DE2360016C3 - Verfahren zum Abschirmen radioaktiver Strahlungsbereiche - Google Patents
Verfahren zum Abschirmen radioaktiver StrahlungsbereicheInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abschirmen radioaktiver Strahlungsbereiche. bJ dem mit fließfähigem
Abschirmmaterial gefüllte, um den Strahlungsbereich angeordnete, transportierbare Behältnisse verwendet
werden.
Bei einem Schadensfall oder Inspektionsfall in einem Kernkraftwerk treten in der Regel Strahlen der
verschiedensten Art auf. Dafür sind die jeweiligen Abschirmungsmaterialien zu wählen. Damit die Strahlenquelle
besichtigt und der Schaden behoben werden kann, ist es erforderlich, das Bedienungspersonal bzw.
das Montagepersonal vor den zwangsläufig auftretenden Strahlen und den daraus sich ergebenden
gesundheitlichen Schaden zu schützen.
Es ist daher bei Kernkraftwerken bekannt, im Falle einer radioaktiv verseuchten Schadensstelle, diese
mittels Platten oder ähnlich geformten Elementen z. B. «us Blei, je nach Strahlungsart und -intensität,
abzuschirmen. Das geschieht in der Art. daß das Bedienungspersonal die Platten in den Bereich der
Strahlenquelle transportiert und dort stapelt, wo sich die radioaktiv verseuchte Schadensstelle befindet.
Es sind Anordnungen zum Abschirmen von Kernreaktoren
oder anderen radioaktiven Strahlenquellen bekanntgeworden (DD-PS 37 679 und DD-PS 38 336).
bei denen verschiedenartig geformte Behältnisse die mit Hohlräumen versehen sind, mit einem fließfähigen,
abschirmenden Medium wie Wasser, schweres Wasser, organische, metallische oder andere Flüssigkeiten öder
Stahlschrott gefüllt sind, wobei die Flüssigkeiten rfiil
Zusatzstoffen anderen Absorptionscharakters von vornherein oder während des Betriebs Versetzt werden.
Diese bekannten Verfahren haben jedoch den alles entscheidenden Nachteil, daß das Bedienungspersonal,
um die Abschirmung vorzunehmen, für einen bestimmten, relativ großen Zeitabschnitt den Strahlen direkt
ausgesetzt ist und somit, je nach Strahlungsaufnahme, für den Bereich des Kernkraftwerkes nicht mehr
einsetzbar ist Hohe Personalkosten sind die Folge, da nur die gesetzlich vorgeschriebene Dosis von der
jeweiligen Person in einer bestimmten Zeiteinheit aufgenommen werden darf.
Weiterhin sind Abschirmungsmaßnahmen bekannt
Weiterhin sind Abschirmungsmaßnahmen bekannt
ίο geworden, bei denen wandähnliche Elemente in
Plattenform aus Abschirmmaterialien auf Rollen od. dgl. in den Bereich der Strahlenquelle befördert werden.
Dieses Verfahren ist jedoch sehr aufwendig und kann nicht überall angewandt werden, da die Einsatzorte für
i- solche Elemente unzugänglich sind.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, lokalisierte, radioaktiv strahlende Schadensstellen schnell und sicher
so abzuschirmen, daß die die Schadensstelle abschirmenden Personen nur denkbar kurz oder überhaupt
nicht der Strahlung ausgesetzt werden. Nach der Abschirmung der Strahlenquelle soll z. B. eine Reparatur
ohne gesundheitliche Schäden für das Montagepersonal gewährleistet werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Behältnisse in leerem Zustand um den
Strahlungsbereich angeordnet werden und durch eine ferngesteuerte Fördereinrichtung mit in Granulat-
und/oder Kugelfonn vorliegendem Abschirmmaterial pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch gefüllt
JO werden.
Zum Austausch von Bauteilen nach einer bestimmten
Betriebszeit wird erfindungsgemäß weiterhin vorgeschlagen, daß die leeren Behältnisse bereits vor dem
Eintritt eines möglichen, mit radioaktiver Strahlung verbundenen Schadens stationär angeordnet werden
und nach dem Eintritt des Schadens mit dem Abschirmmaterial gefüllt werden.
1st die Strahlungsintensität der Schadenssteüe so groß, daß das Bedienungspersonal die Schadensstelle
auch kurzzeitig nicht besichtigen L.pp.. ohne ernstliche
gesundheitliche Schaden davonzutragen, ist es erfindungsgemäß erforderlich, daß die leeren Behältnisse
mittels Transportvorrichtungen um den Bereich der Strahlenquelle angeordnet werden.
Zur besseren Aufstellung und zur strahlensicheren Abschirmung der Schadensstelle wird erfindungsgemäß
weiterhin vorgeschlagen, daß im wesentlichen quaderförmige Behältnisse verwendet werden, die an Boden
und Kopfende Führungselemente aufweisen, die in die Führungselemente benachbarter Behältnisse eingreifen.
Der entscheidende Vorteil der Erfindung besteht
darin, daß das Bedienungs- und Montagepersonal nur k'irz oder überhaupt nicht der radioaktiven Strahlung
ausgesetzt wird und somit gesundheitliche Schaden vermieden werden können.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die Erfindung als integriertes System in einem Kernkraftwerk
eine schnellere und daher wirtschaftlichere Reparatur und Inspektion ermöglicht, wobei eine weit
bessere Wartung des Kernkraftwerkes möglich ist.
