DE2400436C2

DE2400436C2 - Ortsunabhängige Anlage zur Abgabe von Trinkwasser, insbesondere zum Einsatz in Notfällen

Info

Publication number: DE2400436C2
Application number: DE2400436A
Authority: DE
Inventors: Romano Dino Colla
Original assignee: Water-Line Sa 6904 Lugano Ch
Current assignee: Water-Line Sa 6904 Lugano Ch
Priority date: 1973-01-29
Filing date: 1974-01-05
Publication date: 1983-10-06
Also published as: NL7401220A; CA1019854A; DE2400436A1; CH557758A; GB1455299A; IT1006693B; SE388844B; FR2215391B1; JPS49110143A; FR2215391A1

Description

Die Erfindung betrifft eine ortsunabhängige, fahrbare oder transportable Anlage zur Abgabe von Trinkwasser, insbesondere zum Einsatz in Notfällen, Kriegs- oder Seuchengebieten, mit Vorrichtungen zur Aufbereitung von nicht trinkbarem Rohwasser.

Anlagen zur Aufbereitung von Rohwasser zu Trinkwasser mit Einrichtungen zur Aufbereitung, die eine chemische und/oder mechanische (Filterung) Einflußnahme gestatten, sind bekannt (vgl. z. B. Zeitschrift »Wasser, Luft und Betrieb«, 1965, S. 591; DE-OS 15 17 507). Die Entnahme des aufbereiteten Wassers erfolgt dabei über Leitungen, denen das Wasser zugeführt wird. Es ist dabei notwendig, z. B. in Seuchenoder Notstandsgebieten, das Trinkwasser zum Zweck der Verteilung in die von der Bevölkerung verwendeten Behälter aus größeren, auch zusammenlegbaren Vorratsbehältern einzufüllen. Diese Art der Verteilung des Trinkwassers ist jedoch in mehrfacher Hinsicht von Nachteil. So erfordert das unmittelbare Abzapfen des Trinkwassers aus der Leitung oder aus größeren Speicherbehältern eine jeweils durch die Größe des Trink- oder Vorratsbehälte. s bestimmte Zeit, die ?.u den immer wieder beobachtbaren Menschenschlangen vor Trinkwasseraufbereitungsanlagen führt. Hinzu kommt, daß die Trink- oder Vorratsbehälter, die von der Bevölkerung bereitgestellt werden, selbst schon infiziert oder verunreinigt sein können, so daß das abgegebene Trinkwasser hierdurch kontaminiert wird. Um die Abgabezeit des Trinkwassers zu verkürzen, wäre es an sich denkbar, in Pausen das Wasser in größeren Soeicherbehältern zu speichern und es aus diesen dann durch Schöpfen zu entnehmen. Vom hygienischen Standpunkt aus ist jedoch ein Schöpfen mit den von der Bevölkerung bereitgestellten Behältern nicht vertretbar, weil diese mit ihrer Außenseite in den Speicherbehalter eingetaucht werden und hierdurch wiederum das bereitgestellte Trinkwasser verunreinigen können.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die bezeichnete bekannte Anlage dahingehend zu verbessern, daß die Trinkwasserverteilung in hygienisch

ίο einwandfreier Form erheblich einfacher und rascher durchführbar ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Anlage Einrichtungen zum Abfüllen des aufbereiteten trinkbaren Wassers in beutelartige Verpackungen, zum Verschließen der Verpackungen und zum Bereitstellen der Verpackungen aufweist

Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß gerade bei den in Seuchen und Katastrophengebieten hygienisch bedenklichen Umständen das Trinkwasser zum Verbraucher in hygienisch einwandfreier Form nur dann gelangt, wenn von der Anlage selbst her dafür gesorgt ist, daß die Abfüllung einwandfrei erfolgt und nicht durch wartende Menschenschlangen, die zur Eile drängen. Kompromisse bezüglich der Sauberkeit eingegangen werden müssen. Somit sind der Aufbereitungsanlage Abfüll- und Verpackungseinrichtungen zugeordnet, durch die das Wasser einwandfrei in keimfreie beutelartige Behälter abgefüllt und ebenso keimfrei verschlossen werden kann. Die Verteilung des Trinkwassers erfolgt damit in Form von Wasserpackungen und folglich unabhängig von der ggf. beeinträchtigten Sauberkeit der durch die Bevölkerung bereitgestellten Behälter. Das Wasser kann durch die erfindungsgemäße Anlage kontinuierlich auch während Pausen, z. B.

in der Nacht, weiter produziert und abgefüllt werden, ohne daß Gefahr besteht, daß das in dieser Form gespeicherte Wasser verunreinigt wird. Folglich wird die eigentliche Ausgabezeit des Wassers ganz erheblich verkürzt, so daß die Verteilung rascher vonstatten gehen kann.

Zweckmäßigerweise werden als Verpackungen Kunststoffbeutel vorgesehen, wobei nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung außerdem eine Vorrichtung zur Herstellung der Kunststoffbeutel und zu deren hermetischem Verschließen vorgesehen ist.

Nach einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Einrichtung zum Abfüllen des aufbereiteten Wassers Vorrichtungen zur Zugabe von nährenden Substanzen, z. B. Trockenmilch, Medikamenten und ggf. Konservierungsmitteln für diese zugegebenen Stoffe zugeordnet sind.

Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anlage ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.

