DE2401721C3 - Müllverdichter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen mittels Hydraulikzylinder angetriebenen Müllverdichter mit einer in einem Sammelbehälter angeordneten und um eine am Behälterboden befindliche Achse schwenkbaren Preßplatte.

Bei einem bekannten Müllverdichter (GB-PS 4 41 599) der vorstehend genannten Art wirken die Hydraulikzylinder im wesentlichen quer zur Preßplatte und verdichten infolgedessen den Müll mit im wesentlichen gleichbleibender Geschwindigkeit, was die Leistung begrenzt. Nachteilig ist ferner der durch die Anordnung der Hydraulikzylinder (quer zur Preßplatte) bedingte, verhältnismäßig große Raumbedarf für den Antrieb.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Müllverdichter der eingangs genannten Art den Antrieb der Preßplatte bei besonders raumsparender Bauweise so auszugestalten, daß die Preßplatte während des Preßvorganges mit zunehmender Geschwindigkeit auf den eingefüllten Müll drückt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der in Richtung der Schwenkachse wirkende Zylinder an einem endseitig in Führungsschienen der Preßplattenrückseite gleitenden Arm angelenkt ist, welcher über zwei in verschiedenem Abstand zur Preßplatte liegende Gelenke mit sich kreuzenden und am Behälter befestigten Lenkern so verbunden ist, daß die Gelenkpunkte an den Eckpunkten eines etwa trapezförmigen Vierecks liegen.

Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Antriebsaggregates wird nicht nur ein schnelleres Pressen des Mülles und damit eine wesentliche Leistungssteigerung des Müllverdichters erreicht, sondern auch eine kompaktere Bauweise der Antriebseinheit mit geschlitzter Unterbringung im Innern des Sammelbehälters.

Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt

F i g. l eine Seitenansicht einer Verdichtungseinrichlung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, wobei die Einrichtung im Längssinne gekürzt ist und

F i g 2 eine Rückansicht der Verdichtungseinrichtung in Fig. 1. wobei gewisse Teile der Deutlichkeit halber weggebrochen sind
Die in der Zeichnung dargestellte Verdichtungsein-

richtung kann auch in bekannter Weise auf einem Fahrzeug mit Ladefläche od. dgl. angeordnet sein.

Der in der Zeichnung allgemein mit 1 bezeichnete Müllverdichter umfaßt einen im wesentlichen rechtekkigen Sammelbehälter 2 aus Stahlblech od. dgl. Der Be-

hälter 2 hat an dem einen Ende einerseits eine Einrichtung 3 zum Verdichten des Mülls im Behälter, und andererseits ein Antriebsaggregat 4 zur Betätigung der

• Verdichtungseinrichtung. An dem anderen Ende hat der Sammelbehälter 2 einen Deckel 5 zum Entleeren

des Behälters. Oben im Bereich der Verdichtungseinrichtung 3 hat der Behälter 2 eine öffnung 6 zum Einbringen von Müll in den Behälter.

Die Verdichtuagseinrichtung 3 besteht aus einer bei 7 am Behälterboden 2 schwenkbar gelagerten Preß-

platte 8. die aus einer durch volle Linien gezeigten Lage I zum Einbringen des Mülls in den Behälter 2 durch die öffnung 6 in eine durch gestrichelte Linien dargestellte Lage II zum Verdichten des eingebrachten Mülls schwenkbar ist. Die Preßplatte 8 besteht zweck-

mäßigerweise aus einem kräftigen, eventuell verstärkten Stahlblech und trägt auf ihrer Rückseite zwei zueinander parallele Eisenprofile als Führungsschienen 9.

Das Antriebsaggregat 4 umfaßt einen Hydraulik-Z}-linder 10 des üblichen Typs, welcher über nicht gezeig-

te Leitungen an eine Speisepumpe 11 mit einem Behälter 12 für Hydraulik-Öl angeschlossen ist. Die Pumpe 11 und damit der Zylinder 10 werden von Hand oder automatisch mittels nicht dargestellter Ventile eines bekannten Typs gesteuert. Der Zylinder 10 ist an seinem

der Kolbenstange 13 entgegengesetzten Ende an den Behälter 2 angelenkt, während die Kolbenstange 13 an ein in einem Lenker 14 befestigtes Ohr 15 angelenkt ist. Der Lenker 14 ist Teil einer Übersetzung, die außer dem Lenker 14 zwei auf beiden Seiten desselben an-