In den Zeichnungen sind erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele
dargestellt, die im folgenden näher beschrieben werden. Es zeigt in schematischer DarsteU
lung
Fig. 1 eine lokalisierte mit Behältnissen umstellte Strahlenquelle,
F i g. 2 eine Ausführungsform, bei der die Behältnisse bei der Konzipierung des Kernkraftwerkes stationär
eingebaut sind mit der zugehörenden Leitung zur Auffüllung der Behältnisse mit Abschirmmaterial und
dem Transportsystem,
F i g. 3 ein Behältnis im Seitenschnitt.
Bei einem Schadensfall wird die Strahlenquelle 1 mit leeren und leichten Behältnissen 2 in Form von Kästen
od. dgl. umstellt. Das kann manuell geschehen, indem
das Personal eine Reihe dieser Kästen aufstellt und aus sicherer Entfernung über Förderelemente, wie Leitungen
und/oder Rinnen 3, das Abschirmmaterictl, je nach
Strahlungsart, z. B. Bleigranulat oder Bleikugeln pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch in die Behältnisse
2 einfüllt (Fig. 1 und 2). Anschließend wird eine zweite
Lage dieser leeren Behältnisse auf die vorhergehende gestellt und in analoger Weise mit Abschirmmaterial
gefüllt. Dies geschieht so oft, bis die Strahlenquelle 1 vollständig abgeschirmt ist.
Befindet sich die Strahlenquelle 1 in einiger Höhe oberhalb des Bodens, empfiehlt es sich, um Behältnisse 2
und Abschirmmaterialien einzusparen, ein Gerüst 9 an der Schadensstelle aufzubauen, um auf diesem Gerüst
die Abschirmung vorzunehmen.
Eine weitere Möglichkeit der Anwendung vorliegender Erfindung besteht darin, z. B. bei hoher Strahlenintensität
und einigermaßen leicht zugänglicher Schadensstelle, die leeren Behältnisse 2 über bekannte, nicht
näher dargestellte und beschriebene Rutschen, Transporteinrichtungen, wie Kräne od. dgl. in den Bereich der
Schadensstelle zu transportieren. Die Füllung erfolgt dann in ähnlicher Weise wie bei der. manuell
aufgestellten Behältnissen.
Bei einigen Kernkraftwerksbauteilen ist es nach einer bestimmten Betriebszeit zwangsläufig aus Sicherheitsgründen
erforderlich, diese Bauteile 4 z. B. im Austausch ό zu ersetzen. Da bei diesen Arbeiten das Personal der
direkten Strahlung ausgesetzt wäre, und diese Arbeiten vorher zu bestimmen sind, ist es zweckmäßig, daß diese
Bereiche bzw. Gefahrenpunkte bei Konzipierung des Kernkraftwerkes mit fest installierten leeren Behältnis-
lu sen 2' ausgerüstet sind. Die Bewegung der Behältnisse
innerhalb eines Raumes wird mittels entsprechender Transporteinrichtungen 10 ermöglicht (Fig.2). Diese
Behältnisse 2' sind untereinander und nach außen von der Strahlenquelle 1 weg mittels Leitungen, Rinnen 5
od. dgl. verbunden und können von einem nicht näher dargestellten und beschriebenen Silo 6 oder ähnlichen
Vorratsbehälter mit Abschirmmaterial gefüllt werden, ohne daß die Schadensstelle betreten wird. Das Silo 6
kann für viele Räume zuständig sein. Somit wird vorteilhaft installiertes Abschirmmaterial gespart.
Damit eine bessere Abschirmung gegeben ist, sind die
vorteilhaft mit einer rechteckigen Grundform ausgestatteten Behältnisse 2, 2' mit Führungselementen z. B.
an einem Kopfende mit einer nutähnlichen Ausnehmung 7 und an dem anderen Kopfende mit einer
federähnlichen Gestaltung 8 versehen, wobei die Feder 8 des einen Behältnisses in die Nut 7 des benachbarten
Behältnisses eingreift und somit einen strahlungssicheren Verschluß bildet.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Abschirmen radiaoaktiver Strahlungsbereiche, bei dem mit Fließfähigem Abschirmmaterial
gefüllte, um den Strahlungsbereich angeordnete, transportierbare Behältnisse verwendet
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Behältnisse in leerem Zustand um den Strahlungsbereich
angeordnet werden und durch eine ferngesteuerte Fördereinrichtung mit in Granulat-
und/oder Kugelform vorliegendem Abschirmmaterial pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch
gefüllt werden.
2. Verfahren nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die teeren Behältnisse bereits
vor dem Eintritt eines möglichen, mit radiaoaktiver Strahlung verbundenen Schadens stationär angeordnet
werden und nach dem Eintritt des Schadens mit dem Abschirmmaterial gefüllt werden.
3. Verfarj-en nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die leeren Behältnisse mittels
Transportvorrichtungen um den Strahlungsbereich angeordnet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen
quaderförmige Behältnisse verwendet werden, die an Boden und Kopfende Führungselemente aufweisen,
die in die Führungselemente benachbarter Behältnisse eingreifen.
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