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Verfahren zur llerstellung eines photoleitenden, anorganischen, auf
einem Träger angeordneten Dünnfilmbelages, photoempfindlicher Schichtverband und
Verfahren Erzeugung eines Filmbildes.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines
photoleitenden, anorganischen, auf einem Träger angeordneten Dtinnliimbelages, bei
welchem das Photoleitermaterial auf eine Oberfläche unter Verwendung von llochfrequenzenergie
aufgesputtert wird (Glimmlicht-Entladungsbeschichtung). Weiter bezieht sich die
Erfindung auf einen photoempfindlichen Schichtverband, insbesondere einen elektrophotographischen
Aufzeichnungsträger, welcher vorzugsweise nach einem hier vorges-chlagenen Verfahren
hergestellt ist. Schließlich wird erfindungsgemäß auch ein Verfahren zur Erzeugung
eines Filmbildes insbesondere unter Verwendung des soeben erwähnten Aufzeichnungsträgers
vorgeschlagen.
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Zunächst seien einige Definitionen vorausgeschickt-. Der hier verwendete
Ausdruck Dünnfilm bezeichnet in bereinstimmung mit der Literatur eine Schicht eines
bestimmten Stoffes, welche aufgrund ihrer geringen Stärke nicht mehr die Eigenschaften
einer größeren Menge dieses Stoffes zeigt. Beispielsweise wird eine Schicht eines
IIalbleiters
oder eines Photoleiters, die auf eine Oberfläche als dünner Belag in einer Stärke
von unter 1y (10000 ) aufgebracht wird, als Dünnfilmschicht oder Dünnfilmbelag bezeichnet,
welche bezüglich des Vorhandenseins von Ladungen und der Bewegung von Elektronen
und Löchern besondere elektrisch anisotrope Eigenschaften aufweist. Die hier vorgeschlagenen
photoleitenden Beläge und ohmisch leitenden Schichten haben normalerweise eine Stärke
von nicht über 5000 R oder 0,5 g , wobei der Photoleiterbelag eine Stärke in der
Größenordnung von vorzugsweise twa 3000 R hat.
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Der Ausdruck "elektrophotographischer Film" oder "photographischer
Film" bezeichnet hier einen fertigen Körper oder Gegenstand aus verschiedenen Schichten
oder Lagen zur Verwendung in photographischen Verfahren. Das Wort "Film" wird hier
nicht für den Träger oder Trägerkörper verwendet, doch können die zur Anwendung
kommenden Träger oder Trägerkörper gemäß dem üblichen Sprachgebrauch filmartige
Gestalt haben. Vorzugsweise hat der Trägerkörper die Gestalt eines innen, flexiblen,
transparenten Blattmaterials oder Folienmaterials aus Kunststoff, welches oft auch
als Kunststoffilm bezeichnet wird.
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Bei der Diskussion des Standes der Technik sei mit der Betrachtung
der allgemein bekannten elektrophotographischen Verfahren begeonnen. Bei diesen
Verfahren wird ein latentes elektrostatisches Bild auf der Oberfläche eines photoleitenden
Körpers erzeugt. Der photoleitende Körper wird zunächst über seine gesamte Oberfläche
hin in der Dunkelheit aufgeladen, wobei die Auf ladung, wenn überhaupt, für eine
Zeitdauer beibehalten wird, welche in erster Linie von den physikalischen Eigenschaften
des Werkstoffs oder der Werkstoffe abhängig ist; aus welchen der photoleitende Körper
hergestellt ist. Unmittelbar nach der Oberfläc-enaufladung des Körpers wird diese
Oberfläche einer bestimmten Strahlungsenergie ausgesetzt, die in einem Muster von
Tönungen, Linien, Text symbolen und dergleichen entsprechend der gewünschten Reproduktion
aufgestrahlt wird. Diese Strahlungsenergie kann von einer auiprojizierten Lichtverteilung,
einer Röntgenstrahlungsverteilung
usw. gebildet sein.
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Diejenigen Bereiche der Oberfläche des photileitenden iörpers, welche
helleren Bereichen der aufprojizierten Strahlungsverteilung ausgesetzt sind, werden
in stärkerem Maße leitend als diejenigen Bereiche, die nur weniger hellen Bereichen
der Lichtverteilung oder Strahlungsverteilung ausgesetzt sind. Nachdem sich unmittelbar
unter dem photoleitendem Körper ein leitfähiger Körper oder eine leitende Schicht
befindet, bewirkt die selektiv hergestellte Leitfähigkeit der beleuchteten oder
bestrahlten Bereiche des photoleitenden Körpers eine selektive und proportionale
Ableitung der elektrischen Ladung von den verschiedenen Flächenbereichen der Oberfläche
des photoleitenden Materials entsprechend der jeweiligen Stärke der Bestrahlung.
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Nicht sämtliche Werkstoffe nehmen anfänglich Ladung auf und viele
von denjenigen, welche aufgeladen werden können, geben die Ladung sogleich wieder
ab, so daß selbst ohne eine Belichtung die Ladung derartig rasch abfällt, daß eine
Verwelldung dieser Werkstoffe nicht möglich ist. In elektrischen Speicherröhren,
welche als Vidikons bezeichnet werden, macht es der rasche Ladungsabfall erforderlich,
daß die Belichtung der Detektorfläche mit einem bestimmten Bild elektrisch abgetastet
und das Abtastungsergebnis dann auf irgend eine Speichereinrichtung übertragen wird.
Werkstoffe, welche in Vidikonröhren verwendet werden, haben sich praktisch für die
Bildaufzeichnung mit elektrostatischen Verfahren unter Verwendung eines Toners als
unbrauchbar erwiesen.
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Zusätzlich zur Aufladbarkeit und zur llaltung der Ladung in der Dunkelheit
muß eine zu Auf zeichnungszwecken geeignete Photoleiterschicht in den stark bestrahlten
oder hell belichteten Bereichen ausreichend rasch und im allgemeinen proportional
zur Menge des einfallenden Lichtes entladbar sein. Der Grad der Entladung eines
photoleitenden Körpers ist ein Maß für seinen photoelektriscllen Verstärkungsfaktor,
worunter die Zahl der Elektronen verstanden wird, welche zur leitenden Schicht oder
zu dem leitenden
Körper iür jedes auf die Oberfläche einfallende
Strahlungsphoton hinwandern. Die meisten bekannten elektrophotographischen Körper,
beispielsweise Xerographieplatten oder Blätter für das elektrostatische Kopieren,
wie sie im allgemeinen in Gebrauch sind, haben photoelektrische Verstärkungsfaktoren
von Eins oder etwas darüber. Um mit den heute erhältlichen Silberhalogenid-Emulsionsfilmen
vergleichbar zu sein, müßte der photoelektrische Verstärkungsfaktor im Vergleich
zu demjenigen bisher bekannter Photoleiter außerordentlich viel größer sein, was
man jedoch bisher nicht erreicht hat.
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Die Entladungsgeschwindigkeit bei Belichtung ist ein Maß für die Geschwindigkeit
eines photoleitenden Körpers. Bei bekannten Photoleiterkörpern mißt diese Geschwindigkeit
nach Sekunden und im besten Falle nach Sekundenbruchteilen. Bekanntermaßen aber
können die heute erhältlichen, rasch arbeitenden photographischen Filme in Millisekunden
belichtet werden. Solches war bei bisher erhältlichen photoleitenden Körpern undenkbar.
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Eine weitere Eigenschaft der Silberhalogenid-Emulsionsfilme, welche
in den meisten elektrostatischen Reproduktionsverfahren oder Kopierverfahren kein
vergleichbares Gegenstück hat, ist die kontinuierliche Grautonskala. Die dunklen
Bereiche des aufgestrahlten Bildes entsprechen, wie erwähnt, den die Ladung behaltenden
Bereichen und die hellen Teile des Bildes entsprechen den entladenen Bereichen.
Bekannte elektrostatische Körper können selbst bei hellster Bestrahlung nicht vollständig
entladen werden. Außerdem sind die Eigenschaften bezüglich des Haltens der Ladung
nicht gut genug, um eine so dichte Schwärzung hervorzubringen, wie sie bei den meisten
Silberhalogenid-Emulsionsfilmen möglich ist.
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Weiter ist zu beachten, daß bei bekannten elektrophotographischen
Verfahren die resultierende geometrische Verteilung der Ladung auf der Oberfläche
des elektrophotographischen Körpers sowohl bei der Xerographie als auch bei anderen
elektrostatischen Kopierverfahren das oben erwähnte latente Bild darstellt.
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Die Ladung hat bei ausreichendem Potential die Eigenschaft, feine
Partikel entsprechender Polarisierung elektrostatisch-anzuziehen. Bei den bekannten
elektrostatischen Sopierverfahren werden diese winzigen Partikel in Form eines feinen
Pulvers oder einer Flüssigkeitssuspension mit der das latente Bild autweisenden
Oberfläche in Berührung gebracht. Die Partikel haften selektiv an der Oberfläche
in- -uiitersc-hiedlichem Maße entsprechend der Ladungsverteilung, welche das latente
Bild darstellt, worauf der Überschuß abgebürstet- oder in anderer Weise von der
Oberfläche entfernt wird und der verbleibende Toner, wie die Partikel in ihrer Gesamtheit
genannt werden, das sichtbare Bild erzeugt. Bei der Xerographie wird das sichtbare
Tonerbild auf einen Träger, beispielsweise ein Papierblatt übertragen und dort in
die Oberfläche dauerhaft eingebrannt oder eingeschmolzen, was in bekannter Weise
geschieht. Bei einem anderen elektrostatischen Kopierverfahren findet keine Übertragung
des Bildes statt, welches unmittelbar in den elektrophotographischen Träger eingeschmolzen
oder eingebrannt wird, so daß der Träger die Kopie darstellt.
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Bei den bekannten elektro-statischen Eopierverfahren treten viele
Schwierigkeiten in Verbindung-mit der Herstellung eines durch Toner sichtbar zu
machenden Bildes auf. Es muß ein ausreichendes Oberflächenpotential zur Ansammlung
einer genügend großen Aufladung vorhanden sein, um die Tonerpartikel anziehen zu
können.
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Weiter muß die Aufladbarkeit ausreichen, um in einem dunklen Bild
verstärkt dunkle Bereiche herstellen zu können. Weiter muß die Ladung an ihrem Platz
verbleiben und darf nicht innerhalb einer Zeit abgeleitet werden, welche mechanisch
für die Bildübertragung oder für das Einbrennen oder Einschmelzen-notwendig ist.
Bezüglich dieses letzten Punktes sei bemerkt, daß selbst dann, wenn ein hervorragendes
Bild'durch die Ladung und durch den Toner erzeugt werden konnte, jedoch die Ladung
nachfolgend in dem Zeitraum wesentlich abfließt, in welchem das durch den Toner
erzeugte -Bild in Berührung mit dem das übertragene Bild aufnehmenden Papierblatt
oder gegenüber einer Einschmelz-Fixiereinrichtung gebracht wird, so fällt ein großer
Teil des aufgebrachten
Toners wieder ab. Das erzeugte Bild ist
dann zu hell oder fleckig.
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Man erkennt bereits aus den vorstehenden Betrachtungen, daß.die Xerographie
und andere elektrostatische Kopierverfahren keineswegs leicht auf Verwendungszwecke
abgestimmt werden können, welche gegenwärtig der Photographie vorbehalten sind.
Weiter läßt sich aus den eigentümlichen Eigenschaften dieser Verfahren bereits die
geringe Wahrscheinlichkeit erkennen, diese Verfahren je für die llochgeschwindigkeitsphotographie
einsetzen zu können Bei dem heute weit verbreiteten Xerographieverfahren findet
eine große Metalltrommel Verwendung, die mit amorphem Selen als Photoleiterwerkstoff
beschichtet ist. Der Photoleiterkörper hat einen überaus niedrigen -photoelektrischen
Verstärkungsfaktor und ist sehr dick (in der Größenordnung von Millimetern), um
eine ausreichende Ladung aufbauen zu können, so daß die 'Terstellung eines Tonerbildes
möglich ist. Niedrige Obertlächenpotentiale während der Aufladung machen aber lange
Zeiten der Tonerzuführung erforderlich. Das Verfahren ist kompliziert, wird in einer
verwickelten und teueren Einrichtung ausgeführt und die Arbeitsgeschwindigkeit,
die Auflösung und die Vielseitigkeit solcher Einrichtungen und der Verfahren lassen
viel zu wünschen übrig.
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Das sogenannte Elektrofaxverfahren, wie es gegenwärtig in Gebrauch
ist, verwendet mit Zinkoxid beschichtetes, leitfähiges Papier, welches aufgeladen,
belichtet und dann durch ein Tonerbad geführt und durch Einschmelzen fixiert wird.
Der Photoleiter-Verstärkungsfaktor ist wieder niedrig, die Auflösung schlecht, die
Grauskala begrenzt und sehr kurz und die notwendigen Einrichtungen kompliziert und
unhandlich.
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Keines der zuvor kurz beschriebenen, bekannten Verfahren läßt sich
in einer kleinen, in der Hand zu haltenden Kamera durchführen und selbst wenn dies
möglich wäre, ist keines der elektrostatischen Bilderzeugungsverfahren und auch
kein anderes bekanntes Verfahren dazu geeignet, mit der lIochgeschwindigkeitsphotographie
unter Verwendung eines feinkörnigen Silberhalogenid-
Emulsionsfilms
bezüglich Geschwindigkeit und Qualität des Bildes zu konkurrieren.
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Ctlaraliteristische Mängel bekannter Verfahren, Einrichtungen und
photoleitender Werkstoffe und Gegenstände haben die Verwendung auf dem Gebiete der
Hochgeschwindigkeitsphotographie, der Mikrophotographie höchster Auf lösung und
auf vielen anderen Gebieten verhindert. Eine Dokumentation mittels eines projizierbaren
Mikrofilms ist insbesondere ein Gebiet, auf welchem seit langem der Bedarf an einem
Verfahren zur raschen Herstellung photographischer Aufzeichnungen mit hohem Auflösungsvermögen
besteht, wobei eine Wirtschaftlichkeit bei einfachen Apparaturen und die Möglichkeit
sichergestellt sein sollen, lange Lagerzeiten oder Speicilerzeiten zu überdauern.
Beispielsweise ist es hier auch sehr erstrebenswert, auf einer Mikrofilmaufzeichnung
zusätzliche Informationen von Zeit zu Zeit hinzufügen zu können, ohne daß die bereits
auf dem Informationsträger aufgezeichnete Information nachteilig beeinflußi;.lfird.
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Gebräuchliche photographische Mikrofilme erlauben keine neuerlice
Belichtung zum hinzufügen von Information. Der charakteristische Aufbau und die
weitere Handhabung des Films bewirken eine Zerstörung der Emulsion, wenn der Mikrofilm
entwickelt wird. Mit elektrophotographischen Verfahren der oben beschriebenen Art
könnte an sich eine geeignete llikrofilmaufzeicllnung erzielt werden, wenn es möglich
wäre, einen elektrophotographischen Film mit hohem Auflösungsvermögen und längerer
Lagerzeit zu schaffen.
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Man erkennt, daß dann, wenn ein photoleitender Dünnfilmbelag unbegrenzter
Lebensdauer zur Verfügung stunde, bei jeder gewünschten Qinzutügung zu der bereits
auf dem Belag vorgenommenen Aufzeichnung nur eine neuerliche Aufladung der Oberfläche
des Dünnfilmbelages, eine Belichtung und eine Fixierung des neuen Bildes auf der
Oberfläche nötig wären. Dies setzt voraus, daß der Toner unmittelbar der Oberfläche
zugeführt und dort dauerhaft fixiert bzw eingeschmolzen wird
Bekannte
transparente elektrophotographische Aufzeichnungsträger werden bei Einwirkung von
Licht, durch erhöhte Temperatur und durch Feuchtigkeit zerstört. Sie müssen daher
sorgfaltig gehandhabt und unter genau einzuhaltenden Bedingungen gelagert werden
und können nur eine begrenzte Zahl von Malen wiederholt belichtet werden. Die Verwendung
für dauerhafte Aufzeichnungen ist daher sehr beschränkt. Für die Herstellung von
Aufzeichnungen der vorstehend angegebenen Art werden daher die bekannten elektrophotographischen
Aufzeichnungsträger praktisch nicht verwendet.
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Die vorstehenden Betrachtungen zeigen nur in beschränktem Alaise die
bei bekannten Aufzeichnungssystemen auftretenden Schwierigkeiten. Eine genauere
Untersuchung der Probleme, welche durch die Erfindung gelöst werden, zeigt, daß
wünschenswerte Fortschritte nicht auf den bisher betrachteten, begrenzten Bereich
beschränkt sind.
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Gebräuchliche Silberhalogenid-Gelatinebelage von photograischen Filmen
erreichen eine größere Geschwindigkeit und bessere Auflösung als alle bekannten
elektrophotographischen Aufzeichnungsträger beispielsweise für das sogenannte Xeroxverfahren
oder das Elektrofaxverfahren. Die bekannten Silberhalogenid-Emulsionsfilme besitzen
eine Emulsionsschicht in einer Stärke von etwa 140 g . Aus diesem Grunde sind Filme
dieser Art nicht ausreichend flexibel. Auch ist die Auflösung durch eine sogenannte
Unterschneidung der Filmelemente begrenzt, wenn das Silber während des Entwickeins
ausfällt. Luftblasen in der Emulsion fuhren zur Schleierbildung im entwickelten
Film. Bei der IIerstellung kann der Film nicht in normalem Licht betrachtet und
untersucht werden und eine IIandhabung und der Transport sind nur in besonderen
Dunkelpackungen möglich. Die Emulsionsschictat ist in den meisten Flüssigkeiten
löslich und ist hygroskopisch. Ein weiterer Nachteil ist die geringe Abriebfestigkeit
und ratzfestigkeit der Oberfläche der Gelatineschicht bekannter Filme.
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Weiter ist bemerkenswert, daß sowohl die bekannten photograpliischen
Filme mit Silberhalogenid-Emulsionsschicht als auch die
bisher
bekannten elektrophotographischen Schichten eine verhältnismäßig begrenzte spektrale
Empfindlichkeit besitzen. Außerdem ist der photoelektrische Verstärkungsfaktor bekannter
elektrophotographischer Schichten ziemlich klein, woraus sich zu einem großen Teil
ergibt, daß bisher bekannte elektrophotographische Filme kein sehr großes Auf lösungsvermögen
besitzen. Die beträchtliche Schichtstärke bei bekannten Filmen ist der Hauptgrund
für eine Verschlechterung des Auf lösungsvermögens.
