DE2408635C3 - Verfahren zum Verbrennen von gasförmigem oder flüssigem Brennstoff - Google Patents
Verfahren zum Verbrennen von gasförmigem oder flüssigem BrennstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbrennen von gasförmigem oder flüssigem Brennstoff in zwei
getrennten Luftströmen, die jeweils durch mehrere Düsen in den Brennraum eingeführt werden und von
denen der eine mit dem Brennstoff ein unterstöchiometrisches Gemisch von Luft zu Brennstoff bildet.
In einer Verbrennungsflamme werden Oxide von Stickstoff (nachstehend als NOx bezeichnet) durch die
Kombination von Sauerstoff- und Stickstoffmolekülen in der Verbrennungsluft erzeugt. Die Geschwindigkeit
der NOx-Produktion hängt in großem Maße von der Flammtemperatur ab, oder: je höher die Flammtemperatur
desto rascher ist die NOx-Entwicklung. Es ist deshalb zweckmäßig, die Flammtemperatur zu verringern,
um die NOx-Produktion als Ergebnis der Verbrennung herabzusetzen. Dies ist in der Technik
allgemein bekannt.
Zum Verringern des NOx-Gehalts der Verbrennungsgase sind die folgenden Verfahren bekannt:
1. Zwei-Schritt-Verbrennung, bei der eine unterstöchiometrische
Mischung in den Brennraum strömt, und die restliche Luft aus einer unabhängigen Düse
freigegeben wird (US-PS 30 48 131).
2. Verbrennung, bei der ein inertes Gas (z. B. Verbrennungsgas) der Luft für die Verbrennung
zugesetzt wird (FR-PS 21 06 332).
Diese Verfahren wurden im Vergleich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auf ihre NOx-Verringerungswirkung
geprüft. Die Ergebnisse werden in den F i g. 1 bis 3 dargestellt und erläutert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten Art die NOx-Konzentration
in den Verbrennungsgasen zu senken.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß vorteilhaft durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Das Verfahren nach der Erfindung kann bei Brennern von Kesseln oder bei anderen industriellen Öfen wie
auch Gasturbinen angewendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll nachstehend erläutert werden. Dabei zeigt
ίο Fig. 1 bis 3 Diagramme, die die Beziehung zwischen
dem Luftverhältnis bei Brennern und den NOx-Konzentrationen in den Verbrennungsgasen bei gasförmigen,
leicht flüssigen und schwerflüssigen Brennstoffen wiedergeben,
π Fig. 4 eine Vorderansicht eines Brenners für gasförmigen Brennstoff,
F i g. 5 einen Schnitt an der Linie V-V der F i g. 4,
F i g. 6 eine Vorderansicht eines Brenners für leichtes Heizöl,
2i> F i g. 7 einen Schnitt an der Linie IX-IX der F i g. 6,
2i> F i g. 7 einen Schnitt an der Linie IX-IX der F i g. 6,
Fig. 8 eine Vorderansicht eines abgeänderten Brenners für leichtes Heizöl,
F i g. 9 einen Schnitt an der Linie XI-XI der F i g. 8,
Fig. 10 einen Schnitt ander Linie XIl-XlI der Fig. 9.
F i g. 1 zeigt die Beziehung zwischen dem Luftverhältnis innerhalb des Brenners (auf der Abzisse) und der
NOx-Konzentration im Verbrennungsgas (auf der Ordinate).
Di; Fig. 2 und 3 zeigen die Ergebnisse von
3D Experimenten mit einem leichten flüssigen Brennstoff
(Kerosin) und einem schweren flüssigen Brennstoff (Schweröl).
Die gestrichelten Kurven in Fig. 1 stellen die Ergebnisse von Experimenten dar, die unter Verwenj5
dung gewöhnlicher Brenner durchgeführt worden sind, wobei das Verhältnis (nachstehend mit »GM« bezeichnet)
der Menge inerten Gases (Verbrennungsgas) in der Luft zur Verbrennung von GMi auf GM^ vergrößert
wird. Die NOa;-Konzentration steigt, wie das Diagramm
AO zeigt, allmählich an, bis das Luftverhältnis im Brenner
etwa 1,2 erreicht, bleibt aber über diesem Wert praktisch konstant.
Die Ergebnisse der Verbrennungsexperimente mit einem gasförmigen Brennstoff unter Verwendung eines
Brenners zum Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung sind durch fortlaufende Kurven (GM\ —
GMz) in Fig. 1 dargestellt. Die Kurven nach der Erfindung sind bergförmig mit sehr scharfen Gradienten,
wobei die Spitzen dem Luftverhältnis von etwa 1,0 zu 1,1 entsprechen.
