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" Nittelspannungsschaltzelle II Die Erfindung betrifft eine Mittelspannungsschaltzelle,
insbesondere für elektrische Schaltanlagen für 10 bis 30 kV, mit zwei Sammelschienensystemen,
die mit Hilfe eines Leistungsschalters wahlweise mit dem Kabelanschluß verbindbar
sind.
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Bei bekannten Innenraum- Schaltanlagen, die mit zwei Sammelschienensystemen
ausgestattet sind, ist der Leistungsschalter
fest in der Zelle installiert.
Die wahlweise Kontaktgabe zwischen dem jeweiligen Sammelschienensystem und dem Kabelanschluß
erfolgt mit Hilfe von zusätzlichen Trennschaltern. Eine solche Konstruktion ist
aufgrund der für diese Schaltungen erforderlichen Trenner sehr aufwendig und erfordert
eine Vielzahl von Sicherheitsvorkehrungen, um eventuelle Bedienungsfehler auszuschalten.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß eine solche Schaltanlage ein relativ großes
Bauvolumen benötigt.
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Bei Mittelspannungsschaltzellen mit. Einfach-Sammelschienen-Anlagen
ist die Fahrschalttechnik bekannt. Dabei werden die Leistungsschalter unter Beachtung
der vorgeschriebenen Verriegelungsbedinglngen auf einem Wagen verfahren, so daß
sowohl die Trenner an der Sammelschiene als auch am Kabelanschluß entfallen können.
Definierte Wagenstellungen sind hierbei die Trenn- oder Teststellung, in welcher
der Wagen ausgefahren und verriegelt ist, und die Betriebsstellung, in welcher der
Wagen eingefahren ist und mit dem Sammelschienensystem und dem Kabelanschluß verbunden
und dabei ebenfalls verriegelt ist.
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Bei Doppel-Sammelschienen-Anlagen konnte die Fahrschalttechnik bislang
wegen des ungelösten Problems des Sammelschienenwechsels und der Kontaktgabe zum
Kabelanschluß nicht angewendet werden. Man hat daher aufwendige Ausweichmethoden
entwickelt, beispielsweise die Zwei-Leistungsschalter-Methode, die mit zwei Einfach-Sammelschienen-Anlagen
arbeitet, die miteinander
kombiniert sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit zwei Sammelschienensystemen
ausgestattete Mittelspannungsschaltzelle zu schaffen, die einfacher im Aufbau ist
und darüber hinaus ein geringeres Bauvolumen aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Leistungsschalter
als positionsveränderlicher Schalter mit aufgesetzten Kontakten ausgebildet ist
und daß der Leistungsschalter in mindestens drei Positionen verfahrbar ist, wobei
in den beiden Betriebspositionen jeweils der Kontakt zwischen einem der beiden Sammelschienensysteme
und dem Kabelanschluß hergestellt ist, während in der Trennposition sämtliche Kontakte
voneinander getrennt sind.
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Für die erfindungsgemäße Mittelspannungszelle läßt sich die an sich
bekannte Fahrschalttechnik anwenden, indem der Leistungsschalter als Fahrschalter
ausgebildet wird.
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Vorzugsweise liegen dabei die beiden Betriebspositionen des Schalters
hintereinander, so daß der Leistungsschalter unmittelbar von einer Betriebsposition
in die andere gefahren werden kann.
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Zur Kontaktgabe zwischen dem Leistungsschalter und dem Kabelanschluß
können einerseits ein dreipoliger Kontaktspieß und andererseits Tulpenkontakte vorgesehen
sein. Die Spieß-Tulpen-Kontakte sind dabei zweckmäßig so lang ausgebildet, daß sie
in beiden Betriebspositionen des Schalters miteinander in Verbindung stehen.
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Zur Kontaktgabe zwischen den Sammelschienensystemen und dem Leistungsschalter
sind vorzugsweise Gleitkontakte vorgesehen, die nur jeweils in den beiden Betriebsstellungen
miteinander in Verbindung stehen. Die Kontakte der Sammelschienensysteme können
als unterhalb der Sammelschienen angeordnete, feststehende Schleifstücke ausgebildet
sein, während die an dem Leistungsschalter vorgesehenen Gegenkontakte in Form von
Gleitstücken oben auf den Schalterköpfen sitzen. Die Gleitkontakte des Leistungsschalters
sind dabei zweckmäßig mit Feder- oder Rollenkontaktgabe ausgestattet.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht
und-im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen: Fig.