In der Zeichnung ist in stark schematisierter Form eine in ein Kraftfahrzeug eingebaute Anlage in Draufsicht dargestellt. Mit 1 ist dabei ein mit Rädern 2 ausgerüstetes Fahrzeug, z. B. eine Kraftwagenbrücke, und mit 3 eine Saug- und Druckpumpe zur Entnahme von evtl. verunreinigtem Wasser aus irgendeiner Quelle, z. B. einem Graben, einem Fluß, einem See, dem Meer usw. bezeichnet. Von der Pumpe 3 erfolgt eine Zuleitung des Wassers mit einem bestimmten Druck über einen Verteiler 4 zu einer der Wasseraufbereitung dienenden

&5 Einrichtung 5,6,7,8 und 9.

5 ist ein Gerät für die Urin-Filtrierung, 6 ein Gerät zur Entfärbung und Desodorierung, 7 ein Gerät zur Desinfektion, 8 zur Chlorierung und 9 ein Gerät zur

Sterilisation mit Hilfe von Ultrafiltern. Im Falle der Trinkbarmachung von Meerwasser werden die Geräte 5 bis 9 durch Entsalzungsapparate ersetzt Das aufbereitete Wasser gelangt hernach zur Entfernung des Chlors zur Dekantierkammer 10' eines Doppelbehälters, der eine zweite Kammer 10 aufweist Von der zweiten Kammer 10 wird das Wasser anschließend mit Hilfe einer Pumpe 11 und über eine Leitung 12 zu einer Einrichtung 14 geführt, die zur Herstellung, zum Abfüllen und zürn Verschließen von insbesondere aus Kunststoffbeuteln bestehenden Verpackungen dient. Die gefüllten und verschlossenen Packungen werden anschließend am Förderband 15 entnommen.

Falls das von der Pumpe 3 entnommene Wasser trinkbar ist, gelangt dieses direkt durch eine Leitung 17 ii zur Einrichtung 14. Die Einrichtung 14 kann eine beliebige Verpackungs-, Dosierungs-, Abfüll- und Verschließmaschine sein, die für die Verwendung von Verpackungen, insbesondere von Plastikbeuteln, geeignet ist

Für den Fall, daß ein Hydrant mit Trinkwasser zur Verfügung steht ist ein Schraubanschluß 13 mit einem Reduzierstück und eventuell einem Druckminderventil vorgesehen, welcher mit der zweiten Kammer 10 des Doppelbehälters verbunden ist.

Zur Umwandlung des Trinkwassers oder des trinkbar gemachten Wassers in Milch, wobei das Wasser durch die Zugabe von Arzneimitteln oder Präparaten zur Verlängerung der Haltbarkeit der verpackten Flüssigkeit regeneriert wird, wird das Trinkwasser von der Leitung 12 über ein Ventil oder von der Leitung 17 über das Ventii 18 zu einem Mischbehälter 20 geleitet Diesem wird das zuzugebende Pulver oder die Flüssigkeit mit Hilfe einer Dosier- und Aufgabevorrichtung 21 im gewünschten Verhältnis zugeführt wobei die Vermischung mit dem Trinkwasser erfolgt. Durch Betätigung des Ventils 19 kann mittels einer Pumpe 22 die Flüssigkeit in die Einrichtung 14 gebracht werden.

Auf dem Fahrzeug 1 kann eine unabhängige Stromerzeugungseinrichtung 16 vorgesehen sein, welche auch zur Erzeugung von Kraft- und Lichtstrom dienen kann.

Das Fahrzeug oder Transportmittel, auf welchem die Anlage installiert ist kann auch ein Helikopter sein oder mit Hilfe eines Helikopters oder Flugzeuges transportiert werden, da in Notfällen hierdurch der schnellste Transport zur Notstelle möglich ist

Das Transportmittel, auf welchem die Anlage untergebracht ist, kann auch eine aus mehreren Teilen bestehende Einheit sein, so z. B. ein einen oder mehrere Anhänger mitführender Lastkraftwagen, ein Amphibienfahrzeug oder ein Container, in welchen (einschließlich Kraftfahrzeug) die verschiedenen, die vorliegende Anlage bildenden Apparaturen installiert sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche: 24 OO 43ö

1. Ortsunabhängige, fahrbare oder transportable Anlage zur Abgabe von Trinkwasser, insbesondere zum Einsatz in Notfällen, Kriegs- oder Seuchengebieten, mit Vorrichtungen zur Aufbereitung von nicht trinkbarem Rohwasser, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage Einrichtungen zum Abfüllen des aufbereiteten trinkbaren Wassers in beutelartige Verpackungen, zum Verschließen der Verpackungen und zum Bereitstellen der Packungen aufweist

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verpackungen zum Abfüllen des aufbereiteten Wassers Kunststoffbeutel vorgesehen sind.

3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (14) zum Abfüllen des aufbereiteten Wassers eine Vorrichtung zur Herstellung der Kunststoffbeutel und zu deren hermetischem Verschließen umfaßt

4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einrichtung (14) zum Abfüllen des aufbereiteten Wassers ein Förderer (15) zur Förderung der von der Einrichtung (14) ausgegebenen Packungen zu einem Speichermagazin zugeordnet ist

5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einrichtung (14) zum Abfüllen des aufbereiteten Wassers Vorrichtungen (20,21) zur Zugabe von nährenden Substanzen, Medikamenten und ggf. Konservierungsmitteln für diese zugegebenen Stoffe zugeordnet sind.