DE238952C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zum Desinfizieren und Reinigen der im Brauereibetriebe, bei der Konservenfabrikation, im Molkereibetriebe*usw. gebräuchlichen Apparate und Gefäße. Bislang verwendete man für die angegebenen Zwecke vielfach eine alkalische Lösung von Alkalihypochlorit. Diese Lösung erwies sich jedoch für das Reinigen und Desinfizieren der Apparate und Gefäße insofern als nachteilig bzw. mangelhaft, als einmal eine vollkommene Reinigung nicht erzielt wurde und ferner die Genuß- und Nahrungsmittel, die in den mit einer alkalischen Alkalihypochloritlösung gereinigten und desinfizierten Apparaten und Gefäßen behandelt wurden, einen unangenehmen Beigeschmack erhielten. Diese Mängel zu beseitigen, ist der Zweck des vorliegenden Verfahrens. Nach diesem werden die Apparate und Gefäße der Einwirkung einer Alkalihypobromitlösung, z. B. Natriumhypobromit, bei Gegenwart von Alkali, z. B. Natriumhydrat, ausgesetzt.

Durch die Behandlung mit einer Alkalihypobromitlösung bei Anwesenheit von Alkali wird eine vollständige Reinigung und Desinfektion erzielt, ohne daß den in den gereinigten und desinfizierten Apparaten und Gefäßen behandelten Genuß- und Nahrungsmitteln der geringste Beigeschmack mitgeteilt wird. Dies hat seinen Grund darin, daß Hypobromit und somit auch Alkalihypobromit seinen Sauerstoff leichter abgibt wie Hypochlorit bzw. Alkalihypochlorit, wodurch eine Oxydationswirkung und infolgedessen eine intensive Zerstörung organischer Substanzen bedingt wird, und ferner darin, daß eine Lösung von Alkalihypobromit und Alkali einen angenehmen, an Ozon erinnernden Geruch besitzt.

Dazu kommt noch, daß die Alkalihypobromitlösung, die bei dem Verfahren nach der Erfindung zur Anwendung kommt, außerordentlich beständig ist, und zwar infolge der Konzentrationsverhältnisse zwischen Alkali und Hypobromit, die ganz bestimmte sein müssen, wenn eine beständige Lösung erzielt werden soll. Solche beständigen Lösungen ergeben sich, wenn das freie Alkali nicht mehr als 15 und das aktive Brom nicht mehr als 5 Gewichtsprozente der Lösung beträgt. Bei der Be- nutzung wird die so erhaltene Lösung noch 20 bis ioofach verdünnt.

Die Lösungen von Alkalihypobromit und Alkali besitzen eine erhebliche Tiefenwirkung. Eine solche ist bei einem Reinigungs- und Desinfektionsmittel unerläßlich, wenn es sich darum handelt, schwer angreifbare Substanzen, z. B. den sich in Bierzirkulationsröhren bildenden sogenannten Bierstein, zu entfernen oder zu desinfizieren. Dieser ■ Bierstein wird

durch eine Lösung von Alkalihypobromit und Alkali glatt gelöst, und die Lösung ist praktisch geruchlos und steril.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Verfahren zum Desinfizieren und Reinigen von Apparaten und Gefäßen in Brauereien, Konservenfabriken, Molkereien usw., dadurch gekennzeichnet, daß die Apparate oder Gefäße der Einwirkung einer Alkalihypobromitlösung, z. B. Natriumhypobromitlösung, bei Gegenwart von Alkali, z. B. Natriumhydrat, ausgesetzt werden.