck der Spülflüssigkeit
eine starke Schubkraft auf das Bohrklein durch die schiebende Seitenwand der Spülnuten ausgeübt.
Diese Schubkraft ist auf jeden Fall immer so groß, daß sie die Adhäsionskraft innerhalb der Nuten in
Verbindung mit der Spülkraft und der Zentrifugalkraft überwinden wird. Es tritt dadurch gewissermaßen
eine Selbstreinigung ein, wie sie bei Förderschnecken zwangläufig eintritt.
Es sind auch Vollbohrkronen bekannt, bei denen die Spülnuten an Tiefe und Breite von der Mitte her
nach außen hin zunehmen. Bei diesen bekannten Bohrkronen verlaufen aber die Spülnuten nicht wie bei der
Erfindung gekrümmt, sondern gradlinig radial. Derartig radial gradlinig verlaufende Spülnuten müssen
sich zwangläufig vollsetzen, da das Bohrklein nicht auf kürzestem Wege, sondern auf einem zwangsmäßig
vorgeschriebenen gebogenen Wege abgeführt werden muß. Außerdem sind bei diesen bekannten Bohrkronen
die Arbeitsleisten um ein Mehrfaches breiter als die Spülnuten.
Zweckmäßig sind im Bereich der Kronenmantelfläche in den Spülnuten zusätzliche Arbeitsleisten angeordnet.
Auf diese Weise wird zusätzliche Arbeitsfläche gewonnen, ohne daß der Vorteil der breiter
werdenden Spülnuten gemindert würde. Dabei bleibt der Grundsatz der schmalen Arbeitsleisten erhalten.
Die zusätzlichen Arbeitsleisten fördern außerdem die
Anmelder:
Salzgitter Maschinen Aktiengesellschaft,
Salzgitter-Bad
Salzgitter-Bad
Edmund Geilenberg, Salzgitter-Bad,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Führung der Bohrkronen im Bohrbereich. Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß diese zusätzlichen Arbeitsleisten
mit Schneidkörpern besetzt sind.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung verlaufen die Spülnuten und die Arbeitsleisten im Bereich
der Mantelfläche des Bohrers schraubenlinienförmig. Dadurch kann erreicht werden, daß die Spülflüssigkeit
und das Bohrklein auf kürzestem Wege, d. h. ohne Umwege axial aus dem Bereich der Bohrkrone
in das Bohrloch eintreten.
Ein weiterer Vorteil ist nach der Erfindung dadurch erzielt, daß jeder Spülnut ein in die Hauptzuführungsleitung
für die Spülflüssigkeit einmündender Spülkanal zugeordnet ist und die Spülkanäle kon-
zentrisch zur Kernabführungsöffnung angeordnet sind. Es wird dadurch erreicht, daß alle Spülnuten
gleichmäßig und zwangsmäßig mit Spülflüssigkeit versorgt werden. Außerdem erfolgt die Versorgung
der Spülnuten mit Spülflüssigkeit auf kürzestem Wege ohne unnötigen Verlust.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist mindestens einer der Spülkanäle durch einen Zuleitungskanal
mit der Kernabführungsöffnung verbunden. Dadurch ist die Möglichkeit geschaffen, in Gestalt
von Kernstücken laufend Materialproben mit der Spülflüssigkeit nach außen zu bringen. Dabei ist dafür
Sorge getragen, daß die Kernstücke sich in der notwendigen Länge selbst dadurch bilden, daß sie
gegen eine gepanzerte Stelle in dem Abführungskanal
laufen und dadurch in den gewünschten Längen abbrechen.
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung als Beispiel dargestellt.
Fig. 1 ist die Draufsicht auf die Stirnfläche der Bohrkrone in Achsrichtung;
Fig. 2 zeigt eine Ansicht senkrecht auf die Rotationsachse;
Fig. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie A-A in Fig. 2.
009 547/72
In diesem Schnitt sind die Spülkanäle und die Arbeitsleisten der besseren Übersicht wegen verkürzt
dargestellt. Aus dem gleichen Grunde sind diese Schnittseiten versetzt zueinander.
Fig. 4 ist die Draufsicht auf die Bohrkrone von der Zapfenseite her gesehen.
Die Turbinenbohrkronen werden durch vielstufige Hochleistungs-Flüssigkeitsturbinen angetrieben; die
Antriebsflüssigkeit muß die Bohrkrone durchströmen, um die Bohrkrone und vor allem alle Schneidkanten
zu kühlen sowie das Bohrklein schnellstens auf kürzestem Wege sicher und rasch aus dem Bereich der
Schneidkanten bzw. der Bohrkrone zu entfernen.
In die rotierende Bohrkrone tritt die Spülflüssigkeit durch die zentrale Bohrung 1 ein und durchströmt sie
durch die konzentrisch angeordneten Spülkanäle 2.
Die Spülkanäle 2 münden in die sich konisch erweiternden Spülnuten 3, die in der Stirnfläche der
Bohrkrone mit zunehmendem Querschnitt und zunehmender Breite angeordnet sind. Diese Spülnuten
setzen sich am zylindrischen Teil der Bohrkrone schraubenförmig fort, wobei der Steigungswinkel verschieden
sein kann. Zusätzlich sind je nach Durchmesser am zylindrischen Teil in jeder Spülnute je eine
Arbeitsleiste 5 angeordnet. In diesem Falle ist, beispielsweise wie gezeichnet, die Anzahl der Arbeitsleisten am zylindrischen Teil zehn und an der Stirnfläche
fünf. Die Steigung der spiralförmigen Spülnuten hierbei ist abhängig von der Umdrehungszahl.
