DE2365552B2 - Faltschachtelpappe - Google Patents
FaltschachtelpappeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Faltschachtelpappen, die maschinell nach einem Fasertrockenlegungsverfahren
hergestellt sind.
Gegenstand des Hauptpatentes ist ein Verfahren zur Herstellung von bahn- oder bogenförmigem Papier
oder Pappe, bei dem Zellulosefasern zur Ausbildung einer Bahn trockengelegt, den Fasern mindestens ein
Prozent Stärke beigegeben, die Faserbahn befeuchtet und die Bahn dadurch konsolidiert wird, daß die
befeuchtete Bahn durch eine Vielzahl von beheizten Druckwalzenspalten geführt wird, die zwischen einer
Vielzahl von Walzen und einer beheizten Trommel ausgebildet sind, wobei die befeuchtete Bahn kontinuierlich
in die beheizte Trommel mit Hilfe eines Trägerbandes während des Durchlaufes und zwischen
dem Durchlauf durch die Walzenspalte gepreßt wird. Ferner ist Gegenstand des Hauptpatentes eine Einrichtung
zur Herstellung von bahn- oder bogenförmigem Papier oder Pappe aus Zellulosefasern mit einem
permeablen Band, Verteilerköpfen zum Trockenlegen einer Bahn aus Zellulosefasern auf dem Band, einer
Vorrichtung, die den Fasern Stärke beigibt, einer Sprühvorrichtung zum Befeuchten der Faserbahn, und
einer Vorrichtung zum Konsolidieren der Bahn, die eine beheizte Trommel und eine Vielzahl von Walzenspalte
ausbildenden Walzen aufweist, wobei ein Trägerband vorgesehen ist, um die Bahn in einem kontinuierlich
abgeschützten Zustand gegen die Trommel während des Durchlaufes und zwischen dem Durchlauf durch die
Walzenspalte zu halten, die durch die Trommel und eine Vielzahl von Walzen gebildet sind.
In herkömmlicher Weise hergestellte faserförmige, bahnförmige Materialien haben im Falle der Maschinenbearbeitung
den Nachteil, daß ihre Dimensionsstabilität, insbesondere in der Querbearbeitungsrichtung
sehr gering ist, daß sie zum Kräuseln neigen und physikalische Eigenschaften, z. B. Steifigkeit und Zugfestigkeit
besitzen, die quer zur Bearbeitungsrichtung ganz erheblich verschieden von denen in Bearbeitungsrichtung sind.
Man hat festgestellt, daß es möglich ist, solche
unerwünschten Eigenschaften dadurch zu umgehen, daß
ίο trockengelegte, faserförmige Bahnen gebildet werden.
Das Grundverfahren der Trockenformung einer Faserbahn ist Gegenstand der US-PS 35 75 749. Hierbei
durchläuft die trockengeformte Bahn vor dem Aufwikkeln als letzten Verfahrensschritt eine Sprühstation, in
der eine Bindelösung beidseitig auf die durchlaufende Bahn aufgesprüht wird, und anschließend daran ein
Druckwalzenpaar, das die Bindelösung in die Bahn preßt, um die Fasern miteinander zu verbinden, und das
beheizt sein kann, damit der Bahn vor dem Aufwickeln die Feuchtigkeit entzogen wird, die durch die Bindelösung
aufgenommen wird.
