DE2401444A1 - Verfahren zum isostatischen zusammenpressen von material in form von pulver, granulat oder dergleichen - Google Patents
Verfahren zum isostatischen zusammenpressen von material in form von pulver, granulat oder dergleichenInfo
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Description
Patentanwälte Dipl.-Ing. W. Beyer Dipl.-Wirtsch.-Ing. B. Jochem
6 Frankfurt am Main Staufenstraße 36
SKP Nova Aktiebolag
S—415 5o Göteborg/Schweden
Verfahren zum isostatischen Zusammenpressen von Material in Form von Pulver,
Granulat oder dergleichen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zusammenpressen von Material in Form von Pulver, Granulat oder dergleichen
in einer Hochdruckkammer.
Es ist auf verschiedenen technischen Gebieten bekannt, pulveriges Material zusammenzupressen, so daß ein lockerer
oder auch sehr fester, steifer Körper erhalten wird. Bei gewissen Anwendungen wird ein Bindemittel oder Wasser benutzt,
um die zusammengepressten Körner zusammenzuhalten, während auf anderen Gebieten, z.B. beim Zusammenpressen
bzw. Sintern von metallischen Körnern, ein Bindemittel nicht erforderlich ist, da das Material je nach Druck und Temperatur
auch ohne eine solches zu einem kompakten Körper zusammenbackt.
Durch das Zusammenpressen bzw. Sintern von Metallpulver, z.B. Stahlpulver, können Werkstücke mit ganz besonderen
metallurgischen Eigenschaften gewonnen werden. Dies ist allgemein bekannt, und es wurden auch schon verschiedene Verfahren
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zur Herstellung von Sinterteilen entwickelt. Es ist z.B. ' bekannt, Stahlpulver in einer unter der Markenbezeichnung
"ASEA Quintus" erhältlichen Presse SrteaäxfeqxaäxsranDC zusammenzupressen,
wobei der für das Verfahren erforderliche Druck durch einen außerhalb einer Hochdruckkammer, in der das
Zusammenpressen stattfindet, angeordneten Kompressor erzeugt wird. Hierbei kann Argon oder ein anderes träges Gas
benutzt werden. Bevor das Pulver in die Hochdruckkammer kommt, wird es in einem Behälter zunächst auf ungefähr
4oo° C vorgewärmt und dann innerhalb der Hochdruckkammer durch Erhitzung mittels Strahlung weiter aufgeheizt. Um
wirtschaftlich brauchbare Aufheizzeiten zu erhalten, muß
das Material zunächst im kalten Zustand zusammengepresst werden, damit die Wärmeleitung zwischen den einzelnen Körnern
im Behälter verbessert wird. Wegen der Verwendung eines Kompressors ist der Maximaldruck.während d&s Verdichtungsverfahrens
begrenzt. Das bekannte Verfahren braucht also eine lange Zeit, oft mehrere Stunden, zum Teil wegen der
langsamen Aufheizung des Werkstücks in der Hochdruckkammer und zum Teil auch deshalb, weil das gesamte Verfahren aus
einer Reihe vieler Einzelschritte besteht·
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Verdichtungsprozeß innerhalb der Hochdruckkammer auf Minuten abzukürzen.
Hierzu ist es erforderlich, sowohl eine hohe Temperatur als auch einen hohen Druck sehr schnell zu entwickeln, wobei
der Druck höher als bei bekannten Verfahren sein sollte, so daß auch die Verweilzeit des Werkstücks bei hoher Temperatur
abgekürzt werden kann.
Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das in einem evakuierten Behälter enthaltene Material in
einer geschlossenen Hochdruckkammer durch den Druck eines dort entwickelten Gases zusammengepresst wird.
In bevorzugter Ausführung der Erfindung wird das Material zunächst in einem verformbaren oder zerbrechlichen Behälter
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außerhalb der Hochdruckkammer erhitzt und dann nach der Gas-Evakuierung des Behälters dorthin gebracht, um durch
Zündung einer Explosivladung zusammengepresst zu werden.
Die Erhitzung des Materials im Behälter erfolgt vorzugsweise durch ein hindurchströmendes heißes Gas, wie z.B.
Wasserstoff, Helium oder dergleichen. Der Behälter, durch den das Gas geleitet wird, kann z.B. eine geeignete zylindrische
Gestalt mit einer Einlaß- und einer Auslaßöffnung haben, und mit Filz aus keramischem Material isoliert sein.
Nach der Erhitzung, bei der, falls Wasserstoff benutzt wird, auch eine Reduktion evt. vorhandener Oxyde stattfindet, wird
der Behälter in geeigneter Weise evakuiert, und es werden seine * Öffnungen, z.B. durch Wxderstandsschweißung, verschlossen.
