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PunKtseilzuganlage für Schnürböden für '?heaterbühnen u.dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Punktseilzuganlage für Schnürböden für
Uheaterbühnen u.dgl., deren Seilzugtrommeln mit je einer elektromagnetisch gesteuerten
Kupplung und Bremse versehen, schräg übereinander in mehreren nebeneinander angeordneten
Gerüsten gelagert und einzeln an ein gemeinsames Antriebssystem ankuppelbar sind
und hat eine besonders zweckmai3ie Ausgestaltung zum Gegenstand, durch welche die
Arbeitsweise wesentlich verbessert wird.
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Punktseilzuganlagen sind Bestandteil der sogenannten Obermaschinerie
von Theaterbühnen, Operbühnen u.dgl. Sie dienen der Bewegung von Behängen, Prospekten,
Einzelstücken u.dgl. in vertikaler Richtung. Hierfür sind über der Bühne auf einem
sogenannten Schnürboden in mehreren Reihen an festen Punkten Rollen angeordnet,
über welche die einzelnen Seilzüge laufen.
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An diese Seilzüge können Einzellasten angehängt werden, oder es besteht
die Möglichkeit, mehrere Seilzüge mit einer Laststange zu--verbinden, an welcher
Behänge, Prospekte oder dergleichen angehängt sind, wobei die Seilzüge gleichzeitig
betätigt werden. Die Seilzüge, laufen alle über dem Schnürboden zu Umlenkrollen
und werden von dort zu den einzelnen Seilzugtrommeln geführt.
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Die Vielzahl der Seilzüge erfordert eine raumsparende und übersichtliche
Anordnung der Seilzugtrommeln mit einem möglichst einfachen und variablen Antriebssystem.
Hierfür ist es bekannt, die einer Punktreihe zugeordneten Seilzugtrommeln übereinander
auf einem schräg nach oben verlaufenden Gerüst anzuordnen. Je nach der Anzahl solcher
Punktreihen steht eine Vielzahl solcher mit Seilzugtrommeln versehenen Gerüste nebeneinander.
Zum Antrieb der Seilzugtrommeln finden in der Regel Transmissionen Verwendung. Hierbei
werden von einer mit einem Antriebsmotor versehenen Hauptantriebswelle an jedem
Gerüst Kettenantriebe verwendet, die über Antriebsräder der Seilzugtrommeln laufen.
Dabei findet für jedes Gerüst immer eine Antriebskette Verwendung. Außerdem werden
in bekannter Weise den Seilzugtrommeln Elektro-Bremslüfter zugeordnet, die mit Strom
beaufschlagt die Bremse lüften und die Kupplung zur Anlage bringen. Dieser Vorgang
bringt eine axiale Bewegung mit sich. Diese Bewegung begrenzt den Kettenzug und
damit die zu übertragenen Leistungen. Zu hohe Antriebskettenzüge lassen die erforderliche
Bewegung durch den Bremslüfter nicht mehr zu.
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Diese bekannte Ausführung hat jedoch den Nachteil, daß die Verwendung
von Kettenantrieben für die Kraftübertragung ungünstig ist und mit einer erheblichen
Geräuschentwicklung verbunden ist. Daher können die einzelnen Gerüste nur mit einer
beschränkten Anzahl Seilzugtrommeln bestückt werden.
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Ein weiterer wesentlicher Nachteil besteht darin, daß bei einem Ausfall
einer Trommel der gesamte zugehörige Strang des betreffenden Gerüstes stillgelegt
werden muß Die Antriebsteile sind schwer zugänglich und die Reparatur daher zeitraubend
und aufwendig.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Punktseilzuganlage
dieser Art so auszugestalten, daß bei einer wesentlich günstigeren Kraftübertragung
ein besonders einfacher Aufbau möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder Seilzugtrommel
ein Schneckengetriebe zugeordnet ist, dessen Triebwellen in ihrer Reihenfolge in
jedem Gerüst unmittelbar aneinandergekuppelt sind, wobei das untere Getriebe eines
jeden Gerüstes an einen Einzelantrieb oder einen Sammelantrieb für alle Geräte angeschlossen
ist.
