DE2406314A1

DE2406314A1 - Vorrichtung zum absaugen, verbrennen und auswaschen von gas zur verwendung an einem koksofen

Info

Publication number: DE2406314A1
Application number: DE19742406314
Authority: DE
Inventors: Heinz Hoelter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1974-02-09
Filing date: 1974-02-09
Publication date: 1975-08-14
Also published as: DE2406314C3; DE2406314B2

Description

Vorrichtung zum Absaugen, Verbrennen und Auswaschen von Gas zur Verwendung an einem Koksofen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absaugen, Verbrennen und Auswaschen von bei der Füllung von Koksöfen verdrängtem Gas, mit einer das Deckelloch des Koksofens abschließerr den ringförmigen Absaugbewehrung, an die sich ein eine Zündvorrichtung enthaltendes Brennrohr mit einem Naßwäscher anschließen.
Nach dem Stande der Technik ist es bekannt, beim Einfüllen von Kohle durch Füllwagen auf Koksofenbatterien an den einzelnen Fü11-Löchern über ringförmige Absaugbewehrungen mittels Saugrohren die dort freiwerdenden und beim Einfüllen verdrängten Gase aus dem Koksofen abzusaugen,mittels eines elektrischen Zünders oder mittels eines Gasbrenners zu zünden, zu verbrennen und anschließend mit Hilfe eines Naßwäschers auszuwaschen.
Die Zündung der Gase erfolgt bei den bekannten Vorrichtungen in dem als Brennrohr ausgebildeten Absaugrohr oberhalb der Ofendecke Bei der Koksofenbeschickung im Stampfbetrieb und der Absaugung der Gase von nur einem Deckelloch zeigt sich jedoch, daß die Verbrennung in dem Brennrohr äußerst unvollkommen ist, so daß im nachgeschalteten Waschsystem Inkrustierungen auftreten. Dies ist darauf zurückzuführen, daß beim Beschicken des Koksofens mit Stampfkohle pro Zeiteinheit verhältnismäßig viel Gas anfällt, das in der kurzen Verweilzeit im Brennrohr nicht vollständig verbrannt werden kann, so daß die nicht verbrannten Rückstände, insbesondere Teer, in das nachgeschaltete Waschsystem gelangt. Dies gilt insbesondere bei Verwendung von Kokskohle mit einem verhältnismäßig hohen Anteil an flüchtigen Bestandteilen und Teer.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, die Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß eine vollständige Verbrennung des Gases gewährleistet wird und auch bei längeren Betriebszeiten keine Verstopfungen im nachgeschalteten Waschsystem auftreten.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Absaugen, Verbrennen und Auswaschen von bei der Füllung von Koksöfen verdrängtem Gas, mit einer das Deckelloch des Koksofens abschließenden ringförmigen Ansaugbewehrung, an die sich ein eine Zündvorrichtung enthaltendes Brennrohr und ein Naßwäscher anschließen, wobei sich diese Vorrichtung dadurch kennzeichnet, daß das Brennrohr zu einer Brennkammer aufgeweitet ist, deren Strömungsquerschnitt so bemessen ist, daß die durchströmenden Gase eine Geschwindigkeit von weniger als 10 m/s erhalten.
Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Maßnahme wird die Verweilzeit der Gase im Verbrennungsraum erheblich verlängert, so daß eine vollständige Verbrennung sämtlicher brennbaren Bestandteile gewährleistet ist. Infolge der vollständigeren Verbrennung wird auch vermieden, daß Teer, Phenol oder andere zur Inkrustierung beitragende Substanzen in das nachgeschaltete Waschsystem gelangen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist zwischen dem Gasaustrag der Brennkammer und dem Naßwäscher eine Rauchgaskonditionierungskammer angeordnet, die mit Wassereinsprühdüsen und einem Schmutzwasserablauf versehen ist. In dieser Rauchgaskonditionierungskammer wird das aus der Brennkammer austretende Rauchgas durch Wassereinsprühung auf 0 ca. 80 C heruntergekühlt, wobei gleichzeitig durch das eingesprühte Wasser ein Teil der in dem Rauchgas enthaltenen festen Bestandteile ausgewaschen wird. Das bei der Auswaschung entstehende Schmutzwasser wird über den Schmutzwasserablauf aus der Rauchgaskonditionierungskammer abgeleitet.
