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Verfahren zum Füllen und Verschließen von Schlauchpackungen, sowie
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Füllen und Verschließen
von Schlauchpackungen, Es ist bekannt, beim Füllen und Verschließen von Schlauchpackungen,
insbesondere von Netzen, das Füllgut durch ein Trägerrohr zu leiten, über dessen
äußere Mantelfläche der Schlauch zugeführt wird. Hierbei wird von dem Trägerrohr
die jeweils für eine Packung benötigte Schlauchmenge abgezogen, das freie Ende des
Schlauches mit einem Metallklipp verschlossen, der Schlauch befüllt und hinter der
eingebrachten Füllung durch zwei Metallklipps verschlossen. Die Abtrennung der gefüllten
Packung erfolgt, indem der Schlauch zwischen den beiden Metallklipps durchgetrennt
wird. Bei vielen bekannten 1Verfahren erfolgt das Abziehen der benötigten Schlauchmenge
vom Trägerrohr und das Einführen des hinteren Endes einer Pakikung in die Verschließ-
und Abtrennvorrichtung manuell. Dies hat den Nachteil, daß zusätzliche Arbeitskräfte
benötigt werden und eine bestimmte Packgeschwindigkeit nicht überschritten werden
kann.
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Es sind auch Vorrichtungen zum Füllen und Verschließen von ISchlauchpackungen
bekannt, die vollautomatisch arbeiten. Bei idiesen bekannten Vorrichtungen wird
das Füllgut ebenfalls durch ein Trägerrohr zugeführt. Die pro Packung benötigte
SchlauchmengM
wird dann beispielsweise durch Vorschub eines konzentrisch
im Trägerrohr beweglichen Rohres, das auf das verschlossene Ende des Schlauches
drückt, abgezogen. Es sind auch Vorrichtungen bekanntgeworden, bei denen die benötigte
Schlauchmenge durch bewegliche Ringe mit Klemmvorrichtung abgezogen wird.
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Die Hauptnachteile dieser bekannten Vorrichtungen bestehen in der,
gegenüber manuell bedienten Vorrichtungen, beträchtlich größeren Länge der Trägerrohre
und in der Kompliziertheit ihres Aufbaues. Die Verlängerung der Trägerrohre bringt
folgende Nachteile mit sich: 1. Die größere Einfüllhöhe von über 150 cm erfordert
ein Höherstellen der normalen Beschickungsmaschinen.
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2. Der größere Durchlaufweg des Füllgutes mit ca. 2 m bei einer Fallhöhe
von etwa 1,50 m führt insbesondere bei empfindlichen, Gütern häufig zur Beschädigung
des Füllgutes.
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3. Die größere Weglänge von ca. 2 m von der Portioniermaschine bis
zum Einlauf in die Packung bringt einen zusätzlichen Zeitverlust durch die erforderlich
verzögerte Weitergabe des Fertigsignais.
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Die größere Kompliziertheit der bekannten Vorrichtungen äußert sich
vor allem in einer Vielzahl von notwendigen Steuerorganen, die eine erhöhte Störanfälligkeit
mit sich bringen und hohe Ansprüche an das Bedienungspersonal stellen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin, ein Verfahren
zum Füllen und Verschließen von Schlauchpackungen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens zu schaffen, bei dem die oben erwähnten Nachteile vermieden werden.
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Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß dies am besten
dadurch erreicht wird, daß die bei halbautomatischer Arbeitsweise angewandten bewährten
Handgriffe der Bedienungsperson auf die automatische Arbeitsweise übertragen werden.
