DE3738942C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehbohrmeißel für Tiefbohrwerkzeuge,
insbesondere Kernbohrkrone, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Bei einem bekannten Drehbohrmeißel dieser Art (DE-PS 30 39 633)
münden die Teilkanäle für das Spülungsmittel vor den Schneidkörpern
in der Oberfläche des Grundkörpers aus, und die
Mündungsebenen der Mündungsöffnungen haben eine jeweils winklige
Ausrichtung zur Schneidfläche eines zugeordneten Schneidkörpers.
Auch bei einem bekannten Drehbohrmeißel in Gestalt einer Kernbohrkrone
(US-PS 41 89 015) münden die Teilkanäle neben den
Schneidkörpern aus der Oberfläche des Grundkörpers aus, wobei
die Mündungsebenen in axialem Abstand zu den schneidwirksamen
Bereichen der Schneidkörper gelegen sind.
Es ist ferner ein Drehbohrmeißel für Tiefbohrwerkzeuge bekannt
(US-PS 33 22 218), der auch als Kernbohrkrone ausgeführt sein
kann, der einen Grundkörper mit einem zentralen Spülungsmittelkanal
sowie Anschlußmittel für eine Verbindung mit dem Tiefbohrwerkzeug
aufweist. Auf dem Grundkörper sind diskrete, über
die Grundkörperoberfläche vorstehende Matrixbereiche angeordnet,
in der einzelne natürliche Diamanten festgelegt sind, die über
die Oberfläche der Matrix vorstehen und die Schneidkörper
bilden. Die Diamanten oder ähnlichen harten Schneidelemente
sind in den Matrixbereichen in versetzten Reihen angeordnet
und haben jeweils eine eigene Schneidfläche, die im Abstand
zur Schneidfläche eines benachbarten Schneidkörpers gelegen
ist. Von einem zentralen Spülungsmittelkanal abzweigende Teilkanäle
für eine Beaufschlagung der Schneidkörper mit Spülungsmittel
münden im Abstand von den Schneidkörpern und an der
Oberfläche der Matrixbereiche aus, die mit den diskreten
Schneidflächen der Schneidkörper nicht zusammenfällt. Dies
gilt auch für einen Drehbohrmeißel mit spikerohrförmigen
Trägerkörpern, die stirnseitig mit Diamanten besetzt sind
(US-PS 32 80 926).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Drehbohrmeißel
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Art die Kühlung und die Waschwirkung des Spülungsmittels auf
die Schneidkörper
zu vergrößern.
Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem Drehbohrmeißel nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 mit den im kennzeichnenden
Teil dieses Anspruchs angegebenen Merkmalen. Hinsichtlich
wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche
2 bis 12 verwiesen.
Die Hindurchführung der Teilkanäle durch die Schneidkörper
und die Anordnung ihrer Ausmündung innerhalb der Schneid
fläche erbringt eine weitaus bessere Kühlung der Schneid
elemente sowie zugleich eine besonders wirksame Abfuhr
von Bohrklein aus dem Bereich der Schneidfläche mit der
Folge, daß der erfindungsgemäße Drehbohrmeißel sowohl in
der Bohrleistung als auch in der Standzeit eine wesentlich
höhere Leistung erbringt.
Dies ist allgemein, ganz besonders aber bei Kernbohrkronen
von großer Bedeutung, die bei Seilkernwerkzeugen Anwendung
finden. Denn bei derartigen Kernbohrkronen muß die Kronen
lippe in radialer Richtung vergleichsweise breit ausgeführt
werden, weil das Innenrohr des Kernrohrs einen den Durchmes
ser des Bohrgestänges für die Kernbohrkrone unterschrei
tenden Durchmesser hat und die Kronenlippe den dement
sprechend größeren Abstand zwischen der Bohrlochwandung
und dem Innendurchmesser des Kernrohres überbrücken muß.