Ohne inertes Gas und bei einem Luftverhältnis im Brenner nahe 1,0 ist die NOx-Konzentration im
Verbrennungsgas im Vergleich mit den mit üblichen Verfahren erreichten Werten hoch. Beim Ansteigen des
Luftverhältnisses weiter über das der NOx-Spitze entsprechende Luftverhältnis im Brenner und auch,
wenn die Zugabe von inertem Gas zur Luft einen größeren Prozentsatz einnimmt (von GM\' nach GMi),
nimmt die NOx-Konzentration sehr sensitiv und rasch ab und fällt unter die Werte nach den früheren
Verfahren.
Bei der Erfindung werden gasförmige Mischungen, die in der Brennstoff-Konzentration von Düsen zu
Düsen schwanken, an verschiedene Düsen eines Mehrdüsenbrenners geführt und so uneinheitliche
Luftverhältnisse in den Düsen erhalten. Die dadurch erzielten vorteilhaften Wirkungen sind wie folgt:
Der Punkt a ist der Punkt eines Düsensatzes für
Luftverhältnisse von mehr als 1,0 und der Punkt b der des Düsensatzes für ein Luftverhältnis von weniger als
1,0.
Die Punkte a und Vergeben niedrigen* NOx-Konzentrationen
als die entsprechenden Punkte bei üblichen : Verfahren. Das Zusammenlegen der Punkte a und b
ergibt ein Gesamtluftverhältnis im B.enner am Punkt c. Verglichen mit einer gewöhnlichen Anordnung, bei der
alle Brenner auf den Punkt a eingestellt sind, ist eine Verbrennung mit geringerem Luftüberschuß möglich, in
Daraus iolgt, daß ein mit dem Brenner nach der
Erfindung ausgerüsteter Wärmeaustauscher einen sehr hohen thermischen Wirkungsgrad erreichen kann.
Die am Punkt b betätigte Düse erzeugt eine Flamme mit unzureichender Luftzufuhr oder arbeitet in einem η
Zustand unvollständiger Verbrennung. Der Zustand kann beispielsweise durch Schichten von Düsen
verbessert werden, von denen einige mit einem Luftverhältnis am Punkt b arbeiten und die anderen
Düsen am Punkt a wirksam sind. Auf diese Weise wird die am Punkt b wegen des Luftmangels entstehende
Verbrennung durch den Luftüberschuß am Punkt a vollständig gemacht.
Als Alternative kann die Luft im Brenner mit einem inerten Gas (z. B. dem Verbrennungsgas) gemischt
werden, um den Arbeitspunkt von a zu a'oder a" und in
gleicher Weise den Arbeitspunkt von b zu i'oder o"zu
verschieben. Demnach wird das Durchschnittsluftverhältnis zum Punkt c' oder c" verschoben. Dadurch ist
eine Verbrennung mit einem geringeren Luftüberschuß und einem höheren thermischen Wirkungsgrad mi/glich,
als wenn die Verbrennung mit allen Brennersätzen am Punkt a'oder a"ausgeführt würde.
Die Ergebnisse der Verbrennungsexperimente von Leichtöl (Kerosin) mit einem Brenner zum Durchführen ji
des Verfahrens nach der Erfindung werden in Fig. 2 durch ausgezogene Linien dargestellt. Eine Strichpunktlinie
stellt das Ergebnis eines Experimentes mit Kerosin und eine andere Strichpunktlinie das Ergebnis mit
schwerem Heizöl dar, wobei beides in üblicher Weise ausgeführt ist. Die ausgezogene Linie A summiert das
Ergebnis des Experimentes bei dem Kerosin vollständig verdampft und mit der gesamten Luftmenge für die
Verbrennung vorgemischt worden ist. Die Vormischung wurde an einem Vormischbrenner verbrannt.
Aus dem Diagramm ergibt sich, daß beim Verdampfen und Vermischen eines leichten Heizöls zur
Verbrennung, wie noch beschrieben werden wird, die NOx-Produktion auf einen solchen Wert verringert
wird, der durch die übliche Sprühverbrennung niemals erreicht wird.
Die ausgezogenen Linien Sund Cin F i g. 2 zeigen die
Wirkungen eines inerten Gases (Verbrennungsgas), das bei Verbrennung von Kerosin nach der Erfindung in
Luft eingeführt wird. Im Vergleich mit A unterstützt die Luft mit einer kleinen oder großen Menge B bzw. C
inerten Gases das Reduzieren der NOx-Konzentration im Verbrennungsgas. Je größer die Zugabe dieses Gas
zur Luft, desto niedriger ist die NOa--Konzentration.
Beim Verfahren nach der Erfindung kann auch die NOx-Konzentration auf sehr niedrige Werte dadurch
abnehmen, wie es durch die geraden Linien A', ß'und C dargestellt ist, daß die Verbrennung mit der Zugabe
desselben Verhältnisses von Verbrennungsgas wie bei A, B bzw. C bewirkt wird, aber mit viel kleinerem
Luftverhältnis.
Hierdurch werden, wenn ein Brenner mit mehreren Düsen verwendet wird und einige der Düsen an den
Punkten a, b und c, der Rest an den Punkten a' o'und c'
betrieben werden, die mittleren Luftverhältnisse bei a", b"und ^'eingestellt.
Während der Fall beschrieben worden ist, in dem das Verbrennungsgas in Luft zum Verbrennen gemischt ist,
wird praktisch dieselbe Wirkung beim Zugeben eines anderen inerten Gases oder einer inerten Flüssigkeit
durch Sprühen in die Luft erzielt
Die Beziehung zwischen der gesamten Menge von NOx im Verbrennungsgas und der Luftüberschußraten
bei der Verbrennung von schwerem Heizöl nach verschiedenen Verbrennungsverfahren wird in Fig. 3
graphisch dargestellt. Die Menge von inertem Gas als Zugabe war bei allen Experimenten dieselbe.
Im Diagramm stellt die obere strichpunktierte Linie das Ergebnis eines Verbrennungsexperimentes dar. das
mit einer gewöhnlichen Sprühpistole durchgeführt worden ist.
Die untere strichpunktierte Kurve zeigt das Ergebnis
eines Experimentes einer Verbrennung mit Vergasen von schwerem Öl und Abgabe aus getrennten Düsen
eines gemeinsamen Brenners.
Es ist zu sehen, daß bei der Erfindung (durchgehende Linie) das NOx in einer Weise gebildet wird, die sich von
den beidpn beschriebenen Fällen stark unterscheidet. Außerdem ist der absolute Stand der NOx-Konzentration
bei weitem der niedrigste. Die Spitze liegt bei einem Luftverhältnis von etwa 1.0.
Wenn das Luftverhältnis in angrenzenden Durchgängen groß ist, z. B. am Punkt a in F i g. 3, während das
Verhältnis der anderen Durchgänge klein ist, z. B. am Punkt b, dann kann somit das gesamte Luftverhältnis im
Brenner und die NOx-Konzentration im Verbrennungsgas beispielsweise beim Punkt c liegen.
Das heißt, das Luftverhältnis ist kleiner und der thermische Wirkungsgrad ist größer, als wenn alle
Durchgänge auf den Punkt a eingestellt sind. Obwohl in den Durchgängen infolge des Luftmangels eine
unvollständige Verbrennung stattfindet, wird die Verbrennung durch die Überschußluft in den benachbarten
Durchgängen vollständig gemacht.
Der Brenner für gasförmigen Brennstoff nach der Erfindung wird in den F i g. 4 und 5 gezeigt. Er besteht
aus mehreren Düsen 1, von denen jede ein Gaszufuhrrohr 2a oder 2b, ein Luftzufuhrrohr 3 zum Liefern von
Luft mit oder ohne Zugabe eines inerten Gases (Verbrennungsgas) eine Vormischkammer 4, in der Luft
allein oder Luft plus inertes Gas mit Heizgas gemischt wird, und eine Gasverbrennungsprallplatte 5 besitzt.
Brenner für leichtes Heizöl werden in Fig. 6 bis 10 gezeigt.
Die Brenner enthalten mehrere Düsen Γ. von denen
jede aus einer Einspritzdüse 2'a oder 2'b, einem Luftzufuhrrohr 3', durch das Luft zum Verbrennen oder
eine Mischung von Luft und einem inerten Gas zugeführt wird, und einer Flammstabilisierungsplatte 4'
besteht, und sind an einem gemeinsamen Brennstoffvorwärmer 5' angeschlossen. Außerdem wird eine Kaltwassersprühdüse
6' vorgesehen, wenn Wasser als inerte Flüssigkeit eingesprüht werden soll.
Die Brennstoffeinspritzdüsen 2'a und 2'b sind so beschaffen, daß sie Brennstoff mit verschiedenen
Geschwindigkeiten austreten lassen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Verbrennen von gasförmigem oder flüssigem Brennstoff in zwei getrennten
Luftströmen, die jeweils durch mehrere Düsen in den Brennraum eingeführt werden und von denen
der eine mit dem Brennstoff ein unterstöchiometrisches Gemisch von Luft zu Brennstoff bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß der andere Luftstrom mit dem Brennstoff ein überstöchiometrisches
Gemisch bildet und beide Brennstoff-Luft-Gemische benachbart und zusammen verbrannt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gemische mit einem inerten
Gas gemischt werden, bevor sie aus den entsprechenden Düsen zur Verbrennung austreten.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gemische mit einer
versprühten inerten Flüssigkeit gemischt werden, bevor sie aus den entsprechenden Düsen zur
Verbrennung austreten.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Gemisch ein Luftverhältnis
von zugeführter Luftmenge zur theoretischen Luftmenge von 1,3 bis 1,6 und das andere Gemisch
ein Luftvci hältnis von 0,5 bis 0,8 besitzt.
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