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Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Bohrtisfe bei Sackbohrungen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung der Bohrtiefe bei Saeckbohrungen
unter Verwendung uen Metall-, Stein- oder Halzbohrern und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
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Es sind Verfahren und Vorrichtungen zur Bestimmung der Bohrtiefe bei
Seckbohrungen eis allgemein zum Stand der Technik gehdrsnd bekannt. Die Verfahren
haben alle das Endziel, daß die Sackbohrungen maBgerecht gebohrt werden0 Die Sorrichtungen
als solche sind bekennterweise zweiteilig ausgebildet, wdbei das eine Teil an der
senkrechten oder waagerechten Spin del, und das andere Teil an der BohrmaschinE
selbst seine An
ordnung findet. Das mit der Bohrspindel verbundene
Teil findet seinen Anschlag an dem Teil, welches am Ständer der Bohrmaschine montiert
ist. Somit findet der Bohrvorschub seine Begrenzung und die Maßhaltigkeit der Bohrtiefe
ist gegeben. Damit unterschiedliche Sackbohrungen gefertigt werden können, ist das
mit#der Bohrspindel verbundene Teil auf der Spindel verstellbar angeordnet und mit
einer Anzeigenskala gekoppelt, welche das jeweils gültige Tiefenma# für die Bohrung
anzeigt.
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Nachteilig bei dem Bekannten ist, daß sich die Vorrichtungen als solche
nur bei Säulenbohrmaachin#verwenden lassen. Ein Einsatz bei Handbohrmaachinen ist
nicht gegeben, da bei dissen Handbohrmaschinen die Maschine in ihrer Gesamtheit
bewegt wird. Aber gerade bei den Hsndbohrmaschinen ist eine Bestimmung der Bohrtiefe
bei Sackbohrungen wünschenswert, da dieselben vorwiegend in privaten Kreisen Verwendung
finden. Es ist schon oft vorgekommen, daß beim Bohren von Sacklöchern, die der Aufnahme
von Dübeln od. dgl. dienen sollen? in Sänden die in diesen Wänden verlaufenden Leitungen
beschädigt wurden, was unangenehme Folgen mit sich bringt. Um nun derartige Pannen
zu vermeiden, ist man dazu übergeqangen, die gewünschte Bohrtiefe auf dem Bohrer
zu markieren. Diese
Markierung erfolgt mit Hilfe eines Kreidestflckes,
Filzstiftes od. dgl.. In der Praxis stellte sich dann heraus, daß solche Markierungen
eine genaue Maßhaltigkeit nicht gewährleisten. Eine andere Art von Markierung für
die Bohrtisfe läßt sich durch einen Gummiring erzielen, sofern der Innendurchmesser
dieses Ring es dem Außendurchmesser des Bohrers entspricht. Dieses ist meistens
nicht der Fall. Zum anderen verschiebt sich ein solcher Ring relativ leicht auf
dem Bohrer und sein Sitz muß laufend überwacht werden, um-die Maßhaltigkeit der
Bohrlochtiefe zu gewährleisten.
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Da nun die Markierungen zur Bohrlochtiefenbsstimmung, wie aufgezeigt,
umständlich und zudem ungenügend sind, wird in den meisten Fällen auf dieselben
verzichtet. Als Folge davon stellen sich dann oftmals ungenaue Bohrtiefen ein.
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Bei dünnen Zwischenwänden in Schrankmöheln wird dieselbe bei der Erstellung
eines Sackloches häufig gänzlich durchbohrt, da das Gefühl für die Bohrtiefe der
die Handbohrmaschine handhabenden Person meistens fehlt.
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In Kenntnis der Notwendigkeit einer Bohrtiefenbestimmung bei Handbohrmaschinen
hat der Erfinder sich die Aufgabe
gestellt, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Bestimmung der Bohrtiefe bei der Fertigung von Sackbohrungen mittels
Handbohrmaschinen zu offenbaren, wobei die Vorrichtung allen Anforderungs grscht
wird, die an einer solchen gestellt werden.