Bei derartigen breitlippigen Kernbohrkronen ist trotz der
üblichen Anordnung der Schneidkörper in gegenseitigem Ab
stand entlang der Kronenlippe und der dadurch zwischen
den Schneidkörpern belassenen Ausnehmungen als Strömungska
näle für das Spülungsmittel die Kühl- und die Abtransport
wirkung des Bohrkleins im Bereich der Schneidkörper wesent
lich geringer als bei dünnlippigen Kernbohrkronen mit der
Folge wesentlich herabgesetzter Standzeiten und niedrigerer
Bohrfortschritte. Die erfindungsgemäße Ausbildung schafft
auch bei derartigen Drehbohrmeißeln Kühl- und Reinigungsbe
dingungen für die Schneidkörper, die weitaus höhere Lei
stungen zulassen, als sie bislang erreichbar waren.
Weitere Einzelheiten und Vorzüge ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung,
in der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung
näher veranschaulicht ist. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Stirnansicht eines Drehbohrmeißels in Gestalt
einer Kernbohrkrone mit unterschiedlichen, auf
der Kronenlippe angeordneten Schneidkörpern,
und
Fig. 2 einen abgebrochenen Schnitt nach der Linie
II-II in Fig. 1.
Die als Ausführungsbeispiel in der Zeichnung veranschau
lichte Kernbohrkrone 1 umfaßt einen Grundkörper 2, der
einen zentralen Spülungsmittelkanal 3 sowie ein Anschluß
innengewinde 4 für eine Verbindung mit einem Bohrrohrstrang
oder auch einer Antriebswelle eines Tieflochmotors aufweist.
Dieser Grundkörper besteht im allgemeinen aus Stahl und
kann wie dargestellt mit einer Auflage 5 aus Sintermaterial,
z.B. Wolframkarbid, an seinem im Betrieb der Bohrlochsohle
zugewandten Ende versehen sein.
Auf der eine kreisringförmige Kronenlippe bildenden Auflage
oder Matrix 5 sind über deren Umfang im Abstand verteilt
angeordnete Schneidkörper 6, 7, 8, 9, 10, 11 bzw. 12 angebracht,
z.B. aufgesintert oder aufgelötet, die zwischen sich radiale
Strömungskanäle bildende Ausnehmungen 13, 14, 15, 16, 17, 18
bzw. 19 begrenzen.
Von den Schneidkörpern 6-12 ist der Schneidkörper 6 ein
solcher in herkömmlicher Ausführung, wohingegen die Schneid
körper 7-12 eine Ausführung erfindungsgemäßer Art haben.
Die Schneidkörper sind von vorgefertigten, einen Trägerwerk
stoff, z.B. Wolframkarbid, und in diesen eingebettete Hart
stoffpartikel, insbesondere Diamantpartikel, umfassenden
Formteilen gebildet. Die Hartstoffpartikel bilden dabei
Schneidpartikel, die gemeinsam eine sich fortschreitend
abarbeitende Schneidfläche 20 an jedem Schneidkörper 6 bis
12 definieren. Diese Schneidfläche 20 kann, wie das in
Fig. 2 veranschaulicht ist, gewölbt sein, kann aber auch
eben verlaufen. Die Umrißgestalt der Schneidkörper 7 bis
12 ist bei den dargestellten Beispielen kreisringabschnitt
förmig, jedoch bestimmt sich die Gestalt im Einzelfalle
nach der Art und Ausbildung des Drehbohrmeißels, der Anord
nung auf dem Grundkörper und nach einer Reihe von sonstigen,
mit dem Drehbohrmeißel und seiner Funktion zusammenhängenden
Kriterien. Ferner bestimmt sich die Umrißgestalt nach im
Zusammenhang mit der Erfindung stehenden Optimierungskri
terien, auf die weiter unten noch eingegangen wird.
Von dem zentralen Spülungsmittelkanal 3 zweigen Teilkanäle
21 für eine Spülungsmittelbeaufschlagung der Schneidkörper
7-12 mit Spülungsmittel ab, welche die Schneidkörper 7-
12 durchqueren und innerhalb deren Schneidfläche 20 münden.
Die Hauptachse 22 des Mündungsbereiches eines Teilkanals
21 kann dabei lotrecht zu einer durch die Ränder seiner
Mündungsöffnung 23, 24, 25, 26, 27 bzw. 28 definierten Mündungs
ebene ausgerichtet sein oder zu einer solchen Mündungsebene
unter einem spitzen Winkel verlaufen.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeder Schneid
körper 7-12 von einem Teilkanal 21 durchquert und weist
dementsprechend eine einzige Mündungsöffnung 23, 24, 25, 26, 27
oder 28 auf. Statt dessen können jedem Schneidkörper 7-12
mehrere Teilkanäle 21 zugeordnet sein, die in der Schneid
fläche 20 ausmünden. Dies hängt u.a. von der Grundgestalt
des Drehbohrmeißels und der Konfiguration der Schneidkörper
ab.