1 einen Schnitt durch eine Mittelspannungsschaltzelle und Fig. 2 in vergrößerter,
perspektivischer Darstellung die Kontaktgabe zwischen dem Leistungsschalter und
eine
Phase eines Sammelschienensystems.
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Nach Fig. 1 der Zeichnung sind im oberen Bereich einer Schaltzelle
2 zwei Sammelschienensysteme SSI und SSII hinter einem Relaiskasten 4 angeordnet.
Die Kabelanschlüsse 6 liegen im unteren Bereich der Schaltzelle 2 und sind durch
eine im Boden der Schaltzelle vorgesehene Öffnung in die Schaltzelle hereingeführt.
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Zur Verbindung der Sammelschienensysteme SSI bzws SSII mit den Kabelanschlüssen
6 dient ein Leistungsschalter 8, der auf einem Wagen 10 befestigt ist. Diese als
Fahrschalter zu bezeichnete Anordnung läßt sich in drei verriegelbare Positionen
bringen, und zwar in zwei Betriebspositionen, in denen jeweils eine der beiden Sammelschienensysteme
mit den Kabelanschlüssen 6 verbunden ist, und in eine Trenn- oder Teststellung,
in der sämtliche Kontakte voneinander getrennt sind. Letztere~Stellung ist in Fig.
1 veranschaulicht.
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Zur Kontaktgabe zwischen dem Leistungsschalter 8 und den Kabelanschlüssen
6 dient ein im unteren Bereich des Leistungsschalters 8 seitlich angeordneter dreipoliger
Kontaktspieß 12, der mit entsprechenden Tulpenkontakten 14 zusammenwirkt. Die Tulpenkontakte
14 sind in gleicher Höhe wie der zusammen mit dem Schalter 8 parallel verfahrbare
Spieß 12 angeordnet und sind Uber einen
Stromwandler 16 mit den
Kabelanschlüssen 6 verbunden. Der Spieß 12 sowie die Tulpenkontakte 14 sind dabei
so lang ausgebildet, daß sie in den beiden hintereinander liegenden Betriebspositionen
des Schalters 8 miteinander im Eingriff stehen. Die Tulpenkontakte 14 sind an der
dem Schalter abgewandten Seite offen, so daß die Enden des Spießes 12 durch die
Tulpenkontakte 14 hindurchgeschoben werden können.
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Zur Kontaktgabe zwischen dem Leistungsschalter 8 und dem jeweiligen
Sammelschienensystem SSI bzw. SSII sind oben auf den Schalterköpfen 18 Gleitstücke
20 angeordnet, die ein U-förmiges Profil aufweisen und mit Hilfe von aus Kupfer
bestehenden Abstandsstücken auf dem jeweiligen Schalterkopf 18 befestigt sind. Die
Gleitstücke 20 wirken mit feststehenden Schleifstücken 24 bzw. 26 zusammen, die
unterhalb der Sammelschienensysteme in Höhe der auf den Schalterkö * en vorgesehenen
Gleitstücken angeordnet sind und über entsprechende Anschlußschienen 28 mit dem
jeweiligen Sammelschienensystem in Verbindung stehen. In der Schaltzelle 2 sind
Jeweils drei der in Fig. 2 dargestellten Kontaktpaare nebeneinander angeordnet,
wobei jedes der drei Schleifstücke 24 bzw. 26 mit einer Schiene der Sammelschienensysteme
in Verbindung steht.
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Die Schaltzelle 2 ist über eine vordere Tür 30 zugängig. Die Schaltaufgaben
sind aber sämtlich voll fernsteuerbar.
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Die Schaltzelle 2, die infolge ihrer raumsparenden Bauweise nur eine
geringe Bauhöhe aufzuweisen braucht, kann in vorgefertigter Zellenbauweise mit geringem
örtlichen Montageaufwand erstellt werden.