DE2407620C3 - Verfahren zur Herstellung von stabilen wäßrigen Dispersionen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von stabilen wäßrigen DispersionenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J3/00—Processes of treating or compounding macromolecular substances
- C08J3/02—Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques
- C08J3/03—Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques in aqueous media
- C08J3/05—Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques in aqueous media from solid polymers
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung stabiler, wäßriger Dispersionen von Kunststoffpulvern.
Es ist allgemein bekannt, aus Kunststoffpulvern wäßrige Dispersionen herzustellen. Solche Pulver werden
als reemulgierbar bezeichnet. In den bisher bekannt gewordenen Fällen war es jedoch notwendig,
bereits bei der Polymerisation Maßnahmen zu treffen, daß die später erhaltenen Kunststoffpulver reemulgierbar
sind. So werden in der DE-PS 7 43 945 reemulgierbare Polymerisate beschrieben, die hydrophile Gruppen
enthalten müssen und die bei der Trocknung nicht zu stark erwärmt werden dürfen. Ferner beschreibt die
DE-PS 12 64 766 reemulgierbare Kunslstoffpulver auf der Basis von PVC, bei denen das einzelne Korn mit
Emulsionshilfsmitteln überzogen sein muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zu finden, bei dem ein KunststofTpulver eingesetzt
werden kann, bei dem nicht von vornherein berücksichtigt werden muß, daß es reemulgierbar ist.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß KunststofTpulver mit einem Komdurchmesser
von 40 bis 100 ,am bei Temperaturen unter 50 C mit einer wäßrigen Lösung vermischt werden, die 0,3 bis
5 Gewichtsprozent eines üblichen wasserlöslichen Verdickungsmittels und 1 bis 6 Gewichtsprozent - beide
Zusätze bezogen auf das KunststofTpulver - eines Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalzes einer Phosphorsäure
enthält.
Als KunststofTpulver können alle üblichen Vinylpolymere,
wie z. B. Polyacrylnitril, Polyvinylketone, Polyvinylchlorid bzw. -fluorid, Polyacrylate, Polyvinylester
bzw. -äther, Polyvinylidenchlorid bzw. -fluorid, Polystyrol, Styrol/Butadien-Copolymerisate, Polyamide,
beispielsweise aus Laurinlactam, Caprolactam oder auch Terpolyamide, verwendet werden.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Pulver sollen bei der Mischtemperatur formbeständig und nicht klebend
sein. Darüber hinaus müssen sie wasserunlöslich sein. Bevorzugt eingesetzt werden solche Polymere,
die nach dem Emulsionspolymerisationsverfahren hergestellt worden sind. Im besonderen kann das erfindungsgemäße
Verfahren bei Emulsionspolymerisaten des Vinylchlorids eingesetzt werden.
Die Kunststoffpulverteilchen haben einen Komdurchmesser
von 40 bis 100 μίτι, vorzugsweise 50 bis
70;xm. Derartige Pulver können durch Windsichten oder Aussieben, z. B. mit Drahtsiebböden nach
!JiN 4iS8, erhalten werden.
Übliche wasserlösliche Verdickungsmittel sind z. B. Cellulosederivate, wie Methylcellulose, Hydroxyäthylcellulose,
Ammoniumsalze von Polyacrylsäuren, Mischpolymerisate des Vinylpyrrolidons usw. Es können
grundsätzlich handelsübliche Produkte eingesetzt werden. Ferner werden handelsübliche Produkte von
Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalzen der PoIy- oder Metaphosphorsäure eingesetzt
Unter Phosphorsäuren werden Mono-, Di- und PoIyphosphorsäuren
verstanden, wie sie in Hollemann-Wiberg, Lehrbuch der anorganischen Chemie,
37.-39. Auflage, auf Seite 265 (Abschnitt ß) bis Seite 269, beschrieben sind.
Zur Herstellung der Dispersion wird eine Lösung des Verdickungsmittels und Phosphates in Wasser hergestellt.
Hierbei soll das Verdickungsmittel in einer Konzentration von 0,3 bis 5 Gewichtsprozent und das Phosphat
in einer Menge von 1 bis· 6Gewichtsprozent,
beide bezogen auf den Kunststoff, vorliegen.
Der pH-Wert der wäßrigen Lösung ist nicht kritisch. Jedoch erfordern die eingesetzten Verdickungsmittel
einen bestimmten pH-Wert, um wirksam zu werden. Diese Zusammenhänge sind dem Fachmann bekannt.
Üblicherweise wird deswegen im alkalischen Bereich bei pH-Werten von 8 bis 10 gearbeitet. Es ist jedoch
auch möglich - bei Einsatz geeigneter Verdickungsmittel, wie z. B. Mischpolymerisaten des Vinylpyrrolidons
- im sauren Bereich bei pH-Werten von 3 bis 6 die KunststofTpulver zu dispergieren.
In welcher Weise die Komponenten miteinander gemischt werden, ist grundsätzlich gleichgültig. Als
zweckmäßig hat es sieb erwiesen, eine Lösung von Verdickungsmittel und Salzen der Phosphorsäure herzustellen,
in der das KunststofTpulver dispergiert wird.