Bei der Herstellung von trockengelegten Bahnen, insbesondere bei der Herstellung von Pappe, z. B. für
Kartons tritt jedoch die Schwierigkeit auf, daß die Bildung der Festigkeit schwierig zu erreichen ist, ohne
daß übermäßige Zusätze in Form von Kunstharzen und Bindemitteln oder Stärke verwendet werden. Solche
Zusätze sind kostspielig und können, wenn zu große Mengen beigegeben werden, verursachen, daß das
Produkt brüchig wird, so daß die Flexibilität und die Falteigenschaften des bahnförmigen Materials beeinflußt
werden. Ähnliche schädliche Einflüsse können sich dadurch ergeben, daß die Bahn einer zu starken
Erwärmung unterworfen wird. Übermäßig viel Feuchtigkeit, die eingeführt wird, um die Bindeeigenschaften
zu erhöhen, ist nicht erwünscht, da das Prinzip der Trockenlegungstechnik darin besteht, die Verwendung
von Wasser soweit wie möglich zu verringern. Die Anwendung übermäßiger Wärme und/oder übermäßigen
Druckes beim Heißpressen der Bahn kann ernsthatte nachteilige Folgen für das endgültige
bahnförmige Produkt haben, insbesondere führen die Oberflächeneigenschaften zu Schwierigkeiten beim
Bedrucken, Schneiden und Abkanten der Bögen. Es ist möglich, eine beheizte, befeuchtete Bahn aus trockengelegten
Fasern zu pressen, um die Bahn in einen Bogen zu konsolidieren, die Festigkeit kann jedoch nicht einfach
durch Wiederholung des einfachen Preßvorganges erzielt werden, wie Versuche, auf die weiter unten im
einzelnen eingegangen wird, zeigen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Pappenprodukt zu schaffen, das einen hohen Grad an Dimensionsstabilität
gegenüber atmosphärischer Feuchtigkeit besitzt, das einfach komprimiert werden kann, das einen hohen
Fülifaktor hat, und das in allen Richtungen gute Schneid- und Falteigenschaften ergibt.
Gemäß der Erfindung wird dies mit einer Faltschachtelpappe der gattungsgemäßen Art erreicht, die
gekennzeichnet ist durch
a) ein Gewicht von mindestens 210 g/m2,
b) eine Steifigkeit in Bearbeitungsnchtung von mindestens
5,8 Kenleyeinheiten (eine Kenleyeinheit ist die Kraft in Gramm, die erforderlich ist, um eine
h5 Platte von 50 mm χ 38 mm um 15° auszulenken),
c) ein Verhältnis von Steifigkeit in Bearbeitungsrichtung und quer zur Bearbeitungsrichtung von etwa
1 : 1.
Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert Es zeigen
F i g. 1 bis 5 schematische Darstellungen von fünf verschiedenen Aushlhrungsformen einer Einrichtung
zur Erzielung von Festigkeitseigenschaften in trockengelegten faserförmigen Bahnen,
Fig.6 eine graphische Darstellung der Ergebnisse,
die aus Versuchen erhalten wurden, die mit der Einrichtung nach den F i g. 1 bis 5 durchgeführt wurden,
und
F i g. 7 und 8 schematische Ansichten zweier abgeänderter Ausführungsformen von Maschinen zur Herstellung
von trockengelegten, faserförmigen, bahnförmigen
Materialien nach vorliegender Erfindung.
Bei der Durchführung von Versuchen zur Ermittlung des günstigsten Verfahrens zur Erzielung der Festigkeit
in einer trockengelegten faserförmigen Bahn wurden Bahnen aus einem Gemisch von in einem mechanischen
Refiner gemahlenem Zellstoff und 5 Gewichtsprozent pulverisierter Stärke hergestellt Dieses Gemisch wurde
auf einem permeablen Band trockengelegt und mit Wasser bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 30%
besprüht Mit dem Band wurde die befeuchtete Bahn durch eine Anzahl unterschiedlicher Konsolidierungsanordnungen
aus beheizten Druckwalzenspalten zur Bestimmung der wirksamsten Anordnung geführt. In
jedem Fall wurde ein Druckwalzenspalt dadurch vorgesehen, daß eine Gummidruckwalze 2 einer
beheizten Metallwalze 1 mit glatter Oberfläche, welche auf eine Oberflächentemperatur von 1050C mit Dampf
beheizt worden war, zugeordnet und betrieben wurden. Jedem Walzenspalt wurde ein Druck von 35 kN/m
aufgegeben.
Für jeden Versuch war man bestrebt, eine Bahn von 200 g/m2 Trockenbasisgewicht herzustellen. Dies war
mit den Beschränkungen der experimentellen Einrichtung nicht immer möglich, und es wurde ein
Korrekturfaktor verwendet, um die Ergebnisse auf ein effektives Basisgewicht von 200 g/m2 zu korrigieren.
Das Maß für die Festigkeit, die für diese Serie von Versuchen verwendet wurde, war der Berstwiderstand,
gemessen in Pascal (kPa) nach der Tappi-Methode.