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Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß der Schlauch jeweils
hinter
der gefüllten Packung von einer Greifvorrichtung erfaßt wird, die so bewegt wird,
daß die für die Folgepackung benötigte Schlauchmenge abgezogen und gleichzeitig
die gefüllte Packung in die Verschlußposition der Klippmaschine geführt wird, wo
sie verschlossen und abgetrennt wird, worauf die Greifvorrichtung in die Anfangsstellung
zurückkehrt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Weg des Füllgutes vom
Mashinenauslauf bis zur Packung auf die Länge des eigentlichen Trägerrohres beschränkt,
das nicht länger ausgebildet zu sein braucht, als bei den bekannten Vorrichtungen
mit manueller Bedienung.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit einem geneigt angeordneten Trägerrohr ist gemäß der weiteren Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß die Greifvorrichtung an einem Schwenkarm angeordnet ist, dessen
Drehachse oberhalb des unteren Endes des Trägerrohres liegt, und der in einer vertikalen
Ebene zwischen einer Anfangs- und einer Endstellung schwenkbar ist, wobei die Greifvorrichtung
in der Anfangsstellung vor dem unteren Ende des Trägerrohres und in der Endstellung
oberhalb der Klippmaschine angeordnet ist.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungs gemäßen
Vorrichtung weist die Greifvorrichtung zwei Paare am unteren Ende des Schwenkarmes
in Zugrichtung des Schlauches in einem gegebenen Abstand voneinander angeordneter,
zusammenklappbarer Greiferfinger auf, wobei durch den Zwischenraum zwischen den
beiden Paaren ein am Schwenkarm geführter Schieber hindurchbewegbar ist. Die Steuerung
dieser Vorrichtung erfolgt vorteilhaft so, daß der Schlauch in der Anfangsstellung
des Schwenkarmes von den Greiferfinger-Paaren erfaßt und zusammengedrückt wird und
in der Endstellung des Schwenkarmes das zwischen den beiden Paaren befindliche Schlauchstück
von dem Schieber nach unten in die Klippmaschine geschoben wird, wobei durch die
Bewegung des Schiebers der Verschlußvorgang ausgelöst wird. Nach dem Verschließen
und Abtrennen der gefüllten
Packung wird der Schwenkarm mit geöffneten
Greiferfingern in die Anfangsstellung zurückgeführt.
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Es hat sich weiterhin als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn im
Anschluß an das untere Ende des Trägerrohres eine im Längsschnitt kreisbogenförmig
gekrümmte Gleitfläche angeordnet ist, wobei der Kreismittelpunkt auf der Drehachse
des Schwenkarmes liegt. Die gefüllte Packung gleitet dann während der Bewegung des
Schwenkarmes auf der Gleitfläche auf einer Bahnkurve ab, die genau der von der Greifvorrichtung
beschriebenen Bahnkurve entspricht.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die kreisbogenförmig gekrümmte
Gleitfläche in der Schwenkebene des Schwenkarmes einen durchlaufenden Schlitz aufweist.
Bei dieser Ausführungsform kann die Klippmaschine zum Verschließen der Packung unterhalb
der Gleitfläche angeordnet sein, und beim Hineindrücken des entsprechenden Schlauchabschnittes
in die Klippmaschine kann ein Teil des restlichen ungefüllten Schlauches dieser
Bewegung folgen, indem er durch den Schlitz hindurchgezogen wird.
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Die Anordnung der Klippmaschine unterhalb der Gleitbahn hat den Vorteil.
daß - der Raum unmittelbar hinter der Klippmaschine -nalD T.-- beispielsweise unter/der
Gleitbahn zur Anordnung zusätzlicher vorrlcnlunqen, / zum Zuführen und/oder Bedrucken
von Etiketten, genutzt werden kann.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist zwei Trägerrohre auf, die Ewechselweise in die Schwenkebene des
Schwenkarmes schieb- oder schwenkbar sind. Diese Vorrichtung arbeitet also nach
Art eines Wechselmagazins und bringt eine weitere erhebliche Zeiterspar Inis mit
sich, da sich die Unterbrechung des Verfahrens beim Aufziehen eines neuen Schlauches
auf das Einschieben oder Einschwenken des vorbereiteten zweiten Trägerrohres beschränkt.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Einlaufzeit für die
Füllung gegenüber den bekannten vollautomatischen
Vorrichtungen
um 70 bis 80 % reduziert werden. Da bei dem erfindungsgemägßen Verfahren das gesamte
Füllprogramm mit nur drei aufeinanderfolgenden Bewegungen durchgeführt werden kann,
ergibt sich für die Vorrichtungen eine große Einfachheit in Aufbau und Wartung,
sowie eine hohe Betriebssicherheit.
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Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung näher erläutert.
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In den Figuren 1, -3 und 4 ist die Vorrichtung in Seitenansicht stark
schematisiert in drei verschiedenen Phasen des Arbeitsablaufes dargestellt.
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Figur 2 ist eine Teilansicht der Vorrichtung in der Stellung gemäß
Figur 1 von vorne.
