DE2365284B1 - Kammer und Verfahren für die Durchführung des zweiten Kreuz-Elektrophoreseschrittes - Google Patents

Kammer und Verfahren für die Durchführung des zweiten Kreuz-Elektrophoreseschrittes

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DE2365284B1
DE2365284B1 DE2365284A DE2365284A DE2365284B1 DE 2365284 B1 DE2365284 B1 DE 2365284B1 DE 2365284 A DE2365284 A DE 2365284A DE 2365284 A DE2365284 A DE 2365284A DE 2365284 B1 DE2365284 B1 DE 2365284B1
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Description

hebliche technische Probleme auf, welche dadurch bedingt sind, daß das zweite Gel an das erste angegossen werden muß, um den Übergang der Eiweißfraktionen in das zweite Gel zu ermöglichen. Auf Grund der unterschiedlichen Endosmose in verschiedenen Gelen kommt es an der Grenzschicht leicht zu einem Wasserstau, welcher die weitere Migration der Antigene stört oder vollkommen unterbinden kann. Auf Grund der unterschiedlichen Trocknungseigenschaften
reicht der in seiner Höhe variierbare Spalt aus, durch den die beiden verschiedenen Gele in Berührung stehen, und es wurde gefunden, daß praktisch sämtliche Antigene aus dem ersten Gel in das zweite Gel übertreten. Insgesamt wird damit eine verfeinerte Proteinanalyse ermöglicht, weiche mit ganz ungewöhnlich kleinen Mengen an Probenflüssigkeit mit niedriger Antigenkonzentration auskommt und eine Darstellung der Antigene in Form scharfer Präzipitatpe-
verschiedener Gele (z. B. trocknen Agarose-Gele aus, io aks ergibt.
während Polyakrylamid-Gele schrumpfen) kommt es Zur näheren Erläuterung der erfindungsgemäßen
leicht zu einer Trennung der Gele an der Grenzschicht. Weiterhin sind die optimalen Schichtdicken für verschiedene Gele unterschiedlich, was ebenfalls
Kammer sollen die Zeichnungen dienen; es zeigt
F i g. 1 die Kammer in perspektivischer Darstellung, wobei die einzelnen Teile zur Erleichterung des
eine Kombination verschiedener Gele erheblich er- 15 Verständnisses auseinandergezogen sind;
F i g. 1 a eine andere Ausfuhrungsform für den Abstandshalter;
F i g. 1 b die zur Aufnahme des zweiten Trägers (Gels) bestimmten Glasplatten;
F i g. 2 die Kammer im Teilschnitt längs der Linie II-II der F i g. 1 nach der Füllung in einer Ausführungsform;
F i g. 3 die Kammer im Teilschnitt längs der Linie III-III der F i g. 1 nach der Füllung in einer weiteren
schwert.
Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber
die Aufgabe zugrunde, eine geeignete Kammer für
die Durchführung der zweiten Kreuz-Elektrophorese-Phase vorzugsweise unter Verwendung unter- 20
schiedlicher Träger bzw. Gele für den Elektrophoreseschritt und den Elektroimmunomigrationschritt zu
entwickeln, um auf diese Weise die Vorteile verschiedener Gele für die Auftrennung auszunutzen. Weiterhin soll ein Verfahren zur Durchführung des Elek- 25 Ausführungsform, troimmunomigrationsschrittes unter Verwendung der Die Kammer besteht aus einer Grundplatte 9,
neuartigen Kammer vorgeschlagen werden. welche von allen vier Seiten von einem Rahmen 5,