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Das Verfahren unter Bezugnahme auf die Aufgábenstellung zeichnet sich
dadurch aus, daß auf den Bohrer eine separate, mit Anschlagkragen versehene Spannhülse
mit mantelseitig angeordnetem separatem Klemmring in vorbestimmbarer Höhe aufgesteckt
wird, derart, daß bei Rotation des Bohrers die Spannhülse durch den der Bohrrichtung
entgegengesetzt wirkenden Klemmring auf dem Bohrer festgesetzt wird.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung und zur Durchführung des Verfahrens
kennzeichnet sich dadurch aus, daß die Spannhülse aus einer geschlitzten Buchse
mit einem einseitig angeordneten Anschlagkragen besteht, wobei die Buchse vom Kragen
zum anderen Ende verlaufend einen leicht konisch ansteigenden Durchmesser besitzt,
und daß auf der Buchse ein separater Klemmring mit einer mantelseitigen Rändelung
angeordnet ist, wobei die Buchse mantelseitig Mittel zur Verdrehung des Klemmringes
auf
der Buchse während der Rotation des Bohrers aufweist.
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Die Buchse als Bestandteil der Spannhülse besitzt auf ihrem dem Anschlagkragen
entgegengesetzt liegenden Ende am Umfang verteilt drei oder vier axial und spitzwinklig
verlaufende Schlitze über eine bestimmte Länge.
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Damit der Klemmring auf der Buchse festlaufen karn, sind die Segmente
der Buchse zwischen den einzelnen Schlitzen quer zur Achsrichtung, entgegengesetzt
der Bohrumlaufrichtung, leicht ansteigend ausgebildet.
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Es besteht auch die Möglichkeit, daß die Segmente dem Durchmesser
der Buchse entsprechend ausgebildet sind und für den Auflauf des Klemmringes ein
Gewindegang auf der Buchse vorgesehen wird.
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Der Anschlagkragen der Spannhülse kann scheiben- oder topfartig ausgebildet
sein. Bei topfartiger Ausbildung weist der Anschlagkragen auf seiner Mantelfläche
axial oder schräg verlaufende Schlitze auf, in deren Vsrlängerung nach unten weisende
in Umlaufrichtung der Spannhülse schräg gestellte Leitbleche angeordnet sind. Die
Schlitze im Anschlagkragen und die Leitbleche dienen zur Abführung des Bohratsubes.
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Letztlich soll noch erwähnt werden, daß die Spannhülse, bestehend
aus Buchse und Anschlagkragen, und der separate Klemmring aus Metall, Leichtmetall
oder Kunststoff hergestellt sind.
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Die nachstehende Beschreibung dient der Erläuterung des erfindungsgemäßen
Gegenstandes, von dem zwei Ausführungebeispiele in der Zeichnung dargestellt sind.
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Es zeigt: Fig. 1 einen Bohrer mit aufgesteckter Spannhülse mit Klemmring;
Fig. 2 eine Spannnülse in anderer Ausführung; Fig. 3 die Spannhülse aus Fig. 1 in
der Vergrößerung und im entspannten Zustand; Fig. 4 eine Vorderansicht gemäß Fig.
3 und Fig. 5 die Spannhülse aus den Figuren 3 und 4 in der Rückansicht mit Klemmring
und angedeutetem Spiralbohrer.
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In der Figur 1 befindet sich die Spannhülse 1 auf einem im Bohrfutter
9 eingespannten Spiral-Bohrer 8. Die Spannhülse 1 besteht dabei aus der Buchse 2
und dem einseitig an derselben 2 angeflanschten Anschlagkragen 3. Auf der Buchse
ist der separate Klemmring 4 aufgesteckt. In der Buchse 2 selbst sind am freien
Ende Schlitze 5 eingebracht.
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Die Schlitze 5 verlaufen axial und in Richtung des Anschlagkragens
3 spitzwinklig. Des weiteren ist der Außendurchmesser der Buchse 2 in Richtung Anschlagkragen
3 sich geringfügig verjügend ausgebildet. Die zwischen den Schlitzen 5 sich befindlichen
Segmente 2' der Buchse 2 sind quer zur Achsrichtung ansteigend ausgebildet, wobei
die Steigung entgegengesetzt der Bohrrichtung verläuft. Auf den Sinn des Vorbenannten
wird später noch eingehend eingegangen.