Die Mündungsöffnungen 23-28 sind in ihrem Umriß derart
gestaltet und dabei derart innerhalb der Schneidfläche
20 eines zugeordneten Schneidkörpers angeordnet, daß im
Betrieb der Strömungswiderstand für das Spülungsmittel
im Spalt zwischen der Schneidfläche 20 des Schneidkörpers
und der dieser im Betrieb gegenüberliegenden Sohlenfläche
des Bohrlochs an allen Stellen zumindest annähernd gleich
ist. Dadurch wird eine gleichmäßige Bespülung der Schneid
fläche 20 eines jeden Schneidkörpers 7-12 gewährleistet
mit der Folge gleichmäßiger Kühlung und wirksamer Abfuhr
von Bohrklein. Die angestrebte Gleichheit des Strömungswi
derstandes unter Betriebsbedingungen ist ein besonderes
Kriterium bei der optimierenden Gestaltung sowohl der Umriß
kontur der Schneidfläche 20 der Schneidkörper 7-12 als
auch der Umrißgestalt der Mündungsöffnungen 23-28. Die
dargestellte Kreisform der Mündungsöffnungen 23-26 bzw.
die dargestellte Schlitzform bei den Mündungsöffnungen
27 und 28 sind daher lediglich beispielhafte, nur in Einzel
fällen optimale Ausführungsformen.
Das Verhältnis der Größe der Schneidfläche 20 eines Schneid
körpers 7-12 zur Größe der Fläche der Mündungsöffnung 23-28
zugeordneter Teilkanäle 21 liegt bevorzugt in einem Bereich
zwischen 25 : 1 und 1 : 1, wobei sich ein Verhältnis von etwa
5 : 1 bis 10 : 1 als besonders günstig erwiesen hat.
Die Mündungsöffnungen 23-28 der Teilkanäle 21 können in
gleichmäßigem radialen Abstand zur Drehachse 29 des Dreh
bohrwerkzeugs angeordnet sein, wie dies für die Kernbohr
krone 1 bei den Schneidkörpern 23 und 24 vorgesehen ist.
Statt dessen können die Mündungsöffnungen in den Schneidkör
pern von Schneidkörper zu Schneidkörper unterschiedliche
radiale Abstände zur Drehachse 29 des Drehbohrmeißels auf
weisen, wie dies bei den Mündungsöffnungen 25, 26 der
Schneidkörper 9, 10 vorgesehen ist.
Die Schneidkörper können den Mündungsöffnungen ihrer Teil
kanäle in und/oder entgegen Drehrichtung vorauslaufende
bzw. nachlaufende Vorsprünge 30, 31 an ihren Begrenzungs
kanten aufweisen, wie dies bei den Schneidkörpern 7 und
10 veranschaulicht ist. Eine solche Ausbildung vergleich
mäßigt den Verschleiß der Schneidkörper und gehört zu den
Maßnahmen einer Gestaltungsoptimierung.
Im Betrieb durchströmt Strömungsmittel den zentralen, nach
kurzem Bohrbetrieb weitgehend von einem Kern eingenommenen
Spülungsmittelkanal 3 und tritt teilweise zwischen diesem
Kern und dem Innenrand 32 der Kronenlippe aus dem Werkzeug
aus. Ein weiterer Teil des Spülungsmittels tritt aus dem
zentralen Spülungsmittelkanal 3 in die Teilkanäle 21 über
und aus den Mündungsöffnungen im Bereich der Schneidfläche
20 der Schneidkörper 7-12 aus, wobei das die Teilkanäle
21 durchströmende Spülungsmittel die Schneidkörper 7-12
bereits beim Durchströmen und nach dem Austreten die
Schneidfläche bei deren Überströmen kühlt. Bei diesem Über
strömen wird gleichzeitig besonders effektiv Bohrklein
aus dem Bereich der Schneidfläche 20 abtransportiert, so
daß die Schneidkörper mit hoher Wirksamkeit und großer
Standfähigkeit ihre Zerkleinerungsfunktion beim Bohren
erfüllen.