Die F i g. 1 bis 5 zeigen die Ausgestaltungen von Walzenspalten, die bei den Versuchen verwendet
wurden. Jede Figur zeigt nur einen aus einer Serie von Versuchen, bei denen die Grundausführung verwendet
wurde. In jedem Fall wurde der Versuch mit einer Anzahl von Druckwalzenspalten wiederholt.
Nach F i g. 1 waren bei dieser Versuchsreihe mehrere beheizte Walzen 1 vorgesehen, die jeweils mit einer
Druckwalze 2 zusammenwirken, um jeweils einen Walzenspalt auszubilden. Die trockengelegte Bahn 3,
die in der vorbeschriebenen Weise hergestellt wurde, wurde durch jeden Walzenspalt geführt, wobei die Bahn
nicht abgestützt war, d. h. kein Trägerband od. dgl. verwendet wurde. Es wurden drei Versuche durchgeführt,
und zwar jeweils mit einer, mit drei und mit vier Walzenspalten hintereinander. In Fig. 1 ist die Versuchsanordnung
mit drei Walzenspalten dargestellt.
Nach Fig.2 wurde die Serie von Versuchen unter Verwendung von einem, von zwei, von drei und von vier
Walzenspalten wiederholt; bei dieser Versuchsreihe war die Bahn 3 auf einem permeablen Langsiebband 4
abgestützt.
Bei der Versuchsreihe nach F i g. 3 war die Bahn 3 zwischen zwei permeablen Langsiebbändern 4 und 5
abgestützt. Der Versuch wurde mit einem, mit zwei, mit drei und mit vier Druckwalzenspalten wiederholt
Nach F i g. 4 wurde die Versuchsreihe mit einer großen, gemeinsamen, beheizten Walze 1 (bzw.
Zylinder) durchgeführt, der die Druckwalzen 2, 2 zugeordnet waren. Das Langsiebband 4 führte die
beheizte Waize 3 zwischen den Druckwalzen 2,2, wobei
die Bahn 3 in Berührung mit der beheizten Fläche der Walze 1 gehalten wurde. Der Versuch wurde mit einem,
mit zwei und mit vier Walzenspalten durchgeführt
'Eine weitere Versuchsreihe wurde unter Verwendung der Einrichtung nach Fig.5 durchgeführt Diese
Einrichtung entsprach grundsätzlich der nach F i g. 4, es wurde jedoch eine Gummi-Glattdruckwalze 6 hinzugefügt
die einen Walzenspalt ergab, durch den die nichtabgestützte Bahn 3 hindurchlief, nachdem sie
einem Druck ausgesetzt worden war und zu Anfang durch die vorausgehenden Walzenspalte und während
der Abstützung durch das Langsiebband 4 konsolidiert wurde. Somit wurde das Langsiebband 4 nicht
vollständig, sondern nur um einen Teil der beheizten Walze 1 herum geführt. Bei dem dargestellten Beispiel
wurde das Langsiebband entfernt und auf den Formabschnitt hinter der zweiten Druckwalze 2
zurückgeführt wobei sich die Bahn auf der Oberfläche der beheizten Walze fortsetzte, bis sie die Druckwalze 6
passiert hatte, woraufhin sie dann aus der Einrichtung entfernt wurde.
Der von der Glattdruckwalze 6 aufgegebene Druck betrug bei dieser Versuchsreihe 53 kN/m, der Druck der
Druckwalzen 2 betrug 35 kN/m. Diese Versuchsreihe wurde bei Anwendung nur zweier Einrichtungen
durchgeführt, und zwar der einen, die dargestellt ist und einer anderen, bei der nur eine Druckwalze 2 mit einer
nachgeschalteten Glattwalze 6 verwendet wurde.
Die in jeder Versuchsreihe hergestellten Bahnen wurden dem Tappi-Verfahren unterzogen, um den
Berstwiderstand zu bestimmen, und die erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 1 und in F i g. 6 wiedergegeben.
Eine weitere Serie von Versuchen wurde unter Verwendung der Einrichtung nach F i g. 5 durchgeführt.
