DE2408298B2 - Verfahren zur flächenhaften Beschichtung von festen Substraten und seine Anwendung - Google Patents
Verfahren zur flächenhaften Beschichtung von festen Substraten und seine AnwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von flächenhaften Beschichtungen von
festen Substraten unter Verwendung pulverförmiger hitzehärtbarer Polymerisate.
Es ist bekannt, Beschichtungspulver durch Wirbelsintern auf Metallgegenstände aufzubringen. Im Prinzip
besteht das Verfahren darin, daß in einem Siebbodengefäß von unten Trägergas durch den Siebboden
durchgedrückt wird und damit eine auf dem Siebboden lagernde Beschichtungspulverschicht aufgewirbelt wird.
In das aufgewirbelte Beschichtungspulver werden erwärmte Metallgegenstände eingetaucht, an denen das
Beschichtungspulver ansintert und so einen geschlossenen Überzug bildet
Das Wirbelsintern ist nur begrenzt anwendbar, da es an stationäre Anlagen gebunden ist und im allgemeinen
die Wirbelkammer eine bestimmte Größe nicht überschreiten kann, so daß der Größe der zu
beschichtenden Teile Grenzen gesetzt sind.
Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, das Beschichtungspulver direkt auf das Werkstück zu
sprühen oder zu spritzen.
Beispielsweise wird beim Flammspritzen das Beschichtungspulver mittels eines Luftstroms und einer
Düse durch den Mittelpunkt einer Flamme gesprüht. Dabei wird das Beschichtungspulver zumindest teilweise aufgeschmolzen, und die Teilchen verfließen beim
Auftreffen auf den kalten oder vorgewärmten Gegen
stand zu einem zusammenhängenden Überzug.
Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß das Beschichtungspulver auf eine Größe von
etwa 100 bis 150 μπι zerkleinert werden muß, um einen
störungsfreien Transport des Beschichtungspulvers durch eine Düse zu gewährleisten. Außerdem ist es
erforderlich, diese Teilchengröße des Beschichtungspulvers einzuhalten, um bei der sehr kurzen Verweilzeit in
der Flamme ein ausreichendes Aufschmelzen zu ίο gewährleisten. Die Lackiergeschwindigkeit ist sehr
klein. Das Verfahren liefert unregelmäßig dicke und unregelmäßig verlaufende Beschichtungen. Es wird für
den Auftrag thermoplastischer 3eschichtungen in Spezialfällen in geringem Umfang eingesetzt Für
vernetzbare Beschichtungen ist es kaum geeignet
Ein in »Fachberichte für Oberflächentechnik«, 10 (1972), Seite 72 beschriebenes Verfahren zur Oberflächenbeschichtung bezieht sich auf den Auftrag keramischer, d. h. anorganischer Glasuren in flüssige. Form auf
spezielle Leichtbetonoberflächen. Diese Naßglasur muß nach dem Trocknen mit einem Acetylen-Sauerstoffbrer.ner eingesintert werden.
In der DE-PS 15 53 761 wird ferner ein Verfahren zum Überziehen von Rasierklingen mit Polytetrafluoräthylen u. a. beschrieben, wobei das Rasierklingenmate
rial zunächst mit einer wäßrigen Polytetrafluoräthylendispersion besprüht wird, die anschließend getrocknet
und mittels elektrischen Plasmastrahlpistolen (ionisiertes Edelgas) mit den Schneiden verschmolzen wird.
Dieses Verfahren läßt sich nur für die Beschichtung von Metallen verwenden.
Ein weiteres Verfahren zur Applikation von Beschichtungspulvern ist das elektrostatische Auftragen.