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Schließlich ist noch erwähnenswert, daß bekannte Photoleiterwerkstoffe
eine bestimmte Photoleiternachwirkung haben, welche störend ist, da sie eine Belichtung
mit höchster Geschwindigkeit und scharfe Bilder verhindert. Bei Belichtung beginnt
bei diesen bekannten Photoleitern die Entladung der photoleitenden Schicht, wenn
jedoch die Belichtung aufhört, so dauert die Entladung bei den bekannten Photoleiterschichten
noch für eine kurze Zeitdauer an.
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Aus der obigen Betrachtung der Nachteile bekannter photochemischer
Auf zeichnungsverfahren und Aufzeichnungsträger sowie bekannter photoeiektrischer
Auf zeichnungsverfahren und Auf zeichnungsträger ergibt sich in allgemeinster Form
die Aufgabe, einen photoleitenden Belag so auszubilden, daß er eine Geschwindigkeit
und ein Auflösungsvermögen der Informationsauizeichnung erreicht, welche mit den
durch photochemische Informationsaufzeichnungsverfahren erreichbaren Werten nahekommen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung
eines photoleitenden, anorganischen, auf einem Träger angeordneten Dünnfilmbelages,
bei welchem das -Photoleitermaterial auf eine Oberfläche unter Verwendung von HOchfrequenzenergie
autgesputtert wird (Glimmlicht-Entladungsbeschichtung) gelöst, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Aufsputtern des Photoleitermaterials mit einer gleichzeitig mit dem
Hochirequenzield zur Wirkung kommenden Vorspannung erfolgt und daß der Dünnfilmbelag
in einer Schichtdicke aufgebracht wird, welche~einen photoelektrischen
Verstärkungsgrad
des fertigen Belages bedeutend über Eins ergibt. Unter photoelektrischem Verstärkungsgrad
wird hier die Zahl der durch ein einfallendes Photon in dem photoleitenden Belag
ausgelösten und zu einer Ableitungseinrichtung gelangenden Elektronen verstanden.
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Eine Lösung der angegebenen'Aufgabe stellt sich auch in einem photoempfindlichen
Schichtverband, insbesondere einem elektrophotographischen Auf zeichnungsträger,
mit einem mit Dünnfilmschichten versehbaren Trägerkörper und einem hierauf befindlichen,
vollständig anorganischen Dünnfilmbelag aus Photoleiterwerkstoff, vorzugsweise hergestellt
nach dem Verfahren der zuvor genannten Art dar, wobei dieser Schichtverband dadurch
gekennzeichnet ist, daß der einen spezifischen Dunkelwiderstand von mindestens 1012
Ohmcm und ein Verhältnis des spezifischen Dunkelwiderstandes zum spezifischen llellwiderstand
von mindestens 104 aufweisende, elektrisch anisotrope Dünnfilmbelag eine der theoretischen
Dichte nahekommende Materialdichte und mikrokristalline Struktur besitzt.
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Aus der Veröffentlichung "Vacuum Symposium Transactions" 1963, Seiten
335- bis 338, ist es zwar bekannt, die photoeaptintiche Schicht von Photozellen
in der Weise herzustellen, daß ein Dünnfilmbelag aus Kadmiumsulfid durch Sputtern
auf einen Träger aufgebracht werden kann, doch ist ein hierdurch erzielter photoempfindlicher
Schichtverband zur Lösung der zuvor angegebenen Aufgabe vollständig ungeeignet,
da die bekannte photoleitende Schicht zwar sehr dünn ist, aber nicht eine ausreichende
Material dichte besitzt und nur ein maximaler Dunkelwiderstand von 106 bis 108 Ohmcm
erreicht werden kann, was für Aufzeichnungen unter den zuvor angegebenen Bedingungen
auch nicht annähernd ausreicht.
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Die angegebene, der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe stellt sich
in spezellerer Form durch die Forderung, einen photoelektrischen Aufzeichnungsträger
mit solchen Eigenschaften aus zustatten, daß er hinsichtlich der Vorzüge die Eigenschaften
von
Silberhalogenid-Emulsionsfilmen mindestens erreicht, gegenüber
diesen jedoch mindestens bezüglich Wirtschaftlichkeit, Leichtigkeit der Handhabung
und mechanische und chemische Widerstandsfähigkeit überlegen ist0 Es sei darauf
hingewiesen, daß ein photoelektrisch empfindlicher Schichtverband, welcher praktisch
mindestens die Brauchbarkeit der Silberhalogenid-Emulsionstilme haben soll, gleichzeitig
eine Reihe von Forderungen erfüllen muß, welche sich zum Teil gegenseitig auszuschließen
scheinen und von denen jede einzelne bei Nichtvorhandensein die Brauchbarkeit in
Frage stellt Es seien hierzu hohe Transparenz, hohe Aufzeichnungsgesehwindigkeit,
spektrale Empfindlichkeit in einem breiten Bereich, hohes Auflösungsvermögen, kontinuierliche
Grautonskala, Dauerhaftigkeit, Abriebfestigkeit, gute Haftung der Schicht auf einem
Träger und die Möglichkeit der Aufzeichnung großer Kontraste genannt.
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Aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den weitere Ausgestaltungen
des zuvor angegebenen Verfahrens bzw. des zuvor kurz beschriebenen, erfindungsgemäßen
Schichtverbandes beinhaltenden Unteransprüchen ergibt sich, daß die zuvor definierte,
spezielle Aufgabe erfindungsgemäß in hervorragendem Maße gelöst werden kann. Auf
die anliegenden Ansprüche sei hier zur Vereinfachung und Verkürzung der Beschreibung
ausdrücklich hingewiesen.
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Einige Vorzüge des erfindungsgemäßen photoleitenden Dünnfilmbelages
bzw. eines einen solchen Belag enthaltenden Schichtverbandes seien nachfolgend herausgestellt.
Gegenüber den Silberhalogenid-Emulsionsfilmen besteht die Möglichkeit einer wiederholten
Belichtung zum Hinzufügen von Informationen zu der bereits auf einem entsprechenden
Aufzeichnungsträger aufgeschriebenen Information, was wiederholt geschehen kann,
ohne daß sich nachteilige Wirkungen auf die jeweils schon fixierte Aufzeichnung
einstellen.
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Wird als Trägerkörper für den Dünnfilmbelag aus Photoleiterwerkstoff
ein flexibles, folienartiges Material verwendet, so ergibt sich wegen der außerordentlich
geringen Stärke des photoleitenden
Dünnfilmbelages eine hervorragende
Flexibilität des gesamten Schichtverbandes ohne die Gefahr von Ablösungen oder Oberflächenrissen.
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Gegenüber bekannten Silberhalogenid-Emulsionsfilmen ist ein elektrophotographischer
Film nach der Erfindung außerordentlich beständig und dauerhaft, der photoleitende
Dünnfilmbelag ist hart wie Glas, in den meisten Flüssigkeiten unlöslich, besitzt
eine extrem große Auflösung und kann aufgrund seiner Herstellung in Druckräumen
während des Auf sputterns von Blasen freigehalten werden. Der Belag wird durch Lichteinwirkung
nicht zerstört und kann daher in hellem Licht ohne weiteres gehandhabt und untersucht
werden. Nachdem der Dünnfllmbelag aus einer gleichsam metallischen Legierung oder
Verbindung besteht, ist er nicht hygroskopisch und kann durch Einflüsse, welche
zur Zerstörung von Silberhalogenid-Emulsionsfilmen führen, nicht zerstört werden.
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Pilze und Mikroorganismen vermögen keinen Schaden anzurichten.
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Der durch die Erfindung geschaffene photoleitende Dünnfilmbelag besitzt
keine Photoleiternachwirkung nach Beendigung der Belichtung, so daß die Entladung
sofort aufhört, wenn die Belichtung beendet wird, was zu einer hohen Aufzeichnungsgeschwindigkeit
und einem hohen Auflösungsvermögen beiträgt.
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In seiner für breiteste Anwendung vorgesehenen Form hat der photoempfindliche
Schichtverband nach der Erfindung die Gestalt eines elektrophotographischen Films
mit einem Trägerkörper in Form eines flexiblen, transparenten Folienmaterials oder
Blattmaterials aus einem Polymer mit einem darauf angebrachten Dünnfilmbelag, welcher
durch Aufsputtern erzeugtes, photoleitendes Material, beispielsweise Kadmiumsulfid,
Zinkindiumsulfid oder ähnliche Photoleiter enthält. Zwischen dem Trägerkörper und
dem photoleitenden Dünnfilmbelag befindet sich eine Dünnfilmschicht, die ihrerseits
wiederum eine ohmisch leitende Dünnfilmschicht aus Indiumoxid oder dergleichen mindestens
enthält. Wesentliche Merkmale der Erfindung konzentrieren sich dabei auf den photoleitenden
Dünnfilmbelag.
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Der erfindungsgemäße photoempfindliche Schichtverband kann in Verbindung
mit bekannten Aufzeichnungsverfahren, etwa der Xerographie oder dem Elektrofaxverfahren
verwendet werden, zeigt jedoch dabei- ein Verhalten und Eigenschaften, durch welche
der erfindungsgemäße Schichtverband jedem bekannten elektrophotografischen Film
oder Aufzeichnungsträger überlegen ist. So kann der Film oder Aufzeichnungsträger
in vollständig unüblicher Weise eingesetzt und gehandhabt werden, wobei sich hervorragende
Ergebnisse einstellen, wie in der nachfolgenden Beschreibung aufgezeigt ist. Der
Dünnfilmbelag aus photoleitendem Werkstoff wird durch Koronaentladung aufgeladen
und hält die Ladung genügend lange, um seine Oberflache mit einer Strablungserteilung
zu belichten, welche auf dem Film aufgezeichnet oder reproduziert werden soll. Die
Strahlung bewirkt eine Ableitung der Ladung von der Oberfläche in selektiver und
proportionaler Weise entsprechend dem Grad der Belichtung des betreffenden kleinen
Flächenbereiches der belichteten Oberfläche des photoleitenden Belages.
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Die ohmisch leitende Schicht bewirkt eine Abführung der Elektronen
von dem photoleitenden Dünnfilmbelag, so daß eine Ladungsverteilung zurückbleibt,
welche das latente aufgezeichnete Bild darstellt. Der Trägerkörper stellt den mechanischen
Untergrund für die ohmisch leitende Dünnfilmschicht und den photoleitenden Dünnfilmbelag
dar. Es sei hier jedoch erwähnt, daß mehrere photoleitende Dünnfilmbeläge oder Dünnfilmschichten
vorgesehen sein können.
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Der photoleitende Dünnfilmbelag nach der Erfindung wird durch Sputtern
mittels Hochfrequenzfeld erzeugt, wobei eine gebräuchliche Sputtereinrichtung Verwendung
finden kann, der Ausgang des Hochfrequenzgenerators aber so ausgebildet ist, daß
das resultierende Plasma, das zwischen der Kathode bzw. Auftreffelektrode und der
Anode erzeugt wird, zwei Dunkelräume besitzt. Die Anode hält selbstverständlich
den Trägerkörper und die das Plasma durchwandernden Atome werden zur Anode hingelenkt
und setzen sich auf dem dazwischenliegenden Trägerkörper ab, um auf diese Weise
den Dünnfilmbelag aufzubauen. Der eine Dunkelraum ist derjenige,
welcher
normalerweise zwischen des Plasma und der Auftreffelektrode oder der Kathode festzustellen
ist. Wird die Anode geerdet, was normalerweise der Fall ist, so ist kein weiterer
Dunkelraum festzustellen. Verfährt man aber in der erfindungsgemäßen Weise, so tritt
ein zweiter Dunkelraum zwischen dem Plasma und der Anode auf, wenn die Anode und
die Kathode bzw. Auftreffelektrode so beschaltet werden, daß an der Anode sozusagen
eine Vorspannung liegt. Geerdet wird eine um die Kathode bzw. Auftreffelektrode
herum angeordnete Abschirmelektrode.
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Die Eigenschaften eines auf diese Weise erzeugten Dünnfilmbelages
sind von denjenigen bisher bekannter, photoleitender Dünnfilmbeläge, welche durch
bekannte Verfahren der Ablagerung einschließlich des üblichen Sputterverfahrens
erzeugt worden sind, grundverschieden. Auch dann, wenn man dieselben Materialien,
wie sie hier vorgeschlagen sind, verwendet, beispielsweise Kadmiumsulfid, und dieses
Material in üblicher Weise aufsputtert, so ergeben sich nicht die Eigenschaften
des Dünnfilmbelages der hier vorgeschlagenen Art.
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Wird ein solcher Dünnfilmbelag, beispielsweise aus Kadmiumsulfid,
in einen elektrophotographischen Film eingebaut, so ergeben sich außer den in der
nachfolgenden Beschreibung behandelten Eigenschaften die folgenden, wichtigen Merkmale
und Eigenschaften des gebildeten Schichtverbandes: a) Ausgezeichnete Aufnahme von
Ladung und Beibehaltung der Ladung für eine ausreichende Zeitdauer, um ein vollständiges
und rasches Aufbringen des Toners zu ermöglichen; b) extrem hoher photoelektrischer
Verstärkungsfaktor, so daß sich ein extrem weiter Bereich zwischen dunkel und hell
und eine außerordentlich fein abgestufte, dazwischenliegende Grautonskala ergeben;
c)
hervorragende Flexibilität bei Verbindung des photoleitenden Dünnfilmbelages und
der ohmisch leitenden Schicht in ihrer Gesamtheit mit einem flexiblen Trägerkörper
aus Kunststoff-Folienmaterial; d) Transparenz des Dünnfilmbelages in solchem Grade,
daß eine Lichtdurchlässigkeit von 70% bis 85% des einfallenden Lichtes erzielt wird,
selbst bei Hinzunahme der ohmisch leitenden Dünnfilmschicht, so daß man projizierbare
Filme erzeugen kann, wenn auch der Trägerkörper transparent ist. In jedem Falle
wird aber die Entladung des Dünnfilmbelages bei der Belichtung unterstützt; e) photoelektrische
Empfindlichkeit des Dünnfilmbelages gegenüber der zur Belichtung verwendeten Strahlung
in einem breiten Spektralbereich, insbesondere im sichtbaren Bereich; f) Dauerhaftigkeit,
Stabilität, Abriebfestigkeit, keine Ermüdungserscheinungen bei wiederholter Belichtung,
gute Haftung des Dünnfilmbelages an der ohmisch leitenden Dünnfilmschicht und am
Träger und g) Möglichkeit einer wirtschaftlichen Massenproduktion.
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Wie bereits erwähnt, wird der photoleitende Dünnfilmbelag vorzugsweise
auf eine ohmisch leitende Dünnfilmschicht aufgebracht, die sich ihrerseits auf einem
organischen Trägerkörper oder einem Blattmaterial aus einem Polymer befindet-, wobei
sich ein in hohem Maße flexibler Schichtverband ergibt. Die Aufzeichnung erfolgt
in der Weise, daß der photoleitende Belag zunächst in der Dunkelheit aufgeladen
und dann die aufgeladene Oberfläche mit einer bestimmten Strahlungsverteilung belichtet
wird. Die Aufladung erfolgt mit einer Geschwindigkeit, welche bedeutend größer ist
als bei bekannten elektrophotographischen Schichtverbänden.
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Die Aufnahme der Ladung erfolgt so schnell, daß das Potential, auf
welches die Oberfläche aufgeladen wird, wesentlich über dem
Sättigungspotential
der Oberfläche liegt. Da der photoleitende Belag extrem dünn ist, entspricht eine
relativ niedrige Spannung an der Oberfläche von beispielsweise 40 Volt bis 50 Volt
einer elektrischen Feldstärke in Richtung der Schichtstärke, welche vieltausendfach
höher ist als bei bekannten Xerographie-Aufzeichnungsträgern, deren Oberfläche auf
500 Volt oder dergleichen aufgeladen wird.
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Die Empfindlichkeit des elektrophotographischen Films steht mit dem
Oberflächenpotential in Beziehung, so daß praktisch die Empfindlichkeit umso größer
ist, je größer das Oberflächenpotential und damit je größer die Aufladung ist. Für
sehr helle Strahlungsbilder braucht die Aufladung nicht auf ein so hohes Potential
zu erfolgen, wie im Falle von Strahlungsverteilungen geringerer Helligkeit. Bei
der Verwendung kann daher die Empfindlichkeit des Films nach Wunsch entsprechend
den Lichtverhältnissen des aufzuzeichnenden Bildes eingestellt werden.
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Nach der Belichtung wird der elektrophotographische Film mit Toner
versehen und der Toner kann dann an Ort und Stelle festgebrannt oder eingeschmolzen
oder auf einen anderen Träger übertragen werden. Der Film hat auch die Eigenschaft,
die Ladung für eine verhältnismäßig lange Zeit zu halten, so daß bei der Verwendung
der Film zunächst mit Toner versehen, das hergestellte Bild geprüft und bei zufriedenstellender
Qualität fixiert, jedoch bei nicht ausreichender Qualität abgewischt werden kann.
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Der Film wird dann einfach in das Aufzeichnungsgerät, das eine kleine,
von Hand mitführbare Kamera sein kann, wieder eingesetzt und die Belichtung wird
wiederholt. Das Prüfen des aufgezeichneten Bildes und das Abwischen des ein nicht
zufriedenstellendes Bild wiedergebenden Toners vor der Fixierung kann nahezu unendlich
oft wiederholt werden, ohne daß die photoleitende Oberfläche irgendwie beschädigt
oder abgenützt wird und ohne daß die Fähigkeit dieser Schicht vermindert wird, scharfe
Bilder hoher Qualität wieder und wieder aufzuzeichnen.
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Ist das Bild auf dem Aufzeichnungsträger fixiert worden, so wird hierdurch
der photoleitende Dünnfilmbelag nicht nachteilig beeinfluß, so daß zusätzliche Bilder
unmittelbar auf denselben elektrophotographischen Film aufgebracht und in beliebigem
Maße fixiert werden können. Sind die ohmisch leitende Dünnfilmschicht und der Träger
transparent, so erhält man einen projizierbaren Film.