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Diese neuartige Ausbildung hat zunächst den Vorteil, daß die Schneckengetriebe
einen kompakten geschlossenen Aufbau haben, so daß das Antriebssystem in seiner
Gesamtheit wesentlich kleiner und übersichtlicher ist. Darüber hinaus sind die Geräusche
während des Betriebes gegenüber den vorbekannten Kettenradantrieben wesentlich geringer.
Ein weiterer erheblicher Vorteil besteht darin, daß eine günstigere Kraftübertragung
stattfindet, wodurch einem Gerüst wesentlich mehr Seilzugtrommeln zugeordnet werden
können.
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Hierdurch wird wiederum erreicht, daß die Punktreihen bzw.
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-stränge auf dem Schnürboden mit einer größeren Anzahl Seilzüge bestückt
werden können.
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Besonders vorteilhaft wirkt sich auch aus, daß bei einem Ausfall einer
Seilzugtrommel die betreffende Stelle durch ein Wellenzwischenstück überbrückt werden
kann, welches an die benachbarten Schneckengetriebe angekuppelt wird. Hierdurch
können die anderen Seilzugtrommeln des betreffenden Stranges unbeeinträchtigt weiterarbeiten.
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Die Verwendung der Schneckengetriebe zur Kraftübertragung auf die
Seilzugtrommeln hat außerdem den Vorteil, daß die Kupplung und Bremsteil in einer
besonders kompakten Bauweise ausgebildet werden können. Dies geschieht erfindungsgemäß
dadurch, daß das Schneckenrad auf einer die Seilzugtrommel axial durchragenden Antriebswelle
befestigt ist, welche innerhalb der Seilzugtrommel mit einer gegen die Seilzugtrommel
zur Anlage kommenden Elektromagnetkupplung versehen ist. An dem dem Schneckengetriebe
gegenüberliegenden Ende der Seilzugtrommel ist eine Elektromagnetbremse
angeordnet.
Durch diese Ausbildung ist einerseits der Kupplungsteil innerhalb der Seilzugtrommel
platzsparend untergebracht und andererseits die Elektromagnetbremse besonders wirkungsvoll
am anderen Stirnende der Seilzugtrommel. Elektromagnetkupplung und Elektromagnetbremse
kommen wechselweise zur Wirkung; d.h., im stromlosen Zustand liegen die Bremsflächen
durch Federkraft an, während die Kupplung durch Federn gelüftet wird. Bei eingeschaltetem
Strom hingegen wird die Bremse frei gegeben und die Kupplung zur Anlage gebracht.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung anhand mehrerer
Ausführungsbeispiele näher erläutert, und zwar zeigt Figur 1 die schematische Ansicht
einer Bühne mit einer Punktseilzuganlage, Figur 2 eine Ansicht der mit Seilzugtrommeln
bestückten Stränge (die zugehörigen Gerüste sind zwecks Übersichtlichkeit nicht
dargestellt), Figur 3 den Gegenstand der Figur 2 mit Einzelantrieben, Figur 4 den
Gegenstand der Figur 3 in einer Draufsicht, Figur 5 den Gegenstand der Figur 3 in
einer seitlichen Ansicht, Figur 6 eine Seilzugtrommel, teilweise geschnitten und
Figur 7 den Gegenstand der Figur 6 in einer geschnittenen Linie A-B.
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Über der in Figur 1 angedeuteten Theaterbühne 1 befindet sich der
sogenannte Schnürboden 2, auf dem in mehreren Reihen hintereinander angeordnete
Seilzüge 3 vorgesehen sind, welche einzeln oder gruppenweise zu betätigen sind.
Jeder Seilzug ist mit einem Gewicht 4 versehen. An den Enden mehrerer Seilzüge kann
beispielsweise eine Laststange 5 angebracht sein,
an welcher Behänge,
-ProsPekte, Kulissen oder dergleichen angehängt werden können. Es besteht aber auch
die Möglichkeit, die Seilzüge einzeln zum Heben oder Senken von Lasten zu benutzen.
In Figur 1 ist eine Punktreihe solcher Seilzüge 3 dargestellt. In Wirklichkeit sind
hiervon eine Vielzahl hintereinander, also in der Bildebene, vorgesehen. Die einzelnen
Seilzüge eines Stranges bzw. einer Punktreihe laufen über ihre einzelnen Rollen
6 zu Umlenkrollen 7 und werden von dort nach unten zu den Seilzugtrommeln 8 weitergeführt.