Das Verfahren besteht darin, daß das elektrostatisch aufgeladene Pulver beispielsweise von der Spritzpistole
abgegeben und vom metallischen Gegenstand angezogen wird. Man erhält auf diese Weise eine gleichmäßige
Pulverschicht, die beim Erwärmen im Trockenofen schmilzt und einen haftenden Überzug ausbildet
Ein Nachteil dieses Applikationsverfahrens besteht darin, daß das Beschichtungspulver auf eine Teilchengröße unter 100 μπι zerkleinert werden muß, um ein
ausreichendes Haftvermögen vor dem Erwärmen im Trockenofen zu erhalten. Die technisch leichter
zugänglichen grobteiligeren Pulver zeigen nur geringe Haftung nach dem Spritzen, denn die elektrische Kraft,
die das Teilchen festhält, ist um so größer je kleiner der Durchmesser des Teilchens ist
Ein weiterer Nachteil dieses Verfahren besteht darin, so daß nur elektrisch leitende Oberflächen beschichtet
werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben beschriebenen Nachteile der bekannten Applikationsverfahren zu vermeiden und ein Verfahren aufzuzeigen,
das auf einfache "'eise die Herstellung flächenhafter Beschichtungen, wie z.B. Straßenmarkierungen, aus
Pulverlacken, die hitzehärtbare Bindemittel enthalten, herzustellen gestattet
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur flächenhaften Beschichtung von festen Substraten, bei
dem das aufgebrachte Beschichtungsmaterial durch Erhitzen mit einer Flamme aufgeschmolzen und mit
dem Substrat verbunden wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß Pulver von bei Raumtemperatur festen
hitzehärtbaren organischen polymeren Stoffen, deren Teilchengröße unter 200 μπι liegt auf das zu beschichtende Substrat aufgestreut und durch Erhitzen mit einer
Flamme auf eine Temperatur gebracht werden, die
oberhalb des Schmelzbereiches und unterhalb der Zersetzungstemperatur des polymeren Stoffs liegt
Gegenstand der Erfindung ist außerdem die Mitverwendung von Pigmenten und/oder Vemetzern und die
bevorzugte Anwendung dieses Verfahrens zur Herstellung von Straßenmarkierungen sowie die Verwendung
von Gemischen aus hydroxylgruppenhaltigen Bindemitteln und mindestens zwei Anhydridgruppen enthaltenden Substanzen oder mindestens bifunktionellen Aziridinverbindungen oder von Gemischen aus carboxyl-
gruppenhaltigen Bindemitteln und mindestens bifunktionellen Epoxidverbindungen als hitzehärtbare organische polymere Stoffe für das erfindungsgemäße
Verfahren.
Die Verfilmung der Pulverlackteilchen wird durch direktes Erhitzen mit einer Flamme erreicht
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß es z.B. gegenüber dem Flammspritzen eine
wesentlich höhere Arbeitsgeschwindigkeit ermöglicht; gegenüber den übrigen Pulverlackierungsverfahren hat
es den Vorteil daß die für den Verlauf und gegebenenfalls die Vernetzung erforderliche Wärme
gezielt aufgebracht wird und je nach Bedarf genau dosiert werden kann, sei es durch die Flammentemperatur oder durch die Beflammungsart Nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich flächenhafte Beschichtungen sowohl als Klarlack als auch in
Kombination mit Pigmenten und Füllstoffen herstellen. Als Substrat eignen sich bevorzugt Beton und Asphalt
Das Pulver kann jedoch für das erfindungsgemäße Verfahren auch auf metallischen Oberflächen, auf Holz,
Glas oder keramischen Oberflächen aufgebracht werden. Bevorzugt eignet sich dieses Verfahren zur
Aufbringung von Beschichtungen, Markierungen usw. auf Wegen und Fahrbahnen. £0 haben die nach diesem 3s
Verfahren aufgebrachten Markierung m auf Fahrbahnen eine besonders lange Lebensdauer auch bei
geringen Schichtstärken. Diese Tatsache ist auch deshalb von besonderer Bedeutung, weil im Gegensatz
zu den bekannten Plastikmassen die Gefahr des Aquaplaning stark reduziert ist
Das erfindungsgemäße Verfahren hat außerdem den Vorteil, daß es auch bei feuchtem Untergrund
durchführbar ist Die Dauer bis zur Befahrbarkeit ist so kurz, daß sogar im langsam fließenden Verkehr
markiert werden kann, d. h. stationäre Absperrmaßnahmen brauchen nicht getroffen zu werden. Dadurch
werden die Gefahren und Kosten bei der Markierung stark befahrener Straßen stark erniedrigt
Ein weiterer Vorteil gegenüber den bekannten so Plastikmassen besteht darin, daß nach diesem Verfahren
vernetzende Bindemittel appliziert werden können. Die bei Raumtemperatur festen Vernetzungspartner werden mit dem pulverförmigen gegebenenfalls pigmentierten Bindemittel vermischt, und die Vernetzungsreak-
tion tritt erst unter der Flamme nach dem Aufstreuen ein.
Als hitzehärtbare organische polymere Stoffe eignen sich beispielsweise Kombinationen von bei Raumtemperatur festen Polyhydroxyverbindungen (A) und bei w
Raumtemperatur festen mindestens zwei Anhydridgruppen (B) enthaltenden Anhydriden, die als Vernetzer
wirken.
