DE19518126A1 - Leistungsschalter-Anlage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Leistungsschalter-Anlage, insbe­ sondere eine gasisolierte Leistungsschalter-Anlage, die so­ wohl als Einfach-Sammelschienenanlage als auch als Doppel- Sammelschienenanlage ausgeführt sein kann.

Aus dem Gebrauchsmuster G 94 20 193.3 ist eine gasisolierte Leistungschalter-Anlage mit Sammelschienen und mit im gas­ dicht verschlossenen Behälter angeordneten Dreistellungs­ schaltern und Vakuum-Leistungsschaltern bekannt, wobei der Behälter Durchführungen für elektrische und mechanische An­ schlüsse, insbesondere für Kabel und Antriebsmittel auf­ weist, sowie mit einem Meß-, Prüf- und Verteilzwecken dienen­ den Niederspannungsschrank.

Bei derartigen Anlagen wird generell versucht, die Bauform möglichst kompakt zu gestalten und die Lage der einzelnen Funktionselemente zueinander zu optimieren. Dies ist bisher nicht in voll zufriedenstellender Weise gelungen, das heißt die entsprechenden Anlagen haben immer noch einen großen Raumbedarf und lassen demgemäß hinsichtlich ihrer Kompakt­ heit zu wünschen übrig, was wiederum zu entsprechend hohen Gesamtkosten derartiger Anlagen führt.

Aufgabe der Erfindung ist es, Leistungsschalter-Anlagen der erwähnten Art so auszugestalten, daß sie unter Einhaltung aller bestehenden Vorschriften äußerst kompakt, das heißt raumsparend ausgeführt werden können und dabei sogar die Ein­ sparung bisher erforderlicher Funktionseinheiten ermöglicht wird.

Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß die Funktion der jeweils erforderlichen Drei­ stellungsschalter von den jeweiligen Leistungsschaltern über­ nommen wird, indem die Leistungsschalter unmittelbar mit einem entsprechenden Schaltkontakt ausgestattet und die den Sammelschienen zugeordneten Gegenkontakte so positioniert werden, daß durch Verschwenken oder Verfahren des Leistungs­ schalters und / oder Verschwenken oder Verfahren der an den Leistungsschaltern vorgesehenen Kontakte die jeweiligen Schaltpositionen geschaffen werden können.

Im folgenden werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert, wo­ bei alle dargestellten und beschriebenen Merkmale für sich oder in Kombination für die Erfindung wesentlich sind.

Fig. 1 zeigt eine Anlage, die als Doppel-Sammelschienenan­ lage ausgebildet ist.

Da derartige Anlagen in ihrem grundsätzlichen Aufbau bekannt sind und die dem üblichen Aufbau entsprechenden Komponenten auch der jeweiligen Zeichnung entnommen werden können, be­ schränken wir uns bei der nachfolgenden Beschreibung auf die­ jenigen Anlagenteile, denen im Rahmen der Erfindung besonde­ re Bedeutung zukommt.

Im gasgefüllten Behälter 1 der Anlage befinden sich die den einzelnen Phasen zugeordneten Leistungsschalter 2, die übli­ cherweise über Dreistellungsschalter und Gegenkontakte 3 mit den Sammelschienen 4 verbindbar sind.

Wie sich aus Fig. 1 ergibt, fehlen bei der erfindungsge­ mäßen Anordnung die herkömmlichen Dreistellungsschalter, denn die Funktion dieser Schalter wird durch das Zusammenwir­ ken der Leistungsschalter und der Gegenkontakte erreicht, wozu in der Ausführungsform nach Fig. 1 die Leistungsschal­ ter um eine Achse 6 schwenkbar gelagert und über entsprechen­ de Antriebseinheiten 7 zwischen den verschiedenen Schaltstel­ lungen verschwenkbar sind, wobei jeweils am Leistungsschal­ ter 2 ein Kontakt 5 fest angebracht ist, der durch das Ver­ schwenken des jeweiligen Leistungsschalters 2 in die einem herkömmlichen Dreistellungsschalter entsprechenden Positio­ nen gebracht werden kann. Dabei sind die Gegenkontakte 3 in der jeweiligen Schwenkbahn des am Leistungsschalter 2 befe­ stigten Kontaktes 5 angebracht.

