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Die
Erfindung betrifft eine Schutzabdeckung zum Abdecken von Atomenergieanlagen
mit einer Sicherheitshülle, deren oberer Teil in Form von
Schutzplatten ausgeführt ist.
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Die
Schutzabdeckung kann zum Abdecken von Atomenergieanlagen mit abgelaufener
Standzeit verwendet werden. Sie bezieht sich auch auf Anlagen im
Notzustand, z. B. bei der Organisierung von sicherer Behandlung
der abgenutzten Brennelemente (BE) an Trockenlagerungsstellen (TLS).
Die Schutzabdeckung kann auch zum Schutz der Umwelt bei Demontagearbeiten
benutzt werden. Das betrifft vor allem Anlagen im Störungszustand,
welche außer Betrieb genommen werden und strahlungsgefährlich
sind. Auch für Anlagen mit beschädigten Schutzelementen
und/oder Anlagen, an denen der Umbau/Demontage der früher
errichteten Schutzabdeckungen können auf die neuen Schutzabdeckungen
zurückgreifen.
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Es
sind Schutzabdeckungen und Schutzbauten bekannt, welche eine über
der zu schützenden Anlage erbaute Sicherheitshülle
darstellen. Die Sicherheitshülle ermöglicht es,
unter Bedingungen der Sicherstellung der normgerechten Umweltsituation im
Standortgebiet einer solchen Anlage, die jeweiligen Werkstoffe,
Bauteile und Gegenstände aus der Atomenergieanlage zur
weiteren Verarbeitung, Verwertung und Entsorgung auszubauen und
zu entfernen.
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Es
ist eine Schutzabdeckung zur Demontage der Ausrüstung und
zur Entfernung von radioaktiven Materialien bekannt. Diese Schutzabdeckung
wurde bei der Beseitigung der Folgen der Reaktorkatastrophe von
Tschernobyl verwendet (Jermolov N. A., Verfahren zur Beseitigung
der Folgen der Reaktorkatastrophe auf dem Atomkraftwerk von Tschernobyl.
Verlag Atomnaya Energia, 1995, Band 78, Ausgabe 3, Seiten 214–217).
Diese Schutzabdeckung umfasst ein System von Schutzbarrieren. Die
Schutzbarrieren sind innerhalb der Sicherheitshülle eingebaut
(Kennbezeichnung der Anlage heißt ”Abdeckung”).
Diese Sicherheitshülle stützt sich auf neu erbauten
Bauwerken ab.
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Es
ist eine Schutzabdeckung unter Bezeichnung ”Schutzbau für
radioaktive Stoffe, Verfahren und Materialien für ihre
Fertigung” nach dem Patent
RU
2133990 bekannt. Diese Schutzabdeckung umfasst die bereits
bestehenden und neu erbauten Bauelemente sowie die damit gebildeten
Räume. Die Räume sind im Einzelnen mit radioaktiven
Stoffen und mit Komponenten des Kernbrennstoffs befüllt und/oder
verunreinigt. Dabei kann diese Befüllung bzw. Verunreinigung
ungeordnet sein. Die Schutzabdeckung umfasst des Weiteren tragende
Konstruktionselemente und Elemente, die nicht mehr tragfähig sind
sowie Konstruktionen von verfahrenstechnischen Einrichtungen und
Rohrleitungen, darunter auch solche, die zerstört bzw.
beschädigt sind. Als tragende Konstruktionen wurden solche
Konstruktionselemente benutzt, die ihre Belastbarkeit erhalten haben.
Sie wurden mittels Befüllung mit erhärteten Werkstoffen
und/oder mit Schüttgut zu einer Monolithkonstruktion gemacht.
Die durch die Konstruktionselemente gebildeten Räume wurden
mit erhärteten Werkstoffen und/oder mit Schüttgut
befüllt.