Diese Aufgabe wird bei einer Kammer der ein- S', 10, 10' umgeben ist, so daß an der Oberseite in gangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Trog in der Mitte eine trogartige Vertiefung gebildet wird, der Grundplatte durch ein Magazin zur Aufnahme 30 Die Vertiefung ist in einen Migrationstrog 1 und des ersten Trägers in einen Migrationstrog und einen einen Verbindungstrog 3 unterteilt, in denen mit dem Verbindungstrog unterteilt ist, und daß für das Ma- zweiten Gel 14, 15 gearbeitet wird. Zwischen den gazin eine Abdeckung vorgesehen ist, welche jeweils Trögen 1 und 3 befindet sich ein Magazin 2 zur Aufeinen in seiner Höhe veränderlichen Spalt freiläßt, nähme des ersten Gels 16, welches die bereits mittels durch den der erste Träger in dem Magazin mit dem 35 Elektrophorese im vorhergehenden Schritt aufgezweiten Träger in den Trögen in Berührung steht. trennte Antigenprobe enthält. Zum Schutz des ersten
Mit Hilfe dieser Kammer, welche nachfolgend im Gels 16 gegen ein Austrocknen dient die Abdekeinzelnen beschrieben werden soll, läßt sich erstmals kung 6, welche mit Hilfe geeigneter Befestigungsmitin technisch unkomplizierter Weise die Elektroimmu- tel, beispielsweise Schrauben 18, 18' mit Rändelnomigration in einwandfreier Weise in einem andere 40 oder Flügelmuttern 19, 19' im Randbereich festge-
Träger als dem für die vorangehende Elektrophorese
verwendeten Träger durchführen. Beispielsweise
kann eine eiweißhaltige biologische Probe zunächst
mit Hilfe der klassischen Disk-Elektrophorese oder
halten wird.
Zwischen das Magazin 2 und die Abdeckung 6 werden geeignete Abstandshalter eingelegt. Die Form der Abstandshalter hängt unter anderem von der im
mit Hilfe der Flachdisk-Elektrophorese unter Ver- 45 ersten Schritt angewendeten Elektrophoresemethode wendung eines Polyakrylamidgels aufgetrennt wer- ab. Bei Durchführung einer klassischen Disk-Elekden. Der besondere Vorteil des Polyakrylamidgels
besteht in seinem Konzentrierungseffekt, so daß auch
in sehr geringer Menge zur Verfugung stehende,
trophorese wird ein Gel-Zylinder erhalten, für dessen Aufnahme ein Abstandshalter 4 (F i g. 1 a) bestimmt ist, dessen beide seitliche Abstandsstücke durch zwei
eiweißarme Flüssigkeiten untersucht werden können, 50 Stege 41 und 41' miteinander verbunden sind. Diese z. B. Körperflüssigkeiten kleiner Versuchstiere Stege begrenzen das Volumen des Magazins 2 seitlich (Ratte, Maus, Küken usw.) oder Rückenmarksflüs- derart, daß bei Auflegen der Abdeckung 6 der Gelzysigkeit vom Menschen. Es kann somit mit kleinsten linder 16 zwischen dem Unterteil des Magazins 2 und Mengen an Probeflüssigkeit gearbeitet werden, und der Abdeckung 6 flachgedrückt wird (F i g. 2). Die es ist keine vorhergehende Konzentrierung erforder- 55 Stege 41 und 41' reichen nach unten nicht bis auf die lieh, welche leicht zu einer Denaturierung bestimmter Oberfläche des Magazins 2, so daß ein Spalt frei-Antigene fuhrt.
Die zweite Phase, d.h. die Elektroimmunomigration, kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen Kammer
in einem anderen Gel, z. B. im üblichen Agarosegel 60
durchgeführt werden, in welchem wesentlich schärfere Präzipitate erhalten werden als in Polyakrylamidgel. Die optimale Schichtdicke für Agarosegel
liegt zwar bei etwa 1 mm, doch kann in der neuartigen Kammer diese Schicht ohne Schwierigkeit an das 65 förmiger Gelblock erhalten, welcher als solcher auf Polyakrylamidgel angegossen werden, obwohl dessen das Magazin 2 gelegt und mit der Abdeckung 6 be-Schichtdicke üblicherweise einige Millimeter, vor- deckt werden kann (Fig. 3). zugsweise etwa 3 mm, beträgt. Überraschenderweise Die Höhe der Abstandsstücke 8 und 8' bzw. der
bleibt, durch den das in den Migrationstrog 1 und den Verbindungstrog 3 eingegossene zweite Gel 14, bis zum ersten Gel 16 vordringen kann.