Um die Grundidee der Erfindung gemäß dieser Ausführungsform zu realisieren, ist es also lediglich erforderlich, herkömm­ liche Leistungsschalter zum einen mit dem Kontakt 5 auszu­ statten, und den jeweiligen Leistungsschalter schwenkbar zu lagern und mit einer entsprechenden Betätigungseinrichtung zum Verschwenken zu koppeln. Die eigentliche Funktion des Leistungsschalters bleibt völlig unverändert, er übernimmt aber zusätzlich die Funktion der bisher üblichen Dreistel­ lungsschalter.

Aufgrund dieser Ausgestaltung ergeben sich wesentliche Ver­ einfachungen und räumliche Reduzierungen der Schaltanlage, die vor allem dadurch bedingt sind, daß die Dreistellungs­ schalter einschließlich zugehöriger Antriebe und Verriegelun­ gen entfallen und die schwenkbaren Leistungsschalterpole über die Kontakte 5 unmittelbar mit den Gegenkontakten 3 der Sammelschienen 4 zusammenwirken, das heißt diesen auch ent­ sprechend räumlich angenähert sind.

Deutlich wird diese entscheidende Erhöhung der Kompaktheit der Anlage auch ersichtlich, wenn man die in Fig. 1 zu se­ henden Maßangaben betrachtet, wobei die Tiefe mit 1400 mm, die Höhe mit 2300 mm und die Breite mit 650 mm bei Polab­ stand 180 mm und mit 750 mm bei Polabstand 210 mm angegeben ist.

Fig. 2 zeigt das bereits erläuterte Prinzip im Zusammenhang mit einer vollgeschotteten Einfach-Schienenanlage, und Fig. 3 zeigt dieses Prinzip bei einer entsprechenden teil­ geschotteten Anlage. Die Tiefen der einzelnen Zellen sind mit 1000 mm bzw. 900 mm angegeben.

Die Fig. 4 bis 6 zeigen eine metallgekapselte gasisolier­ te Schaltanlage in verschiedenen Ansichten, wobei bei diesen Anlagen wiederum das erfindungsgemäße Prinzip realisiert ist.

Fig. 4 zeigt den Fall einer Einfach-Sammelschienenanlage mit schwenkbar gelagerten Leistungsschalterpolen 2, die je­ weils mit einem fest montierten Kontakt 5 ausgestaltet sind. Die Gegenpole 3, die mit den Sammelschienen über entsprechen­ de Durchführungen verbunden sind, sind auf einem Kreisbogen positioniert und dementsprechend ausgebildet, so daß durch reines Verschwenken des Leistungsschalters 2 die erforderli­ che Kontaktgabe erfolgen kann. Die gegenseitige Versetzung der einzelnen Pole ist den Draufsichten zu entnehmen.

Fig. 5 zeigt eine Doppel-Sammelschienenanlage und macht deutlich, welche gravierende Raumersparnis durch die Erfin­ dung möglich wird. Dabei steht es im Belieben des jeweili­ gen Konstrukteurs, die optimale Kompaktheit durch Schottung jeder Phase zu erreichen, wobei jedoch in allen Fällen von dem Grundprinzip der Erfindung Gebrauch gemacht wird.

Fig. 6 verdeutlicht die Kompaktausführung bei entsprechen­ der Schottung der Pole, wobei sich in der dargestellten Aus­ führungsform eine Breite von 600 mm problemfrei erreichen läßt, und bei der Doppel-Sammelschienenanordnung eine Tiefe von 1400 mm und eine Höhe von 2000 mm ohne weiteres erziel­ bar ist.

Selbst wenn die Sammelschienen hinsichtlich ihrer Pole nicht einzeln geschottet werden, lassen sich im Vergleich zu her­ kömmlichen Anordnungen ebenfalls wesentliche Raumersparnisse erzielen.