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Der
nächst kommende Stand der Technik beschreibt eine Schutzabdeckung
(
FR 2499126 ) ”Aufblasbare
Bauelemente für Sektionsbauweise”. Die Schutzabdeckung
wird über der Anlage gebildet und ist aus einem flexiblen
luft- und wasserabweisenden Material in Form von einer halbharten
Platte (Platten) ausgeführt. Die Schutzabdeckung enthält
auch Befestigungsmittel. Die Befestigungsmittel sind an vier Plattenkanten
angeordnet. Diese Schutzabdeckung ermöglicht es, die Energieanlage
nach dem Ausfall abzusondern. Sie ist auch für die nachfolgende
Abdeckung und/oder Konservierung der Anlage vorgesehen.
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Der
Mangel der bekannten Schutzabdeckung ist ihre niedrige Umweltverträglichkeit.
Sie hängt mit der ungenügenden Wirksamkeit des
Schutzes gegen hohe Dosisbelastungen durch ionisierende Gammastrahlung
zusammen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung eine Schutzabdeckung der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, bei der die Strahlungssicherheit der Bevölkerung
und die Umweltverträglichkeit erhöht sind.
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Diese
Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass die
Sicherheitshülle als eine auf Führungen bewegbare
Bühne ausgebildet ist, die über die zu schützende
Anlage verschiebbar ist, dass auf dem Tragrahmen der bewegbaren
Bühne mindestens zwei Schutzplatten angeordnet sind, die
vom Tragrahmen abnehmbar sind und jeweils die Form einer Metallplatte
aufweisen und dass die benachbarten Paarungsbereiche der Schutzplatten
Schlosskonfiguration aufweisen.
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Das
technische Ergebnis infolge der Nutzung der Erfindung besteht in
der Erhöhung des Niveaus der Strahlungsabschirmung gegen
ionisierende Strahlung bei der Handhabung von strahlungsgefährlichen
Werkstoffen.
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Das
genannte technische Ergebnis wird also folgendermaßen erreicht.
Die Schutzabdeckung enthält eine Sicherheitshülle.
Der obere Teil der Hülle ist in Form von Schutzplatten
ausgeführt. Die Sicherheitshülle ist als eine
bewegliche Bühne ausgeführt. Die Bühne
ist auf Führungen angeordnet und kann über die
zu schützende Anlage geschoben werden. Auf dem Tragrahmen
der beweglichen Bühne sind mindestens zwei Schutzplatten
angeordnet. Jede der Schutzplatten ist abnehmbar ausgeführt
und weist die Form von einer Metallplatte auf. Dabei weisen die benachbarten
Paarungsbereiche der verlegten Schutzplatten Schlosskonfiguration
auf. Der Tragrahmen ist in Form von einem Wagen ausgeführt.
Der Wagen ist mit einer Walzen-Einrichtung ausgerüstet. Die
Führungen sind als Gleisanlagen ausgeführt.
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Die
Schutzplatten bestehen aus Gusseisen und sind mit Greifelementen
ausgestattet.
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Der
Wagen des Tragrahmens weist zwei Endbalken auf, die mittels Querbalken
miteinander verbunden sind, er bildet zudem einen geschweißten Starrbau.
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Die
Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die Figur zeigt die Schutzabdeckung
im Schnitt.
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Die
Schutzabdeckung weist eine bewegliche Bühne auf. Der Fertigbaurahmen 1 der
Bühne ist auf Führungen 2 aufgestellt
und ist als ein geschweißter Starrbau ausgeführt.
Der obere Teil ist mit einem Belag aus Schutzplatten 3 bedeckt.
Die Schutzplatten 3 sind aus Gusseisen gefertigt. Sie sind
mit einem Greifelement versehen, um die Schutzplatten 3 von der
Schutzabdeckung abnehmen und in das Sicherheitsabteil der Umladeanlage
transportieren zu können. Die benachbarten Paarungsbereiche
der Schutzplatten 3 weisen eine Schlosskonfiguration auf,
um den „Durchbruch” der Gammastrahlung über die
Fugen der Schutzplatten 3 zu vermeiden. Der Tragrahmen 1 ist
als ein Wagen ausgeführt und mit einer Walzen-Einrichtung 4 versehen.
Die Walzen-Einrichtung 4 ist auf einer Gleisanlage als
Führungen 2 verstellbar.