Um das notwendige Druckgefälle zu erzeugen und um Ausbringen des nachgeschalteten Naßwäschers zu erhöhen, ist zwischen der Rauchgaskonditionierungskammer und dem Naßwäscher ein zur Erzeugung des erforderlichen Druckgefälles dienender Dampfdüsenantrieb angeordnet. Ein solcher Dampfdüsenantrieb ist einerseits unkompliziert und verhältnismäßig störunanfällig und bietet zum anderen den Vorteil, daß der Gasstrom mit Dampf vermischt wird, der sich beim Kondensieren im Naßwäscher an den festen Partikeln im Gas strom anlagert und hierdurch deren Austragung begünstigt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert, in der die Vorrichtung gemäß der Erfindung schematisch in der Seitenansicht dargestellt ist. In der Zeichnung ist die auf das Deckelloch des Koksofens aufsetzbare Absaugbewehrung mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. An die Absaugbewehrung 1 schließt sich ein Rohrstutzen 2 an, der in eine Brennkammer 3 übergeht. In dieser Brennkammer 3 sind ein oder mehrere Gasbrenner (nicht dargestellt) angeordnet, die das in die Brennkammer eintretende Gas zünden. Die Brennkammer 3 hat einen verhältnismäßig großen Strömungsquerschnitt, der so bemessen ist, daß die durchtretenden Gase eine maximale Strömungsgeschwindigkeit von 10 m/s erhalten. Am oberen Ende der Brennkammer 3 ist ein Gasaustrag 4 angeordnet, der den Gasstrom nach unten ablenkt. An den Gasautrag 4 der Brennkammer 3 schließt sich eine Rauchgaskonditionierungskammer 5 an, in deren Einströmöffnung mehrere Wassereinsprühdüsen 6 vorgesehen sind. Das eingesprühte Wasser kühlt das Rauchgas auf ca. 800 C herunter und wäscht einen Teil der in dem Rauchgas befindlichen festen Partikel aus.
Am unteren Ende der Rauchgaskonditionierungskammer 5 ist ein Schmutzwasseraustrag 7 vorgesehen.
An den Gas aus trag 8 der Rauchgaskonditionierungskammer 5 schließen sich zwei Rohrleitungen 9 mit verhältnismäßig geringem Querschnitt an, denen je ein Dampfdüsenantrieb 10 zugeordnet ist. Bei diesen Dampfdüsenantrieben 10 handelt es sich um Dampfinjektordüsen, die Dampf unter verhältnismäßig hohem Druck in Strömungsrichtung in die Rohrleitungen 9 einblasen. Hinter den Dampfdüsenantrieben 10 sind in den Rohrleitungen 9 weitere Wassereinsprühdüsen 11 vorgesehen. An die Rohrleitungen 9 schließt sich der Ansaugstutzen eines Naßwäschers 12 an, in dem der Gasstrom von den benetzten Feststoffteilchen und den Flüssigkeitströpfchen befreit wird.
Aus diesem Naßwäscher 12 tritt das gereinigte Abgas an einem Austragsstutzen 13 aus.
Sämtliche Teile der beschriebenen Vorrichtung sind auf einem Fahrgestell 14 montiert, das auf dem Koksofen verfahrbar ist. In diesem Fahrgestell 14 ist zusätzlich ein Wasservorratsbehälter 15 angeordnet.
Patentansprüche:

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Absaugen, Verbrennen und Auswaschen von bei der Füllung von Koksöfen verdrängtem Gas, mit einer das Deckelloch des Koksofens abschließenden ringförmigen Ansaugbewehrung, an die sich ein eine Zündvorrichtung enthaltendes Brennrohr und ein Naßwäscher anschließen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Brennrohr zu einer Brennkammer (1) aufgeweitet ist, deren Strömungsquerschnitt so bemessen ist, daß die durchströmenden Gase eine Geschwindigkeit von weniger als 10 m/s erhalten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n nz e i c h n e t , daß zwischen dem Gasaustrag (4) der Brennkammer (1) und dem Naßwäscher (12) eine Rauchgaskonditionierungskammer (5) angeordnet ist, die mit Wassereinsprühdüsen (6) und einem Schmutzwasserablauf (7) versehen ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß zwischen der Rauchgaskonditionierungskammer (5) und dem Naßwäscher (12) ein zur Erzeugung des erforderlichen Druckgefälles dienender Dampfdüsenantrieb (10) angeordnet ist.