In Hinblick auf die guten Ergebnisse, die mit einer nichtbeheizten Glattwalze 6 zur Erzielung der Festigkeit
in der vorher konsolidierten Bahn erhalten wurden, wurde die Walze 6 durch die beheizte Glattwalze
ersetzt. Eine konsolidierte Bahn, die aus gebleichtem Kraftpapier gelegt wurde, wurde mit 5%iger pulverisierter
Stärke verwendet. Es wurde ein Sollgewicht von 200 g/m2 verwendet, und die Ergebnisse der tatsächlichen
Bahnen, 170 bis 180 g/m2, wurden in Hinblick auf diesen Sollwert korrigiert. Die Walze 1 wurde bei einer
Temperatur von 14O0C gefahren, und die beheizte Glattwalze 6 bei verschiedenen Temperaturen und sich
ändernden Drücken. Die Steifigkeit und der (korrigierte) Berstwiderstand wurden für jede hergestellte Bahn
bestimmt. Die Serie von Durchläufen und Ergebnissen ist in Tabelle 2 zusammengestellt.
Aus dieser Tabelle 2 ergibt sich, daß dann, wenn überhaupt keine Glattwalze vorhanden ist (Durchlauf 1),
die Steifigkeit und Festigkeit (Berstwiderstand) sowohl mit der Temperatur als auch mit dem Druck zunahmen.
Der Berstwiderstand nahm zwischen den Durchläufen 1 und 8 um 50%, und die Steifigkeit um einen Faktor von
mehr als 5 zu.
bi Hin zusätzlicher Vorteil der Glattwalze, insbesondere
einer beheizten Glattwalze, ist der Pressungseffekt auf die Oberfläche der Bahn, der die Drahtmarkierung
vermindert und die Oberflächeneieenschaften verbes-
Anstelle der Verwendung einer beheizten Glattwalze in Kontakt mit einer beheizten Walze 1 kann eine
beheizte Walzenanordnung durch zwei andere Druckwalzen vorgesehen werden, die nicht mit der Walze 1 r>
zusammenwirken; z. B. kann ein Glättwerk verwendet werden. Andererseits können eine Anzahl von beheizten
Walzen um die Walze 1 oder um eine andere solche Walze herum, der die vorher konsolidierte Bahn
zugeführt wird, im Abstand angeordnet sein. t ο
Mit der Forderung zur Erzielung sehr hoher Festigkeiten kann es notwendig werden, den Feuchtigkeitsgehalt
der konsolidierten Bahn zu verändern. Dies kann durch Besprühen oder vorzugsweise mit Hilfe
eines feuchten Filzes zwischen dem Konsolidieren und dem weiteren Heißpressen mit Glattwalzen vorgenommen
werden.
F i g. 7 der Zeichnung zeigt eine Maschine zur Herstellung von Bögen aus trockengelegten Fasern. Die
Maschine weist ein endloses Langsiebband 7 (aus Kunststoff oder Filz) auf, auf welches trockene Fasern
aufgelegt werden, die mit einem trockenen Bindemittel, z. B. pulverisierter Stärke, gemischt sind. In einem
Luftstrom aus Verteilerköpfen 8, 9, 10 und 11 werden
unterschiedliche Gemische niedergeschlagen. Beispielsweise wird von den Köpfen 8 und 9 eine 150 g/m2
schwere Lage aus im Refiner gemahlenem Holzbrei gemischt mit 10% trockener pulverisierter Stärke
niedergeschlagen. Aus den Köpfen 8 und 11 werden Bahnen von 20 g/m2 und 40 g/m2 einer chemisch weißen jo
Breifaser, z. B. flockigem Brei, gemischt mit vier Gewichtsprozent trockener pulverisierter Stärke
niedergeschlagen. Vakuumkästen 12 halten die Gemischeauf dem Langsiebband7.