Diese ist grundsätzlich (etwa 3- bis 6fach) höher als z. B. beim herkömmlichen Rotary-Bohrverfahren. Das
bewirkt, daß das Bohrgut nicht an die Bohrlochwände angepreßt, sondern durch die höhere Drehzahl mittels
der spiraligen Spülnuten herausgeschleudert wird.
Die Spülnuten 3 werden dadurch gebildet, daß um
eine zentrale Kernabführungsöffnung 7 entgegengesetzt der Drehrichtung evolventenartig gekrümmte
Arbeitsleisten 6 vorgesehen sind in der Weise, daß die Arbeitsleisten 5 und 6 an jeder Stelle schmaler sind
als die Spülnuten 3.
Die Arbeitsleisten sind punktweise mit verschleißfesten Schneidkörpern 8 (z. B. Diamanten) besetzt.
Die Breite der Arbeitsleisten muß so weit beschränkt sein, daß dem Durchfluß des Spül- und
Kühlmittels zwischen den einzelnen Schneidkörpern 8 nur ein geringer Widerstand entgegengesetzt und
hierdurch verhindert wird, daß sich vornehmlich weicheres Bohrklein zwischen den Schneidkörpern 8
festsetzt. Die evolventenartig entgegen der Drehrichtung gekrümmten Arbeitsleisten und Spülnuten be- 5«
wirken außerdem, daß das Bohrklein im Verlaufe der Drehung der Bohrkrone auf kürzestem Wege von der
schiebenden Schulter der Arbeitsleisten, unterstützt durch die Zentrifugalkraft annähernd geradlinig
radial nach außen geschoben wird.
Die nach außen sich ständig erweiternden Spülnuten 5, 6 bewirken, daß die darin sich radial zunehmend
bildenden Bohrkleinansammlungen immer in einem sich erweiternden Raum, bei sich verringendem
Widerstand sich weiterbewegen und leicht weitergeführt werden können.
Um die Struktur der durchbohrten Gebirgsformation besser erkennen zu können, ist im Zentrum die
bereits erwähnte verhältnismäßig kleine Kernabführungsöffnung
7 vorgesehen. Die Kernabführungs-Öffnung 7 ist zentral so angeordnet, daß sie sich nach
hinten erweitert, und in kurzem Abstand seitlich schräg durch einen Kanal 9 nach außen geführt wird.
Oberhalb der Kernabführungsöffnung 7 ist in der Ablenkungskurve ein verschleißfester Brecheinsatz 10
(ζ. B. Hartmetall angeordnet, der den beim Bohren entstehenden Kern in kurzen Stücken abbricht.
Diese werden durch den schrägen Kernabführungskanal 9, welcher in einem im Durchmesser abgesetzten
Teil 11 des Kronenkörpers 12 mündet, aus dem Kronenkörper heraus- und mit der Spülflüssigkeit nach
oben geführt.
Die Abführung der Kernbruchstücke 13 erfolgt durch einen Zweigstrom der Spülflüssigkeit, der durch
den Druck der konzentrisch angeordneten Spülkanäle 2 über Zuleitungskanäle 14 in die Kernabführungsöffnung
7 fließt.
Die Turbinenbohrkrone ist, wie beispielsweise dargestellt, über einen Gewindekonus 15 mit der Turbinenwelle
verbunden.
Claims (8)
1. Vollbohrkrone mit punktförmig in Arbeitsleisten der Bohrkrone eingesetzten verschleißfesten
Schneidkörpern, z. B. Diamanten, für Spülbohrungen in der Erdrinde, insbesondere für das Spülbohren
mit Turbinen, bei der zwischen den einzelnen spiralförmig gekrümmten Arbeitsleisten
der Stirnfläche ebenfalls spiralförmig gekrümmte Spülnuten vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spülnuten (3) von der Mitte nach außen zu in der Breite und Tiefe zunehmen und an jeder
Querschnittsstelle die Spülnuten breiter sind als die Arbeitsleisten (5., 6).
2. Vollbohrkrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Kronenmantelfläche
in den Spülnuten (3) zusätzlich Arbeitsleisten (5) angeordnet sind.
3. Vollbohrkrone nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülnuten (3)
und die Arbeitsleisten (5, 6) im Bereich der Mantelfläche
des Bohrers schraubenlinienförmig verlaufen.
4. Vollbohrkrone nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spülnut (3) ein
in die Hauptzuführungsleitung (1) für die Spülflüssigkeit einmündender Spülkanal (2) zugeordnet
ist und die Spülkanäle konzentrisch zur Kernabführungsöffnung (7) angeordnet sind.
5. Vollbohrkrone nach den Ansprüchen 1 bis 4 mit einer Kernabführungsöffnung, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einer der Spülkanäle (2) durch einen Zuleitungskanal (14) hindurch mit der
Kernabführungsöffnung (7) verbunden ist.
6. Vollbohrkrone nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Querschnitt
der Kernabführungsöffnung (7) nach innen erweitert und über einen Schrägkanal (9) seitlich im
Bohrloch mündet.
7. Vollbohrkrone nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrägkanal (9) kurz hinter
der Kernabführungsöffnung (7) seitlich aibgekrümmt ist.
8. Vollbohrkrone nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrägkanal (9)
an der Stelle, an die der Kern beim Bohren anläuft, mit einem verschleißfesten Hartmetallkörper
(10) gepanzert ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 009 547/72 6.60
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