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Die Seilzugtrommeln einer Punktreihe, bzw. eines Stranges sind an
einem schräg angeordneten Gestell 9 übereinander angeordnet.
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Sie sind mit einem gemeinsamen Antrieb versehen und können einzeln
an diesen angekuppelt oder ausgekuppelt werden. Der Antrieb erfolgt über ein Getriebe
10 durch einen Sammelantrieb 11.
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Figur 2 zeigt, daß mehrere Stränge, d.h. einem Gerüst zugeordnete
Seilzugtrommeln 8 reihenweise nebeneinander angeordnet sind.
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Die Seilzugtrommeln 8 eines jeden Gerüstes werden über die Getriebe
10, welche aufeinanderfolgend aneinandergekuppelt sind, von dem Sammelantrieb 11,
einem Elektromotor, angetrieben.
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Bei der Ausführung nach Figur 3 hingegen sind an die einzelnen Getriebe
10 eines jeden Gerüstes Einzelantriebe 12 in der Form von Elektromotoren angeschlossen.
Hier besteht die Möglichkeit, die Einzelantriebe individuell für jedes Gerüst zu
belassen, oder die Getriebe 10 miteinander zu kuppeln, so daß sie gemeinsam betätigt
werden können.
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Die in Figur 6 dargestellte Seilzugtrommel besitzt eine axiale Antriebswelle
13, welche lose in der Trommel läuft. Auf dieser Antriebswelle 13 ist eine Kupplungsscheibe
15 befestigt, welche mit einer Elektromagnetkupplung 14 zusammenwirkt. Diese Elektromagnetkupplung
14 ist an ein Schneckengetriebe 22 angeflanscht.
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Weiterhin ist innerhalb der Seilzugtrommel 8 ein Kupplungsbelag 16
an einer Querwand 17 befestigt Dieser Kupplungsbelag 16 wird
von
einer Feder gegen die Querwand 17 gezogen. Sobald die Spule der Elektromagnetkupplung
14 von einem elektrischen Strom durchflossen wird, wird der Kupplungsbelag 16 gegen
die Kupplungsscheibe 15 gezogen, wodurch die gewünschte Kupplung stattfindet.
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Am gegenüberliegenden Ende der Seilzugtrommel ist auf der Antriebswelle
13 eine Bremsscheibe 19 befestigt. Diese ist Bestandteil einer Elektromagnetbremse
18, welche mit einer Druckplatte 20 ausgerüstet ist. Außerdem ist noch eine am Gerüst
9 befestigte Grundplatte 21 vorgesehen. Die Druckplatte 20 wird im stromlosen Zustand
der Elektromagnetbremse 18 gegen die Bremsscheibe 19 gedrückt, wodurch die Bremswirkung
entsteht.
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Bei eingeschaltetem Strom wird die Bremse gelüftet. Die Elektromagnetkupplung
14 und die Elektromagnetbremse 18 sind also so ausgeführt, daß entweder die Kupplung
oder die Bremse zur Wirkung kommt. Im stromlosen Zustand kommt immer die Bremse
zur Wirkung.
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Die Figuren 6 und 7 zeigen weiterhin, daß am rechten Ende der Seilzugtrommel
8 ein Schneckengetriebe 22 angeordnet ist. Das Schneckenrad 24 ist auf der Antriebswelle
13 befestigt. Die Treibwellen 23 der Schneckengetriebe 22 sind, wie die Figuren
2 und 3 zu erkennen geben, unmittelbar aneinandergekuppelt.
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Die starren Kupplungen sind mit 25 bezeichnet, (vgl. Figur 3) und
können aus Hülsen und Schalen, Flanschkupplungen oder dergleichen bestehen. Die
untere Treibwelle 23 des unteren Schnekkengetriebes 22 eines jeden Gerüstes 9 ist
über ein Kegelradgetriebe 10 entweder an einen Einzelantrieb 12 (Figur 3) oder an
benachbarte Kegelradgetriebe 10 angekuppelt, welche von einem Sammelantrieb 11 beaufschlagt
werden (vgl. Figur 2).