Claims (12)
1. Drehbohrmeißel für Tiefbohrwerkzeuge, insbesondere
Kernbohrkrone, mit einem Grundkörper (2), der einen zentralen
Spülungsmittelkanal (3) sowie Anschlußmittel (4) für
eine Verbindung mit dem Tiefbohrwerkzeug aufweist, mit
auf dem Grundkörper angebrachter Matrix (5) sowie mit vorgeformten
Schneidkörpern (7-12) aus einem Materialverbund
aus Trägermaterial und Diamant-Schneidpartikeln, die gemeinsam
eine sich fortschreitend abarbeitende zusammenhängende,
geschlossene Schneidfläche (20) darbieten, wobei vom zentralen
Spülungsmittelkanal (3) abzweigende Teilkanäle (21)
für eine Beaufschlagung der Schneidkörper (7-12) mit Spülungsmittel
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Teilkanäle (21) die Schneidkörper (7-12) unmittelbar
selbst durchqueren und innerhalb deren Schneidfläche (20)
an dieser ausmünden.
2. Drehbohrmeißel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptachse (22) des Mündungsbereiches eines Teil
kanals (21) lotrecht zu einer durch die Ränder seiner Mün
dungsöffnung (23-28) definierten Mündungsebene ausgerichtet
ist.
3. Drehbohrmeißel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptachse (22) des Mündungsbereiches eines Teil
kanals (21) unter einem spitzen Winkel zu einer durch die
Ränder seiner Mündungsöffnung (23-28) definierten Mündungs
ebene ausgerichtet ist.
4. Drehbohrmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß jeder Schneidkörper (7-12) zumin
dest von einem Teilkanal (21) durchquert ist.
5. Drehbohrmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Mündungsöffnung (23-28) in
ihrem Umriß derart gestaltet und derart innerhalb der
Schneidfläche (20) eines zugeordneten Schneidkörpers (7-
12) angeordnet ist, daß im Betrieb der Strömungswiderstand
für das Spülungsmittel im Spalt zwischen der Schneidfläche
(20) des Schneidkörpers (7-12) und der dieser gegenüberlie
genden Sohlenfläche eines Bohrlochs an allen Stellen an
nähernd gleich ist.
6. Drehbohrmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Größe der
Schneidfläche (20) eines Schneidkörpers (7-12) zur Größe
der Fläche der Mündungsöffnung (23-28) zugeordneter Teil
kanäle (21) in einem Bereich zwischen 25 : 1 und 1 : 1 liegt.
7. Drehbohrmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Mündungsöffnung (23-26) die
Form eines Kreises aufweist.
8. Drehbohrmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Mündungsöffnung (27; 28) die
Form eines Schlitzes aufweist.
9. Drehbohrmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß er die Gestalt einer Kernbohrkrone
(1) mit entlang der Kronenlippe in gegenseitigem Abstand
angeordneten, zwischen sich Ausnehmungen (13-19) als Strö
mungskanäle für Spülungsmittel begrenzenden Schneidkörper
(7-12) aufweist, die von vorgefertigten, einen Trägerwerk
stoff und in diesen als Schneidpartikel eingebettete Hart
stoffpartikel, insbesondere Diamantpartikel, umfassenden
Formteilen gebildet sind.
10. Drehbohrmeißel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Mündungsöffnungen (23, 24) der Teilkanäle
(21) in den Schneidkörpern (7; 8) gleiche radiale Abstände
zur Drehachse (29) des Drehbohrwerkzeugs aufweisen.
11. Drehbohrmeißel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mündungsöffnungen (25, 26) in den Schneidkörpern
(9; 10) von Schneidkörper zu Schneidkörper unterschiedliche
radiale Abstände zur Drehachse (29) des Drehbohrwerkzeugs
aufweisen.
12. Drehbohrmeißel nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkörper (7) den Mün
dungsöffnungen (23) der Teilkanäle (21) in und/oder entgegen
Drehrichtung vorauslaufende bzw. nachlaufende Vorsprünge
(30; 31) an ihren Begrenzungskanten für die Ausnehmungen
(13-19) aufweisen.
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