Bei Anwendung der Flachdisk-Elektrophorese im ersten Schritt zur Auftrennung der Probe finden Abstandsstücke 8 und 8' (F i g. 1) Anwendung, welche den Mittelteil des Magazins 2 freilassen. Bei der Flachdisk-Elektrophorese wird ein flacher, quader-
seitlichen Blöcke des Abstandsstücks 4 bestimmen je- in das erste Gel 16 verhindert wird. Man kann den
weils die Höhe des Spaltes zwischen den Oberflächen freigelassenen Streifen beispielsweise auf die Art er-
22 und 22' der seitlichen Stege 21 und 21' des Maga- halten, daß man zunächst die Glasplatte 7 außerhalb
zins2 und den unteren Begrenzungsflächen 62 und des Migrationstroges 1 mit antiserumhaltigem Gel
62' der Seitenstege 61 und 61' der U-förmigen Ab- 5 begießt und nach dessen Gelierung einen schmalen
deckung 6. Durch diese Spalte stehen das erste Gel Streifen an der an das Magazin 2 angrenzenden Seite
16 und das zweite Gel 14,15 in der Kammer in Ver- herausschneidet und nach Einlegen der Platte 7 in
bindung miteinander. Die Unterkanten 42 und 42' die Kammer diesen Raum durch antiserumfreies Gel
des Abstandhalters 4 fluchten vorzugsweise mit den ausfüllt.
Unterkanten 62 und 62' der Abdeckung 6. io Das Verfahren kann unter Verwendung versehiede-
Die Breite der Abdeckung 6 entspricht Vorzugs- ner für die Kreuz-Elektrophorese bereits bekannter
weise der des Magazins2, so daß die seitlichen Stege Gele als Träger durchgeführt werden, z.B. Stärkegel,
21 und 21' des Magazins sowie 61 und 61' der Ab- Polyakrylamidgel oder Agarosegel. Die vorherge-
deckung der Höhe der Spalte bestimmen, welche an hende Trennung in der ersten Kreuz-Elektropho-
den Migrationstrog 1 und den Verbindungstrog 3 an- 15 rese-Phase kann unter anderem auch auf Filterpapier
grenzen. Die Hühe dieser Spalte hängt von den je- oder Acetatfolie erfolgen und unter Benutzung der
weils verwendeten Gelen und deren Schichtdicke ab. erfindungsgemäßen Spezialkammer dann die zweite
Üblicherweise liegt die Höhe zwischen 0,5 und 1,0 Phase, d.h. die Elektroimmunomigration, z.B. im
mm. Insbesondere beträgt sie 0,7 mm, wenn das erste Agarosegel, durchgeführt werden. Bei einer besonde-
GeI 16 ein Polyakrylamidgel in einer Höhe von etwa ao ren Durchführungsform findet für die erste Stufe,
3mm und das zweite Gel ein Agarosegel mit einer d.h. die Disk- oder Flachdisk-Elektrophorese ein
Schichtdicke von etwa 1 mm ist. Polyakrylamidgel Verwendung, während für die
Der Migrationstrog 1 ist vorzugsweise so tief, daß zweite Stufe Agarosegel eingesetzt wird. In der erfiner eine Glasplatte? aufzunehmen vermag, welche dungsgemäßen Kammer beträgt dann die Schichtseine gesamte Fläche bedeckt. Auf diese Glasplatte? 25 dicke für das Polyakrylamidgel in dem Magazin 2 wird das zweite Gel gegossen, so daß es sich nach etwa 3 mm und die Schichtdicke für das Agarosegel Beendigung der Elektroimmunomigration leicht aus in dem Migrationstrog 1 etwa 1 mm. Auf Grund der der Kammer entnehmen läßt. Gegebenenfalls kann besonderen Konstruktion der erfindungsgemäßen auch für den Verbindungstrog 3 eine Glasplatte 13 Kammer lassen sich diese für die jeweiligen Gele opvorgesehen werden. Die Glasplatten? und 13 sind 30 timalen Schichtdicken ohne weiteres miteinander etwa so stark, daß ihre Oberfläche mit den Oberkan- kombinieren.