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Es sei nochmals erwähnt, daß der DünntilmbeBg auf Leiterflächen, auf
Glas-Trägerkörper und dergleichen aufgesputtert werden kann; um die besonderen Eigenschaften
des Dünntilsbelages auch auf anderen Gebieten ausnützen zu können.
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Nachf olgend -werd en Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
anliegende Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen stellen dar: Figur 1 eine stark
schematisierte Schnittansicht eines transparenten elektrophotographischen Films
und einer schematisch angegebenen Schaltung zur Aufladung der Oberfläche des photoleitenden
Dünnfilmbelages, Figur 2 eine schematische Schnittdarstellung eines elektrophotographisohen
Films in etwas abgewandelter Form, Figur 3 eine Figur 2 entsprechende Darstellung
einer nochmals anderen Ausführungsform, Figur 4 eine Figur 2 entsprechende Darstellung
zur Erläuterung des Autbringens des Toners auf die Oberfläche des photoleitenden
Dünnfilmbelages nach Belichtung desselben, Figur 5 ein Diagramm zur Erläuterung
bisher bekannter Auf zeichnungsverfahren mit einer Darstellung der Spannungen bei
Ladung und Entladung eines Xerographie-Aufzeichnungsträgers,
Figur
6 eine Figur 5 entsprechende graphische Darstellung, in welcher die Spannungen bei
der Ladung und Entladung eines elektrophotographischen Aufzeichnungsträgers der
hier vorgeschlagenen Art autgezeichnet sind, Figur 7 eine graphische Darstellung
zum Vergleich der spektralen Empfindlichkeit eines Dünnfilmbelages aus Kadmiumsulfid,
welcher in der hier vorgeschlagenen Art und Weise hergestellt worden ist, mit einem
photoleitenden Belag aus Kadmiumsulfid, welcher durch ein bekanntes Sputterverfahren
erzeugt worden ist, Figur 8 ein vereinfachtes elektrisches Schaltbild der Sputtereinrichtung
zur Ablagerung eines photoleitenden Dünnfilmbelages in der hier vorgeschlagenen
Art und Weise und Figur 9 eine Teil-Schnittdarstellung durch einen elektrophotographischen
Film mit Einrichtungen zur Entladung desselben.
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Ein elektrophotographischer Film der hier vorgeschlagenen Art enthält
einen Dünnfilmbelag in Form einer anorganischen Photoleiterschicht, die sich über
einer Dünnfilmschicht aus ohmisch leitendem Werkstoff befindet, die ihrerseits mit
einem Trägerkörper verbunden ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird der
Trägerkörper von einem dünnen, flexiblen, isolierenden Material, beispielsweise
von einer Kunststoffolie hoher Stabilität gebildet. Die von dem hier vorgeschlagenen
elektrophotographischen Film zu erfüllenden Forderungen sind Transparenz, hohe Empfindlichkeit,
hoher photoelektrischer Verstärkungsfaktor, Wirtschaftlichkeit, leichte Herstellbarkeit
und einfache Handhabung, die Möglichkeit einer wiederholten Belichtung, Stabilität
unter unterschiedlichen Bedingungen bezüglich Licht, Wärme, Feuchtigkeit sowie weitere
Eigenschaften, die sich aus der nachfolgenden Beschreibung ergeben. Bei Verwendung
eines bevorzugten
Trägerkörpers ist der erzeugte elektrophotographische
Film in hohem Maße flexibel.
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Die erzielten Eigenschaften ermöglichen eine Vielfalt von wichtigen
Brauchbarkeiten, wobei die Mikrofilmaufzeichnung keineswegs die unbedeutenste i-st.
Außer für elektrophotographische Films me kann eine Photoleiterschicht der hier
angegebenen Art auch für andere Zwecke Anwendung finden.
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Die drei wichtigsten Bestandteile des elektrophotographischen Films
10 sind der photoleitende Dünnfilmbelag 12, die ohmisch leitende Dünnfilmschicht
-14 und der Trägerkörper 16. Jedes dieser Einzelteile wird nachfolgend genauer beschrieben,
doch erscheint es' zweckmäßig, für ein besseres Verständnis der Erfindung zunächst
die insgesamt erreichten elektrischen Eigensohaften zu diskutieren. Hierbei soll
insbesondere ein Vergleich dieser Eigenschaften mit denjenigen bekannter Aufzeichnungsträger
oder Auf zeiahnungsplatten für das Xerographieverfahren oder das Elektrofaxverfahren
durchgeführt werden.
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Zu diesem Zwecke sei Figur 5-der Zeichnungen näher betrachtet, in
welcher die Eigenschaften einer Xerographieplatte bekannter Art aufgezeichnet sind.
Auf der Abszisse der Darstellung nach Figur 5 ist die Zeit in Sekunden von links
nach rechts wachsend aufgetragen und auf der Ordinate sind nach aufwärts wachsend
die Werte des Oberflächenpotentials in Volt aufgetragen. Die praktisch bei den dargestellten
Vorgängen auftretenden Spannungswerte können gegenüber dem charakteristischen Beispiel
etwas größer oder kleiner sein. -Die Darstellung ist in vier Zeitbereiche unterteilt,
wobei ein vollständiger Auizeichnungszyklus mit der Autbringung des Toners endet
und sich dann entweder die tbertragung und Fixierung des Toners oder, im Falle des
Elektrofaxverfahrens, die Fixierung des Toners allein anschließt.
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Bekannte elektrostatische Aufzeichnungsträger, welche gegenwärtig
allgemein in Gebrauch sind, sind aus Mischungen von amorphem Selen
oder
Zinkoxid und Harz hergestellt. Das Selen wird auf eine Metalltrommel als Schicht
aufgebracht, während mit der Zinkoxidmischung ein Blatt eines leitenden Papiers
beschichtet wird. Charakteristischerweise betragen die Schichtstärken solcher Beläge
20 & bis 160 y (1. ru -- 10 000 R = 1 . io-5 mm).
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Der erste Bereich ist als Dunkelheitsbereich bezeichnet und erstreckt
sich über die ersten Sekunden des gesamten Auf zeichnungsspieles hin. Die Grenze
dieses Zeitbereiohes ist mit 30 bezeichnet. Der Zeitbereich ist in zwei Abschnitte
unterteilt, wobei der erste bei etwa 1,4 Sekunden an der mit 32 bezeichneten Grenze
endet und der zweite Abschnitt den Rest dieses Zeitbereiches einnimmt. Der erste
Abschnitt ist als Ladungsbereich bezeichnet.
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Während dieser Zeit befindet sich der elektrostatische Auf zeichnungsträger
in der Dunkelheit und wird einer Koronaentladung bei einer sehr hohen Spannung in
der Größenordnung von Kilovolt ausgesetzt. Die Oberfläche des elektrostatischen
Aufzeichnungsträgers nimmt die Ladung in einem Maße an, welches von den Eigenschaften
des elektrostatischen Aufzeichnungsträgers abhängt. Die Oberfläche nimmt also ein
Oberflächenpotential an, das durch die Ladungslinie 34 wiedergegeben ist, die zudem
bei etwas über 500 Volt gelegenen Punkt 36 ansteigt. Dieser Punkt fällt mit einem
Oberflächenpotential zusammen, welches als Sättigungsspannung des elektrostatisohen
Aufzeichnungsträgers bezeichnet wird. Bei der Sättigung wird theoretisch die Ladung
mit derselben Geschwindigkeit abgeleitet, mit welcher sie zugeführt wird. Das Sättigungsniveau
ist durch die unterbrochene Linie 38 deutlich gemacht.
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Unter Fortdauer der Dunkelheit schließt sich der zweite Abschnitt
des betreffenden Zeitbereichs zu der Zeit 32 an. Nachdem die Koronaauf ladung beendet
worden ist, wandern die Elektronen, welche die Ladung der Oberfläche darstellen,
zu dem leitfähigen Teil, das sich mit der gegenüberliegenden Fläche oder Seite der
photoleitenden Schicht in Berührung befindet, von wo die Elektronen abgeführt werden.
Während die Elektronen die photoleitende
Schicht verlassen, fällt
die Ladung ab und das Oberflächenpotential beginnt kleiner zu werden. Dieser Abfall
des Potentials wird durch die Kurve 40 deutlich gemacht, welche als durchgezogene
Linie zwischen den Zeitgrenzen 32 und 30 verläuft. Würde der elektrostatische Auf
zeichnungsträger auch noch weiterhin in der Dunkelheit verbleiben, so würde sich
die Kurve 40 entsprechend der unterbrochenen Linie 42 abfallend fortsetzen, wie
dies rechts von der Zeitgrenze 30 gezeigt ist. Die Kurven 40 und 42 sind allgemein
als Dunkelabfallskennlinie einer elektrostatischen Aufzeichnungsschicht oder eines
elektrophotographvischen Auf zeichnungsträgers bekannt.
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Es sei darauf hingewiesen, daß die Fähigkeit eines elektrophotographischen
Auf zeichnungsträgers zur Annahme und zur Haltung von Ladung mit seiner Eigenschaft
als Kondensator in Beziehung steht.
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Der Widerstand des photoleitenden Belages muß außerordentlich hoch
sein. Die Fähigkeit, sich bei Belichtung zu entladen, ist von der Leitfäfrigkeit
des photoelektrischen Trägers abhängig.
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Die Fähigkeit, in unmittelbar aneinander angrenzenden, kleinsten Flächenbereichen
einerseits isolierend und andererseits leitfähig zu sein, wird durch die Anisotropie
des photoelektrischen Trägers oder der photoleitenden Schicht erreicht und ist ein
Maß für die erzielbare Auf lösung. Es ist zwar festzustellen, daß bekannte elektrophotographische
Auf zeichnungsträger Ladung annehmen, die Ladung halten und eine Anisotropie besitzen.
Im Vergleich zu einem elektrophotographischen Aufzeichnungsträger der hier vorgeschlagenen
Art müssen diese Eigenschaften bekannter Schichten oder Auf zeichnungsträger als
grob bezeichnet werden Die Fähigkeit des Auf zeichnungsträgers, sich mit extrem
hoher Geschwindigkeit entladen zu können, ist ein Maß für die Arbeitsgeschwindigkeit
des Aufzeichnungsträgers und die Vollkommenheit der Entladung ist ein Maß für den
Verstärkungsfaktor. Auch diesbezüglich müssen bekannte Auf zeichnungsträger als
langsam und sich nur ungenügend entladend bezeichnet werden; Der Zeitmaßstab der
graphischen Darstellung nach Figur 5 dehnt sich also etwa über vier Sekunden und
noch darüber aus. Das Gefälle
der Dunkelabfallskennlinie 40, 42
ist zunächst ziemlich flach, doch ist tatsächlich der Dunkelabfall ziemlich rasch,
wenn in Betracht gezogen wird, welche Funktionen durchgeführt werden müssen. Der
Aufzeichnungsträger nimmt die Ladung verhältnismäßig langsam an-, wie man aus dem
Kurvenast 34 ersieht.
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Der dritte Zeitbereich liegt zwischen 2,3 Sekunden und 3,3 Sekunden
und innerhalb dieses Zeitbereiches wird der elektrophotographische Aufzeichnungsträger
mit einer bestimmten Lichtverteilung oder Strahlungsverteilung belichtet. Der Zeitbereich
endet an der mit 44 bezeichneten Grenze. Der Zeitbereich zwischen den Grenzen 30
und 44 ist mit "Beliehtung " bezeichnet. In diesem Be reich bewirken die Lichtphotonen
entsprechend der einwirkenden Strahlungsverteilung eine Wanderung von Elektronen
der Oberflächenladung von der Oberfläche des elektrophotographischen Aufzeichnungsträgers
weg, während die ursprünglich aufgebrachte Ladung weiter längs der Kennlinie 42
abfällt. Das hellste Licht entsprechend der größten Anzahl von Photonen bewirkt
die beste Entladung längs der Kurve 46, welche als Hellabfallskurve bezeichnet werden
kann. Es ist zu beachten, daß die Hellabfallskurve keineswegs sehr steil ist und
daß die Entladung unvollständig ist, da eine Restladung verbleibt, welche dem Kurventeil
48 entspricht. Dies bedeutet ein Oberflächenpotential von etwa 35 Volt, das für
bisher bekannte elektrophotographischeAufzeichnungsträger charakteristisch ist.
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Die dazwischen liegenden Helligkeitsgrade entsprechend den verschiedenen
Schattierungen des aufzuzeichnenden Bildes erzeugen Hellentladungskennlinien 46',
46', 46"" usw., wobei jede dieser Kennlinien aufhört, wenn die Belichtung beendet
bzw. der Verschluß geschlossen ist, wonach die dann noch auf dem betreffenden Flächenbereich
verbliebene Ladung weiter längs einer nach unten verlagerten Dunkelabfallskennlinie
abfällt5 Diese Dunkelabfallskennlinienteile sind in Figur 5 mit 421, 42'', 42111
usw.
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bezeichnet. Die Kennlinienteile liegen in Figur 5 innerhalb des
vierten
Zeitbereiches zwischen den Zeitgrenzen 44 und 50.
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Der letzte Zeitbereich, innerhalb welchem entsprechend der Beschriftung
von Figur 5 die Aufbringung des Toners erfolgt, dauert etwa i Sekunde. In diesem
Zeitbereich ist die Belichtung bereits vollendet und das latente Bild 9 welches
durch die Belichtung sich an der Zeitgrenze 44 bereits voll entwickelt hat, wird
nun den Tonerpartikeln ausgesetzt. Innerhalb des Zeitbereiches zwischen den Grenzen
44 und 50 muß genügend Zeit vorgesehen sein, um eine Bewegung zwischen dem elektrophotographischen
Auf zeicnnungsträger und den Tonerpartikeln relativ zueinander und eine Anhaftung
der Tonerpartikel zu ermöglichen0 Außerdem müssen die Ladungen auf der Oberfläche
des elektrophotographischen Aufzeichnungsträgers entsprechend denjenigen Flächenbereichen,
welche in der Dunkelheit oder in teilweiser Dunkelheit gelegen sind, in ausreichendem
Maße an ihrem Platz verbleiben, um den Toner halten zu können. Der Toner wiederum
muß solange haften, bis das Fixieren durch Festschmelzen oder Festbrennen oder die
Übertragung auf einen anderen Träger stattfindet0 Der zuletzt erwähnte Vorgang spielt
sich nach der Zeitgrenze 50 ab.
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Bemerkenswert ist, daß die Restladung entsprechend dem Kurventeil
48 auch an denjenigen Stellen eine Anhaftung von Tonerpartikeln verursacht, wo das
hellste Licht auf den elektrophotographischen Träger gefallen ist. Bei bekannten
Systemen lassen sich daher vollständig weiße Flächen im fertigen Bild kaum erzielen.
In entsprechender Weise ist die Dunkelabfallskennlinie 42-am Orte der Zeitgrenze
50 bereits sehr weit unter den maximalen Wert des Aufladungspotentials des Punktes
36 abgefallen, so daß auch eine vollständige Schwärzung sehr unwahrscheinlich ist.
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Die Grauskala zwischen diesen beiden Extremwerten entspricht ebenfalls
nicht der anzustrebenden, photographischen Qualität.
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Ein bisher nicht ausreichend beachteter Nachteil bekannter Systeme
ist eine Photoleiter-Naohwirkung. Wird die Belichtung zu der Zeit 44 unterbrochen,
so setzt sich die Entladung noch fort,
was als eine Art Photoleiter-Trägheit
bezeichnet werden kann.
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Diese Erscheinung ist von Werkstoff zu Werkstoff verschieden.
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Der Effekt läßt sich graphisch durch eine leichte oder kurze Fortsetzung
der Kennlinien 46', 46" und 46''' in den Zeitbereich der Aufbringung des Toners
darstellen, bevor die Kennlinien in den Teil entsprechend der weiteren Dunkelentladungskennlinie
übergehen. Wie schon erwähnt, existiert bei einem photoleitenden Dünnfilmbelag der
hier vorgeschlagenen Art eine Photoleiter-Nachwirkung nicht. Demgemäß ist der Übergang
von der Hellentladungskurve zur Dunkelentladungskurve abrupt und scharf.
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Dies führt zu einer Belichtbarkeit mit hoher Geschwindigkeit und zu
Bildern hohen Auflösungsvermögens.
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Bei bekannten Einrichtungen ist eine Fixierung oder Übertragung des
durch Toner-Aufbringen sichtbar gemachten Bildes vorgesehen.
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Im Falle einer Fixierung durch Einschmelzen oder Einbrennen wird der
elektrophotographische Aufzeichnungsträger beispielsweise durch ein Tonerbad geführt,
welches sich im Gebrauch des betreffenden Gerätes verbraucht, so daß die erzeugten
Bilder heller und heller werden. Die Flüssigkeit verdampft oder trocknet von dem
Aufzeichnungsträger ab, wenn die Fixierung oder das Einschmelzen erfolgt. Im Falle
einer Übertragung wird die Trommel gegen ein Papierblatt gepreßt und das auf das
Papierblatt übertragene Bild wird festgeschmolzen, während die Trommel abgebürstet
wird und gegebenenfalls durch sehr helle Belichtung vollständig entladen wird, um
für die Aufzeichnung des nächsten Bildes vorbereitet zu sein.
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Der photoleitende Dünnfilmbelag der hier vorgeschlagenen Art ist nur
einen Bruchteil eines - dick und ist transparent. Der Dünnfilmbelag ist außerordentlich
dicht und besitzt aufgrund seines physikalischen Aufbaus die erwähnten, vorteilhaften
Eigenschaften. Die geringe Stärke ermöglicht die Herstellung extrem dünner, flexibler
und transparenter elektrophotographischer Aufzeichnungsträger, doch sind auch Vorteile
in anderen Arten von Aufzeichnungsträgern festzustellen.
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Die tatsächlich auftretenden Spannungen bei einem Aufzeichnungsträger
der hier vorgeschlagenen Art sind gemäß Figur 6 wesentlich kleiner als diejenigen
bekannter, dicker elektrophotographischer Beläge, doch sind die elektrischen Feldstärken
ungleich viel höher als bei bekannten Auf zeichnungsträgern. Die Feldstärke beträgt.
annähernd 106 Volt/cm. Auch die anderen Eigenschaften sind grundsätzlich verschieden,
wie sich aus einem Vergleich der Figuren 5 und 6 in Verbindung mit den nachfolgenden
Erläuterungen ergibt.
