DE2404029A1 - Verfahren zum kern- oder vollbohren und bohrkopf, insbesondere zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum kern- oder vollbohren und bohrkopf, insbesondere zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
COKAUSZ & FLORACK
PATENTANWALT S BÜRO 4 DÜSSELDORF SCHUMANNSTR. 97
PATENTANWÄLTE: Dipl.-Ing. W. COHAUSZ · Dipl.-Ing. W. FLORACK · Dipl.-Ing. R. KNAUF · Dr.-Ing., Dipl.-Wirlsch.-Ing. A. GERBER
28. Januar 1974
Anmelder: Fried. Krupp Hüttenwerke AG, 46j5 Bochum
Verfahren zum' Kern- oder Vollbohren und Bohrkopf,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, zum Kern- oder Vollbohren,
insbesondere von tiefen Bohrlöchern mit mehreren kreisförmig hintereinander geführten Schnitten. Ferner
betrifft die Erfindung einen, insbesondere zur Durchführung dieses Verfahrens geeigneten Bohrkopf mit mehreren an seiner
Stirnseite angeordneten, ein Schneidsystem bildenden Schneidkörpern, deren Schneiden radial versetzt sind und in der
Projektion der Schneiderichtung sich kreuzen.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird mit einem bekannten Bohrkopf dieser Art aus dem Vollmaterial ein
Kreisring ausgeschnitten, der breiter ist als die Breite einer einzelnen Schneide. Dies wird durch die versetzte
Anordnung der die Schneiden tragenden Schneidkörper und die Überlappung.der Schneiden erreicht. Die Schneidkörper sind
plattenförmig und haben die Grundform eines gleichseitigen Dreiecks, dessen Seiten als Schneiden ausgebildet sind.
Aufgrund dieser Form ist es möglich, daß nach Verschleiß der einen Schneide der plattenförmige Schneidkörper gewendet wird,
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2+04G29
so daß die nächste Schneide zum Einsatz gebracht werden kann. Nachteilig ist bei diesem bekannten Bohrkopf aber
die spezielle Form der Schneiden. Um nämlich wegen der besseren Abführung der Späne durch das Schmier- bzw. Spülmedium
Späne zu erhalten, die schmaler als die Ringbreite und Schneidenbreite sind, weist die erste Schneide etwa im
mittleren Bereich einen Sprung auf, so daß im Einsatz nur der vorspringende Bereich schneidend wirksam werden kann.
Der übrige Bereich wird von der nachfolgenden Schneide überlappt. Die abgestufte Schneide des in Schneidrichtung ersten
Schneidkörpers bringt Schwierigkeiten bei der Herstellung und beim Nachschliff mit sich. Mit zwei Schneidkörpern und
einer abgestuften ersten Schneide läßt sich die Ringbreite nur zweiteilen. Da man möglichst schmale Späne erhalten
will, strebt man eine mehrfache Urterteilung an. Eine mehrfache
Unterteilung erfordert aber eine mehrfache Abst'ufung der Schneide und damit noch größere Schwierigkeiten in der
Herstellung und beim Nachschliff (DT-OS 1 812 669).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Kern- oder Vollbohren zu schaffen, das bei Unterteilung der
Schnittbreite eine einfachere Gestaltung der Schneiden zuläßt .
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß mit dem einen Schnitt eine Schnittfläche erzeugt wird, die in der Projektion in
Bohrrichtung im mittleren Bereich der von dem anderen Schnitt erzeugten Schnittfläche und in Bohrrichtung tiefer als der am
wenigsten tiefe Bereich der letztgenannten Schnittfläche liegt. Aufgrund dieses gegenseitigen Durchdringens der Schnittflächen
kann man mit einfach gestalteten Schneiden eine drei- und mehrfache Unterteilung mit einfach, z.B. geraden oder leicht
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gekrümmten Schneiden erreichen. Eine vierfache Unterteilung Mit zwei Schneiden erreicht man bereits dann, wenn mit dem
einen Schnitt eine Schnittfläche erzeugt wird, die in der Projektion in Bohrrichtung außerhalb der von dem anderen
Schnitt erzeugten Schnittfläche und weniger tief als der tiefste Bereich der letztgenannten Schnittfläche liegt.
Ein zur Durchführung dieses Verfahrens geeigneter Bohrkopf der eingangs genannten Art ist dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Ecke einer Schneide in der Projektion der Schneidrichtung zwischen den Ecken der anderen Schneide
und in Bohrrichtung vor dieser Schneide liegt. Zur weiteren Unterteilung der Schnittbreite mit einem Minimum an Schneiden
ist es zweckmäßig, daß von jeder Schneide eine Ecke in der Projektion der Schneidrichtung zwischen den Ecken der
anderen Schneide und in Bohrrichtung vor dieser Schneide liegt. Vorzugsweise sind sämtliche Schneiden gerade oder
stetig gekrümmt.