ten 22, 22' der seitlichen Begrenzungsstege 21, 21' Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah-
des Magazins 2 fluchtet. rens wird die zu untersuchende Antigenprobe zu-
Beim Angießen des zweiten Gels 14 in den Migra- nächst mit HiIEe einer klassischen Diskelektrophorese
tionstrog 1 kann es in der Nähe des Magazins 2 zu 35 oder einer Flachdisk-Elektrophorese aufgetrennt,
einer unerwünschten Ansammlung von Gel kommen, Hierfür sind geeignete Geräte im Handel erhältlich,
was auf Grund unterschiedlicher Schichtdicken zu Bei der bevorzugten Durchführungsform findet für
nicht genau reproduzierbaren Werten führen würde. diesen ersten Schritt ein Polyakrylamidgel, (z. B. pH
Im Bereich des Magazins 2 sind deshalb am Rand 8,9; 7,5 %; mittlerer Porendurchmesser; vgl. H. R.
des Migrationstrogs 1 Überlauföffnungen 11 vorgese- 40 Maurer, Diskelektrophorese Berlin 1968, S. 42) Ver-
hen, welche mit Abflußkanälen 12,12' an der Unter- Wendung. Bei der Durchführung einer Flach-Diske-
seite der Grundplatte 9 in Verbindung stehen. Auf lektrophorese wird beispielsweise ein Gelstreifen von
diese Weise ist sichergestellt, daß die Gelschicht im 6,0 cm Länge, 1,3 cm Breite und 0,3 cm Höhe erhal-
Migrationstrog 1 eine gleichmäßige Schichtdicke auf- ten, welcher die in Längsrichtung des Gelstreifens
weist. 45 aufgetrennte Probe enthält.
Falls das zweite Gel auf Grund seiner chemischen Dieser Streifen wird nach Abnehmen der Abdek-
Beschaffenheit nicht an der Luft, sondern nur in kungö in das Magazin 2 zwischen den beiden Ab-
einem geschlossenen Raum polymerisiert, muß der standshaltern 8 und 8' in die erfindungsgemäße Kam-
Migrationstrog 1 verschließbar sein. Für diesen mer eingelegt; anschließend wird der Deckel 6 aufge-
Zweck sind an den Seiten des Migrationstroges 1 in 50 legt und mit den Abstandshaltern 8 festgeschraubt,
den Rahmenelementen 5 und 5' waagerechte Schlitze In den Verbindungstrog 3 wird eine Glasplatte 13
51 und 51' vorgesehen, in welche eine Abdeckplatte eingelegt, welche die gesamte Fläche des Troges 3
(nicht dargestellt) eingeschoben werden kann. Es bedeckt. Anschließend wird in den Verbindungs-
entsteht dadurch eine geschlossene Gelkammer, in trog 3 50° C warme 2°/oige Agarose gegossen. Für
der beispielsweise auch ein Polyakrylamid polymeri- 55 den Migrationstrog 1 wird eine Immunomigrations-
sieren kann, welches an der Luft nicht geliert. gelplatte vorbereitet, indem die Glasplatte 7 in einem
Gegenstand der. Erfindung ist weiterhin ein Ver- Trog mit einem antiserumhaltigen Agarosegel befahren zur Durchführung der Kreuz-Elektrophorese schichtet wird. Als Antisera können je nach der Art unter Anwendung der vorstehend näher erläuterten der Untersuchung unter anderem Kaninchen-Im-Kainmer, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß 60 munglobuline, Antirattenserum von. Kaninchen, man einen Streifen des zweiten Gels im Migrations- Anti-y-G-globulinserum von Kaninchen oder Antitrog unmittelbar angrenzend an das Magazin frei von haptoglobinserum von Kaninchen Verwendung fin-Antiserum läßt. den. Nach Gelieren des Gels wird ein etwa 6 mm
Durch den von Antiserum freien Streifen von 0,4 breiter Streifen an einer Schmalseite der Glasplatte 7 bis 0,8 cm, insbesondere von 0,6 cm des zweiten 65 abgetrennt. Die in dieser Weise vorbereitete Glas-Gels 14 im Migrationstrog 1 unmittelbar angrenzend platte 7 wird in den Migrationstrog 1 der Kammer,
an das Magazin 2 für das erste Gel 16 wird erreicht, eingelegt, und zwar in der Weise, daß die agarösegeldaß eine Migration des Antiserums in Gegenrichtung freie Kante an das Magazin 2 angrenzt. Der freie
Raum zwischen Magazinrand und Migrationsgelschicht wird nunmehr ebenfalls mit 50° C warmer Agarose gefüllt. Ein Ansammeln von Agarose in den Ecken der beiden Kammerwände zwischen Gelmagazin 2 und angrenzendem Migrationstrog 1 wird dadurch vermieden, daß die überflüssige Agarose durch die Überlauföffnungen 11 abfließen kann und von den Abflußkanälen 12, 12' an der Unterseite der Kammer abgeleitet wird.
Nach dem Angießen mit Agarose besteht an beiden Seiten des Magazins 2 eine kontinuierliche Verbindung zwischen dem Agarosegel im Verbindungstrog 3, dem Polyakrylamidgel mit der Antigenprobe in dem Magazin 2 und dem Immunomigrationsgel auf der Glasplatte? im Migrationstrog 1, da die warme flüssige Agarose durch die Spalte an den beiden Seiten des Magazins 2 zu dem Polyakrylamidgel vordringt.
Die so vorbereitete Gelkammer wird nunmehr in eine Elektrophoreseapparatur gelegt. Je eine Filterpapierbrücke, welche vorher mit Elektrodenpuffer angefeuchtet wurde, wird im Bereich der Rahmenteile 10, 10' so auf die Agarosegelplatten gelegt, daß sie auf der einen Seite die Verbindungsgelschicht und auf der anderen Seite die Migrationsgelschicht auf einer Fläche von etwa 6,0 X 1,0 cm, bedeckt. Die beiden anderen Enden der Filterpapierbrücken tauchen in mit Puffer, z.B. Barbiton-Puffer, pH 8,6, Ionenstärke 0,02, gefüllte Elektrodengefäße der Elektrophoreseapparatur ein.
Durch Anlegen eines elektrischen Feldes (bei der beschriebenen Kammergröße 3 mA/60 V je Kammer) wird die Elektroimmunomigration bei +4° C durchgeführt. Nach deren Beendigung wird die Gelkammer aus der Elektrophoreseapparatur herausgenommen. mit einem Skalpell werden die an den Rändern des Verbindungstroges 3 und des Migrationstroges 1 sowie an den Stegen 21, 21' des Gelmagazins 2 haftenden Gelschichten durch Umschneiden gelöst und durch Unterschieben eines flachen Spatels herausgehoben. Die Verbindungsgelplatte wird verworfen, während aus der Migrationsgelplatte die nach der Elektroimmunomigration nicht präzipitierten Antigen- und Antikörperanteile durch Waschen oder Auspressen entfernt werden. Anschließend wird die Gelschicht mit Heißluft getrocknet. Die Immunpräzipitate werden mit Hilfe von Proteinfarbstoffen angefärbt, und anschließend qualitativ oder quantitativ ausgewertet. Neben der Migrationsgelplatte kann zur Kontrolle auch der im Gelmagazin 2 befindliche Gelstreifen bzw. Gelzylinder angefärbt werden, um festzustellen, ob während der Elektroimmunomigrationsphase alle Proteinfraktionen in das Migrationsgel gewandert sind.
Folgende Auftrennungen wurden mit Hilfe der erfindungsgemäßen Kammer unter Anwendung des zuvor beschriebenen Verfahrens durchgeführt:
1. 100"Mikroliter uneingeengter, d.h. nicht konzentrierter Liquor cerebrospinalis konnten in 13 Proteinfraktionen aufgetrennt werden.
2. 100 Mikroliter uneingeengte Rattengalle konnten in 10 Eiweißfraktionen aufgetrennt werden.
3. Mit Hilfe einer Probenmenge von je 5 Mikroliter konnten die vier Unterklassen des IgG dargestellt werden.
4. Unter Verwendung von je 10 Mikroliter Antigen konnten unterschiedliche Fällungsbilder der Haptoglobine Hp 1-1, Hp 2-1 und Hp 2-2 erzielt werden.
Diese Ergebnisse zeigen, daß die Kreuzelektrophoreseapparatur gemäß Erfindung vielseitig anwendbar und besonders für die Untersuchung geringster Probenmengen eiweißarmer Körperflüssigkeiten ohne vorheriges Konzentrieren sowie zur Feinauftrennung von Proteinen biologischer Flüssigkeiten hervorragend geeignet ist. Die Feinauf trennung von Haptoglobinen eröffnet unter anderem eine neue besonders genaue und relativ einfach durchführbare Möglichkeit zum medizinischen Vaterschaftsnachweis.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 509510/347

Claims (12)

1 2 einer Abdeckplatte für den Migrationstrog (1) Patentansprüche: vorgesehen sind. 13. Kammer nach den Ansprüchen 1 bis 12,
1. Kammer für den zweiten Kreuz-EIektropho- dadurch gekennzeichnet, daß am Rand des Mirese-Schritt nach vorhergehender elektrophoreti- 5 grationstroges (1) im Bereich des Magazins (2) scher Auftrenmmg einer eiweißhaltigen Probe in Überlauföffnungen (11,11') vorgesehen sind,
einem ersten Träger unter Auftrennung in einem 14. Kammer nach Anspruch 13, dadurch gezweiten Träger in einer zur ersten Trennrichtung kennzeichnet, daß die Überlauföffnungen (11, senkrechten Richtung, welche eine Grundplatte 1Γ) mit Abflußkanälen (12, 12') an der Untermit einem Trog für den zweiten Träger aufweist, io seite der Grundplatte (9) in Verbindung stehen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Trog 15. Verfahren zur Durchführung der Kreuzin der Grundplatte (9) durch ein Magazin (2) zur Elektrophorese unter Anwendung der Kammer Aufnahme des ersten Trägers in einen Migra- gemäß den Ansprüchen 1 bis 14, dadurch getionstrog (1) und einen Verbindungstrog (3) un- kennzeichnet, daß man einen Streifen des zweiten terteilt ist, und daß für das Magazin (2) eine Ab- 15 Gels (14) im Migrationstrog (1) unmittelbar andeckung (6) vorgesehen ist, welche jeweils einen grenzend an das Magazin (2) frei von Antiserum in seiner Höhe veränderlichen Spalt freiläßt, läßt.
durch den der erste Träger in dem Magazin (2)
mit dem zweiten Träger in den Trögen (1,3) in
Berührung steht. 20
2. Kammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Migrationstrog (1) eine
Glasplatte (7) eingelegt ist. Die Erfindung betrifft eine Kammer für den zwei-
3. Kammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ten Kreuz-Elektrophorese-Schritt nach vorhergehengekennzeichnet, daß das Magazin (2) die Form 25 der elektrophoretischer Auftrennung einer eiweißhaleiner U-förmigen Rinne aufweist, welche gegen- tigen Probe in einem ersten Träger unter Auftrenüber den Trögen (1,3) durch zwei erhöhte Stege nung in einem zweiten Träger in einer zur ersten (21, 21') begrenzt ist. Trennrichtung senkrechten Richtung, welche eine
4. Kammer nach Anspruch 3, dadurch gekenn- Grundplatte mit einem Trog für den zweiten Träger zeichnet, daß die Oberkanten (22, 22') der Stege 30 aufweist. Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein (21, 21') mit der Glasplatte (7) in dem Migra- bestimmtes Verfahren zur Durchführung der tionstrog (1) fluchten. Kreuz-Elektrophorese.
5. Kammer nach den Ansprüchen 1 bis 4, da- Zur Auftrennung der Eiweißbestandteile von biodurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (6) für logischen Flüssigkeiten bedient man sich der Elekdas Magazin (2) die Form einer U-förmigen 35 trophorese in einem geeigneten Träger, z. B. in Aga-Rinne aufweist, deren Breite mit der des Maga- rose-, Polyakrylamid- oder Stärke-Gel, ferner auch zins (2) übereinstimmt. in Filterpapier oder Acetatfolie. Es ist weiterhin be-
6. Kammer nach den Ansprüchen 1 bis 5, da- kannt, daß man die Auftrennung wesentlich verbesdurch gekennzeichnet, daß zwischen Magazin (2) sern kann, wenn man im Anschluß an die elektro- und Abdeckung (6) an beiden Seiten Abstands- 40 phoretische Vortrennung in einem Träger anschliehalter (4 bzw. 8,8') vorgesehen sind. ßend eine Immunomigration senkrecht zur ersten
7. Kammer nach den Ansprüchen 1 bis 6, da- Trennrichtung durchführt. Dieses Verfahren wird als durch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (4) Kreuz-Elektrophorese bezeichnet.
einstückig ausgebildet und durch zwei Stege (41, Die in Hoppe-Seyler's Z. Physiol. Chem. 354, 673
41') miteinander verbunden sind, welche die 45 bis 681 (1973) beschriebene »Disk-Laurell-Elektro-
Breite des Magazins reduzieren. phorese« verwendet eine Grundplatte mit einem
8. Kammer nach Anspruch 7, dadurch gekenn- Trog, in den die Antiserum enthaltende Agaroselözeichnet, daß die Unterkanten (42, 42') der Ver- sung gegossen wird. In der ersten Phase dieses Verbindungsstege (41, 41') mit den Unterkanten (62, fahrens wird ein in Kapillarröhrchen von 5 cm Länge 62') der Seitenstege (61, 61') der aufgelegten Ab- 50 und 1 mm Innendurchmesser gegossenes Polyakryldeckung (6) fluchten. amidgel der Mikro-Disk-Elektrophorese unterworfen.
9. Kammer nach den Ansprüchen 1 bis 8, da- Diese Polyakrylamidgel-Stäbchen werden in einen durch gekennzeichnet, daß der Spalt zwischen Schlitz gedrückt, der zu^or in der Nähe einer Kante den Oberkanten (22, 22') der Begrenzungsstege des Troges in die Antiserum enthaltende Agarose-(21, 21') des Magazins (2) und den Unterkanten 55 schicht geschnitten wurde. Durch dieses Einpressen (62, 62') der Seitenstege (61, 61') der Abdeckung des Polyakrylamidstäbchens in den Agaroseträger (6) etwa 0,5 bis 1,0 mm, vorzugsweise 0,7 mm läßt sich lediglich eine mechanische Verbindung zwihochist. sehen beiden Trägerschichten herstellen. Durch die-
10. Kammer nach den Ansprüchen 1 bis 9, da- sen nur mechanischen Kontakt zwischen den beiden durch gekennzeichnet, daß die Gelschicht (16) in 60 Trägern wird der Übergang der Eiweißfraktionen dem Magazin (2) etwa 1 bis 3 mm hoch ist. vom ersten Gel in das zweite erschwert.
11. Kammer nach den Ansprüchen 1 bis 10, Wenn man für beide Phasen der Kreuz-Elektrodadurch gekennzeichnet, daß die Gelschicht (14) phorese den gleichen Träger, z. B. dasselbe Gel verim Migrationstrog (1) etwa 1 bis 3 mm hoch ist. wendet, entfallen zwar eine Reihe von technischen
12. Kammer nach den Ansprüchen 1 bis 11, 65 Schwierigkeiten, doch ist die Auftrennung der Prodadurch gekennzeichnet, daß in den seitlichen teine nicht optimal. Andererseits lassen sich durch die Rahmenteilen (5,5') des Migrationstroges (1) Verwendung verschiedener Gele deren Vorteile mitwaagerechte Schlitze (51, 5Γ) zur Aufnahme einander kombinieren, doch treten in diesem Fall er-
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