Als hydroxylgruppenhaltige Bindemittel (A) kommen
Kondensations- und Polymerisationsprodukte in Betracht, deren OH-Zahl größer als 20 ist Im allgemeinen
erweist es sich als zweckmäßig, Bindemittel zu verwenden, die eine OH-Zahl zwischen 35 und 250
besitzen. In speziellen Fällen können diese Werte auch überschritten werden.
Die Hydroxylgruppen können sowohl an aliphatischen als auch an cycloaliphatische!) oder aromatischen
Resten gebunden sein.
Die Bindemittel (A) können neben den Hydroxylgruppen in untergeordnetem Maße noch andere reaktive
Gruppen, wie z. B. Carboxylgruppen, Epoxidgruppen,
Aminogruppen und SH-Gruppen enthalten.
Vorzugsweise kommen als Komponente (/,) zur
Herstellung der Oberzüge nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Polymerisate auf Basis von Estern der
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit I bis 8 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkoholen, wie z. B.
Methyl·, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, η-Butyl-, tert-Butyi-, 2-Äthylhexyl-(meth)-acrylat, und/oder Vinylaromaten, wie z. B. Styrol oder Vinyltoluol, und/oder
Vinylestern von Carbonsäuren in Frage, die als hydroxylgruppenhaltige Komponente Monoester der
Acrylsäure oder Methacrylsäure mit 3 bis 5 C-Atome enthaltenden mehrwertigen Alkoholen, wie z. B. Hydroxyäthyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxybutylacrylat oder
-methacrylat, oder andere olefinisch ungesättigte copolymerisierbare Hydroxylverbindungen, wie z.B.
Allylalkohol oder Vinylthioäthanol, einpolymerisiert
enthalten. In untergeordnetem Maße können diese hydroxylgruppenhaltigen Polymerisate auch noch Monomere mit anderen üunktionellen Gruppen, wie z. B.
Acryl- oder Methacrylsäure, Acryl- oder Methacrylamid, Acrylnitril oder Glycidyl(meth)acrylat einpolymerisiert enthalten.
Weiterhin eignen sich als Komponente (A) für das erfindungsgemäße Verfahren hydroxylgruppenhaltige
Polyester aus mehrwertigen Carbonsäuren oder deren veresterbaren Derivaten und mehrwertigen Alkoholen,
z.B. auf Basis von Isophthalsäure, Terephthalsäure, Adipinsäure, Trimellithsäure oder Trimellithsäureanhydrid als Carbonsäurekomponente und Äthylenglykol,
Neopentylglykol, Propandiol, Butandiol, Hexandiol, Trimethylolpropan, Glycerin und Pentaerythrit als
Alkoholkomponente.
Als Komponente (A) eignet sich außerdem: Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester, Tris-0-hydroxyäthylisocyanurat, Umsetzungsprodukte aus Bisphenol A und
Epichlorhydrin sowie Gemische aus verschiedenen hydroxylgruppenhaltigen Bindemitteln. Die hydroxylgruppenhaltigen Bindemittel (A) können nach üblichen
Polymerisations- oder Polykondensationsverfahren hergestellt werden.
Es kann vorteilhaf: sein, Komponente (A) auch mit
anderen elastischen Harzen oder mit Weichmachern zu kombinieren. Hierzu eignen sich besonders Kohlenwasserstoffharze und Asphalt oder Weichmacher auf Basis
von Phthalsäureestern, die in Mengen von bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das hydroxylgruppenhaltige Bindemittel (A), zugesetzt werden können.
Als Komponente (B) eignen sich für das erfindungsgemäße Verfahren niedermolekulare und polymere
Verbindungen, die pro Molekül mindestens zwei Anhydridgruppen enthalten.
Als Beispiele für derartige geeignete nidermolekulare Anhydridverbindungen seien genannt:
CO
CO
CO
/CO
co
wobei X = SO2, CO oder CH2 sein kann.
CO
CO
CO
CO
co
Als polymere Verbindungen sind als Komponente (B) beispielsweise Copolymerisate aus Styrol und Maleinsäureanhydrid besonders geeignet.
Die Komponenten (A) und (B) werden im allgemeinen
in äquimolarem Verhältnis eingesetzt Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, eine 50%ige Unter- oder
Übervernetzung durchzuführen.