Die resultierende, trockengelegte mehrlagige Bahn wird durch Verdichtungswalzen 13 mit einem Walzenspaltdruck
von etwa 2,7 kN/m und unter Befeuchtungsvorrichtungen 14, 15 hindurchgeführt, wo sie mit
Wasser besprüht werden, damit ein Feuchtigkeitsgehalt von 30% erreicht wird. Die feuchte Bahn läuft um die
Oberfläche eines dampfbeheizten Zylinders 16, der über ein Viertel seines Umfanges durch Druckwalzen 18 in
Berührung damit gehalten wird. Der Zylinder 16 besitzt einen Durchmesser von 3,6 m und eine Oberflächentemperatur
von 110° C. Der Spaltdruck beträgt jeweils etwa
45 kN/m. An der tiefsten Stelle auf dem Zylinder wird die Bahn verdichtet und der Feuchtigkeitsgehalt ist auf
einen Bereich zwischen 15 und 20% vermindert worden.
Die so ausgebildete Bahn bzw. der Bogen wird in Berührung mit einem Übertragungsgewebe 18 gebracht,
das den Druckvorgang mit kalten (nicht beheizten) Walzen fortsetzt, wobei der Bogen den
Zylinder mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 15% verläßt Der Bogen bzw. die Bahn wird dann auf ein
Trocknergewebe 19 übertragen, das die Bahn durch Trocknungszylinder 20 führt, um den Feuchtigkeitsgehalt
auf etwa 10% zu reduzieren. Der getrocknete, in dieser Weise gebildete Bogen läuft in eine Vertikalformatpresse
21 und zwischen weiteren Trocknungszylindern 22 sowie anderen Behandlungseinrichtungen 26
hindurch, bevor er als fertige Pappe an die Endbearbeitungs- und Aufwickeleinrichtungen 24 gelangt
In Fig.8 ist eine andere Ausführungsform einer entsprechenden Maschine dargestellt die sich von der
nach F i g. 7 im wesentlichen dadurch unterscheidet daß zum Auflegen, Verdichten und Heißdampfpressen der
Bahn zwei Langsiebbänder 7 und 26 verwendet werden. Das eine Langsiebband 7 nimmt die trockengelegten
Fasern, die mit pulverisierter Stärke aus den Köpfen 8 und 10 gemischt sind, über Verdichtungswalzen 13 auf.
Die Bahn 3 wird dann auf ein zweites Langsiebband 26 überführt, das die Bahn an Sprühvorrichtungen 14 und
15 vorbei und um einen beheizten Zylinder 16 an Druckwalzen 17 vorbeiführt. Eine beheizte Glattwalze
18 kann zusätzlich vorgesehen werden.
Mit der Einrichtung nach F i g. 8 werden 100 g/m2 von
jedem Kopf aufgelegt. Der Kopf 8 legt vom Refiner gemahlenes Holz mit 4% pulverisierter Stärke auf und
der Kopf 10 chemischen Holzbrei mit 4% pulverisierter Stärke. Die Verdichtungswalzen 13 ergeben einen
Spaltdruck von 1,8 kN/m. Auf dem Zylinder 16 wird kein Übertragungsgewebe verwendet. Die Bahn läuft direkt
zu den Stationen 20 bis 24, die den Stationen 20 bis 24
der F i g. 7 entsprechen.
Obgleich wie oben beschrieben ein Zylinder von 3,5 m Durchmesser und mit einer Oberflächentemperatur von
110° C verwendet wurde, hat sich herausgestellt, daß ein
kleinerer Zylinder von z. B. 1,8 m Durchmesser mit einer
Oberflächentemperatur von etwa 177°C für bestimmte Anwendungsfälle mit Vorteil angewendet werden kann.
Auch eine Erhöhung des Druckes auf die Walzen, eine Änderung des Feuchtigkeitsgehaltes und/oder des
Bindemittelgehaltes kann die charakteristischen Eigenschaften wesentlich verändern.
Physikalische Eigenschaften der Grundbahn (d. h. vor
dem Finish und dem Überziehen), die auf den Maschinen nach den Fig.7 und 8 (ohne Walze 119) ausgebildet
wird, werden mit einer in herkömmlicher Weise hergestellten naßgelegten Pappe in Tabelle 3 verglichen.
In Tabelle 3 sind auch die charakteristischen Eigenschaften der gleichen trockengelegten Bahn nach
dem Finish und dem Überziehen enthalten.