Die Ausführungsbeispiele nach den Fig. 7 bis 9 verdeutli­ chen, daß es im Rahmen der Erfindung nicht unbedingt erfor­ derlich ist, die Leistungsschalter schwenkbar zu lagern, das heißt es ist auch möglich, konventionelle Leistungsschalter zu verwenden und diese Leistungsschalter mit Schwenkkontak­ ten zu komplettieren bzw. zu ergänzen, die es ebenfalls ge­ statten, den erfindungsgemäßen Kompaktaufbau zu realisieren und die herkömmlichen Dreistellungsschalter zu vermeiden.

Fig. 7 zeigt einen konventionellen, stationär montierten Leistungsschalter 2, der mit einem in einem Schwenkgelenk 8 gelagerten Kontakt 5 versehen ist, welcher über eine An­ triebseinheit 7 entsprechend den geforderten Positionen ver­ schwenkbar und insbesondere mit dem zur jeweiligen Sammel­ schiene 4 gehörenden Gegenkontakt 3 in Eingriff bringbar ist.

Auf diese Weise ist es möglich, die erfindungsgemäßen Vortei­ le mit herkömmlichen Leistungsschaltern zu realisieren, de­ ren Ergänzung um den schwenkbaren Kontakt 5 problemfrei mög­ lich ist. Zu beachten sind wiederum die Außenabmessungen der Schaltanlage, deren Tiefe lediglich 1050 mm und deren Höhe lediglich 2300 mm beträgt.

Fig. 8 zeigt eine Doppel-Sammelschienenanlage, bei der das in Fig. 7 gezeigte Prinzip des Arbeitens mit schwenkbarem Kontakt 5 am Leistungsschalter 2 realisiert ist. Auch dabei befinden sich wiederum die zu den Sammelschienen gehörenden Gegenkontakte 3 in der kreisförmigen Schwenkbahn der jeweil­ igen Schaltkontakte 5 am Leistungsschalter 2.

Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der wiederum herkömmliche Leistungsschalter 2 verwendet sind, die jeweils mit einem Anschlußkontakt 5 ergänzt worden sind. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist dieser Anschlußkon­ takt nicht schwenkbar, sondern linear verfahrbar ausgebil­ det, wozu eine entsprechende Kontaktführungseinheit 9 mit dem Leistungsschalter 2 fest verbunden ist und der jeweilige Kontakt 5 über eine Schwenk-Antriebseinheit 7 verschiebbar ist.

Die erläuterten und dargestellten Ausführungsbeispiele ver­ deutlichen, daß die Erfindung mit konventionellen, handels­ üblichen Leistungsschaltern realisierbar ist, da diese Lei­ stungsschalter nur nachträglich mit entsprechenden Kontak­ ten 5 ausgerüstet werden müssen, die über Antriebseinheiten verfahr- oder verschwenkbar sind, aber es ist natürlich auch möglich, Leistungsschalter so zu gestalten, daß sie mit star­ ren Anschlußkontakten 5 versehen werden und der Leistungs­ schalter selbst verschwenkbar gelagert wird und somit bei dessen Konstruktion bereits ein entsprechendes Schwenklager vorgesehen wird.

Claims (5)

1. Leistungsschalter, insbesondere für gasisolierte Leistungsschalter-Anlagen, dadurch gekennzeichnet, daß der Leistungsschalter (2) einen starren Anschlußkon­ takt und diesem Kontakt (5) gegenüberliegend ein Schwenk­ lager (6) aufweist.

2. Leistungsschalter, dadurch gekennzeichnet, daß am Leistungsschalter (2) ein schwenkbarer Kon­ takt (5) gelagert ist, der mit einer Betätigungseinrich­ tung (7) koppelbar ist.

3. Leistungsschalter, dadurch gekennzeichnet, daß am Leistungsschalter (2) ein Kontakt (5) verschieb­ bar gelagert und mit einer Betätigungseinrichtung koppel­ bar ist.

4. Leistungsschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der am Leistungsschalter (2) vorgesehene Kontakt mit Sammelschienen-Gegenkontakten (3) zusammenwirkt.

5. Leistungsschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er in gasisolierten Leistungsschalter-Anlagen, und zwar in Einschienen- oder Doppelschienen-Anlagen verwen­ det ist.