geordnete, parallele Lenker 16 aufweist, welche den Lenker 14 kreuzen. Die Lenker 14 und 16 sind an dem einen Ende in zwei im Abstand übereinander gelegenen Punkten 17 bzw. 18 an den Behälter 2 angelenkt und an ihrem anderen Ende in zwei mit verschiedenem Abstand von der Preßplatte 8 gelegenen Punkten 20 bzw. 21 an das eine Ende eines Schwenkarmes 19 angelenkt. Wie oben erwähnt, kreuzen sich die Lenker 14 und 16 so, daß die Gelenkpunkte 17 und 20 des Lenkers 14 unterhalb bzw. oberhalb der Lenker 16 gelegen sind.

Der Arm 19 trägt an seinem den Gelenkpunkten 20, 21 entgegengesetzten Ende zwei Rollen 22. die auf dem Arm 19 drehbar gelagert sind und in den Führungsschienen 9 in Abhängigkeit von der Schwenkrichtung des Armes 19 abrollen.

Die oben beschriebene Verdichtungseinrichtung arbeitet in folgender Weise. In der in F i g. 1 durch volle Linien gezeigten Ausgangslage 1 der Preßplatte 8, des Armes 19, der Lenker 14,16 und des Zylinders 10 kann Müll durch die öffnung 6 in den Sammelbehälter 2 eingebracht werden. Zum Verdichten wird die Kolbenstange 13 aus dem Zylinder 10 herausgeschoben. Hierdurch wird der Lenker 14 über das an die Kolbenstange 13 angelenkte und am Lenker 14 befestigte Ohr 15 im Uhrzeigersinne um den Gelenkpunkt 17 geschwenkt.

Indem der Lenker 14 an den Arm 19 angelenkt ist und die Lenker 16 an den Behälter 2 bzw. den Arm 19 angelenkl sind und den Lenker 14 in der oben beschriebenen Weise kreuzen, ist der Arm 19 gezwungen, eben-

Ul

falls im Uhrzeigersinne in die durch gestrichelte Linien in F i g. 1 gezeigte Lage zu schwenken. Durch die Art der Anordnung der Gelenkpunkte 17,18 und die Lageveränderung der Gelenkpunkte 20, 21 durch die Lenker 14, 16 wird erreicht, daß der Arm 19 bei einer gegebenen Vorschubstrecke der Kolbenstange 13 aus dem Zylinder 10 schneller schwenkt als wenn er direkt an die Kolbenstange angeschlossen wäre, d.h. er schwenkt mit einem größeren Übersetzungsverhältnis. Beim Schwenken des Armes 19 wird die PreßDlatte 8 unter der Einwirkung der gegen die Platte abrollenden Rollen 22 im Uhrzeigersinn um den Gelenkpunkt 7 geschwenkt. Bei der Schwenkung der Platte 8 wird der im Behälter 2 vorhandene Müll verdichtet, bis die Platte ihre Endlage Il erreicht. Um die Einbringung von neuem Müll in den Behälter 2 zu gestatten, werden unter der Einwirkung des Zylinders 10 die Platte 8, der Arm 19, und die Lenker 14, 16 in entgegengesetzter Richtung, d. h. entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt, bis die Platte 8 die Ausgangslage I erreicht.

Die Erfindung läßt sich so abändern, daß zwei oder mehrere, zweckmäßigerweise parallelgeschaltete und nebeneinander angeordnete Betätigungsaggregate 4 vorgesehen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Mittels Hydraulikzylinder angetriebener Müllverdichter mit einer in einem Sammelbehälter angeordneten und um eine am Behälterboden befindliche Achse schwenkbaren Preßplatte, dadurch gekennzeichnet, daß der in Richtung der Schwenkachse (7) wirkende Zylinder (10) an einem endseitig in Führungsschienen (9) der Preßplattenrückseite (8) gleitenden Arm (19) angelenKt ist, welcher über 2wei in verschiedenem Abstand zur Preßplatte (8) liegende Gelenke (20, 21) mit sich kreuzenden und am Behälter (2) befestigten (17,18) Lenkern (14,16) so verbunden ist, daß die Gelenkpunkte (17, 18, 20, 21) an den Eckpunkten eines etwa trapezförmigen Vierecks liegen.

2. Müllverdichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (19) durch Rollen (22) in den Schienen (9) geführt ist.

3. Müllverdichter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (10) an einem Ohr des Lenkers (14) angreift.