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Zylindrisches Bohrwerkzeug. Die bisher gebräuchlichen Bohrwerkzeuge
haben beim Bohren tieferer Löcher den Nachteil, daß die Bohrspäne sich sehr schnell
im Bohrloch festsetzen und die Spanführungsnuten verstopfen. Das Bohrwerkzeug muß
von Zeit zu Zeit aus dem Loche herausgezogen und gereinigt werden, wodurch das Bohren
tiefer Löcher sehr verzögert und verteuert wird.
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Durch die Erfindung ist nun ein zylindrisches Bohrwerkzeug geschaffen,
mit welchem in einem Arbeitsgang besonders tiefe Löcher (z m und mehr) gebohrt werden.
können, ohne daß in der selbsttätigen Herausbeförderung der Bohrspäne durch den
Bohrer Stockungen eintreten. Diese Wirkung wird im wesentlichen dadurch erreicht,
daß die Spanführungsnuten sich von der Bohrerspitze aus bis zum Halterschaft nach
und nach inhaltlich erweitern. Um dies zu erreichen, sind die an sich bekannten,
zwischen den Schneidrippen sich bildenden schraubengangförmig gewundenen Spanführungsräume
durch besondere Rippen, die dem Bohrer gute Führung sichern und gegebenenfalls durch
Hinterschliff auch als Reibahle wirken, in Verbindung mit gleichzeitig zur Befestigung
am Halterkopf dienenden Stirnwänden in eigentliche, sich nach dem Schaftende zu
inhaltlich erweiternde Spanführungsnuten und Leerkammern unterteilt. Durch diese
Anordnung sind die Spanführungsnuten so begrenzt, daß die vom Bohrlochgrunde losgetrennten
Späne durch die Führungsrippen nach oben abgelenkt und in den durch den schwächeren
Halterschaft und die Bohrlochwandung abgegrenzten Ringraum übergeführt werden, von
wo aus sie dann ungehindert das Bohrloch verlassen können. Die Erweiterung der Spanführungsnut
ist bei scheibenförmigen Bohrwerkzeugen bekannt.
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Gemäß der Erfindung werden die zwischen den Spanführungsnuten liegenden
Leerkammern zur Zuführung des Kühl- und Schmiermittels zu den Schneiden mitbenutzt,
indem sie durch Seitenkanäle mit den in bekannter Weise im Bohrer vorgesehenen Längskanälen
in Verbindung stehen. Durch diese Seitenkanäle wird den Bohrerschneiden das Schmiermittel
bis zum völligen Durchbohren des Bohrlochgrundes zugeführt und so ein Trockenlaufen
des Bohrers, wie es beim Durchbohren des Bohrlochgrundes durch Freilegen der Mündungen
der achsialen Schmierkanäle und freien Abfluß des Schmiermittels aus diesen Kanälen
eintritt, verhindert.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Abb. z zeigt den Bohrer mit einem Bruchstück des Halters in Seitenansicht.
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Abb. 2 ist ein Grundriß des Bohrers.
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Abb. 3 ist eine Aufsicht auf den Bohrer von der Spitze aus gesehen.
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Abb. 4 ist ein Schnitt nach Linie A-B der Abb. 2.
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Abb. 5 ist ein Schnitt nach C-D der Abb. 2. Abb. 6 zeigt den Bohrhalter
von der Anlagefläche aus gesehen.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt der Bohrer zwei
Rippen a, die eine schraubengangförmig gewundene Spanführungsnut
einschließen.
Die Rippen a endigen in Schneidflächen f, so daß sie als Schneidrippen a bezeichnet
werden können. Zwischen diesen Schneidrippen a sind Führungsrippen b vorgesehen,
die parallel zur Bohrerachse gestellt, aber auch verwunden sein können. Ihre Winkelstellung
zu den Schneidrippen kann verschieden gewählt werden: Die Spanführungsnuten des
Bohrwerkzeugs werden von den Schneid- und Führungsrippen so begrenzt, daß sie sich
von der Bohrerspitze aus gegen den Halter hin erweitern, so' daß sich ihr Querschnitt
stetig vergrößert. Dadurch wird ein Festpressen der Späne im Bohrloch vermieden
und eine schnelle unbehinderte Spanabführung erreicht.