Zur Messung der Zugfestigkeit (unter Verwendung eines Schopper-Zugfestigkeitsprüfgerätes) und Strekkung
unter Beanspruchung wurden herkömmliche Verfahren nach dem British Standard verwendet, und
die Steifigkeit wurde mit einem Kenley-Prüfgerät gemessen.
Eine weitere Behandlung ist in den F i g. 7 und 8 dargestellt z. B. die Formatgabe und Oberflächenbearbeitung
an der Formatpresse und am Überzugskopf. Mit diesen weiteren Behandlungen können die Grundbahneigenschaften
geändert werden. So können die Festigkeitseigenschaften, wie z. B. Steifigkeit wesentlich
erhöht werden, damit sie auf die Forderungen des Umwandlungsverfahrens ohne nachteilige Beeinflussung
der anderen Eigenschaften oder der quadratischen Beschaffenheit des Produktes gebracht werden.
Es zeigt sich, daß der so ausgebildete Bogen theoretisch »quadratisch« ist insofern, als das Verhältnis
der physikalischen Eigenschaften in Querbearbeitungsrichtung und in Bearbeitungsrichtung etwa 1 :1 ist
Das gleiche Verhältnis ist auf die physikalischen Eigenschaften des Grundbogens in einer beliebigen von
zwei aufeinander senkrecht stehenden Richtungen in der Ebene des Bogens anwendbar, so daß ein
»homogener« Bogen entsteht
Eine der wichtigsten Eigenschaften des neuen Produktes ist die Dimensionsstabilität des Bogens
gegenüber Änderungen in der atmosphärischen Feuchtigkeit Es ergibt sich, daß der Bogen theoretisch
vollständig stabil ist und eine prozentuale Änderung von nur 0,05 sowohl in Bearbeitungsrichtung als auch in
Querbearbeitungsrichtung besitzt Ähnliche Werte ergeben sich in allen Richtungen in der Ebene des
Bogens.
Ein derartig stabiler Bogen hat wesentliche Vorteile für die Weiterverarbeitung. Der Drucker hat weniger
Schwierigkeiten mit der Registerhaltung, und insbesondere bei einem Mehrfarbendruck ergibt dies eine
wesentliche Erhöhung der Leistung und auch einen wesentlich geringeren Ausschuß. Das Kartonschneiden,
Falten usw. wird dadurch ebenfalls positiv beeinflußt, da der stabile Bogen Kartons stabiler Größe mit stabilen
Dimensionen ergibt, und dies wiederum erhöht die Leistung bei der Kartonherstellung wie auch bei der
Verpackung. Insbesondere ist der stabile Bogen von Vorteil für das Drucken, Schneiden und Falten beim
Rotationsdruck.
Die quadratische Form und die Homogenität der erhaltenen Bogen ist auch vorteilhaft für die Umwandlung, d. h. für den Druck und die Kartonherstellung. Es
ist bekannt, daß bei herkömmlichem Karton eine bessere Faltung in der Querbearbeitungsrichtung im
Vergleich zu der in Bearbeitungsrichtung erzielt werden kann. Mit der erfindungsgemäßen Bahn ergibt sich ein
geringerer Unterschied und der Unterschied kann auch eliminiert werden. So wird der Kartonhersteller nicht
auf die Art und Weise beschränkt, in der er Kartonrohlinge auf einer Bahn auslegen muß. Während
Kartonrohlinge herkömmlicherweise quer zu einer Materialbahn ausgelegt worden sind, d. h. mit ihrer
Längsachse quer zur Bahn, können sie nunmehr mit dem erfindungsgemäßen Material längs der Bahn ausgelegt
werden. Damit ist der Kartonhersteller wesentlich flexibler, insbesondere, wenn er mehr Kartonrohlinge
quer zur Bahnbreite aufnehmen will. Damit ergeben sich erhebliche Einsparungen.
Um die Eigenschaften der Dimensionsstabilität und des Schrumpfens in den beiden Richtungen abgleichen
zu können, werden die Schwierigkeiten der Registerhaitung und des Drückens auf Rotationstiefdruckmaschinen vermindert Auch hier kann ein Rotationsschneiden
und -falten vereinfacht durchgeführt wenden, da besser steuerbare Bögen zur Verfugung stehen.