Als hitzehärtbare Stoffgemische eignen sich für das erfindungsgemäße Verfahren außerdem Kombinationen aus bei Raumtemperatur festen Polyhydroxyverbindungen (A) und/oder Polycarbonsäuren (C) und bei
Raumtemperatur festen Aziridinverbindungen (D), wobei als Polycarbonsäure (C) solche Substanzen in
Betracht kommen, deren Säurezshl größer als 15 ist. Es
erwies sich dabei als zweckmäßig, als Polycarbonsäuren
(C) Bindemittel mit einer Säurezahl zwischen 30 und 150
zu verwenden.
Die Carboxylgruppen der Komponente (C) können sowohl an aliphatischen als auch an cycloaliphatischen
oder aromatischen Resten gebunden sein.
Die Komponente (C) kann neben den Carboxyigrup pen in untergeordnetem Maße andere reaktive Gruppen, wie z. B. Hydroxylgruppen und Aminogruppen,
enthaJtea
ίο Vorzugsweise kommen als Komponente (C) zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Überzüge Polymerisate auf Basis von Estern der Acrylsäure und/oder
Methacrylsäure mit 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkoholen und/oder Vinylaromaten in Frage, die a!s
carboxylhaltige Komponente olefinisch ungesättigte Carbonsäuren, wie z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure,
Crotonsäure oder Maleinsäurehalbester, und andere carboxylgruppenhaltige copolymerisierbare Verbindungen einpolymerisiert enthalten, ta untergeordnetem
Maße können diese carboxylgrupjiinhaltigen Polymerisate auch noch Monomere mit anderen funktioneilen
Gruppen enthalten, wie z.B. Hydroxypropylacrylat,
Hydroxybutylacrylat, Acryl- oder Methacrylanid oder
Acrylnitril.
Weiterhin sind als Komponente (C) für das erfindungsgemäße Verfahren carboxylgruppenhaltige Polyester aus mehrwertigen Carbonsäuren oder deren
veresterbaren Derivaten und mehrwertigen Alkohoäen verwendbar. Vorteilhaft sind dabei Polyester auf der
Basis von Isophthalsäure, Terephthalsäure, Adipinsäure, Trimellithsäureanhydrid und/oder Pyromellithsäureanhydrid als Carbonsäurekomponente und Äthylenglykol,
Neopentylglykol, Butandiol, Hexandiol, Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester, Glycerin. Pentaerythrit
und Trimethylolpropan als Alkoholkomponente.
Als Komponente (C) können auch Gemische aus verschiedenen carboxylgruppenhaltigen Bindemitteln
verwendet werden.
Die carboxylgruppenhaltigen Bindemittel (C) können
nach den üblichen Polymerisations- oder Polykondensationsverfahren hergestellt werden.
Als Komponente (D) eignen sich für das erfindungsgemäße Verfahren Aziridinverbindungen, die pro
Molekül mindestens zwei Aziridingmppen enthalten.
Als Beispiel für geeignete niedermolekulare Aziridinverbindungen seien genannt:
CH2 CH2
N-CH2-Ch2-NH-C-C-NH-CH2-CH2-N
CH2 O O CH2
CH2 CH2
/ Ii Il \l
CHj O 0 CHj
X = -(CH2J6-
CH3
CH3
CH3
CHj
CO (H2 CII, — Ν
N CII2
/ \
CII2 CH2 CH2 CH2
\ Il /'
NCH2-CH2-CO -N N-CO-CH2-CH2-N
CIl- CII1 CIi,
Als polymere Verbindung sind als Komponente (I))
Polymerisate auf Basis von F.stcrn der Acryl- oder Methacrylsäure und/oder Vinylaromaten geeignet, die
als aziridinylhaltigc Komponente /f-Aziridinäthylacrylat
oder -mcthacrylat cinpolymerisicrt enthalten.
Die Komponenten (A) oder (C) und (D) werden für das crfirid'iirigsgcrnnüc Verfahren im aüge-nic-inon m
äquimolaren Verhältnissen eingesetzt. Es kann jedoch vorteilhaft sein, eine 50%ige Unter- oder Übcrvcrnetzung
durchzuführen.
Als hitzehärtbare Stoffgemische kommen außerdem Gemische aus bei Raumtemperatur festen Polycarbonsäuren
(C) und mindestens bifunktionellen Epoxidverbindungen (E) in Frage.
Als Epoxidverbindungen (E) sind besonders die handelsüblichen Produkte auf Basis von Bisphenol A
geeignet.
Die Komponenten (C) und (E) werden vorteilhafterweise äquimolar vernetzt. Es kann jedoch auch günstig
sein, bis 50% unter- oder überzuvernetzen.