3ϊ Durch einfache Mischungsversuche kann jedoch jede
beliebige, ebenfalls günstige Reihenfolge ermittelt werden.
Eigene Versuche haben gezeigt, daß zwar die KunststofTpulver allein in Wasser oder mit Verdickungsmitteln
oder mit Salzen der Poly- oder Metaphosphorsäure dispergiert werden können, jedoch wurde
festgestellt, daß in so hergestellten Dispersionen der Kunststoff, je nach spezifischem Gewicht, aufrahmte
oder hart absetzte und dabei eine fest zusammen-
Ai gebackte Masse ergab. Erst mit den oben angegebenen
Kombinationen konnten stabile Dispersionen erhalten werden, wobei sich solche Mischungen mit hohem
Kunststoffpulveranteil (55 bis 65 Gewichtsprozent) als besonders stabil erwiesen.
so Der Vorteil des vorliegenden Verfahrens ist darin zu suchen, daß KunststofTpulver eingesetzt werden
können, die nicht in einer besonderen Weise vorbehandelt wurden, damit sie dispergierbar sind. Ein weiterer
Vorteil ist darin zu sehen, daß mit einfachen, handelsüblich zu erhaltenden Hilfsstoffen das Verfahren ausgeführt
werden kann. Aus dem bisher bekannt gewordenen Stand der Technik war nicht abzuleiten, daß
es möglich ist, KunststofTpulver dispergieren zu können, ohne daß diese speziell vorbehandelt worden
sind.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Kunststoffdispersionen können für alle für
Latices üblichen Zwecke eingesetzt werden.
Beispiele
(siehe Tabelle)
(siehe Tabelle)
Zur Herstellung der Dispersion wurde eine Lösung von Verdickungsmitteln und Phosphat im Wasser her-
gestellt Unter ausreichendem Rühren wird das Kunststoflpulver hinzugefügt In Versuch 4 wurde zuerst aus
Wasser und Kunststofifpulver eine Dispersion hergestellt. Anschließend wurden Verdickungsmittel und
Phosphat hinzugefugt. Die Korngröße der verwendeten
Kunststoffpulver lag unter 100 μπι.
Die mit Buchtstaben bezeichneten Versuche dienen zum Veigleich.
Versuch | Kunststoff | Menge | Wasser | Verdickungsmittel | Menge | Salz | Menge3) | pH-Wert | Beständigkeit der | • 100 Stun |
Art1) | Art2) |
Dispersion:
Bodensatz nach |
den | |||||||
einer Lagerung von | 50% | |||||||||
% | % | 50 Stun | 70% | |||||||
g | g | _ | _ | den | 20% | |||||
A | PVC | 100 | 100 | _ | 0,1 | _ | - | 5,00 | 40% | 40% |
B | FVC | 100 | 100 | MCE | 1,5 | - | - | 5,10 | 20% | 15% |
C | PVC | 100 | 100 | VPL | - | - | 0,5 | 4,20 | 14% | kein |
D | PVC | 100 | 100 | - | 8,0 | NaPP | 1,5 | 8,00 | 30% | kein |
E | PVC | 100 | 100 | VPL | 1.0 | NaPP | 0,5 | 7,35 | 10% | kein |
1 | PVC | 120 | 80 | VPL | 1,0 | NaPP | 0,5 | 7,70 | kein | kein |
2 | PVC | 120 | 80 | MEC | 0,1 | NaPP | 1,0 | 7,70 | kein | kein |
3 | PVC | 100 | 100 | MEC | 0,1 | MNaP | 1,0 | 5,50 | kein | kein |
4' | PVC | 100 | 100 | MEC | 0,1 | NaMP | 1,0 | 5,50 | kein | kein |
5 | PVC | 100 | 100 | MEC | 0,1 | DiKP | 1,0 | 9,55 | kein | kein |
6 | PVC | 100 | 100 | MEC | 0,3 | MKP | 1,0 | 4,85 | kein | |
Polystyrol4) | 400 | 1100 | HAC | 0,3 | NaPP | 1,0 | 7,00 | kein | ||
8 | Polyamid5) | 400 | 1100 | HAC | NaPP | 8,40 | kein | |||
') VPL Vinylpyrrolidon
MCE Methylcellulose
(mittlerer Viskosität)
HAC Hydroxyäthylcellulose
2) NaPP Natriumphosphat
3)
Gewichtsprozent bezogen auf
Kunststoffpulver
4) Handelsübliches Polystyrol
5) Handelsübliches C2-PoIyamid
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung stabiler, wäßriger Dispersionen von KunststofTpulvern dadurch gekennzeichnet, daßKunststofTpulver mit einem Komdurchmesser von 40 bis 100 μπιbei Temperaturen unter 50 C mit einer wäßrigen Lösung vermischt werden, die
0,3 bis 5 Gewichtsprozent eines üblichen wasserlöslichen Verdickungsmittels und
1 bis 6 Gewichtsprozent - beide Zusätze bezogen auf das KunststofTpulver - eines Natrium-, Kaliumoder Ammoniumsalzes einer Phosphorsäure enthält.
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-
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