Der erfindungsgemäße Karton hat gute Schneid- und Falteigenschaften in allen Richtungen, wie sie herkömmlicher Karton in der Querbearbeitungsrichtung
hat Ferner hat man festgestellt, daß der Karton verhältnismäßig einfach verpreßbar ist. Der Karton
kann weit besser als im Falle von herkömmlichem Karton über seine Elastizitätsgrenze beansprucht
werden. Diese Eigenschaft vermeidet nicht nur das Rückspringen normal gefalteter Umbiegungen, sondern
ermöglicht auch ein Pressen des Kartons in viele unterschiedliche Formen. Die Umbiegungen werden
auch schärfer und ergeben einen Karton mit einwandfreiem quadratischem und attraktivem Aussehen.
Der Füllfaktor des erfindungsgemäßen Produktes kann weit besser gemacht werden als der herkömmlichen Kartons. Dies kann wesentlich verbesserte
Druckqualitäten, insbesondere für den Tiefdruck ergeben. So wird der sperrigere Karton in höherem Maße
kompressibel sein und wird deshalb einfacher die Farbe von den Druckwalzen abnehmen. Die Sperrigkeit ergibt
auch einen größeren Schutz für Waren, die in Behältern aus derartigem Karton verpackt werden, oder umgekehrt kann für den gleichen Zweck ein leichterer Karton
im Vergleich zu herkömmlichen Standardqualitäten verwendet werden. Die Sperrigkeit vereinfacht auch das
Umbiegen und Falten, da der Karton in höherem Maße kompressibel ist. Während somit herkömmliche Kartons einem Faltvorgang aufgrund ihrer niedrigen
Kompressibilität an der Innenfläche beim Eckenbilden widerstehen, läßt sich erfindungsgemäßer Karton
einfach komprimieren und damit viel einfacher falten. Neben schärferen Umbiegungen ergibt dies auch ein
geringeres Rückspringen und wirksameres Falten.
Anord | Anzahl | Grund- | 0 | Tast | Berst | Berstfestig | einheiten | orrigierl |
nung | von | gewicht | 160 | lehre | festig | keit k | 1.7 | BW 200 |
160 | keit | nach I | 3.0 | |||||
Spalten | g/m2 | 160 | μηι | kg/cm2 | g/m2 | 6.8 | ||
Fig. 1 | 196 | 160 | 550 | 0,82 | 12.0 | 6.8 | ||
1 | 183 | 205 | 370 | 0,735 | 11.5 | — | ||
3 | 177 | 205 | 322 | 0,65 | 10.5 | 7.4 | ||
Fig. 2 | 4 | 202 | 205 | 560 | 0,71 | 10.1 | 8.0 | |
1 | 200 | 545 | 0,70 | 10.0 | 9.0 | |||
2 | 185 | 560 | 0,315 | 4.9 | ||||
3 | 176 | 550 | 0,084 | 1.4 | ||||
Fig. 3 | 4 | 220 | 520 | 0,084 | 1.1 | |||
1 | 180 | 550 | 0,105 | 1.7 | ||||
2 | 188 | 520 | 0,168 | 2.6 | ||||
3 | 190 | 520 | 0,28 | 4.2 | ||||
Fig. 4 | 4 | 200 | 545 | 0,728 | 10.4 | |||
1 | 202 | 550 | 0,756 | 10.7 | ||||
2 | 188 | 385 | 0,84 | 12.8 | ||||
Fig. 5 | 4 | 219 | 475 | 0,98 | 12.8 | |||
1+1 | 206 | 495 | 1,08 | 14.0 | ||||
Tabelle | 2+1 | Berst | ||||||
2 | Temperatur | Walzen | Steifig- | faktor | ||||
Durchlauf | der | spaltdruck keit | ||||||
Nr. | ||||||||
Glattwalze | ||||||||
C | 8.6 | |||||||
9.0 | ||||||||
1 | kg/cm linear Kenley- | 10.5 | ||||||
2 | 10.8 | |||||||
3 | 0 | 11.2 | ||||||
4 | 17,8 | 11.4 | ||||||
5 | 35,6 | 11.8 | ||||||
6 | 40,9 | 12.5 | ||||||