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Figur 1 zeigt das untere Ende eines Trägerrohres 1, das in Zwillingsausführung
verschiebbar oder schwenkbar ausgebildet sein kann und die Zufuhr für das Füllgut
darstellt. Über das Trägerrohr 1 ist das schlauchförmige Netz 2 gezogen, aus dem
die Packungen 3 gebildet werden. Am unteren Ende des Trägerrohres 1 befindet sich
eine nicht dargestellte bekannte Verschlußvorrichtung für das Füllgut, sowie eine
ebenfalls nicht dargestellte, beispielsweise als spreizbarer Ring ausgebildete Bremse
für das abzuziehende Netz. Anschließend an das untere Ende des Trägerrohres 1 ist
eine Gleitfläche 4 angeordnet, die im Längsschnitt kreisbogenförmig ausgebildet
ist. Am unteren Ende der Gleitfläche 4 ist der Klippkopf 8 angeordnet. Oberhalb
der Gleitfläche 4 ist ein Schwenkarm 6 angeordnet, auf dessen Drehachse 5 der Mittelpunkt
des Kreisbogens 4 liegt. Am unteren Ende des Schwenkarmes 6 sind, wie insbesondere
aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, zwei Paare von zusammenklappbaren Greiferfingern
7 angeordnet. Die Betätigung dieser Greiferfinger 7 kann in nicht eigens dargestellter,
bekannter Weise über eine pneumatische Steuerung, ebenso gut aber über eine Motor-
ader-Kurvensteuerung erfolgen. Weiterhin ist.am Schwenkarm 6 ein
Schieber
9 zugeführt, der in Längsrichtung des Schwenkarmes durch den Zwischenraum zwischen
den beiden Greiferfinger-Paaren 7 hindurch bewegbar ist. Die Bewegungen des Schwenkarmes
6 und des Schiebers 9 werden durch nicht eigens dargestellte Vorrichtungen bekannter
Bauart gesteuert.
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Die Funktionsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Das Füllgut wird
durch das Träqerrohr 1 zugeführt, fällt in das an seinem Ende verschlossene Netz
2 und zieht durch sein Gewicht von dem leicht gebremsten Netz 2 die fiir die Packung
3 benötigte Menge ab. Die Packung 3 gleitet dabei bereits auf der Gleitfläche 4
abwärts. Figur 1 zeigt die Packung 3 im gefüllten Zustand und den Schwenkarm 6 in
seiner Anfangsstellung, in der sich die Greiferfinger 7 zwischen der Packung 3 und
dem Ende des Trägerrohres 1 befinden. Die Greiferfinger 7 klappen nun in der in
Figur 2 durch Pfeile angedeuteten Weise zusammen, wodurch das Netz 2 hinter der
Packung 3 flach zusammengedrückt, aber nicht fest erfaßt wird. Nun wird der Schwenkarm
6 aus der Stellung nach Figur 1 in die Stellung nach Figur 3 abwärts geschwenkt.
Bei dieser Bewegung drücken die Greiferfinger 7 gegen die Packung 3, straffen diese
und führen sie über den Klippkopf 8 hinweg. In Figur 3 ist der Schwenkarm 6 in seiner
Endstellung dargestellt. In dieser Stellung stehen die Greiferfinger 7 genau über
dem Einführschlitz des Klippkopfes 8. Nun bewegt sich der Schieber 9 nach unten,
in die in Figur 4 dargestellte Stellung und schiebt den hinter der Packung 3 befindlichen
Netzteil aus dem Spalt der geschlossenen Greiferfinger 7 in den Klippkopf 8 hinein.
Ein Teil des Netzes 2 wird dabei durch den in der Gleitfläche 4 angeordneten Längs
schlitz hindurchgezogen. Das nunmehr in dem Klippkopf 8 zum Strang gepreßte, gespannte
Netzstück wird durch zwei Klipps verschlossen und zwischen den beiden Klipps durchgetrennt.
Der Verschluß-bzw. Durchtrennvorgang wird durch die Endstellung des Schiebers 9
(Figur 4) ausgelöst. Die abgetrennte Packung 3 kann abgeführt werden und das freie
wieder verschlossene Netzende steht zur erneuten Befüllung zur Verfügung. Die neu
entstehende Packung
zieht dabei das verschlossene Netzende aus der
Lage im Klippkopf 8 unterhalb der Gleitfläche 4 durch den in der Gleitflache 4 angeordneten
Schlitz wieder heraus. Der Schwenkarm 6 wird in die Anfangsstellung nach Figur 1
zurückqeführt, wobei die Greiferfinger 7 geöffnet sind, so daß sie die neu entstandene
Packung 3 nicht berühren.
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Patentansprüche