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Die
Schutzabdeckung kann folgendermaßen ausgebildet sein:
Um
den sicheren Umgang mit BE in Schutzbauten von TLS sicherzustellen,
wird über dem bestehenden Fußboden (Fig.) eine
Schutzabdeckung in Form einer fahrbaren, verschiebbaren Bühne
installiert. Der Tragrahmen 1 der beweglichen Bühne
stellt eine vorgefertigte Konstruktion dar. Diese Konstruktion besteht
z. B. aus sieben Wagen, die miteinander verbunden sind. Der Wagen
des Tragrahmens 1 ist mit zwei Endbalken versehen, die
mittels Querbalken miteinander verbunden sind. Jeder dieser Endbalken ist
mit einer Walzen-Einrichtung versehen. Die Walzen-Einrichtung besteht
aus vier Kranrädern mit Buchsen. Die Schutzplatten 3 sind
aus Gusseisen ausgeführt und ist mit einem Greifelement
versehen, um die Schutzplatte 3 auf der Schutzabdeckung
zu verlegen und von der Schutzabdeckung abzunehmen. Die vorgefertigten
Teile des Tragrahmens 1 (Wagen des Tragrahmens 1,
Schutzplatten 3) werden zur Baustelle geliefert, wo die
Montage der Schutzabdeckung vorgenommen wird. Am Ort der Montage
werden Stützfundamente und Führungen 2 in
Form von Schienengleisen aufgebaut. Danach erfolgt die Montage.
Die Wagen des Tragrahmens 1 der Schutzabdeckung werden
abwechselnd über die Gleise in den abzudeckenden Bereich
in den Schutzbauten von TLS geschoben. Die Wagen des Tragrahmens 1 der
Schutzabdeckung werden während ihrer Aufstellung in den
abgedeckten Bereichen miteinander verbunden. Die abgenommenen Schutzplatten 3 werden
auf den Wagen verlegt. Gleichzeitig mit dem Hinausschieben der Wagen
des Tragrahmens 1 mit den Schutzplatten 3 und
die bestehende Abdeckung von TLS auf die abgedeckten Bereiche demontiert. Der
Transport der zusammengebauten Schutzabdeckung bzw. ihrer einzelnen
Bestandteile (Wagen des Tragrahmens 1) über die
Führungen 2 in Form von Schienengleise kann mittels
eines Antriebs erfolgen. Dabei wird eine Hebewinde oder ein Hydrozylinder verwendet.
Während des Betriebs ist eine geringe Verschiebung der
Schutzabdeckung möglich. Das ist erforderlich, um die Sperre
des Zugriffs auf die TLS-Zellen durch die Balken des Tragrahmens 1 auszuschließen.
Der Zugriff auf die jeweilige Gruppe von TLS-Zellen erfolgt, in
dem die Schutzplatten 3 mittels Hebemitteln abgenommen
werden. Danach werden die erforderlichen Maßnahmen im Zusammenhang
mit der Montage von BE vorgenommen.
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Die
Erfindung ermöglicht, die Arbeiten im Zusammenhang mit
der Entfernung von BE bei der Zerstörung des Lagers auszuführen.
Die Zerstörung des Lagers kann infolge der natürlichen
Abläufe erfolgen, welche den Strahlenschutz verletzen.
Dabei wird dank der Erfindung der Zugriff auf die einzelnen Bauelemente
der abgedeckten Anlage zwecks schrittweiser Demontage und Entfernung
der strahlungsgefährlichen Materialien sichergestellt.
Der Schutz über der übrig gebliebenen Oberfläche
des Lagers bleibt aufrechterhalten. Die aufschiebbare Schutzabdeckung
ermöglicht, das Niveau der ionisierenden Strahlung zu verringern,
um die Strahlungssicherheit der Bevölkerung und die Umweltverträglichkeit
zu erhöhen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - RU 2133990 [0005]
- - FR 2499126 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Jermolov N.
A., Verfahren zur Beseitigung der Folgen der Reaktorkatastrophe
auf dem Atomkraftwerk von Tschernobyl. Verlag Atomnaya Energia,
1995, Band 78, Ausgabe 3, Seiten 214–217 [0004]