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Zunächst sei das kleine in der linken unteren Ecke der Darstellung
nach Figur 5 eingezeichnete Rechteck beachtet. Dieses stellt unter Verwendung des
gleichen Maßstabes wie in Figur 5 die gesamte Fläche des Diagramms nach Figur 6
unter~Einschlul3-sämtlicher Vorgänge einschließlich der Aufbringung des Toners dar.
Die bei den Vorgängen gemaß Figur 6 auftretenden Spannungen sind also nur ein Bruchteil
der Spannungen entsprechend Figur 5. Die gestrichelte Linie 52, welche in Figur
5 auf der Höhe von etwa 50 Volt eingezeichnet ist, stellt das Niveau elektrischer
Störsignale in den Systemen entsprechend dem Diagramm nach Figur 5 dar, so daß man
erkennt, daß sämtliche Vorgänge, wie sie sich bei der Verwendung des photoleitenden
Dünnfilmbelages der hier vorgeschlagenen Art abspielen, in einem Bereich innerhalb
des Diagrammfeldes bekannter Aufzeichnungsträger gelegen sind, welcher bisher als
praktisch wertlos angesehen wurde. Bei dem hier vorgeschlagenen Aufzeichnungsverfahren
existiert jedoch kein Rauschbereich oder Störbereich. Weiter ist bemerkenswert,
daß das Bild im Falle des hier vorgeschlagenen Auf zeichnungsverfahrens gemäß Figur
6 bereits voll durch Aufbringung von Toner entwickelt worden ist, bevor der bekannte
photoleitende Aufzeichnungsträger seine Maximalaufladung erreicht hat, geschweige
denn belichtet und mit Toner versehen worden ist.
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Figur 6 zeigt das Verhalten und die Eigenschaften eines photoleitenden
Dünnfilmbelages eines elektrophotographischen Films der hier vorgeschlagenen Art.
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Die geringe Stärke des Dünnfilmbelages, sein photoelektrischer Verstärkungsfaktor
und der große Unterschied zwischen der Dunkelabfallskennlinie und der Heliabfaliskennlinle
führen zu grund sätzlichen Unterschieden hinsichtlich der Zeit- und Spannungswerte
der Darstellung nach Figur 6 gegenüber entsprechenden Werten der photoleitenden
Schicht eines elektrophotographischen Auf zeichnungsträgers bekannter Art nach der
Darstellung in Figur 5.
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Die Dauer der verschiedenen Vorgänge ist bedeutend geringer und ebenso
sind die Spannungen bedeutend kleiner.
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Der photoleitende Dünnfilmbelag wird sehr rasch, sozusagen mit einem
Aufladungsstoß auf eine Spannung aufgeladen, welche über der Sättigungsspannung
liegt. Die in Figur 6 eingezeichnete Sättigungsspannung liegt etwas unter 40 Volt,
welches ein für Kadmiumsulfid-Photoleiterbeläge charakteristischer Wert ist und
die Koronaspannung wird in den ersten 300 Millisekunden rasch erhöht, so daß die
resultierende Oberflachenaufladung von Null Volt auf etwa 52 Volt ansteigt.
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Die Ladungskennlinie ist im wesentlichen geradlinig, wie bei 200 gezeigt
ist und der Punkt maximaler Aufladung ist mit 202 bezeichnet und liegt merklich
über der Sättigungsspannung, welche durch die gestrichelte Linie 204 deutlich gemacht
ist. Von dem Punkt maximaler Aufladung bei 202 fällt das Oberflächenpotential des
elektrophotographischen Films mit einer Geschwindigkeit ab, welche von der Lichtmenge
abhängig ist, welcher der Film gegebenenfalls ausgesetzt wird. Wenn der Film nach
Erreichen des Punktes 202 maximaler Aufladung in vollständiger Dunkelheit verbleibt,
so hat das Oberflächenpotential einen Verlauf entsprechend der Dunkelabfallskennlinie
für den betreffenden Film und für die betreffende Ausgangs-Oberflächenspannung an
dem Punkt 202. Die Dunkelabfallskennlinie setzt sich aus zwei Abschnitten zusammen,
von welchen der erste Abschnitt 206 verhältnismäßig steil im Vergleich zu dem sich
anschließenden Abschnitt 208 verläuft, welcher den Abfall des Oberflächenpotentials
zu einer wesentlich späteren Zeit charakterisiert,
Der Teil 206
der Dunkelabfallskennlinie umfaßt den Abfall des Oberflächenpotentials von der Spannung
zum Augenblick der Vollendung der Oberflächenaufladung bis hinunter zum Niveau der
Sättigungsspannung an der gestrichelten Linie 204. Die Entladungsgeschwindigkeit
ist dabei ziemlich groß, da die Filmoberfläche praktisch gewaltsam auf die maximale
Oberflächenaufladung gebracht worden ist und sich nun sehr rasch wieder entlädt.
Immerhin erkennt man aber, daß die Ladung bedeutend besser gehalten wird als bei
normalen elektrophotographischen Auf zeichnungsträgern, von welchen ein Beispiel
in Figur 5 erläutert ist. Wenn an dem Punkt 210 das Sättigungsniveau erreicht worden
ist, so entspricht das in Figur 6 dem Ablauf einer Zeit, welche die gesamte Belichtungszeit
und auch noch einen Teil der Zeitdauer für die Aufbringung des Toners mit umfaßt.
Es sei darauf hingewiesen, daß trotzdem die insgesamt abgelaufene Zeit an dem Punkt
210 nur 600 Millisekunden beträgt. Es wird also aus Figur 6 deutlich, daß die einzelnen
Vorgänge sich mit sehr großer Geschwindigkeit abspielen.
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Nach Erreichen des Sättigungsniveaus verflacE sich die Dunkelabfallskennlinie
und besitzt dann ein bedeutend geringeres Gefälle. Man ersieht aus Figur 6, daß
dann, wenn der aufgeladene elektrophotographische Film niemals belichtet wird, das
Oberflächenpotential den Kennlinienteilen 206 und 208 folgt.
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Auch die Hellabfallskennlinie setzt sich aus zwei Abschnitten zusammen,
doch ist deren Verlauf nicht von der Sättigungsspannung abhängig, da das Potential
der belichteten Oberfläche aufgrund der extrem hohen Geschwindigkeit des IIellabfalles
sehr rasch auf. Spannungswerte abfällt, welche wesentlich unterhalb der Sättigungsspannung
entsprechend der gestrichelten Linie 204 liegen. Dies beruht auf der sehr wichtigen
Eigenschaft des hier vorgeschlagenen elektrophotographischen Films, welcher einen
sehr großen Photoleiter-Verstärkungsfaktor aufweist. Nimmt man also an, daß der
elektrophotographische Film durch ein sehr helles
Licht vollständig
belichtet wird, so fällt innerhalb einer Zeitdauer von 30 Millisekunden die Oberflächenspannung
längs der Kurve 212, welche praktisch eine gerade Linie ist, bis zu dem Knick 214
ab, welcher etwas oberhalb der Spannung Null gelegen ist und hiernach nähert sich
das Oberflächenpotential mit der Kurve 216 asymptotisch an die Abszisse an. In den
meisten Fällen ist der Kurventeil 216 so nahe an der Abszisse gelegen, daß Mes sungen
unzweckmäßig sind.
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Die Ladungsdichte und damit nach einem wirkungsvollen Aufbringen des
Toners auf den elektrophotographischen Film, die optische Dichte ist an dem Punkt
202 maximal und an dem Knick 214 minimal.
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Da der hier vorgeschlagene elektrophotographische Film im allgemeinen
einer Lichtverteilung oder Strahlungsverteilung ausgesetzt wird, welche verschiedene
Abstufungen aufweist, folgt dieEntladungskennlinie jedes einzelnen Flächenelementes
der Oberfläche einer Funktion, welche durch eine Kurve zwischen der Dunkelabfallskennlinie
und der Hellabfallskennlinie wiedergegeben werden kann und zum Zwecke der Erläuterung
sind in Figur 6 drei solche Kurven eingezeichnet und werden nachfolgend näher betrachtet.
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Bei dem in Figur 6 behandelten Beispiel dauert die gesamte Belichtung
des elektrophotographischen Films 30 Millisekunden und legt zwischen den Zeiten
von 0,300 Sekunden und 0,330 Sekunden.
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Es sei bemerkt, daß die Belichtung unmittelbar dann beginnt, wenn
die maximale Aufladung erreicht ist und dieser Wert, beispielsweise der Spannungswert
am Punkte 202, kann entsprechend der Lichtmenge gewahlt werden, welche erwartungsgemäß
von der auf zuzeichnenden Strahlungsverteilung oder dem aufzuzeichnenden Bild ausgeht.
Für eine geringere mittlere Lichtmenge soll die Oberflächenaufladung am größten
sein, so daß sich der größte Unterschied zwischen der Dunkelabfallskennlinie und
der llellabfallskennlinie ergibt. Für hohe mittlere Lichtmengen oder Strahlungsmengen
braucht die Oberflächenaufladung anfänglich nicht so groß zu sein.
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Betrachtet man weiterhin das hier behandelte Beispiel, so erket man,
daß die drei zusätzlichen Elemente der Strahlungsverteilung oder des Bildes, weiche
während der Belichtung untersucht werden, drei verschiedene Oberflächenpotentiale
annehmen.
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Das erste zusätzliche Flächenelement erhält das meiste Licht, jedoch
nicht soviel Licht wie bei maximaler Belichtung auf-tritt und demgemäß entlädt sich
dieses Flächenelement während der Belichtungszeit längs der Kennlinie 217 und wird
dann wieder von der Zeit von 0,330 Sekunden ab in Dunkelheit gehalten. Von dem Punkt
218 ab folgt das Oberflächenpotential-des ersten zusätzlichen Flächenelementes der
Dunkelabfallskenninie 208, jedoch schließt sich an den Punkt 2lS derjenige Teil
der Dunkelabfallskennlinie an, welcher bei einem Spannungswert entsprechend dem
Punkt 218 beginnt. Weml diese Spannung beispielsweise i4.Volt beträgt, so muß man
diesen Spannungswert auf der Kurve 208 aufsuchen, indem man den Schnlttpunkt der
strichpunktierten Linie 220 und der Dunkelabfailskennlinie 208 aufsucht, wobei man
allerdings auf der rechten Seite weit über die graphische Darstellung von Figur
6 hinaus gelangt. Der dann autgefundene Kurventeil der Dunkelabfallskennlinie 208
ist an den Punkt 218 anzuschließen und ist in Figur 6 mit 222 bezeichnet. Die gesamte
Entladungskurve für das am hellsten belichtete Flächenelement der drei zusätzlich
betrachteten Flächenelemente setzt sich also aus den Kurventeilen 217 und 222 zusammen.
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Dieselben Überlegungen gelten bezüglich des am zweithellsten belichteten
Flächenelementes, dessen Oberflächenpotential insgesa int einer Entladungskurve
folgt, welche den steil abfallenden Kurventeil 224 enthält, der an dem Punkt 226
abknickt und dann in denjenigen Teil der Dunkelabf all skennlini-e übergeht, welcher
unterhalb des Niveaus 228 gelegen ist und von-dem Punkt 226 ab mit 230 bezeichnet
ist. Das am wenigsten belichtete der drei zusätzlich betrachteten Flächenelemente
folgt mit dem ersten Teil seiner Hellentladungskurve bis zu dem auf dem Spannungsniveau
236 gelegenen Punkt 234 der Kurve 232. Der Teil der Dunkelentladungskennlinie
208,
der sich unterhalb des Spannungsniveaus 236 anschließt, kann direkt aus der Darstellung
nach Figur 6 entnommen werden und liegt rechts von dem Punkt 238. Dieser Teil der
Dunkelabfallskennlinie 208 wird dann nach links verschoben, so daß er sich an den
Punkt 234 anschlieX3t und die Fortsetzung der Entladungskurve des dritten zusätzlichen
Flächenelementes des elektrophotographischen Filmes bildet. Dieser Kurventeil ist
mit 240 bezeichnet. Wie bereits erwähnt, entsprechen die Kurventeile 206 und 20b
dem Fall, d aß überhaupt keine Belichtung stattfindet.
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Wie in Figur 6 eingezeichnet ist, kann das Aufbringen des Toners genau
zu demjenigen Zeitpunkt beginnen, zu welchem die Belichtung beendet wird, d. h.
an dem Zeitpunkt von 0,330 Sekunden und das Aufbringen des Toners kann während eines
wesentlichen Sekundenbruchteils,beispielsweise bis zur Zeit von 1,000 Sekunden fortgesetzt
werden. Die Zeitdauer ist durch die mechanischen Begrenzungen der Bewegung des Toners
gegen den elektrophotographischen Film und durch die Fähigkeit des Toners begrenzt,
an den verbleibenden Ladungsbereichen anzuhaften.
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Die sich ergebenden optischen Dichten bestimmen sich aus der Ladungsmenge
und damit aus der Menge des anhaftenden Toners und bei den hier betrachteten Bedingungen
kann sich eine optische Dichte für das Flächenelement von 0,001 einer Dichteeinheit
ergeben, wenn eine vollständige Belichtung entsprechend der Heilentladungskurve
212, 216 stattfindet. Eine optische Dichte von 1,0 kann sich beispielsweise für
das am zweithellsten belichtete Flächenelement entsprechend der Hellentladungskurve
217, 222 ergeben. Eine optische Dichte von 1,5 kann sich für das Flächenelement
für die nächstdunklere Belichtung entsprechend der Entladungskurve 224, 230 einstellen.
Eine optische Dichte von 2,0 erhält man für das ammenigsten belichtete Flächenelement
entsprechend der Entladungskurve 232, 240 und schließlich ergibt sich eine optische
Dichte von 2,5 in denjenigen Bereichen des elektrophotographischen Filmes, an welchen
überhaupt keine Belichtung
stattfindet, so daß diese Bereiche der
Dunkelabfallskennlinie 206, 208 folgen.
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Zur Vervollståndigung des Vergleichs zwischen den graphischen Darstellungen
nach den Figuren 5 und 6 sei darauf hingewiesen, daß bei dem elektrophotographischen
Aufzeichnungsträger der hier vorgeschlagenen Art gemäß Figur 6 keine Hestspannung
auf der Oberfläche verbleibt. Die am meisten belichteten Flächenelemente sind daher
vollständig entladen und.daher vollständig weiß. Weiter erkennt man, daß der Ladungsabfall
während der Aufbringung des Toners maximal 1 Volt oder 2 Volt beträgt und daß daher
der oberste Wert in der Dunkelabfallskennlinie im wesentlichen zur Verfügung gehalten
wird, um auf der Dunkelabfallskennlinie 206, 208 einen Punkt auswerten zu können,
welcher bei der Aufbringung des Toners ein tiefes Schwarz ergibt.. Die dazwischenliegenden
Abstufungen sind in ihrem Gefälle flach, so daß sich eine kontinuierliche Grautonskala
und eine extrem hohe Bildqualität erzielen lassen. Die Anisotropie des photoleitenden
Dünnfilmbelages ist so, daß eine Auflösung erzielt wird, die gleich oder sogar besser
als bei den meisten, feinkörnigen photMichemischen Filmen ist. Auflösungen von 1000
Linien je Millimeter konnten bereits erzielt werden.
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Die Aufladungskurve 200, welche das Oberflächenpotential über das
Sättigungsniveau 204 anhebt, wird bei Belichtungsbedingungen verwendet, welche es
erforderlich machen, daß der elektrophotographische Film mit dem photoleitenden
Dünnfilmbelag der hier vorgeschlagenen Art die maximale Empfindlichkeit besitzt.
Die maximale Empfindlichkeit ist erforderlich, wenn die verfügbare Lichtmenge für
die Belichtung minimal ist. Bei besseren Lichtbedingungen ist es nicht erforderlich,
den Belag so hoch auizuladen und daher wird der Verlauf der Aufladungskurve 200
bei niedrigeren Potentialwerten angehalten, oftmals unterhalb des Sättigungsniveaus,
sodaß niedrigere Ausgangs-Oberilächenpotentiale erreicht werden. Für alle elektrophotographischen
Auf zeichnungsträger ist es
charakteristisch, daß bei verhältnismäßig
niedrigeren Aufladungsniveaus längere Zeiten der Aufbringung des Toners erforderlich
sind, um ein optimales Anhaften des Toners zu erzielen. Die Zeit für die Aufbringung
des Toners kann vermindert werden, indem der Toner elektrostatisch gegen die aufgeladene
Oberfläche beschleunigt wlrd, wobei ein Gleichspannungspotential zwischen der Tonerquelle
und der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers aufrecht erhalten wird.
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Bei einer Betrachtung der Kennlinien nach Figur 6 ist die Steilheit
der Entladungskurven 232, 224, 217 und 212 bemerkenswert, welche eine hohe Entladungsgeschwindigkeit
bei Einwirken der Lichtstrahlung oder einer anderen Strahlung deutlich machen.
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Weiter ist die Schärfe der Knicke 234, 226, 218 und 214 bedeutsam,
welche eine augenblickliche Unterbrechung der Hellentladung bezeichnen, wenn die
Belichtung beendet wird, so daß ein unmittelbarer und zuverlässiger Übergang zur
Dunkelentladungskennlinie stattfindet, was auch für jedes dazwischenliegende Spannungsniveau
der Fall ist. Außerdem sei nochmals darauf hingewiesen, daß praktisch eine Entladung
des Oberflächenpotentials auf Null stattfindet, wenn eine maximale Belichtung durchgeführt
wird, was bedeutet, daß ein vollständig weißerikntergrund erzielbar ist. Zusammen
mit den zuvor erwähnten Eigenschaften erhält man also zuverlässig eine Grautonskala
nahezu unbeschränkt feiner Abstufung zwischen vollständigem Weiß und tiefem Schwarz.
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Schließlich ist auch noch der flache Abfall der Dunkelentladungskennlinien
208, 240, 230 und 222 bemerkenswert, woraus sich ergibt, daß die Ladung ausreichend
lange gehalten wird und mehr Zeit zur Verfügung steht, um den Toner aufzubringen
und den mit Toner versehenen Film zu untersuchen.
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Nunmehr seien die Figuren i bis 3 genauer betrachtet, welche einen
elektrophotographischen Film der hier vorgeschlagenen Art im Schnitt zeigen, wobei
die Abmessungen übertrieben und nicht proportional den tatsächlichen Abmessungen
wiedergegeben sind, um die Beschreibung der verschiedenen Einzelteile des Film zu
erleichtem.