In den oben genannten hitzehärtbaren Stoffgemischen können auch thermoplastische Pulver (F) in
Mengen bis zu 30 Gewichtsprozent, bezogen auf das hitzehärtbare Stoffgemisch, mitverwendet und nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren verarbeitet werden.
Als weiterhin gegebenenfalls mitzuverwendende thermoplastische Bindemittel (F) eignen sich Vinylchloridmischpolymerisate,
Vinyläthermischpolymerisate, Vinylestermischpolymerisate.
Mischpolymerisate auf Basis von Acryl- und/oder Methacrylestern, die gegebenenfalls
Styrol oder Butadien einpolymerisiert enthalten können.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Pulver, die nach dem Aufstreuen unter der Flamme verfilmen,
können bis zu einer Pigmentierungshöhe von 350% pigmentiert werden. Das Pigmentieren erfolgt vorteilhafterweise
in der Schmelze der Polyhydroxyverbindung (A), der Polycarbonsäure (C) oder des gegebenenfalls
mitzuverwenderHen thermoplastischen Harzes. Die erkaltete pigmentierte Schmelze wird zerkleinert
und in Kombination mit der bei Raumtemperatur festen Anhydridverbindung (B), Aziridinverbindung (D) oder
Epoxidverbindung (E) verarbeitet.
Die Teilchengröße der für das erfindungsgemäße Verfahren verwendeten Pulver liegt erfindungsgemäß
unter 200 μπι, vorzugsweise im Bereich von 100 bis 200 μπι.
Zur Pigmentierung können alle in der Lackindustrie üblichen Pigmente und Füllstoffe verwendet werden.
Beispielsweise werden zur Herstellung von Straßenmarkierungsfarben
grobteilige Füllstoffe, die den Oberzügen Griffigkeit verleihen, vorteilhaft eingesetzt.
Erfindungsgemäß werden die relativ grobteiligen pigmentierten Pulver auf die zu beschichtende Oberfläche
aufgestreut. Das Pulver wird mit einer Flamme erwärmt und bildet dabei den Oberzug. Vorteilhaft ist
es, wenn das zu beschichtende Substrat mit der flamme
angewärmt wird, dann das Pulver aufgestreut wird und
Ii die Ausbildung des Überzugs bei erneutem Beflammcn
erfolgt.
Die Flammen werden im allgemeinen mit Mcthanodcr
Propan-Luftgemischcn in Bunsenbrennern cr-/eiigi. i5ic riumiiiciinüii«: beirägi ta. iöcm. Die
.'Ii Flammentemperatur kann im allgemeinen bis zu 13000C
betragen. Verbrennt man Methan oder Propan als reines Gas, so liegen die Flarnmeniernperatuten bei ca.
800 bis 9000C. Zur Vermeidung eines Brandes des Überzugs bzw. der Umgebung ist darauf zu achten, daß
r, die Verarbeitung der Beschichtung deutlich unterhalb der Zersetzungstemperatur des Polymeren, im allgemeinen
unterhalb 2500C erfolgt. Bei dieser Verarbeitungstemperatur «trfließt das pigmentierte Pulver zu einem
Überzug.
ίο Die Lackeigenschaften dererfindungsgemaßen Überzüge
können durch d>e Auswahl dtr beschriebenen Bindemittel (A, C, F) sowie die Verwendung der
geeigneten Vernetzungspartner (B, D, E) in weiten Grenzen eingestellt werden.
Γι Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente
beziehen sich auf das Gewicht.
Ein Polyester wird durch Schmelzkondensation bei 200°C aus 960 Teilen Isophthalsäure, 320 Teilen
Adipinsäure, 215 Teilen Äthylenglykoi, 270 Teilen Neopentylglykol und 20 Teilen Trimethylolpropan
hergestellt. Der Polyester hat eine Säurezahl von etwa 5 mg KOH/g und eine OH-Zahl von etwa 60 mg/
4-, KOH/g.
90 Teile Polyester werden in der Schmelze mit 10 Teilen einer dimerisierten Fettsäure (SZ ~ 190 mg
KOH/g) vermischt und dann mit 50 Teilen TiO? Anatas.
50 Teilen Schwerspat und 50 Teilen Quarzmehl
so pigmentiert.
Das pigmentierte Bindemittel wird gemahlen und aut Glasplatten, Beton oder Eternit aufgestreut und mit
einer ca. 10 cm langen Ramme (Propan-Luftgernisch)
behandelt Dabei verfließt das Pulver bei ca. 200 bis 2300C zu einem ca. 2 mm dicken Überzug, der gute
Haftung zum Untergrund aufweist.