7 | 53,4 | |||||||
8 | 35,6 | |||||||
53,4 | ||||||||
71,2 | ||||||||
(Ö
G)
(ü)
Grundgewicht (g/cm2)
Tastlehre μπι
Tastlehre μπι
259 | 240 | 290 | 210 | 250 |
442 | 480 | 450 | 420 | 460 |
10
Fortsetzung
Eigenschart
(i)
(ii)
0.59
Füllverhältnis = Verhältnis von Dicke in Mikron zu Grundgewicht in g/m2
Dimensionsstabilität (%) M/c Richtung
Quer M/c Richtung
Verhältnis Quer M/c zu M/c Zugfestigkeit (kgm/l.Scm Breite)
(Schopper Zugfestigkeitsmeßgerät) M/c Richtung
Quer M/c Richtung Verhältnis M/c zu Quer M/c
Streckung (%) unter Beanspruchung M/c Richtung
Quer M/c
Verhältnis Quer M/c zu M/c
Quer M/c
Verhältnis Quer M/c zu M/c
Steifigkeit (Kenleyeinheiten) M/c Richtung
Quer M/c Richtung Verhältnis M/c zu Quer M/c
Quer M/c Richtung Verhältnis M/c zu Quer M/c
Code
A. Herkömmlicher, naßgelegter weißer überzogener Duplexkarton.
B. Trockengelegter weißer überzogener Duplexkarton (i) vor dem Finish und Überziehen
(ii) nach dem Finish und Überziehen
C. Trockengelegter weißer überzogener Triplexkarton (i) vor dem Finish und Überziehen
(ii) nach dem Finish und Überziehen.
0.50 0.64
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
(i)
0.50 0.54
0.05 | 0.05 | 0.05 | 0.05 | 0.05 |
0.50 | 0.05 | 0.05 | 0.05 | 0.05 |
10: 1 | 1 : 1 | 1: 1 | 1 : 1 | 1 : 1 |
25.5 | 7.7 | 7.9 | 6.9 | 7.3 |
7.9 | 7.7 | 7.9 | 7.1 | 7.4 |
3.2: 1 | 1 : 1 | 1 : 1 | 1 : 1 | 1 : 1 |
3.1 | 2.7 | 2.7 | 2.5 | 2.5 |
4.4 | 2.7 | 2.7 | 2.5 | 2.5 |
1.4: 1 | 1 : 1 | 1 : 1 | 1 : 1 | 1 : 1 |
35.0 | 7.6 | 15.8 | 5.8 | 14 |
10.7 | 7.4 | 15.6 | 5.7 | 14 |
3.3 : 1 | 1 : 1 | 1 : 1 | 1 : 1 | 1 : 1 |
Claims (6)
1. Faltschachtelpappe, die maschinell nach einem Fasertrockenlegungsverfahren hergestellt ist, gekennzeichnet
durch
a) ein Gewicht von mindestens 210 g/m2,
b) eine Steifigkeit in Bearbeitungsrichtung von mindestens 5,8 Kenleyeinheiten,
c) ein Verhältnis von Steifigkeiten in Bearbeitungsrichtung und quer zur Bearbeitungsrichtung
von etwa 1:1.
2. Faltschachtelpappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steifigkeit in Boarbeitungsrichtung
nicht mehr als 15,8 Kenleyeinheiten beträgt
3. Faltschachtelpappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der !Caliper zwischen 420 und
480 μπι beträgt
4. Faltbvhachtelpappe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Füllverhältnis zwischen 0,50 und 0,64 asg beträgt.
5. Faltschachtelpappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pappe Duplexpappe mit
Finish und Überzug ist, deren Gewicht 290 g/m2 und deren Steifigkeit in Bearbeitungsrichtung 15,8
Kenleyeinheiten beträgt.
6. Faltschachtelpappe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steifigkeit in Bearbeitungsrichtung zwischen 5,8 und 14 Kenleyeinheiten und
quer zur Bearbeitungsrichtung zwischen 5,7 und 15,6 Kenleyeinheiten beträgt, wobei das Steifigkeitsverhältnis
in den beiden Richtungen etwa 1 :1 ist.
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