Wenn Stahlpulver zusammengepresst werden soll, was vorzugsweise bei einem Druck von ungefähr Io Kilobar
geschieht, wird das Material in der beschriebenen Weise sehr schnell auf die für das Zusammenpressen geeignete Temperatur,
die in der Regel über looo°C liegt, aufgeheizt.
Die Hochdruckkammer, in welche der das Material aufnehmende
Behälter vor oder nach der Erhitzung eingesetzt wird, ist durch einen Deckel zu verschließen, in dem vorher eine Ladung
gaserzeugenden Materials, vorzugsweise Schieß-oder Sprengpulver, untergebracht wurde.Nach dem Verschließen der Hochdruckkammer
durch den Deckel wird das Sprengpulver gezündet, so daß sofort ein sehr hoher Druck erhalten wird, und das
Zusammenpressen beginnt. Es ist aus metallurgischen Gründen oft wünschenswert, daß das Werkstück eine bestimmte Zeit
dem hohen Druck ausgesetzt bleibt, der sich bei dem vorgeschlagenen Verfahren parallel zur folgenden Abkühlung verringert.
Auf die Art und Zusammensetzung der gaserzeugenden Materials
kommt es nicht entscheident an, ein geeignetes Material ist jedoch Schieß- oder Sprengpulver auf der Basis von Cellulose—
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nitrat.
Wenn der Behälter mit dem zu sinternden Pulver die Hochdruckkammer
nur teilweise ausfüllt, können auch Füllstoffe, wie z.B. Stahlringe oder wärmeisolieres Material, wie z.B. Sand,
mit eingelegt werden. Dadurch kann ein höherer Druck erzielt werden, als ohne diese Füllstoffe, und es wird weniger
Sprengpulver benötigt.
Die Erfindung wird nachstehend im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung ist eine Hochdruckkammer 1 mit einem Deckel
2 dargestellt. Im Deckel befindet sich ein Zündmechanismus
3 für eine Ladung Sprengpulver 4, die in einer Ausnehmung im Deckel aufgenommen ist. Ein mit zusammenzupressendem
Pulver 5 gefüllter Behälter wird in die Hochdruckkammer 1 eingesetzt. Der Behälter ist umgeben von wärmeisolierendem
Material 6. Statt eines verformbaren Behälters, der Teil des zusammengepressten Werkstücks wird, kann auch ein zerbrechlicher
Behälter, z.B. aus Glas, verwendet werden, der während des Preßvorgangs zerbrochen wird.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die sehr kurze Preßzeit bei hoher Temperatur nur ein verhältnismäßig
geringes Kornwachstum zur Folge hat. Dieses wird normalerweise durch hohe- Temperaturen verstärkt,
kann jedoch im vorliegenden Fall wegen der kurzen Zeit kleingehalten werden.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist die Möglichkeit der Anwendung sehr hoher Drücke, woraus ein besseres Verpressen
resultiert. Zum Vergleich sei angemerkt, daß bei der bekannten Druckerzeugung mittels Kompressor nur mit Schwierigkeiten
höhere Drücke als etwa 2 Kilobar erreicht werden. .
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Die Erfindung kann im Einzelfall sogar für das Zusammenpressen pulveriger Materialien im kalten Zustand Anwendung
finden.
P atentansprüche
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Claims (1)
- P a ten t an sor iicheVerfahren zum isostatischen Zusammenpressen von Material in Form von Pulver, Granulat oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß das in einem evakuierten Behälter enthaltene Material (5) in einer geschlossenen Hochdruckkammer (1, 2) durch den Druck eines dort entwickelten Gases zusammengepresst wird.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material (5) zunächst in einem verformbaren oder zerbrechlichen Behälter außerhalb der Hochdruckkammer (1, 2) erhitzt und dann nach Gasevakuierung des· Behälters dorthin gebracht wird·Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung des Materials (5) im Behälter durch ein · hindurchströmendes heißes Gas wie Wasserstoff, Helium oder dergleichen, erfolgt..Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Material (5) auf die für das Zusammenpressen vorgesehene Temperatur erhitzt wird, bevor der Preßdruck aufgebracht wird.Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in Anwendung auf Stahlpulver, dadurch gekennzeichn et, daß das Material (5) bei einer Temperatur von über' looo°C einem Druck von bis zu etwa Io Kilobar ausgesetzt wird.SKF 8547/11.!.I974 409830/Ü361240H446. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Schieß- oder Sprengpulver auf Cellulosenitratbasis als explosive Ladung(4) benutzt wird.7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Verpressung entstandene Werkstück in der Hochdruckkammer (1, 2) zur Abkühlung gebracht wird.SKf 8547/11.1,1974409830/0361
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