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Die Schneid- und Führungsrippen endigen oben in einer Stirnwand c,
die einen Zentrierzapfen d sowie zwei Mitnehmerknaggen e trägt und als Anlage für
den Halter dient.
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Die Schneidkanten des Bohrers können senkrecht zur Bohrerachse, aber
auch unter einem beliebigen Winkel geschliffen sein. Bei größeren Bohrerdurchmessern
erhalten die .Schneidflächen f Spanbrechernuten. Von den Schneiden aus ist der Bohrer
hinterschliffen. Die Schneidrippen - a erhalten zwecks Verringerung der Reibung
längs ihrer Verwindung eine Fase g. Die Führungsrippen b sind gleichfalls hinterschliffen,
so daß sie gleichzeitig zur Führung dienen und als Reibahle wirken.
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Der Halter 1a ist mit dem Bohrer beispielsweise durch Schrauben p
lösbar verbunden. Der Halterkopf i ist dem Bohrerquerschnitt angepaßt, derart, daß
sich die Spanführungsnuten des Bohrers durch den Kopf hindurch fortsetzen. Dadurch
werden Stauungen der Späne vermieden. Aussparungen k in der Stirnfläche des Halterkopfes
i (Abb. 6) dienen zur Aufnahme der Knaggen e des Bohrers und zu ihrer Mitnahme.
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Ferner ist der Halterkopf i an seiner Stirnfläche mit einer zentralen
Aussparung -für den Zentrierzapfen d des Bohrers versehen. Der Schaft des Halters
h ist tunlichst schwach gehalten, damit die Späne in dem ihn umgebenden Ringrau,m
freie Abfuhr erhalten.
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Der zweckmäßig möglichst kurz gehaltene Bohrer selbst ist vorteilhaft
aus dem hochwertigen Schnellarbeitsstahl hergestellt. Der in seiner Länge der Bohrlochtiefe
entsprechend bemessene Halter kann dagegen aus geringwertigerem Stahl hergestellt
sein. Der Vorteil des beschriebenen Bohrwerkzeugs, der darin besteht, Löcher von
großer Tiefe, d. U.- von mindest i m, in einem Zuge aus dem vollen Werkstoff
in verhältnismäßig kurzer Zeit bohren zu können, wird noch mehr durch eine besondere
Leitung des Kühlmittels gesichert.
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Das Kühl- und Schmiermittel wird in an sich bekannter Weise möglichst
nahe zur Bohrerspitze geleitet. Dementsprechend ist der Bohrer bei dem gewählten
Ausführungsbeispiel von der Spitze aus nach dem Schaftende zu zweimal durchbohrt.
Diese Kanäle l des Bohrers erhalten Verbindung mit im Halter vorgesehenen Längskanälen
m, durch die das Kühl- und Schmiermittel unter Mitwirkung einer Druckpumpe der Bohrerspitze
zugeführt wird. Die bei Bohrwerkzeugen bisher zur Anwendung gekommenen, möglichst
nahe zur Bohrerspitze führenden Schmiermittelleitungen hatten den Nachteil, daß
beim Beginn des Durchbohrens des Bohrlochgrundes die Mündungen der Schmiermittelleitungen
freigelegt wurden und das Schmiermittel selbst nach unten freien Ablauf erhielt,
während der Bohrer beim weiteren Durchbohren des Bohrlochgrundes trockenarbeiten
mußte. Demzufolge wurde der Bohrer erhitzt, ausgeglüht und unbrauchbar. Dem Erfindungszweck
wird nun in vollkommener Weise dadurch entsprochen, daß die Kanäle l mit seitlichen
Abzweigungen q versehen wurden. Durch diese Seitenkanäle wird den Bohrerschneiden
das Schmiermittel bis zum völligen Durchbohren des Bohrlochgrundes zugeführt.
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Der Bohrer kann auch so ausgebildet sein, daß die Spanführungsnuten
von der Bohrerspitze nach hinten im Querschnitt nicht weiter werden.