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Der Anschlagkragen 3 kann topfförmig, wie in Figur 1 dargestellt,
ausgebildet sein oder eine Scheibenform aufweisen, s. hierzu Figur 2. Im Falle der
topfartigen Ausbildung desselben 3 sind gegebenenfalls mantelseitig Schlitze 6 eingebracht.
In Verlängerung dieser Schlitze 6 befinden sich nach unten und in Umlaufrichtung
schräg gestellt-Leit-oder Prallbleche 7.
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Die Spannhülse 1, gebildet aus den Teilen 2 und 3, und der Klemmring
4 bestehen aus Metall, Leichtmetall oder duroplasts
schem Kunststoff.
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Die Anwendung des erfindungsgemäßen Gegenstandes ist wie folgt: Die
Spannhülse 1 mit Klemmring 4 wird der gewünschten Bohrtiefe entsprechend auf den
Bohrer 8 aufgesteckt.
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Die Bohrtiefe entspricht dem Abstand von der Schneide 8' des Bohrers
8 bis zum Anschlagkragen 3. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 beträgt die eingestellte
Bohrtiefe 25 mm. Ist nun die Bohrtiefe festgelegt, wird der Klemmring 4 in Richtung
Bohrfutter 9 geschoben. Da nun die Buchse 2 eine geringe Konizität besitzt, stellt
sich eine Verklemmung der Spannhülse 1 auf dem Bohrer 8 ein. Wird nun die Handbohrmaschine
eingeschiltet, so zieht sich der Klemmring 4 entgegengesetzt der Bohrrchtung auf
der Buchse 2 fest und die Spannhülse 1 erfährt eine einwandfreie Fixierung auf dem
Bohrer 8. Für dieses sogenannte Festlaufen des Klemmringes 4 auf der Buchse 2 sind
die Segmente 1' zwischen den Schlitzen 5 quer zur Achsrichtung leicht ansteigend
ausgebildet. Die Steigung verläuft entgegengesetzt der Umlaufrichtung des Bohrers
8.
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Bei den Segementen 1' zwischen den Schlitzen 5 kann man davon sprechen,
daß dieselben 1' ein sog. Tragflügelprofil aufzeigen.
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Anstelle der steigend ausgebildeten Segmente 1' kann die Büchse 1
auch mit einem Gewindegang versehen werden. Der Gewindegang bringt den gleichen
Effekt mit sich, wie der Klemmring 4.
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In der letzten Phase des Bohrganges wird, bei topfartiger Ausbildung
des Anschlagkragens 3, der Bohrstaub und das zerspannte Material über die Schlitze
6 abgaführt. Bei dieser Abführung stellen die Leit- oder Prallbleche 7 ein wertvoller
Hilfsmittel dar. Bei leichtem Anschlag des Kragens 3 an den aufgebohrten Gegenstand
ist die vorbestimmte Bohrtiefe erreicht und der Bohrvorgang ist beendet.
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Es versteht sich von selbst, daß der rmtierende Anschlag kragen 3
nicht an polierte Flächen, Tapeten od. dgl. voll herangeführt wird. Hier wird der
Bohrvorgang kurz vorrder Berührung beendet. Falls erforderlich wird das Einstellmaß
fUr die Bohrtiefe in diesen Fällen etwas größer gehalten.
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Nach Beendigung des Bohrvmrganges wird der Klemmring 4 von Hand in
Richtung Anschlagkragen 3 bewegt, wodurch die Klemmwirkung auf die Spannhülse 1
aufgehoben wird. Zur besseren Handhabung ist der Klemmring 4 mantelseitig mit einer
Rändelung 4' od. dgl. versehen. Die entspannte Hülse 1 kann nunmehr vom Bohrer 8
abgenommen werden oder für eine andere Bohrtiefe fixiert werden.
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Der Gegenstand der Erfindung kann in verschiedener Weise abgeändert
und variiert werden, ohne dadurch den Rahmen zu überschreiten.