In jedem Falle sind ein Trägerkörper 16, ein photoleitender
Belag 12 und eine dazwischenliegende, leitende oder ohmisch leitende Schicht 14
vorgesehen. Bei der Ausführungsform nach Figur 1 ist bei 18 ein Anschluß an die
ohmisch leitende Zwischenschicht in der Weise hergestellt, daß sich der photoleitende
Belag nicht vollständig bis zum Rand der ohmisch leitenden Schicht erstreckt, so
daß ein Teil der ohmisch leitenden Schicht frei bleibt. Mit 20 ist eine Hochspannungsquelle
bezeichnet und bei 21 ist ein Koronagenerator angedeutet, wobei die Schaltung schematisch
eine Auf ladungseinrichtung angibt, mittels welcher -der photoleitende Dünnfilmbelag
12 mit einer Oberflächenaufladung versehen werden kann.
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Bei der Ausführungsform nach Figur 2 ist ein Teil der leitenden Zwischenschicht
14 oder ein unabhängiger Streifen eines Leitermaterials, beispielsweise aus Aluminium,
längs des Randes in der bei 22 angedeuteten Weise vorgesehen, um eine Kontaktbildung
zu der ohmisch leitenden Schicht 14 zu erleichtern. Bei der Ausführungsform nach
Figur 3 hat dieser Streifen die Gestalt eines gesonderten Bauteiles 24, welches
den Rand umgreift und sich auch über ein Teil der Unterseite des Trägerkörpers 16
erstreckt. Die Kontaktstreifen 22 oder 24 ermöglichen einen guten Kontakt zu der
ohmisch leitenden Schicht 14 und lassen sich in solcher, größerer Dicke aufbringen,
daß sie gegen Abnützung widerstandsfähig sind. Es hat sich in vielen Fällen gezeigt,
daß auch ein scharf abgeschnittener Rand, beispielsweise wie auf der rechten Seite
der Figuren 1 und 3 gezeigt, die ohmisch leitende Schicht 14 genügend freilegt,
um einen elektrischen Kontakt mittels eines an dem Rand entlanglautenden Schleifkontaktteiles
zu erreichen. Der Anschluß der Batterie wird dann an den Schleifkontakt gelegt.
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Die drei Teile des grundsätzlichen Aufbaus des elektrophotographischen
Auf zeichnungsträgers der hier vorgeschlagenen Art werden durch Sputtern (Glimmlicht-Beschichtungsverfahren)
miteinander verbunden, wobei das Verfahren vorzugsweise in einer entsprechenden
Druckkammer durchgeführt wird. Vor der Beschichtung
wird der Trägerkörper
vorzugsweise so geschnitten, daß er die gewünschte Breite hat und wird dann durch
eine erste Druckkammer geführt, in welcher auf seine Oberfläche die ohmisch leitende
Dtinnfilmschicht 14 aufgebracht wird. Das hier vorgeschlagene Verfahren kann aber
auch so durchgeführt werden, daß große Träger körperflächen beschichtet werden und
dann unterteilt werden, um elektrophotographische Filme 10 kleineren Formates herzustellen.
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Gemäß einer wieder anderen Form des Herstellungsverfahrens sind sowohl
eine Vorratsrolle des streifenförmigen Trägerkörpers als auch eine Aufnahmerolle
vollständig innerhalb der Beschichtungskammer angeordnet. In entsprechender Weise
wird dann auch die zweite Schicht oder der photoleitende Dünnfilmbelag 12 über die
ohmisch leitende Dünnfilmschicht aufgebracht. Die Kontaktbereiche 18 oder die Randelemente
22 oder die seitlichen Kontaktstreiien 24 können durch Vakuum-Beschichtungstechniken
oder durch Sputtern und/oder durch Maskierungstechnik aufgebracht werden, im allgemeinen,
bevor die Beschichtung mit der Dünnfilmschicht 14 bzw. dem Dünnfilmbelag 12 erfolgt.
Es sei bemerkt, daß die Eigenschaften des photoleitenden Dünnfilmbelages 12 eine
derartige Lichtempfindlichkeit ergeben, daß es unnötig ist, besondere Kontaktbereiche
entsprechend dem Bereich 18 vorzusehen. Dies soll weiter unten anhand von Figur
9 beschrieben werden. Nachfolgend soll aber zunächst eine Betrachtung der einzelnen
Bestandteile des elektrophotographischen Aufzeichnungsträgers in seinem grundsätzlichen
Aufbau vorgenommen werden.
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Der photoleitende Dünafilmbelag 12 Der photoleitende Dünnfilmbelag
12 ist der wichtigste Bestandteil des elektrophotographischen Films, da er die funktionellen
und physikalischen Eigenschaften aufweist, welche Aufzeichnungsträger der hier vorgeschlagenen
Art gegenüber bekannten Aufzeichnungsträgern weit überlegen machen. Die nachfolgende
Beschreibung ergibt, daß dieser Dünnfilmbelag für sich allein bereits ganz besondere
Vorteile und Brauchbarkeiten besitzt.
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Der Werkstoff, aus welchem der photoleitende Dünnfilmbelag 12 hergestellt
ist und welcher nachfolgend bezüglich seiner Eigenschaften genauer beschrieben wird,
ist einer der bekannten Photoieiterverbindungen. Diese Verbindungen sind bereits
in der Vergangenheit verwendet worden, sind jedoch, soweit bisher bekannt, nicht
mit Erfolg in e elektrophotographischen Auf zeichnungsträgern verwendet worden,
welche Eigenschaften aufwiesen, wie sie mit dem hier vorgeschlagenen Aufzeichnungsträger
erzielt werden. Beispielsweise ist eine bevorzugte Verbindung, welche weiter unten
genauer betrachtet wird, das Kadmiumsulfid. Diese Verbindung hat man bereits in
dicken Photoleiterbelägen verwendet und mit organischen Trägern vermischt und in
diese eingebettet und man hat diese Verbindung auch schon durch Sputterverfahren
als vollständig anorganische Beläge auf Oberflächen aufgebracht. Die hier beschriebenen
Vorteil-e und besonderen Merkmale wurden bisher aber noch nicht erreicht. Vielmehr
war man bei dem Bemühen, die zuvor erwähnten, wichtigen Eigenschaften eines elektrophotographischen
Aufzeichnungsträgers zu verwirklichen, von dem angestrebten Ziel noch so weit entfernt,
daß man solche Aufzeichnungsträger für die hier angegebenen Zwecke bisher überhaupt
nicht eingesetzt hat.
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Es soll nochmals erwähnt werden, daß bisher die besten Ergebnisse
bei der Herstellung eines elektrophotographischen Aufzeichnungsträgers der hier
vorgeschlagenen Art mit Kadmiumsulfid erzielt worden sind, dessen Eigenschaften
nachfolgend im einzelnen untersucht werden. Kadmiumsulfid eignet sich aufgrund seiner
besonderen Eigenschaften ganz hervorragend als Material für einen photoleitenden
Dünnfilmbelag, wie er hier angegeben ist. Kadmiumsulfid eignet sich aufgrund seiner
Eigenschaften universell für die Herstellung elektrophotographischer Aufzeichnungsträger,
elektrophotographischer Filme und auch anderer photoleitender Elemente, bei denen
es auf die oben erwähnten Vorteile des genannten Dünnfilmbelages ankommt. Andere
Werkstoffe sind Zinkindiumsulfid (Zn In2 S Arsentrisulfid (As2 S3), Zinkselenid
(Zn Se), Zinksulfid (Zn S), Zinktellurid (Zn Te), Kadmiumselenid (Cd Se),
Kadmiumtellurid
(Cd Te), Galliumarsenid (Ga As), Antinontrisulfid (Sb2 S3) und vielleicht weitere
Verbindungen. Die einzelnen Werkstoffe werden nachfolgend noch diskutiert. Die nachfolgend
angegebenen Eigenschaften sind aber insbesondere diejenigen von photoleitenden Kadmiumsulfid-Dünnfilmbelägen.
Die meisten anderen Verbindungen haben größtenteils ähnliche Eigenschaften, jedoch
in mehr oder weniger starkem Maße ausgeprägt.
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i. Der photoleitende Dünnfilmbelag ist vollständig anorganisch, mikrokristallin
und nur wenige tausend angström dick. Die einzigen, bisher bekannten, verwertbaren
Kadmiumsulfidbeläge waren Misohungen von Kadmiumsulfid und organischen Bindemitteln
oder Trägern, wobei die gebildeten Schichten große Dicke besaßen und im wesentlichen
nicht transparent oder flexibel waren. Bisher bekannte Schichten von Kadmiumsulfid
oder dergleichen wurden durch Vakuumbeschichtungsverfahren aufgebracht, um kristalline
Strukturen zu vermeiden, da man solche kristalline Strukturen für brüchig hielt.
Demgegenüber ist der Dünnfilmbelag 12 bewußt kristallin und sehr dünn, nämlich 3500
R bis 5000 R und damit extrem flexibel und transparent. Die Leitung von Elektronen
und Löchern oder Fehlstellen durch den Belag wird durch die Art und Weise der Erzeugung
dieses Belages verbessert. Es erscheint sicher, daß die Kristalle normal zu der
Oberfläche, auf welcher sie sich ablagern, orientiert sind, was auf dem nachfolgend
genauer beschriebenen Sputterverfahren beruht.
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Ein Beispiel für die Flexibilität des Dünnfilmbelages läßt sich dadurch
geben, daß ein elektrophotographischer Film der hier vorgeschlagenen Art nach Ablagerung
des Dünnfilmbelages auf einem Polyester-Folienmaterial oder Blattmaterial von 0,125
mm Stärke um einen Dorn von 6,4 mm gebogen werden kann, ohne daß sich Risse oder
Sprünge bilden. Die Möglichkeit, den elektrophotographischen Film um einen Zylinder
von wenigen Millimetern Durchmesser biegen zu können, gestattet es, den elektrophotographischen
Film ohne irgendwelche Schwierigkeiten durch Handhabungs- und Jeder gabeeinrichtungen
transportieren zu können.
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Eine weitere Eigenschaft des Dünnfilmbelages 12, welche damit zusammenhängt,
daß der Belag anorganisch; dünn und kristallin ist, ist seine Härte. Wie bereits
oben erwähnt, ist die Oberfläche des Dünnfilmbelages hart wie Glas. Die Abriebfestigkeit
ist von großer Wichtigkeit bei der Handhabung des Films, da hierdurch Kratzer und
dergleichen vermieden werden, welche einen Verlust von Einzelheiten und Auizeichnungen
der Information verursachen können, insbesondere, Wenn der Auizeichnungsinhalt sehr
fein ist. Bei der Herstellung eines elektrophotographi-schen Films treten keine
Schwierigkeiten auf, wenn es notwendig ist, den Film durch Reibungskräfte zu bewegen,
beispielsweise mittel-s an der Oberfläche angreifenden Reibrollen oder dergleichen.
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Die Abriebfestigkeit des photoleitenden Dünntilmbelages 12 beruht
vermutlich zum Teil auch auf der Dichte des Materials, wie sie durch die besondere
Form der Ablagerung erreicht wird. Dies verbessert auch grundsätzlich die elektrischen
Eigenschaften gegenüber bekannten Belägen, Der Werkst-off ist elektrisch anisotrop,
was unter anderem auf seiner geringen Stärke und den Halbleitereigenschaften beruht.
-Dies bedeutet, daß der Werkstoff mindestens während einer wesentlichen Zeitdauer
(Figur 6) eine nicht gleichförmige Verteilung von-Elektronen und Löchern oder Fehlstellen,
welche aufgebracht worden sind, konservieren oder halten kann, wie dies zur Verwendung
der Schicht als elektrophotographischer Auf zeichnungsträger und als Photoleiter
notwendig ist. Außerdem bedeutet dies, daß eine Ladungsverteilung feinster Auflösung
genau und zuverlässig in dem latenten Bild erzeugt werden kann.
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2. Der photoleitende Dünnfilmbelag 12 hat einen großen Photoleiter-Verstärkungsfaktor.
Anstelle eines einzigen Elektrons, welches je auftreffendes Photon zu der ohmisch
leitenden Schicht gelangt, sind es bei dem Dünnfilmbelag 12 aufgrund dessen Eigenschaften
mehr als etliche Millionen von Elektronen, welche zu der Ableitungsschicht gelangen,
woraus sich ein sehr großer Verstärkungsfaktor ergibt.
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Der hohe photoelektrische Verstärkungsfaktor ist von wesentlicher
Bedeutung, da er die Empfindlichkeit des elektrophotographiachen Films bis zu einem
Punkt erhöht, welcher der Empfindlichkeit der meisten, rasch arbeitenden photochemischen
Filme entspricht, wobei aber gleichzeitig nicht notwendigerweise der Verlust an
Auflösungsvermögen aufgrund der Korngröße in Kauf genormen werden muß. Praktisch
existiert bei einem Aufzeichnungsträger der hier vorgeschlagenen Art kein Korn,
da die kristalline Struktur mikroskopisch ist.
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Die Erhöhung des photoelektrischen Verstärkungsfaktors des photoleitenden
Dünnfilmbelages beruht vermutlich auf der Auslösung freier Elektronen aus Energieniveaus
im verbotenen Band des Photoleiters und ist exponentiell von der Dünne oder der
geringen Schichtdicke des Photoleiters abhängig. Mit anderen Worten, je dünner der
Belag, desto größer ist die Freisetzung von Elektronen und desto höher ist die Empfindlichkeit
des elektrophotographischen Films.
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Nachdem die Strahlungs- oder Lichtphotonen die Entladung des photoleitenden
Belages herbeiführen müssen, versteht es sich, daß eine bestimmte Licht oder Strahlungsabsorption
durch den photoleitenden Belag vorhanden sein muß. Andererseits ist der Photoleiter-Verstärkungsfaktor
umso größer, je dünner der Belag ist. Man erkennt also, daß die Dicke des photoleitenden
Dünnfilmbelages 12 so gewählt werden muß, daß einerseits genügend Werkstoff vorhanden
ist, um die gewünschte Lichtabsorption oder Strahlungsabsorption und die Abriebfestigkeit
zu erhalten, gleichzeitig aber der Belag so dünn sein muß, daß man den gewünschten
Photoleiter-Verstärkungsfaktor erzielt. Man kann so verfahren, daß man den Belag
in einer Schichtdicke ablagert, welcher das Maximum des Photoleiter-Verstärkungsfaktors
bei der geringsten praktischen Schichtdicke ergibt. Das läßt sich leicht experimentell
iür einen bestimmten Werkstoff ermitteln, indem man die Lichtabsorption mißt und
mit geeigneten Einrichtungen die Abriebiestigkeit bestimmt und mit der Ablagerung
des Werkstoffs solange fortfährt, bis man einen Kompromiß zwischen den erwähnten
Eigenschaften
und dem gewünschten photoelektrischen Verstärkungsfaktor
erhält.
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Die Erfordernisse bezüglich der Lichtabsorption müssen in jedem Falle
erfüllt werden. Durch das hier vorgeschlagene Verfahren und den hier vorgeschlagenen
Photoleiter-Dünnfilmbelag läßt sich dieses Ziel erreichen, wobei sich ein Photoleiter-Verstärkungsfaktor
bedeutend über Eins und ausgezeichnete Abriebfestigkeitswerte ergeben.
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3. Der Photoleiter-Dünnfilmbelag 12 hat einen hohen spezifischen Dunkelwiderstand,
wodurch die Annahme der Ladung und das Halten der Ladung gefördert werden. Der vorzugsweise
eingesetzte Kadmiumsulfid-Dünnfilmbelag ist charakteristischerweise aus n-leitendem
Halbleitermaterial gefertigt und besitzt bei Ablagerung gemäß dem hier angegebenen
Verfahren in der reinsten Form einen spezifischen Dunkelwiderstand von 1012 bis
1014 Ohmcm. Der spezifische Hellwiderstand beträgt etwa 108 Ohmcm. Die Ablöseenergie
beträgt etwa 2,45 eV.
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Nach dem spezifischen Dunkelwiderstand stellt das Material einen ausgezeichneten
Isolator dar und das Verhältnis von spezifischem Dunkelwiderstand zu spezifischem
Heifwiderstand liegt in der Größenordnung von 105. Die angegebenen Werte beziehen
sich auf einen Dünnfilmbelag in einer Stärke von etwa 3500 R und einer optischen
Durchlässigkeit oder Transparenz zwischen 70% und 85%.
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Die Leitfähigkeitszunahme des Dünnfilmbelages bei Belichtung bestimmt
unter anderem die Empfindlichkeit des Dünnfilmbelages.
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Zinkindiumsulfid, welches eines der anderen, oben erwähnten, verwendbaren
Verbindungen ist, besitzt einen spezifischen Dunkelwiderstand etwa in derselben
Größenordnung wie Kadmiumsulfid, doch ist der spezifische llellwiderstand etwas
höher, so daß das Verhältnis zwischen diesen beiden spezifischen Widerstandswerten
nicht so groß ist. Die Ablösearbeit oder Ablöseenergie für Zinkindiumsulfid ist
etwa 2,3 eV. Bei Experimenten ergab sich, daß
ein photoleitender
Dünnfilmbelag aus Zinkindiumsulfid nicht ganz so gute Eigenschaften und Ergebnisse
lieferte wie der Kadmiumsulfid-Dünnfilmbelag, doch mag dies an den Versuchsbedingungen
liegen.
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Wenn auch nicht unbedingt erforderlich, so kann das Kadmiumsulfid
mit bestimmten Metallen, beispielsweise mit geringen Mengen von Kupfer oder dergleichen
dotiert werden, um zusätzliche Quellen für die Elektronenlieferung zu schaffen.
Hierdurch wird das Material des Dünnfilmbelages gegenüber dem reinen Kadmiumsulfid
noch stärker n-leitend und es ergibt sich ein noch größerer Photoleiter-Verstärkungsfaktor.
Auch andere Photoleiterwerkstoffe können zu demselben Zwecke dotiert werden.
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Es sei darauf hingewiesen, daß die Anteile der einzelnen Elemente,
aus welchen die Verbindung für den Photoleiter-Dünnfilmbelag besteht, stöchiometrisch
richtig eingehalten werden müssen, was durch genaue Steuerung der Bedingungen bei
der Beschichtung erreicht wird. Wird ein Dotierungsmittel verwendet, so müssen auch
die Anteile des Dotierungsstoffes genau eingehalten werden. Nachdem aber die gesamte
Schicht anorganisch ist, kann dies verhältnismäßig einfach mit bekannten Steuer-
und Regelungsmethoden erreicht werden.