Sofern die von einem Schneidsystem abgedeckte Schnittbreite zu schmal ist., was insbesondere beim Vollbohren häufig der
Fall sein wird, können mehrere Schneidsysteme radial versetzt angeordnet sein.
Obgleich sich die Schneiden aufgrund ihrer einfachen Gestaltung nach Verschleiß leicht nachschleifen lassen, ist
es doch zweckmäßig, wenn jeder Schneidkörper mehrere Schneiden hat und der Schneidkörper derart verstellbar im Bohrkopf
gehalten ist, daß jede Schneide in Betriebsstellung gebracht werden kann. Als Schneidkörper eignen sich die bekannten
Norm-Wendeplatten, die dreieckförmig, rechteckig oder trapezförmig sind. Pur die Schneidkörper ist dann in
dem Bohrkopf eine Aufnahme vorgesehen, in der der Schneidkörper festkletnmbar ist.
- 4 -SG9832/0091
240402S
Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin,
dai3 mit einfach gestalteten, ohne Schwierigkeit nachzubearbeitender
Schneiden eine Mehrfaehaufteilung der Schnittbreite
möglich ist. Dabei kommt vor allem zum Tragen, daß das Verfahren mit einem mit herkömmlichen Kendeplatten bestückten
Bohrkopf durchführbar ist. Die einfach gestalteten Schneiden gewährleisten eine längere Standzeit als abgestufte
Schneiden und höhere Schnittleistungen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer mehrere Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 einen Bohrkopf im Axialschnitt,
Fig. 2 den Bohrkopf gemäß Fig. 1 in Ansicht von der Stirnseite aus,
Fig. 5 ein aus zwei Schneidkörpern bestehendes Schneidsystem
im Einsatz in schematischer Darstellung in der Projektion der Schneidrichtung,
Fig. 4 zwei nebeneinander angeordnete, aus jeweils
zwei Schneidkörpern bestehende Schneidsysteme im Einsatz in schematischer Darstellung in der
Projektion der Schneidrichtung,
Fig. 5+6 zwei Schneidsysteme in der Darstellungsart der
Fig. 3 mit gegenüber den Schneidkörpern der Fig. 3 anders geformter Schneidkörper,
Fig. 7 eine Kernbohrung im Axialschnitt, Fig. 8 eine Volbohrung im Axialschnitt.
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Der-'in Fig. 1 und 2 dargestellte Bohrkopf hat eine hdizylindrische
Grundform, deren rückseitiger Abschnitt ein Außengewinde 1 zum Anschluß an eine Bohrstange aufweist.
An der Stirnseite ist der Bohrkopf an zwei nicht ganz diametral gegaüberliegenden Stellen 2, 3 ausgespart. An diesen
Stellen 2, 3 sind die Schneidkörper 4, 5 vorgesehen. Für jeden Schneidkörper ist eine Klemmvorrichtung 6,7 vorgesehen, die
einer der Form des Schneidkörpers 4, 5 angepaßte Ausnehmung 8, 9 und einen Kurzklemmenhalter 10, 11 aufweist. Sofern die
Schneidkörper 4, 5* wie im Ausführungsbeispiel, als Platten
mit Schneiden an ihren Kanten ausgebildet sind, stützen sich die plattenförmigen Schneidkörper 4, 5 an einer Fläche ab,
die in einer Ebene liegt, die geringfügig gegenüber einer durch die Achse des Bohrkopfes gehenden Ebene versetzt ist,
so daß die Verlängerung der Schneiden durch die Bohrkopfachse geht. Der SpanähTäuf kann durch die Lage (Schräglage
zur Bohrkopfachse) die Schneiden beeinflussen.
Der Bohrkopf trägt auf seinem Außenumfang versetzt angeordnete, vorspringende Stützelemente 12, 13 s aus vorwiegend
Hartmetall, die die aus dem Bohrvorgang resultierenden Schnittkräfte abstützen.
Bei langen Bohrrohren bzw. großen Bohrtiefen ist es erforderlich, ein drittes Stützelement^ aus verschleißfähigem
Material einzusetzen, da sonst das ganze Gewicht des Bohrrohres beim Drehen des Bohrkopfes die Außenschneide gegen
die Bohrungswand drückt. Sobald der Bohrkopf wieder Schnitt aufgenommen hat, ist das dritte Stützelement entlastet.
Es besteht aus schnellverschleißendem Material, z.B. Grau-,
guß, damit der Bohrkopf nicht zum Festklemmen in der Bohrung neigt, wenn Verschleiß an der Außenschneide auftritt, was
bei drei Hartmetallstützelementen der Fall wäre.