M) Das in Beispiel 1 beschriebene pigmentierte Pulver wird mit 4% eines bei Raumtemperatur festen
Epoxidharzes vermischt, anschließend auf Beton, wie er
bei Autobahnen verwendet wird, aufgestreut und, wie in
Beispiel 1 beschrieben, mit der Flamme behandelt
Die dabei erhaltenen 0,8 mm dicken Oberzüge haften
sehr gut Das besonders gute elastische Verhalten der
Oberzüge bei schlagartiger Belastung bleibt auch bei relativ niedriger Temperatur erhalten.
10
Ein Mischpolymerisat bestehend aus 35 Teilen Styrol, 20 Teilen Hydrexypropylacrylat und 45 Teilen Butylacrylat
wird nach den bekannten Verfahren der lösungsmittelfreien Polymerisation unter Siedekühlung
im Vakuum polymerisiert. Das Harz hat eine OH-Zahl
von e"N& 85 mg KOH/g. 100 Teile des Mischpolymerisats
wenden in der Schmelze mit lOOTeilenTiOi Anatas
und 100 Teilen Quarzmehl pigmentiert.
Das pigmentierte Bindemittel wird gemahlen und 10 Gewichtsprozent Pyromellithsäuredianhydritl vermischt.
Dieses Pulver wird auf Beton aufgestreut und, wie in Beispiel I beschrieben, mit der Flamme behandelt.
Dabei bildet sich ein Überzug mit guter Haftung zum Untergrund.
Die Schlagbeanspruchung dieses Überzugs kann dadurch weiter verbessert werden, wenn anstelle des
Pyromellithsäuredianhydrids ein Copolymerisat aus Maleinsäureanhydrid und Styrol eingesetzt wird.
Ein Polymerisat, bestehend aus 45 Teilen Styrol, 35 Teilen Methylmethacrylat, 15 Teilen Äthylhexylacrylat
und 5 Teilen Acrylsäure wird in Gegenwart von 10 Teilen Toluol im Vakuum unter Siedekühlung polymerisiert.
Das Harz hat eine Säurezahl von etwa 45 mg KOI l/g.
100 Teile des carboxylgruppenhnltigen Polymerisats werden in der Schmelze mit 100 Teilen Quarzmehl, rj()
feilen Schwerspat und 50 Teilen TiO, pigmentiert.
Das pigmentierte Bindemittel wird gemahlen und mit 10 Gewichtsprozent einer trifunktionellen Aziridinvcrbindung
(Ii,
CO C-H, CH, N
N C-H,
C-Il, C-II, C-H, CH,
" I '
N CH2-CH, C-O N NC-O CH2 CW1 - N
CH, CH, CW1
vermischt. Dieses Pulver ergibt auf Straßendecken aus Beton und Asphalt beim Verschmelzen unter der
Flamme, wie in Beispiel 1 beschrieben, sehr gleichmäßige Überzüge mit guter Haftung zum Untergrund.
Claims (5)
1. Verfahren zur flächenhaften Beschichtung von festen Substraten, bei dem das aufgebrachte
Beschichtungsmaterial durch Erhitzen mit einer Flamme aufgeschmolzen und mit dem Substrat
verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß Pulver von bei Raumtemperatur festen hitzehärtbaren organischen polymerer. Stoffen, deren
Teilchengröße unter 200 um liegt, auf das zu beschichtende Substrat aufgestreut und durch
Erhitzen mit einer Flamme auf eine Temperatur gebracht werden, die oberhalb des Schmelzbereiches und unterhalb der Zersetzungstemperatur des
polymeren Stoffes liegt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß pigmenthaltige Pulver verwendet
werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß hitzehärtbare, organische polymere Stoffs verwendet werden, die
Zusätze von Vernetzern enthalten.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als hitzehärtbare organische
polymere Stoffe
Gemische aus hydroxylgruppenhaltigen Bindemitteln und mindestens zwei Anhydridgruppen
enthaltenden Substanzen oder mindestens bifunktionellen Aziridinverbindungen oder
Gemische aus carboxylgruppenhaltigen Bindemitteln und mindestens bifunktionellen Epoxidverbindungen oder mindestens bifunktionellen
Aziridinverbindungen verwendet werden.
5. Anwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4 zur Herstellung von Straßenmarkierungen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EHV | Ceased/renunciation |