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Wie schon erwähnt, ist es aus der eingangs genannten Literaturstelle
bekannt, Dünnfilmbeläge aus Kadmiumsulfid experimentell herzustellen, welche sich
jedoch nicht als praktisch verwertbare Photoleiter-Dünnfilmschichten darstellen.
Bei den bekannten Experimenten hat man versucht, die Eigenschaften von Sulfidbelägen
durch Verwendung verschiedener Verunreinigungen zu verbessern.
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Kadmiumsulfid-Dünnfilmbeläge der hier angegebenen Art sind demgegenüber
außerordentlich rein. Sie haben einen spezifischen Dunkelwiderstand, welcher mindestens
um den Faktor 106 größer als derjenige ist, welcher bei den erwähnten bekannten
Kadmiumsulfid-Dünnfilmbelägen gemessen werden konnte. Auch besitzt der
hier
angegebene Photoleiter-Dünnfilmbelag einen photoelektrischen Verstärkungsfaktor,
eine Ladungsaufnahme und eine Arbeitsgeschwindigkeit sowie weitere Eigenschaften,
welche diesen Belag überhaupt erst praktisch verwendbar machen und ihn für die angegebenen
Auf zeichnungszwecke sowie für weitere, bisher nicht in Betracht gezogene Zwecke
geeignet machen.
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4. Der hier vorgeschlagene Dünnfilmbelag aus Kadmiumsulfid ist praktisch
panchromatisch. Andere Verbindungen haben eine hiervon verschiedene spektrale Empfindlichkeit.
Der Kadmiumsulfid-Dünnfilmbelag 12 hat eine Spitze der Empfindlichkeit im Bereich
einer Wellenlänge von 5000 2, wodurch der Dünnfilmbelag für eine große Vielfalt
elektrophotographischer und allgemein photographischer Anwendungsmöglichkeiten geeignet
wird. Es wird angestrebt, daß man mit dem größten Teil derjenigen Strahlung, welche
von dem aufzuzeichnenden Bild ausgeht, auf dem elektrophotographischen Film oder
dem photoleitenden Dünntilmbelag der hier angegebenen Art eine Aufzeichnung erzeugen
kann. Es zeigt sich, daß der hier angegebene Dünnfilmbelag- im Bereich des gesamten.
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sichtbaren Lichtes sowie der Röntgenstrahlung und der in physikalischen
Laboratorien zur Aufzeichnung auf anderen Trägern gegenwärtig verwendeten Strahlungen
empfindlich ist.
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Ein Dünnfilmbelag der hier vorgeschlagenen Art zeigt, wie bereits
mehrfach erwähnt, Eigenschaften, wie sie für entsprechende bekannte Werkstoffe und
Beläge nicht für möglich gehalten wurden.
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Hierzu gehört auch die spektrale Empfindlichkeit, welche in dem Diagramm
nach Figur 7 genauer darge-stellt ist.
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Figur 7 zeigt die spektrale Empfindlichkeit in Abhängigkeit von der
llen1änge für bekannte Kadmiumsulfidbeläge. und für einen Kadmiumsulfid-DünnfiImbelag
12, wie er hier angegeben ist. Die Ordinate ist in Prozent der Umsetzung von 0 bis
iOM/o geeicht und die Abszisse gibt die Wellenlänge in Xngstrom an. Der sichtbare
Bereich-des Spektrums ist durch-die Grenzen 250 und 252 deutlich gemacht. Die Kurve
254 verdeutlicht die Empfindlichkeit
eines photoleitenden Belages
aus Kadmiumsulfid, welcher in der erfindungsgemäßen Weise hergestellt ist und eine
durch interferometrische Verfahren bestimmte Dicke von 4120 2 besitzt. Die Kurve
256 entspricht Versuchen mit bekannten Belägen entsprechend der eingangs erwähnten
Veröffentlichung in Vakuum Symposium Transactions" für eine Kadmiumsulfidschicht,
die durch bekannte Sputterverfahren aufgebracht worden ist. Die Schichtdicke ist
dabei nicht im einzelnen angegeben, 9011 aber im Bereich von 5000 ß liegen.
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Es ist zu beachten, daß die Umsetzung des hier angegebenen Kadmiumsulfid-Dünnfilmbelages
in allen Wellenlängenbereichen besser als die Umsetzung des bekannten Kadmiumsulfidbeiages
ist, mit der Ausnahme eines kleinen Bereiches in der Nähe von etwa 8000 Dieser Bereich
liegt aber außerhalb des sichtbaren Spektrumsbereiches im Gebiet höherer Wellenlängen.
Das wichtigste Ergebnis bei dem Vergleich ist, dap der hier angegebene, photoleitende
Kadmiumsulfid-Dünnfilmbelag 12 eine hohe, verhältnismäßig flach verlaufende Empfindlichkeit
im gesamten sichtbaren Spektrumsbereich aufweist, während derselbe Werkstoff, wenn
er in bekannter Weise abgelagert worden ist, eine demgegenüber verzerrte Empfindlichkeitskurve
besitzt. Im zuletzt genannten Falle ist eine hohe Empfindlichkeit im Infrarotbereich
und eine niedrige Empfindlichkeit im Bereich blauen und grünen Lichtes festzustellen.
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Der hier angegebene, photoleitende Kadmiumsulfid-Dünnfilmbelag besitzt
also wirklich eine panchromatische Empfindlichkeit. Dies ist voraussichtlich nicht
bei sämtlichen Werkstoffen der Fall, welche verschiedene Empfindlichkeitskennlinien
mit Maxima in bestimmten, unterschiedlichen Bereichen aufweisen. Eine Verbesserung
der Empfindlichkeitskennlinie läßt sich bei Dünnfilmbelägen erwarten, die aus mehr
als einem Werkstoff bestehen, Die spektrale Empfindlichkeit von Kadmiumsulfid und
von anderen Verbindungen, welche hier vorgeschlagen wurden, kann durch Dotieren
verbessert werden, wodurch auch eine Verbesserung der Leitfähigkeit
erzielt
wird, doch -sei festgehalten, daß durch die hier vorgeschlagenen Verfahren photoleitende
Dünnfilmbeläge geschaffen werden können, welche bereits für sich allein bekannten,
dotierten oder undotierten Belägen weit überlegen sind.
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5. Der photoleitende Dünnfilmbelag der hier vorgeschlagenen Art läßt
sich leicht in der besonderen Art und Weise ablagern, welche zu den ungewöhnlichen
Eigenschaften führt. Die Art und Weise der Ablagerung stellt eine gleichförmige
Schicht und eine hohe, steuerbare Produktionsgeschwindigkeit sicher. Es ist bemerkenswert,
daß bei bekannten Beschichtungsmethoden, selbst wenn eine Beschichtung durch Sputtern
erfolgte, außerordentlich lange Behandlungszeiten notwendig waren, nachdem dicke
Schichten erzeugt werden mußten. Da aber der Dünnfilmbelag, wie er hier angegeben.
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ist, außerordentlich geringe Stärke besitzt, ist weniger Zeit erforderlich
und gleichzeitig wird ein besseres Ergebnis sowohl in elektrischer als auch in optiecher
und physikalischer Hinsicht erzielt.
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Der photoleitende Dünnfilmbelag 12 wird in jedem Falle durch Hochfrequenzsputtern
in einer Vakuumkammer abgelagert. Sämtliche Werkstoffe, welche den Dünnfilmbelag
bilden sollen, gleichgültig, ob Dotierungsmittel eingebaut werden sollen oder nicht,
werden in die Vakuumkammer eingebracht. Es brauchen keinerlei Pasten oder Harze
gehandhabt werden. Die Werkstoffe werden entweder in Form der sich verbrauchenden
Auftreffelektrode oder Kathode oder in Gasform oder als sublimierte Verbindungen
eingebracht, welche in die Atmosphäre des Vakuumgefäßes eingeführt werden, nachdem
das Verfahren gestartet worden ist. Stöchiometrisch richtige Anteile lassen sich
leicht durch an sich bekannte Maßnahmen einhalten, so daß man ein im wesentlichen
fehlerloses und gleichförmiges Verfahrenserzeugnis erhält.
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Die Erzeugung des photoleitenden Belages 12 durch Sputtern ist von
wesentlicher Bedeutung, da, soweit bisher erkennbar, die weitreichenden Verbesserungen
gegenüber dem Stande der Technik
dadurch erzielt werden, daß in
dem Glimmlicht-Entladungsraum ein zweiter Dunkelraum erzeugt wird, indem in der
Hochfrequenzschaltung für die Sputtereinrichtung eine Vorspannung vorgesehen wird.
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Dies sei nachfolgend noch genauer beschrieben. Das Ergebnis ist jedenfalls
ein Dünnfilmbelag aus photoleitendem Werkstoff, der ganz außerordentlich dicht ist.
Es ist ungewiß, ob die Schaltungsverbindungen an sich oder die Erzeugung des zweiten
Dunkelraumes die gewünschten Ergebnisse herbeiführt, doch ist zu vermuten, daß der
zweite Dunkelraum der ausschlaggebende Gesichtspunkt ist. Unabhängig von der zur
Erklärung gewählten Theorie sind aber die Ergebnisse überraschend.
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Die Eigenschaften, welche oben angegeben worden sind, sind nicht die
einzigen, sondern werden hier nur als die wichtigsten angesehen. Viele andere Vorteile
treten gleichzeitig auf, entweder als Folge der schon erwähnten Eigenschaften oder
zusätzlich hierzu. Beispielsweise machen die Vorteile, die sich aus der hervorragenden
Eignung des hier angegebenen elektrophotographischen Films als Aufzeichnungsträger
für hohe Geschwindigkeiten ergeben und den Aufzeichnungsträger in mancher Hinsicht
mit chemischen Filmen konkurrieren lassen und in anderer Hinsicht sogar die Eigenschaften
dieser Filme übertreffen lassen, den Film auch für die elektrophotographische Aufzeichnung
selbst sehr geeignet. Einige der Vorteile gegenüber anderen elektrophotographischen
Aufzeichnungsträgern ergeben sich aus der Tatsache, daß der Dünnfilmbelag vollständig
anorganisch ist. So fallen beispielsweise die Schwierigkeiten bezüglich Feuchtigkeit,
Lichteinwirkung, extremen Temperaturen und insbesondere bezüglich Ermüdungserscheinungen
weg. Selentrommeln bekannter Geräte verlieren nach bestimmter Gebrauchsdauer ihre
Fähigkeit, Ladung auf zunehmen und zu halten und müssen daher von Zeit zu Zeit ausgewechselt
werden.
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Der Dünnfilmbelag an sich muß nicht notwendigerweise auf einen Träger
aufgebracht werden, welcher dünn, transparent und flexibel ist. Beispielsweise ergeben
sich auch sehr vorteilhafte Anwendungen
bei Aufbringung des Dünnfilmbelages
auf einen Glas trägerkörper, so daß Diapositive oder aus Glas aufgebaute elektrophotographische
Gegenstände hergestellt werden können. Auch ist eine Aufbringung des Dünnfilmbelages
unmittelbar auf. Metallscheiben, Zylindern oder dergleichen zur Aufzeichnung und
Speicherung von Daten möglich. Weiter kann der Dünnfilmbelag im Zusammenhang mit
der Herstellung vöii wirtschaftlich günstigen Schaltungsbauteilen verwendet werden,
welche durch Licht oder dergleichen in Betrieb gesetzt werden. Eine der wichtigsten
Anwendungen ist jedoch die Bildauizeichnung auf i Id auf dem Gebiet, auf welchem
bisher der photochemische Film eingesetzt worden ist.
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Die ohmisch leitende -Dünnfilmschicht 14 Die ohmisch leitende Dünnfilmschicht
14 ist eine leitfähige Zwi'-schenschicht, welche auf dem Trägerkörper 16 abgelagert
worden.
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ist, bevor die Ablagerung des photoleitenden Dünnfilmbelages 12 stattlindet.
Ihre Aufgabe ist in erster Linie die Ableitung der Elektronen von der Oberfläche
des Dünnfilmbelages, wenn auf den letzteren Photonen auftreffen. Auch kann die ohmisch
leitende Dünnfilmschicht dazu dienen, die Verbindung des photoleitenden Dünnfilmbelages
12 mit dem Trägerkörper 16 zu-verbessern. Wird der Dünnfilmbelag 12 zur Herstellung
eines elektrophotographischen Filmes aufgebracht, so ist die ohmisch leitende Dünnfilmschicht
14 transparent.
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Die ohmisch leitende Schicht 14 ist bedeutend dünner als der photoleitende
Dünnfilmbelag 12 und hat vorzugsweise eine Dicke in der Größenordnung von 500 R.
Diese Schichtstärke ist so gewählt, daß sich. kein Einfluß auf die Transparenz und
Flexibilität des- fertigen elektrophotographischen Films der hier vorgeschlagenen
Art ergibt. Die Schicht 14 bildet also eine- Zwischenlage zwischen dem photoleitenden
Dünnfilmbelag 12 und dem Trägerkörper 16. Die Schicht 14 stellt-wåirend der Aufladung
der Oberfläche des photoleitenden Belages eine Elektrode der Kondensatoranordnung
dar und bildet später bei der Belichtung des photoleitenden
Belages
eine Ableitungselektrode für die aus dem photoleitenden Belag abgelösten Elektronen.
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Eine reine Form des Halbleiters Indiumoxid ist ein geeigneter Werkstoff
zur Herstellung der ohmisch leitenden Dünnfilmschicht 14. Der Werkstoff läßt sich
leicht mit Aluminium-Randkontaktstreifen oder Leiterstreifen- zur Kontaktierung
verbinden. Auch kann das Material leicht durch Sputtern in denselben Einrichtungen
aufgebracht werden, welche auch zur Aufbringung des photoleitenden Dünnfilmbelages
eingesetzt werden. Dies stellt die bevorzugte Verfahrensweise zur Herstellung praktischer
Ausführungsformen von Auf zeichnungsträgern der hier angegebenen Art dar.
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Auch läßt sich die leitende Dünnfilmschicht durch Vakuumablagern oder
Aufdampfen aufbringen, doch führt dies voraussichtlich nicht zu so dichten und glatten
Schichten.
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Zwischen dem Trägerkörper,16 und der ohmisch leitenden Dünnfilmschicht
14 kann eine dünne metallische Schicht in einer Dicke von größenordnungsmäßig 100
2 vorgesehen sein, welche unmittelbar auf dem Trägerkörper abgelagert wird, und
die Haftung sischen dem Trägerkörper 16 und den darüberliegenden anorganischen Dünnfilmschichten
14 und 12 verbessert. Diese metallische Vermittlerschicht ist jedoch nicht unbedingt
erforderlich. Die Schicht kann aus Titan bestehen und ist in Figur 4 mit 15 bezeichnet.
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Sie läßt sich in einfacher Weise nach denselben Verfahren aufbringen,
welche auch zur Ablagerung der anderen Schichten bzw Beläge verwendet ist, d. h.
vorzugsweise durch Sputtern, doch lassen sich auch andere Beschichtungsverfahren
hierfür verwenden.
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Der Trägerkörper 16 Das Teil 16 stellt den mechanischen Trägerkörper
für den photoleitenden Dünnfilmbelag 12 und die ohmisch leitende Dünnfilmschicht
14 dar. Die Eigenschaften eines Trägerkörpers 16 in sei ner bevorzugten Form sind
oben bereits angegeben worden, doch wurden sie nicht im einzelnen diskutiert. Die
mechanischen Eigenschaften
sind Flexibilität, Festigkeit, Transparenz,
die Fähigkeit einer guten Anhaftung an aufgebrachten Schichten und, was von großer
Wichtigkeit ist, Stabilität. Die Stabilität umfaßt sowohl die Beibehaltung der Abmessungen,
die Beibehaltung einer bestimmten Dicke, die Widerstandsfähigkeit gegen Änderungen
aufgrund von Temperatureinwirkungen oder elektrischen Einwirkungen, wie sie innerhalb
des-Druckgefäßes oder das Vakuumgetäßes bei den Beschichtungsverfahren auftreten.und
dergleichen. Auch stellt die Abriebfestigkeit einen wesentlichen Gesichtspunkt bei
der Auswahl des geeignetsten Trägerkörpermaterials dar.
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Polyester-Folienmaterial oder Blattmaterial in einer Stärke von 0,125
mm ist oben bereits als ein Beispiel eines Trägerkörpermaterials angegeben worden,
das zufriedenstellende Ergebnisse liefert. Das Material ist ein organisches Polymer.
Hervorragende Eigenschaften besitzt dieser Werkstoff in der von der Firma E. I.
DuPont Nemours Company unter der Bezeichnung "Mylar" in den Handel gebrachten Form.
Das Material kommt im Zustand innerer Spannungen in den Handel, welche auf der Art
und Weise der Herstellung beruhen, Diese inneren Spannungen müssen vorzugsweise
vor der Verwendung entfernt werden, was durch einen Vorgang geschieht, den man als
Normalisierung bezeichnet. Hierzu wird das Folienmaterial für eine Dauer von etwa
30 Minuten einer 80%-igen relativen Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur von etwa
1000 C ausgesetzt. Verfahrensschritte dieser Art sind an sich bekannt.
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Das Trägerkörpermaterial soll auch keine Gaseinschlüsse besitzen.
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Sind solche Gaseinschlüsse vorhanden, so können sie durch Entgasung
in geeigneten Kammern entfernt werden. Auch soll das Folienmaterial vollständig
sauber und frei von irgend einer statischen Aufladung sein. Zu diesem Zwecke wird
der endgültigen Verwendung ein sogenanntes radioaktives Abbürsten vorgeschaltet.
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Wie bereits erwähnt, können in anderen Verwendungsfällen des photoleitenden
Dünnfilmbelages, bei welchen keine Flexibilität und/
oder Transparenz
gefordert oder bedeutsam ist, andere Trägerkörper verwendet werden.
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Während in der vorstehenden Beschreibung die Einzelheiten bezüglich
der drei Haupteemente eines elektrophotographischen Films 10 der hier vorgeschlagenen
Art untersucht worden sind, soll nun die Art und Weise der Herstellung näher beschrieben
werden.
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Ausgehend von dem vollständig vorbereiteten Trägermaterial 16 besteht
der erste Herstellungsschritt in der Ablagerung der ohmisch leitenden Dünnfilmschicht
14, welche auch aus mehreren Lagen von Leitermaterial bestehen kann und beispielsweise
die dünne Zwischenschicht 15 enthalten kann.
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Zur Durchführung des Verfahrens in einer bevorzugten Form wird eine
Druckkammer verwendet und die Ablagerung geschieht durch Sputtern vermittels eines
Plasmadampfes in einem elektrischen Hochfrequenzfeld. Das Trägermaterial wird auf
eine Anode gesetzt oder über eine Anode hinweggeführt, je nachdem, in welcher Weise
die Herstellung abläuft, wobei die Anode aus rostfreiem Stahl besteht und mit Wasser
oder einem anderen Kühlmittel auf etwa 600C gekühlt wird. In kleinen Sputtereinrichtungen
kann die Anode bis auf 1550 C aufgeheizt werden. Gemäß einer bevorzugten Anordnung
besitzt das Trägermaterial die Gestalt eines langen Streifens, welcher über die
Anode geführt wird, die in Form einer Rolle oder Trommel vorgesehen sein kann. Kleinere
Trägerkörper etwa in der Größe von 5 cm im Quadrat können auf die Anode bekannter
Sputterkammern für Laborzwecke oder für die Produktion in kleinen Mengen aufgelegt
werden.
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Die Kathode oder Auftreffelektrode der Sputtereinrichtung besteht
aus einem Werkstoff, aus welchem die aufzubringende Schicht oder der auf zubringende
Belag gebildet werden soll oder diese Elektrode enthält verschiedene der zu verwendenden
Elemente. Andere Elemente können durch Einführung in die Sputterkammer hinzugefügt
werden. Bei einem zu Versuchszwecken durchgeführten Beispiel bestand
die
Kathode oder Auftreffelektrode aus halbleitendem Indiumoxid. Diese Elektrode wurde
zur Ablagerung der ohmisch leitenden Dünnfilmschicht 14 verwendet. Der Abstand der
Kathode von der Anode wird entsprechend den physikalischen Gegebenheiten der betreffenden
Sputterkammer gewählt, wobei die Geometrie, die verwendeten Spannungen und dergleichen
berücksichtigt werden. In dem erwähnten Beispiel wurde die Sputterkammer auf einen
Druck nahe. 10-7 Torr evakuiert. Diesen Druck kann man selbstverständlich nicht
mehr als einen Druck im üblichen Sinne bezeichnen. Es handelt sich telmehr um ein
bereits recht gutes Vakuum. Hierauf wird in die Sputterkammer durch ein Hilis-Einlaßventil
hochreines Argon, d. h. ein Argon, welches weniger als Q701 Promill Wasser und Stickstoff
enthält, eingelassen, bis ein Druck von etwa 50 0 10 5 Torr erreicht ist.
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Zu einer bestimmten Zeit wird dann das Hochfrequenzfeld eingeschaltet
und die Ionisation des Argongases bewirkt die -Erz-eugung und Ionen von Elektrone
, welche die Auftreffelektrode oder die Kathode bombardieren und Indiumoxid-Partikelchen
aus der Auftreffelektrode herausschlagen, so daß ein Plasmadampf zwischen der Kathode
und der Anode besteht und die Partikelchen in Richtung auf die Anode wandern, wo
sie sich auf dem Trägerkörper ablagern.
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Die Ablagerungsgeschwindigkeit beim Sputtern ergibt sich aus den Bedingungen
in der Sputterkammer und beträgt charakteristischerweise etwas weniger als 15 ß
je Sekunde. Die Dicke wird in bekannter Weise optisch überwacht und gemessen, bis-eine
Schichtstärke von etwa 5000 R errei¢ht.istO Bei kleineren Sputtereinrichtungen sind
kürzere Beschichtungszeiten notwendig.
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Der Trägerkörper wird dann aus der Sputterkammer herausgenommen und
zur weiteren Behandlung in eine andere Kammer eingesetzt.
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Handelt es sich um die labormäßige Herstellung oder um eine Produktion
in sehr kleinem Umfange, so kann ein und dieselbe Kammer wieder verwendet werden,
doch muß nun die Kathode oder Auftreffelektrode ausgewechselt werden. Außerdem müssen
sehr sorgfältige
Maßnahmen ergriffen werden, um alle Rückstände
der jeweiligen Werkstoffe in der Kammer zu entfernen und eine Verunreinigung zu
vermeiden.
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Jedenfalls wird der Trägerkörper 16 zusammen mit der zuerst aufgebrachten
Schicht, nämlich der ohmisch leitenden Dünnfilmsehicht 14, im vorliegenden Falle
einer Indiumoxldschicht, wieder auf die Anode gesetzt oder über eine sich drehende
Anode oder dergleichen hinweggeführt.
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Zur Herstellung eines photoleitenden Dünnfilmbelages aus Kadmiumsulfid
wird die Kathode oder Auftreffelektrode aus Kadmiumsulfid oder auch aus Kadmium
allein hergestellt. Der Druck in der Sputterkammer wird zuerst auf 10 8 Torr abgesenkt,
bevor er später durch Zuführung von Argon und Schwefelwasserstoff auf 60 10 3 Torr
erhöht wird. Der Schwefelwasserstoff liefert die richtige Menge an Schwefel an den
Plasmadampf, so daß die stöchiometrisch richtigen Anteile von Kadmium und Schwefel
auf der ohmisch leitenden Dünnfilmschicht 14 abgelagert werden. Praktisch dient
der Schwefelwasserstoff als ein llintergrundgas zum Ausgleichen des Dampfdruckes
von Schwefel, welcher geringer als derjenige des Kadmium ist. Hierdurch wird eine
Zersetzung des Kadmiumsulfid verhindert und die Einhaltung des stöchiometrischen
Verhältnisses sichergestellt. Es sei bemerkt, daß bei beiden Beschichtungsvorgängen
die Rückseite des Trägerkörpers 16 abgedeckt oder maskiert ist, um jedwede Ablagerungen
auf der Rückseite bei der normalen Herstellung zu verhindern. Im Falle der Verwendung
einer Kadmiumsulfidkathode beträgt die Menge des zugeführten Schwefelwasserstoffe
etwa 0,5 bis 15 Promill bezogen auf das Argongas. Dieser Anteil kann erhöht werden,
wenn eine Kadmiumkathode verwendet wird. Der endgültige Druck bei der Beschichtung
lag praktisch zwischen 7 10 3 Torr und 15 . iO 3 Torr.
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In die Sputterkammer kann eine geringe Menge von Kupfer in Form von
sublimiertem Kupferchlorid eingeführt werden, indem das Kupfersalz in einem evakuierten
Gefäß gehalten wird, welches mit
der Sputterkammer über ein Steuerventil
Verbindung hat. Das Kupffr stellt in diesem Falle ein Dotierungsmittel dar, welches
di Trägerquellen in dem n-leitenden Kadmiumsulfid vermehrt. Andere Dotierungsmethoden
sehen eine Ionenimplantation, eine Diffusionswanderung oder Diffus-ionsdotierung
und dergleichen vor.
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Durch Anlegen einer hochfrequenten Hochspannung wird das notwendige
Plasma erzeugt, um eine Ablagerung von Kadmiumsulfid auf der ohmisch leitenden Dünnfilmschicht
zur Erzeugung des photoleitenden Dünnfilmbelages 12 zu erreichen. Bei Versuchen
betrug die Ablagerungsgeschwindigkeit etwa 6 R bis 15 A je Sekunde. Größere Ablagerungsgesohwindigkeiten
können in Anlagen erzielt werden, wie sie bereits im Handel erhältlich sind. Falls
Kupfer als Dotierungsmittel verwendet wird, so wird es in genau gesteuerten, kleinen
Mengen zugegeben, welche dazu ausreichen, das Kadmiumsulfid auf der ohmisch leitenden
Dünnfilmschicht in einer Menge von 5 iO Gewichtsprozenten zu dotieren. Außerordentlich
vorteilhafte Formen von Aufzeichnungsträgern wurden aber vollständig rein hergestellt.
Das Sputtern wird fortgesetzt, bis die Dicke des Dünnfilmbelages etwa 3000 R trägt.
Bei durchgeführten Versuchen war die Struktur des Dünnfilmbelages 12 mikrokristallin,
wobei der mittlere Durchmesser der Kristalle etwa O,ivW betrug oder etwa ein Drittel
der Dicke des Dünnfilmbelages ausmachte.
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Wie schon erwähnt, ist die besondere Art und Weise des hier eingesetzten
Sputterverfahrens von ausschlaggebender Bedeutung.
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Während sowohl die ohmisch leitende Dünnfilmschicht 14 als auch der
photoleitende Dünnfilmbelag 12 nach dem Sputterverfahren aufgebracht werden, ist
die Anwendung des Sputterverfahrens in der hier angegebenen, besonderen Art für
die Aufbringung des photoleitenden Dünnfilmbelages wesentlich. Das Verfahren wird
hier als Sputterverfahren mit Vorspannung charakterisiert.
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Bei bekannten Sputterverfahren wird die Kathode oder Auf treffelektrode
im allgemeinen über eine AnpasSungsschaltung an die heiße Seite des Ausgangs des
Hochfrequenzgenerators gelegt und
die Anode oder die Halterung
für den Trägerkörper wird geerdet.
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Die Hochfrequenzenergie bewirkt eine Ionisation des Argongases, welches
in die Sputterkammer eingeführt wird und es bildet sich zwischen der Auftreffelektrode
oder Kathode einerseits und der Anode andererseits ein Plasma, wobei in einem verhältnismäßig
geringen Abstand unmittelbar vor der Oberfläche der Auftreffelektrode ein Dunkelraum
entsteht. Atome der Auftreffelektrode werden buchstäblich aus dieser Elektrode durch
die Argonionen herausgeschlagen und fliegen über den dazwischenliegenden Raum durch
das Plasma hindurch, um auf einen Gegenstand auf zutreffen, welcher die Anode überlagert.
Dieser Gegenstand ist im allgemeinen der Trägerkörper und die Partikel selbst setzen
sich unmittelbar oder nach Reaktion mit Elementen, welche zu diesem Zwecke in die
Sputterkammer eingeführt worden sind, auf dem Trägerkörper ab.
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Es hat sich herausgestellt, daß durch eine Vorspannung in der Hochfrequenzschaltung
in der noch zu beschreibenden Weise die Atome des abzulagernden Materials sich in
einer außerordentlich dichten Schicht ablagern und daß die ungewöhnlichen elektrischen
Eigenschaften, wie sie oben angegeben sind, sich aus dieser Art und Weise der Ablagerung
ergeben. Durch die Vorspannungsschaltung wird ein zweiter Dunkelraum unmittelbar
über der Anode erzeugt. Die entsprechende Schaltung ist in Figur 8 der Zeichnungen
angegeben.
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Auf der linken Seite des Schaltbildes nach Figur 8 ist ein Hochfrequenzgenerator
260 gezeigt, der über eine Übertragungsleitung 264 mit einer Anpassungsschaltung
und einem Plasmagenerator 262 verbunden ist. Die Anpassungsschaltung 262 kann nahe
an der nicht dargestellten Vakuumkammer oder Sputterkammer angeordnet sein, deren
Auftreffelektrode 266 und deren Anode 268 auf der rechten Seite des Schaltbildes
rein schematisch angegeben sind.
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Die Anpassungsschaltung 262 enthält eine Induktivität L und einen
abstimmbaren Kondensator C1, welche in Serienschaltung im Zuge der Hochspannungsleitung
270 gelegen sind. Die zu der Auftreffelektrode
266 führende Ausgangsleitung
ist mit 272 bezeichnet.
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Auch ein Nebenschlußkondensator C2 ist abstimmbar und sein näher an
Erde gelegener, jedoch. selbst nicht geerdeter Anschluß ist über eine Leitung 274
mit der Anode 268 verbunden. Der Anschluß 276 liegt also auf einer über dem Erdpotential
gelegenen Augenblicksspannung, welche bei einer praktisch verwendbaren Einrichtung
zur Herstellung des Kadmiumsulfid-Dünnfilmbelages 12 der hier vorgeschlagenen Art
in-der Größenordnung von 200 Volt betrug. Die-Hochspannungs-Ausgangsleitung 272
hatte ein Potential von etwa 2 kV..Die Kathode ist durch eine sie mit geringem Abstand
umgebende, kappenförmige Abschirmelektrode e-ntsprechender Form abgesohirmt, welche
geerdet ist. Ein weiterer, abstimmbarer Kondensator C3 ist zwischen den Anschluß
276 und Erde gelegt und ist damit praktisch über den geerdeten Anschluß mit der
Abschirmelektrode 278 verbunden. Die Kondensatoren C2 und C3 sind also veränderliche
Reaktanzen, welche die Einstellung des Spannungsteilerverhältnisses zwischen den
Anschlüssen 266, 268 und 278 gestatten.
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Die Vorspannungsschaltung führt zur Bildung von zwei Dunkelräumen
zwischen dem Plasma und den an dieses. angrenzenden Elektroden. Dies ist in Figur
8 schematisch gezeigt, indem das Plasma bei 280 schattiert angegeben ist. Der normalerweise
auftretende Dunkelraum ist mit 282 bezeichnet und der aufgrund der Vorspannung entstehende,
neue Dunkelraum trägt die Bezugszahl 284.
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Die physikalische Begründung, warum extrem dichte Ablagerungsschichten-mit
ungewöhnlichen Eigenschaften erhalten werden, läßt sich gegenwärtig noch nicht angeben,
doch spielen sich vermutlich folgende Vorgänge ab: a) Die sich ablagernden Mikrokristalle
werden während der Ablagerung durch Dipolbildung polarisiert.
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b) Die Vorspannung im oben angegebenen Sinne führt zu einer besonderen
Ausrichtung beim Kristallwachstum aufgrund des Aufbaus einer sehr hohen kapazitiven
Oberflächenaufladung auf dem Trägerkörper, insbesondere, wenn der Trägerkörper ein
Isolator ist.
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c) Die Vorspannung bewirkt vermutlich die Anziehung schwerer Ionen
aus dem Plasma in Richtung auf die Anode sowohl aufgrund des Hochfrequenzfeldes
als auch durch die Oberflächenauf ladung des Trägerkörpers, so daß der schon gebildete
Belag bombardiert wird und gleichsam in eine sehr dichte Struktur gehämmert wird,
wobei diese Struktur beträchtlich größere Materialdichte aufweist als in üblicher
Weise aufgesputterte Beläge.
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d) Die Vorspannung verhindert, daS aufgeladene Atomeihre Energie unmittelbar
vor Ankunft an der Trägerkörperoberfläche verlieren, wodurch sich eine dichtere
Struktur ergibt, da die Atome sich auf dem Trägerkörper diejenigen Stellen aussuchen
und dort auftreffen können, an denen noch kleine Vertiefungen vorhanden sind, so
daß diese Vertiefungen ausgefüllt werden und sich eine dichte, glatte Oberfläche
ergibt.
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e) Die Vorspannung bewirkt die Bildung eines Dunkelraumes 284 unmittelbar
vor der Trägerkörperoberfläche, wodurch den Atomen thermische Energie mitgeteilt
wird, wenn sie gegen den Trägerkörper beschleunigt werden.
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f) Schließlich ist zu vermuten, daß die Phasenverschiebung der zunächst
angelegten Hochfrequenzspannung und der sekundären Hochfrequenz-Vorspannung, obwohl
letztere im allgemeinen nur 200 Volt beträgt, zusammen eine bedeutend höhere effektive
Spannung zur Wirkung bringen, so daß die Ionen und die geladenen
Atome
gegen den Trägerkörper mit bedeutend größerer Energie beschleunigt werden als dies
aufgrund der Nennspannungen der Schaltung zu erwarten ist.
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Es sei nochmals erwähnt, daß die vorstehenden Erklärungen in keiner
Weise einschränkende Bedeutung haben, sondern nur als Erklärungsversuch zur Verbesserung
des Verständnisses der Erfindung zu verstehen sind.
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Der photoleitende Dünnfilmbelag 12 wird vorteilhafterweise in einem
elektrophotographischen Aufzeichnungsträger oder Film 10 verwendet. Wird als Material
für den Belag 12 Kadmiumsulfid eingesetzt, so besitzt der fertige Film eine leicht
gelbliche Farbe, die sich etwas mit der Dicke des Belages ändert. Dickere Beläge
ergaben etwas dunklere Filme, doch erhält man in einem Dickenbereich zwischen 3000-
R und 5000 R ausgezeichnete Ergebnisse, ohne daß die Lichtdurchlässigkeit außerhalb
des angegebenen, bevorzugten Bereiches liegt. Bei anderen Werkstoffen ergeben sich
andere Färbungen, doch sind die meisten Werkstoffe in dem erfordergleichen Bereich
für sichtbares Licht transparent. Beispiel weise sind Zinkindiumsulfid-Dünnfilmbeläge
bläulich. Je nach Dicke des Dünnfilmbelages 12 kann die Dicke der ohmisch leitenden
Dünnfilmschicht 14 bis zu 1500 2 betragen.
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Im Gebrauch wird der elektrophotographische Film in der im Zusammenhang
mit Figur 6 erläuterten Art und Weise durch Koronaentladung auf ein hohes Potential
aufgeladen, welches im Vergleich zu dem normalen Sättigungsniveau 204 des photoleitenden
Dünnfilmbelages 12 als sehr hoch anzusehen ist. Die Belichtung erfolgt außerordentlich
rasch im Bereich hoher Werte der Dunkelabfallskennlinie. Der Film oder Aufzeichnungsträger
wird also auf den auf der Kurve- 200 gelegenen Punkt 202 aufgeladen und dann für
einen Sekundenbruchteil belichtet.
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Die richtige Zeit erhält man durch Messungen mit einem Belichtungsmesser,
so daß die Ladung für bestimmte Lichtverhältnisse, welchen der elektrophotographische
Film ausgesetzt werden soll, auf einen Optimalwert aufgebaut wird, was automatisch
erfolgen kann.
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Man erkennt, daß die Verwendung des elektrophotographischen Films
10 vorzugsweise so erfolgt, daß dieser praktisch einen Aufladungsstoß erhält. Bei
der üblichen Xerographie oder bei dem Elektrofaxverfahren wird der Aufzeichnungsträger
oder die Platte auf das Sättigungsniveau geladen, d. h. auf einen Punkt aufgeladen,
an welchem die Ladung von dem Auf zeichnungsträger im wesentlichen mit derselben
Geschwindigkeit wieder abgeleitet wird, mit welcher die Aufladung erfolgt. Dies
gilt in Figur 5 für den auf der Kurve 34 gelegenen Punkt 36. Im Falle des elektrophotographischen
Films 10 der hier vorgeschlagenen Art wird der Aufzeichnungsträger sehr rasch weit
über das Sättigungsniveau aufgeladen und dann ebenso rasch durch die Belichtung
auf niedrigere Spannungswerte entladen.
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Nachdem der elektrophotographischeFilm 10 belichtet worden ist, wird
der Oberfläche des photoleitenden Dünnfilmbelages sehr rasch und gleichförmig Toner
zugeführt. Der Toner wird vorzugsweise unter gleichzeitiger Einwirkung eines Vorspannungspotentials
in unmittelbarer Nähe der Filmoberfläche aufgebracht, um die Tonerpartikel in Richtung
auf die Oberfläche hin zu beschleunigen und eine gleichförmige Verteilung der Tonerpartikel
zu erreichen. Zur Herstellung von Schwarz-Weiß-Filmen können die gebräuchlichen
feinen Kohlenstoff-Tonerpartikel verwendet werden.
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Ebenso lassen sich Tonerpartikel aus gefärbten oder farbigen Harzen
verwenden.
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Schließlich wird überschüssiger Toner von der Filmoberfläche entfernt
und der verbleibende Toner wird in die Oberfläche des Films durch eine gleichförmige,
kurzzeitige Infrarotbestrahlung eingeschmolzen oder es erfolgt die Übertragung auf
einen anderen
Aufzeichnungsträger. Die gesamten Vorgänge sind vor
einem Verlust des Oberflächenpotentials auf dem elektrophotographischen Film bereits
abgeschlossen. Die Gesamtzeit liegt in der Größenordnung von 1 Sekunde, wobei die
kritische Aufladungszelt und die Belichtungszeit zusammen weniger als eine halbe
Sekunde ausmachen. Der Toner haftet schließlich dauerhaft an der Oberfläche 28,
wie in Figur 4 bei 26 angedeutet ist.
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Bei der Verwendung des elektrophotographischen Films der hier vorgeschlagenen
Art ist der Toner nach dem Aufbringen und noch vor dem Fixieren durch Einbrennen
oder Festschmelzen in seiner Verteilung ziemlich gut festgelegt. Der nachfolgende
Ladungsabfall beeinflußt daher nicht wesentlich das sichtbare Bild, das durch die
Lage der Tonerpartikel dargestellt worden ist. Zum Fixieren oder Festsehmelzen des
Toners unmittelbar nach dem Auf-.
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bringen und nach dem Entfernen des Überschusses sind daher keine mit
hoher Arbeitsgeschwindigkeit arbeitenden Einrichtungen-erforderlich. Das Fixieren
kann also innerhalb eines ausreichend langen Zeitabschnittes durchgeführt werden.
Man erzielt aber noch einen weiteren Vorteil, der insbesondere im Falle der Verwendung
des elektrophotographischen Films für Versuchs zwecke bedeutsam ist. Vor dem Festschmelzen
oder Einbrennen des Toners kann die Bedienungsperson den elektrophotographischen
Film sorgfältig unter-suchen, um festzustellen, ob das gewünschte Bild erzeugt worden
ist. Sollte dies nicht der Fall sein, so kann die Bedienungsperson die Lichtbedingungen
oder Bestrahlungsbedingungen, die Belichtungszeit, die Fokussierung und dergleichen
ändern, um zu einem besseren Ergebnis zu kommen. Das durch die vorherige Belichtung
erzeugte Bild auf dem Auizeiehnungsträger wird lediglich dadurch beseitigt, daß
der Toner in einfacher Weise, beispielsweise mittels eines Schwammes oder Tuches
von dem Auf zeichnungsträgerabgewischt wird, so daß eine saubere Oberfläche zurückbleibt.
Es erfolgt also keine Verschwendung an Filmmaterial und man muß auch keinen Zeitverlust
in Kauf nehmen, um zu dem gewünschten Ergebnis zu gelangen.
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Der geschaffene elektrophotographische Film 10 ist ein transparenter
Aufzeichnungsträger, welcher zur Projektion oder zur Herstellung von Abzügen verwendet
werden kann. Das erzeugte Bild zeichnet sich durch einen hohen Grad an Auflösungsvermögen
aus, so daß der Aufzeichnungsträger und das Verfahren zur Herstellung von Bildern
in hohem Maße zur Herstellung von Mikrofilmen oder Mikroauf zeichnungen geeignet
ist. Man erhält hervorragende Kontraste und einen sehr reinen Hintergrund. Bei Projektion
auf große Formate zu Betrachtungs- oder Kopierzwecken ist das resultierende, vergrößerte
Bild in den Einzelheiten immer noch sehr gut und von Fehlern in den weißen oder
hellen Bereichen weitgehend frei.
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Einige Bemerkungen seien noch zu praktischen Ausführungsformen und
zu den Einzelheiten gemacht, welche zu optimalen Ergebnissen führen. Im einzelnen
handelt es sich um die Verwendung der oben angegebenen Verbindungen "um die Bedingungen
bei dem Sputterverfahren und um allgemeine Überlegungen.
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Zunächst ist bezüglich der Verbindungen zu sagen, daß zwaaWerSämt
liche angegebenen Photoleiterwerkstoffe bekannt sind, daß/die hier angegebenen,
grundsätzlichen Gedanken experimentell und praktisch in erster Linie mit dem bevorzugten
Photoleiterwerkstoff Kadmiumsulfid überprüft wurden. Es sei bemerkt, daß die bei
Durchführung des Sputterverfahrens bedeutsamen Parameter vielfältig sind und sämtlich
entsprechend verändert und eingestellt werden müssen, wenn Versuche mit anderen
Photoleiterwerkstoffen für den photoleitenden Dünnfilmbelag 12 durchgeführt werden.
Zwar würden entsprechende Versuche für eine große Zahl von Werkstoffen beträchtliche
Zeit und hohe Kosten notwendig machen, doch ist es dem Fachmann anhand der oben
angegebenen, allgemeinen Gesichtspunkte unter Berücksichtigung des jeweils interessierenden
Anwendungsfalles möglich, solche Versuche rasch zum Erfo zu führen. Jedenfalls ist
festzustellen, daß Kadmiumsulfid dazu verwendet werden kann, handelsfähige photoelektrische
Beläge und
elektrophotographische Filme herzustellen. Weiter ist
festzuhalten, daß sich mit Zinkindiumsulfid, Arsentrisulfid und Zinksulfid photoleitende
Dünnfilmbeläge für e lektropho tographische Filme herstellen lassen, welche gute
Ergebnisse zeigen, wenn auch die Ergebnisse nicht so gut sind, wie bei Kadmiumsulfid-Dünnfilmbelägen.
Weitere Verbindungen, welche oben erwähnt wurden, haben bei Versuchen gezeigt, daß
sie zur Bildung von Dünnfilmbelägen der hier vorgeschlagenen Art geeignet sind,
wenn auch die diesbezüglichen Versuche noch nicht vollständig. abgeschlossen sind.
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Die hauptsächlichen Probleme-beim Sputtern von Verbindungen dieser
Art- liegen in der Verunreinigung. Dies bereitet zusätzlich zu der Auffindung der
optimalen Parameter Schwierigkeiten. Die Verunreinigung kann in drei Bereichen geschehen,
nämlich 1) in erster Linie in der Sputtereinrichtung selbst, 2) in zweiter Linie
bei der Herstellung der Auftreffelektrode und 3) schließlich bei der Handhabung
der-Auftreffelektrode.
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Die Sputtereinrichtung muß vollständig sauber gehalten werden.
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Vorzugsweise wird jeder einzelne Gegenstand der Einrichtung nur zum
Sputtern einer einzigen Verbindung oder eines einzigen Materials verwendet, da Rückstände
an den betreffenden Bauteilen von anderen, aufgesputterten Verbindungen oder Materialien
sehr schwierig aus der Einrichtung beseitigt werden können. Nachdem sogar labormäßige
Sputteranlagen außerordentlich teuer sind, erkennt man, daß die größere Zahl von
Anlagen für länger dauernde Experimente zur Bestimmung der richtigen Bedingungen
bei der Herstellung von Dünnfilmbelägen selbst für einige wenige Materialien oder
Verbindungen große Ausgaben erforderlich macht.
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Eine hohe Reinheit der Auftreffelektroden ist erforderlich, um das
richtige stöchiometrische Verhältnis in dem aufgebrachten Dünnfilmbelag einzuhalten
und eine Verschlechterung Ergebnis
se zu vermeiden, welche beim
Einschluß unbekannter Verunreinigungen auftritt. Die hierbei zu überwindenden Schwierigkeiten
werden noch durch die Tatsache erhöht, daß winzige Bruchteile eines Promill einer
Verunreinigung die gesamten elektrischen Eigenschaften, welche von dem betreffenden
Werkstoff oder der betreffenden Verbindung zu erwarten sind, verändern können. Kathodische
Auitreffelektroden einer bestimmten Verbindung oder eines bestimmten Materials der
oben angegebenen Art sind, wenn überhaupt, nur von hoch spezialisierten Herstellern
erhältlich.
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Diese Hersteller sind nicht geneigt, die Regeleinrichtungen zur Herstellung
entsprechender Auftreffelektroden aufzubauen und zu unterhalten, geschweige denn
herzustellen. Elektroden der hier interessierenden Art werden gepreßt, gesintert
oder in anderer Weise geformt und müssen dann bearbeitet undso bemessen werden,
daß sie für den Einsatz in der betreffenden Sputteranlage geeignet sind.
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Die Handhabung der Auftreffelektroden oder Kathoden durch die Techniker
kann eine Verunreinigung durch fremde Substanzen an den Werkzeugen, an den Händen
oder am Körper der Techniker oder sogar durch Gase in der Umgebungsatmorphäre verursachen.
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Wenn also eine Reihe von Verbindungen oder Materialien oben angegeben
worden ist, welche noch nicht uneingeschränkt erfolgreich zur Herstellung von Dünnfilmbelägen
der hier angegebenen Art verwendet werden konnten, so sprechen doch alle Anzeichen
dafür, daß diese Werkstoffe in der hier vorgeschlagenen Art und Weise durch Sputtern
als photoleitende Dünnfilmbeläge aufgebracht werden können, welche verschiedene
Eigenschaften besitzen, welche jedenfalls wesentlich besser als diejenigen von photoleitenden
Bauteilen sind, welche bisher aus solchen Verbindungen hergestellt werden konnten.
Soweit bisher bekannt, konnten die erwähnten Stoffe bisher nicht so verwendet werden,
daß sie Ladung für eine ausreichend lange Zeit aufnahmen und halten konnten, um
eine Belichtung und ein Aufbringen von Toner durchzuführen.
Mit
anderen Worten, die genannten Verbindungen wiesen keinen ausreichenden Unterschied
zwischen der Dunkelabfallskennlinie und der Hellabfallskennlinie auf, um bei der
Belichtung einen ausreichenden Ladungsunterschied auszubilden.
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Oben wurden bereits die Temperaturbedingungen bei dem Sputterverfahren
erwähnt. Hierbei kann man die Anode kühlen. In bestimmten Fällen, insbesondere beim
Sputtern des bevorzugten Materials Kadmiumsulfid zur Bildung des photoleitenden
Dünnfilmbelages, hat sich jedoch gezeigt, daß man die Anode am besten auf einer
bestimmten, erhöhten Temperatur hält. Dies kann auf der Tatsache beruhen, daß sämtliche
Beschichtungsvorgänge bisher in kleinen Sputteranlagen durchgeführt wurden. Temperaturen
der Anode im Bereich von 100 0dz bis 1400C führen zu ausgezeichneten Dünnfilmbelägen.
Bei kälteren Anoden ergaben sich oft Dünnfilmbeläge, welche zum Abblättern neigten.
Es ist zu vermuten, daß die erhöhten Temperaturen zur Verminderung der Spannungen
in dem kristallinen Dünnfilmbelag bei dessen Bildung führen. Bei größeren Anlagen
mag dies nicht erforderlich sein, doch ist die Kathodentemperatur je nach Art und
Volumen des zu handhabenden Werkstoffes einzustellen. Im übrigen ist dies ein weiterer
Parameter, welcher beim Sputtern des Dünnfilmbelages in der hier beschriebenen Art
beachtet werden sollte.
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In den Figuren 1 bis 4 sind Mittel zur -Kontaktierung oder Herstellung
einer Verbindung an der ohmisch leitenden Dünnfilmschicht 14 dargestellt, welche
dazu dienen, einen Ableitungsweg zur Entladung des photoleitenden Dünnfilmbelages
zu schaffen.
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Man erkennt beispielsweise, daß der Anschluß 18 wirkungsmäßig sich
auf Erdpotential befindet und daß die Elemente 22 bzw. 24 eine Ableitungselektrode
zur Erde darstellen. Die bei der- Entladung von dem Dünnfilmbelag 12 abfließenden
Elektronen wandern zu der ohmisch leitenden Dünnfilmschicht 14 und von dort zur
Erde.
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Der hohe photoelektrische Verstärkungsfaktor des Dünnfilmbelages 12
ermöglicht eine vereinfachte Entladung des Dünnfiimbelages
entsprechend
der Darstellung nach Figur 9. Der hier gezeigte elektrophotographische Film 10 besitzt
wieder einen Trägerkörper 16, eine ohmisch leitende Dünnfilmschicht 14 und den photoleitenden
Üünnfilmbelag 12. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind keine besonderen
Maßnahmen zur Freilegung eines Randes oder eines Anschlußbereiches der ohmisch leitenden
Dünnfilmschicht 14 getroffen. Tatsächlich kann der Rand auf der rechten Seite des
photoelektrischen Aufzeichnungsträgers vollständig unbearbeitet sein, wie er sich
nach dem Ausschneiden des Auf zeichnungsträgers 10 aus einem großen Blatt oder Streifen
ergibt, welcher in einer Sputteranlage hergestellt worden ist. Die Abmessungen sind
stark übertrieben, um die Erläuterung zu vereinfachen.
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Figur 9 zeigt eine metallische. Klammer, einen Rahmen oder ein anderes
metallisches Bauteil 70, welches, wie aus Figur 9 zu ersehen ist, geerdet ist und
unmittelbare Berührung mit der Qberfläche 28 des Dünntilmbelages 12 hat. Dies reicht
zur Entladung des flünnfilmbelages 12 im Bedarfsfalle aus.
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Ist der Dünnfilmbelag 12 nicht aufgeladen, so ist der Widerstand zwischen
dem metallischen Bauteil 70 und der ohmisch leitenden Dünnfilmschicht 14 außerordentlich
groß, da der Dünnfilmbelag 12 als guter Isolator wirkt. Wenn der Dünnfilmbelag aufgeladen
wird, so sind die Isolationseigenschaften des Dünnfilmbelages weiterhin sehr gut,
da der spezifische Dunkelwiderstand mindestens 1012 Ohmcm beträgt. Es ergibt sich
keine Wirkung auf die elektrische Verbindung zwischen dem Bauteil 70 und der ohmisch
leitenden Dünnfilmschicht 14, so daß zwischen diesen Teilen kein Stromfluß zustande
kommt. Sobald aber die Strahlungsverteilung oder Lichtverteilung auf die Oberfläche
28 des Dünnfilmbelages 12 projiziert wird, wird der Dünnfilmbelag leitend, so daß
nun eine elektrische Verbindung zwischen dem Bauteil 70 und der Schicht 14 über
den Dünnfilmbelag zustande kommt und eine Entla dung des Dünnfilmbelages in der
oben beschriebenen Weise stattfinden kann.
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Gegebenenfalls kann das optische System der Kamera oder der Aufzeichnungseinriontung,
in welcher der photoelektrische Aufzeichnungsträger oder Film 10 verwendet wird,
so ausgebildet sein, daß der Dünnfilmbelag 12 in der unmittelbaren Nachbarschaft
des Bauteiles 70 während der Belichtung nicht in d-er Dunkelheit verbleibt oder
bewußt mit maximaler Helligkeit belichtet wird, um die soeben beschriebenen Entladungsvorgänge
zur Kontaktbildung zu erreichen oder zu begünstigen.
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Diese Möglichkeit der Entladung ist ein gleichzeitig nutzbarer Vorteil,
der sich aus dem hohen spezifischen Dunkelwiderstand des vorgeschlagenen Dünnfilmbelages
12 und aus dem großen Unterschied zwischen dem spezifischen Dunkelwiderstand und
dem spezifischen Hellwiderstand ergibt.
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Nachfolgend sei noch ein Beispiel für die Herstellung eines photoleitenden
Dünnfilmbelages aus Kadmiumsulfid mit optimalen Eigenschaften angegeben: -In einerkleinen
halb experimentell verwendeten Sputteranlage betrug die Hochfrequenz-Eingangsleistung
200 Watt. Die Spannung gegenüber Erde war 2 kV und die Vorspannung im oben angegebenen
Sinne betrug 100 Volt. Die Frequenz war 13,5 MHz. Als Auftreffelektrode diente ultrareines
Kadmiumsulfid (Reinheit von 99,99998%), welches heiß gepreßt und zu einem Bauteil
von i5,3 cm Durchmesser gesintert war und beim Anschlagen einen reinen Klmg hatte.
Die geerdete Abschirmelektrode, welche die Auftreffelektrode allseitig mit Ausnahme
der der Anode zugekehrten Oberfläche umgab, hatte von der Auftreffelektrode einen
Abstand von etwa 6,4 mm.
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Die Auftreffelektrode war um einige Millimeter in -der-Äbschirmungselektrode
versenkt. Der Abstand des Trägerkörpers von der Auftreffelektrode betrug 38,5 mm.
Die Anode wurde auf einer Temperatur von 1550 C gehalten. Als Atmosphäre wurde hochreines
Argon verwendet, welches mit 15 Promillreinen Schwefelwasserstoffgases versetzt
war, um einen Druck von etwa 10 Millitorr zu erzeugen. Ein zweiter Dunkelraum war
deutlich zwischen dem Plasma
und der Anode sichtbar. Die Ablagerung
erfolgte mit einer Geschwindigkeit von etwa 6 2 bis 7 R je Sekunde und es wurde
ein Dünnfilmbelag von 3000 R Stärke erzeugt. Die Ablagerungsgeschwindigkeit läßt
sich bei großen, im Handel erhältlichen Sputteranlagen auf ein Mehrfaches steigern.