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Gemäß der Erfindung bestehen die Schneidkörper aus sogenannten Norm-Wendeplatten, vorwiegend aus Hartmetall, das
sind Platten, die an ihren Kanten gerade bzw. stetig gekrümmte Schneiden tragen. Im Ausführungsbeispiel haben
die Platten die Form eines gleichseitigen Dreiecks (Pig. 1 bis 4), eines Rhombus (Fig. 5) oder eines Quadrates
(Fig. 6). Wie am besten aus den Figu. 3 bis 6 zu ersehen ist, besteht jedes Schneidsystem aus mindestens zwei in
der Projektion der Schneidrichtung hintereinander angeordneten Schneidkörpern, deren in Betriebsstellung sich
befindende Schneiden sich derart kreuzen, daß von jeder Schneide 14 bzw. 15 eine Ecke 17 bzw. 16 in der
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Projektion der Schneidrichtung zwischen den Ecken 16, IC
.bzw. 17, 19 der anderen Schneide I5 bzw. 14 und in Bohrrichtung
vor dieser Schneide I5 bzw. 14 liegt. Bei dieser
Anordnung der Schneidkörper bzw. Schneiden erreicht man mittels zweier gerader Schneiden eine Aufteilung der Schnittbreite
in vier Streifen, wie -in Fig. 7 besonders hervorgehoben
ist. Von der Schneide 14 werden danach die Streiferr-I
und III und von der Schneide I5 die Streifen II und IV geschnitten.
Der Streifen II liegt also in der Projektion in Bohrrichtung im mittleren Bereich der von der Schneide 14
erzeugten Schnittfläche I, III und in Bohrrichtung tiefer
als die letztgenannte Schnittfläche I, III. Der Streifen IV,
der zusammen mit dem Streifen II von der Schneide I5 erzeugt
wird, liegt außerhalb der von der Schneide 14 erzeugten Schnittfläche I, III und in Bohrrichtung weniger tief
als der tiefste Bereich III der letztgenannten Schnittfläche I, III.
Sofern der Außendurchrnesser der Bohrung nicht allzu groß ist, kann mit einem Schneidsystem auch eine Vollbohrung
hergestellt werden, wie Fig. 8 zeigt. Kann aber die Breite von einem einzigen Schneidsystem nicht mehr abgedeckt
werden, was bei Vollbohrungen häufig der'Fall sein dürfte, dann kann man zwei Schneidsysteme nebeneinander anordnen,
wie Fig. 4 zeigt. Die Schneiden brauchen nicht auf einem Radius angeordnet sein, sondern können auch winklig versetzt
zueinander sein.
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Claims (5)
1. Verfahren zum Kern- oder Vollbohren, insbesondere von tiefen Bärlöchern mit mehreren kreisförmig hintereinander
geführten Schnitten, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem einen Schnitt eine Schnittfläche erzeugt wird, die in der
Projektion in Bohrrichtung im mittleren Bereich der von dem anderen Schnitt erzeugten Schnittfläche und in Bohrrichtung
tiefer als der am wenigsten tiefe Bereich der letztgenannten Schnittfläche liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit
dem einen Schnitt eine Schnittfläche erzeugt wird, die in der Projektion in Bohrrichtung außerhalb der von dem anderen
Schnitt erzeugten Schnittfläche und in Bohrrichtung weniger tief als der tiefste Bereich der letztgenannten Schnittfläche
liegt.
3. Bohrkopf zum Kern- oder Vollbohren mit mehreren an seiner Stirnseite angeordneten, ein Schneidsystem bildenden Schneidkörpern,
deren Schneiden radial versetzt sind und in der Projektion der Schneidrichtung sich kreuzen, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Ecke (16; 17) einer Schneide (15; 1^) in der Projektion der Schneidrichtung zwischen
den Ecken (17,19; 16,18) der anderen Schneide (15; 14) und in Bohrrichtung vor dieser Schneide (15; 14) liegt.
4. Bohrkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß von
jeder Schneide (14; 15) eine Ecke (17; 16) in der Projektion der Schneidrichtung zwischen den Ecken (16,18; 17S19) der
anderen Schneide (15; 14) und in Bohrrichtung vor dieser Schneide (15; 14) liegt.
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5« Bohrkopf nach Anspruch 5 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
"daß sämtliche Schneiden (14, 15) gerade oder stetig gekrümmt sind.
6. Bohrkopf nach einem der Ansprüche ~$ bis 5>
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schneidsysteme radial versetzt sind.
7. Bohrkopf nach einem der Ansprüche J5 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Schneidkörper(4j 5) mehrere Schneiden (l4; 15) hat und jeder Schneidkörper (4; 5) derart verstellbar
im Bohrkopf gehalten ist, daß jede" Schneide (4j 5) in
Betriebsstellung gebracht werden kann.
5. Bohrkopf nach einem der Ansprüche j5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Schneidkörper (4; 5) als Wendeplatte
ausgebildet'ist, für die im Bohrkopf eine Aufnahme (6; 5) vorgesehen ist, in der der Schneidkörper (4; 5) festklemmbar
ist.
■509832/10031
Leerseite
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KRUPP STAHL AG, 4630 BOCHUM, DE |
|
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: FRIED. KRUPP GMBH, 4300 ESSEN, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |