DE2363223B2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Erhitzen eines Stahlbandes in einem Turmofen - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Erhitzen eines Stahlbandes in einem TurmofenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Erhitzen eines Stahlbandes nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
öfen dieses Typs werden gewöhnlich bei der Metallbeschichtung verwendet, in denen aas Kaltband
kontinuierlich geglüht wird, während gleichzeitig die Bandoberfläche für die Aufnahme eines Metallüberzugs
vorbereitet wird.
Kontinuierliche Banderhitzungsöfen sind an sich seit langem unter der Bezeichnung Turmofen bekannt Bei
diesem Ofentyp wird das Band kontinuierlich über Umlenkrollen durch den Ofen gezogen, wobei innerhalb
des Ofens verschiedene angetriebene Rollen angeordnet sind. Die US-PS 25 85 277 und 36 22 140 sowie die
am 12.07.1956 bekanntgemachte deutsche Patentanmeldung U32 24VI/18C belegen dieses bekannte
Konstruktionsprinzip. Aus der US-PS 25 85 277 ist außerdem die weitgehende Abschirmung der Umlenkrollen
gegenüber der Erhitzungskammer bekannt
Beim technischen Betrieb eines Turmofens für die Metallbeschichtung sind jedoch bleibende Spannungsbuckel im erwärmten und beschichteten Stahlband
aufgetreten. Bei diesen Spannungsbuckeln handelt es sich um intermittierende oder kontinuierliche Längswellen
in dem Band, die in der Regel im Mittelabschnitt auftreten. Der genaue Mechanismus der Spannungsbukkelbildung
ist derzeit noch nicht bekannt. Es wurde jedoch gefunden, daß Spannungsbuckel in der Regel in
Zusammenhang stehen mit dem Überleiten eines erhitzten Bandes über eine verhältnismäßig kalte
Rollenoberfläche. In jedem Falle führt die Bildung von Spannungsbuckeln während der Abkühlung und/oder
Erhitzung zu einem unbrauchbaren Endprodukt, d. h. ein solches beschichtetes Band muß weggeworfen bzw.
verschrottet werden. Von gleicher Bedeutung ist die Tatsache, daß es durch Bildung von Spannungsbuckeln
schwieriger ist, das Band durch eine Beshichtungsanlage zu fähren und daß häufig ein Bandbruch und als Folge
davon ein Ausfall der Beschichtungsanlage auftritt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Spannungsbuckel in Stahlbändern, die einen Turmofen durchlaufen, zu
beseitigen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung nach
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung nach
ίο Anspruch 1.
Eine Ausgestaltung der Erfindung ist durch Anspruch 2 gekennzeichnet
Die beanspruchte Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt Das zu erhitzende Band 10 tritt über die
is Rollen 14 und 16 in den ersten Abschnitt 12 des Ofens
ein. Dieser Abschnitt des Ofens ist die direkt befeuerte, nicht-oxidierende Erhitzungszone. Unter dem Ausdruck
»nicht-oxidierend« ist hier zu verstehen, daß der Ofen
mit einem etwa 5%igen Überschuß an Brennstoff betrieben wird. Die Temperatur des Ofens in dieser
Zone kann etwa 12600C betragen. Damit soll das an der
Oberfläche des Bandes anhaftende öl und dgl. durch Verbrennen entfernt werden. Das in diesen Ofenabschnitt
12 eintretende Band wird bis zu seinem Durchgang durch die Abschirmplatten .!8 auf eine
Temperatur von 538 bis 760° C erhitzt
Das Band wird dann um die Umlenkrollen 20 und 22 herum, durch die Öffnung 24 in den Abschirmplatten in
den Ofenabschnitt 26 geführt Das Band passiert diesen
Abschnitt durch die Öffnung 28 in den oberen Abschirmplatten in Aufwärtsrichtung, um die Umlenkrolle
30 herum, dann durch die Öffnung 32 in dem Ofenabschnitt 26 in Abwärtsrichtung und tritt durch die
öffnung 34 an dem Boden dieses Ofenabschnittes aus.
Bei diesem Abschnitt des Ofens kann es sich vorzugsweise um ein Strahlungsheizrohr handeln und es
dient dazu, die Temperatur des Bandes weiter zu erhöhen. Bei der hier betrachteten Ausführungsform
wird die maximale Bandtemperatur an dem Punkt
erreicht, an dem das Band die Öffnung 34 passiert Diese
Temperatur kann in der Größenordnung von 649 bis 927° C liegen.
Nach dem Verlassen des Ofenabschnittes 26 wird das Band um die Umlenkrollen 36 und 38 herum durch die
Öffnung 40 in den Rollenabschirmplatten in den Ofenabschnitt 42 eingeführt Innerhalb dieses Abschnittes
wird das Band in Aufwärtsrichtung durch die öffnung 40, um die Umlenkrolle 46 herum, in
Abwärtsrichtung durch die öffnung 48 und wieder
so durch den Ofenabschnitt 42 und schließlich durch die öffnung 50 am Boden herausgeführt. Dieser Abschnitt
des Ofens kann bei der Metallbeschichtung ein
herum in Aufwärtsrichtung durch die Öffnung 56 in den unteren Abschirmplatten in den Ofenabschnitt 58
eingeführt Auch in diesem Abschnitt des Ofens wird das Band in Aufwärtsrichtung durch die öffnung 60 in den
oberen Abschirmplatten um die Umlenkrolle 62 herum
in Abwärtsrichtung durch die Öffnung 64 durch den Ofenabschnitt 58 und schließlich durch die Öffnung 66
nach außen geführt. Bei diesem Abschnitt des Ofens kann es sich um einen solchen vom Strahlkühlungstyp
handeln, der dazu dient, das Band auf eine Temperatur von etwa 454° C abzukühlen, falls als Metallüberzug
geschmolzenes Zink aufgebracht wird. Schließlich wird das Band um die Umlenkrollen 68 und 70 in
Abwärtsrichtung durch den Durchgang 72 in das nicht
IO
15
dargestellte Bad des geschmolzenen Beschichtungsmetalls
eingeführt
Die großtechnische Verwendung eine:; Turmofens der beschriebenen Art hat zu einem B,-nddefekt geführt,
der als Spannungsbuckelbildung oder Spannungsfaltenbildung bezeichnet werden kann. Bei diesen Spannungsbuckeln handelt es sich um ungleichmäßige Längswellen.
Im allgemeinen entstehen sie im Mittelabschnitt des Bandes υηβ sie können sich intermittierend oder
kontinuierlich bilden. Ein Band, das Spaunungsbuckel
aufweist, muß weggeworfen bzw. verschrottet werden, wodurch Produktionszeit verlorengeht Außerdem ist
es, was ebenfalls sehr wichtig ist, extrem schwierig, ein Spannungsbuckel aufweisendes Band durch eine Beschichtungsanlage
zu führen und es besteht die große Gefahr eines Bandrisses.
Untersuchungen haben gezeigt, daß die Gefahr des Auftretens von Spannungsbuckeln beträchtlich zunimmt,
wenn die Banddicke abnimmt Außerdem hängt die Neigung zur Bildung von Spannungsbuckeln von der
Bandspannung (Banddehnung) in dem Ofen ab. Beim Durchführen eines Materials einer geringen Dicke
durch einen Ofen des oben beschriebenen Typs bestand vor der vorliegenden Erfindung beispielsweise nur die
Möglichkeit die Gefahr der Spannungsbuckelbildung dadurch minimal zu halten, daß man eine rr inimale
Bandspannung bzw. Banddehnung anwendete und die maximale Bandtemperatur auf weniger als 704° C
begrenzte. D.h. mit anderen Worten, es war früher umöglich, den vorstehend beschriebenen Turmofen zur
Durchführung des Glühcyclus mit hoher Ausziehqualität bei dem Temperaturen in der Größenordnung von
816 bis 927° C auftreten, mit einem Band einer geringen Stärke anzuwenden.
Wie weiter oben angegeben, besteht einer der Hauptvorteile des anmeldungsgemäßen Turmofens
darin, daß die UmlenkroUen nicht in der Niedrig- oder
Hochtemperaturatmosphäre angeordnet zu werden brauchen. Diesbezüglich sei darrcif hingewiesen, daß
jede der vorstehend beschriebenen Umlenkrollen mit einem Abschirmblech versehen oder anderweitig in
wirksamer Weise in einer Rollenkammer angeordnet ist die sich je nachdem, ob es sich bin Heiz- oder
Kühlabschnitte handelt außerhalb der Hoch- oder Tieftemperaturofenatmosphäre befindet Es ist ferner
klar, daß bei der kontinuierlichen Ofenbehandlung des Stahlbandes die Bandtemperatur in der Regel von der
Temperatur der Heiz- und Kühlofenabschnitte, durch welche es geführt wird, stark verschieden ist Erfindungsgemäß
wird nun eine von der Banderhitzungsquelle unabhängige Erhitzungseinrichtung vorgesehen, mit
deren Hilfe es möglich ist die Oberflächentemperatur jeder der Umlenkwalzen zu steuern. Zu diesem Zweck
sind Strahlungsrohre 74 oder andere Heizeinrichtungen in der Nähe der Oberfläche jeder der UmlenkroJlen in
den Rollenkammern angeordnet Es ist auch eine geeignete Kontrolleinrichtung vorgesehen, um die
Temperatur der Oberfläche der Umlenkrolle bei etwa der Temperatur des darum herumgeführten Bandes zu
halten. Ein solches Kontrollsystem ist an sich weitgehend bekannt Es umfaßt eine Einrichtung zur Messung
der Temperatur des Bandes, wenn es sich der Rolle nähert die mit der Ziffer 76 schematisch angedeutet ist
eine Einrichtung zur Messung der Temperatur der Rollenkammer, die mit der Ziffer 78 schematisch
angedeuteten Zonenthermoelemente sowie eine Einrichtung zur Inbetriebsetzung der Strahlungsröhren zur
Steuerung der Temperatur der Rollenkammer und zur gleichzeitigen Einstellung der Temperatur der Rollenoberfläche
auf etwa die Temperatur des darum herumgeführten Bandes.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Verhinderung von Spannungsbuckeln während der kontinuierlichen Wärmebehandlung
eines Stahlbandes in einem Turmofen mit mindestens einem vertikal ausgerichteten Heizabschnitt mit darin angeordneten primären Heizeinrichtungen,
durch den das Stahlband hindurchgeführt wird, mindestens einem vertikal ausgerichteten
Kühlabschnitt mit darin angeordneter primären Kühleinrichtungen, durch den das Stahlband hindurchgeführt
wird, und mit Umlenkrollen an den unteren und oberen Enden der Heiz- und Kühlabschnitte,
um die das Stahlband unter Längsspannung herumgeführt wird, sowie mit Einrichtungen zum
Isolieren rfsr Rollen gegenüber den primären Heiz-
und Kühleinrichtungen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzliche Heizeinrichtungen (74), die von den primären Heizeinrichtungen (12,26)
und den primären Kühleinrichtungen (42, 58) unabhängig und in der Nähe der Oberfläche jeder
der Rollen (20, 22, 30, 36, 38, 46, 52, 54, 62, 68) angeordnet sind, sowie Einrichtungen (76, 78) zur
Steuerung dieser unanhängigen Heizeinrichtungen (74) zur Einstellung der Temperatur der Rollenoberfläche
auf etwa Bandtemperatur aufweist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als zusätzliche Heizeinrichtungen
(74) jeweils ein Strahlungsrohr in der Nähe jeder Rollenoberfläche aufweist
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