DE19632678A1 - Verfahren zum Lagern eines bestrahlten Kernreaktorbrennelements - Google Patents
Verfahren zum Lagern eines bestrahlten KernreaktorbrennelementsInfo
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- G—PHYSICS
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
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- G21C19/02—Details of handling arrangements
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- G21C19/07—Storage racks; Storage pools
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Description
Aus DOE/RW-0476, "OCRWM Bulletin", Sommer 1995, insbesondere
Seite 1 bis 3 und 15, ist es bekannt, einen Korb, der mehrere
abgebrannte Kernreaktorbrennelemente enthält, in einen Kani
ster einzusetzen. Dieser Kanister ist hohlzylinderförmig und
hat an einem Kanisterunterende einen Kanisterboden und an ei
nem Kanisteroberende eine Kanisteröffnung, in der eine Ab
schirmplatte angeordnet ist. Die Kanisteröffnung wird mit ei
nem die Abschirmplatte abdeckenden plattenförmigen Innendec
kel und einem diesen Innendeckel abdeckenden plattenförmigen
Außendeckel dicht verschlossen. Der dicht verschlossene Kani
ster soll nicht mehr geöffnet werden, so daß mit den Kernre
aktorbrennelementen als solche nicht mehr hantiert zu werden
braucht. Der Kanister mit den in dem Korb befindlichen Kern
reaktorbrennelementen wird in einen faßartigen Transferbehäl
ter eingesetzt, um in diesem Transferbehälter zu einem Zwi
schenlager mit Betonabschirmung für den Kanister und von die
sem Zwischenlager wegtransportiert zu werden. Der Kanister
mit den abgebrannten Kernreaktorbrennelementen kann aber auch
in einem geologischen Endlager deponiert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dieses bekannte
Verfahren weiterzubilden, indem eine Betonabschirmung für das
Zwischenlager vermieden und das Erstellen des Zwischenlagers
kostengünstig gestaltet wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung in einem Ver
fahren zum Lagern eines bestrahlten Kernreaktorbrennelements,
das unter Wasser in einem Becken in den Innenraum eines
Transferbehälters eingesetzt wird, der anschließend mit einem
Deckel gasdicht verschlossen wird und der sodann außerhalb
des Beckens abgestellt und mit Wasser umgeben wird.
Zur Vermeidung von Korrosion ist es günstig, wenn der Trans
ferbehälter nach dem Verschließen mit dem Deckel und nach
Entfernen des Wassers aus dem Behälterinnenraum innen ge
trocknet wird.
Das Wasser, mit dem der Transferbehälter außerhalb des Bec
kens umgeben wird, vermindert ganz erheblich den sogenannten
Skyshine-Effekt, der darin besteht, daß insbesondere von ei
ner Strahlungsquelle ausgehende Gammastrahlung zu einem nicht
unerheblichen Teil in der Atmosphäre gestreut und reflektiert
wird.
Günstig ist es, wenn der Transferbehälter in einem zusätzli
chen Becken unter Wasser abgestellt wird. Dieses zusätzliche
Becken benötigt keine besondere Betonabschirmung, sondern es
genügt, eine Abschirmung lediglich als reinen Wetterschutz
auszubilden. Ein zusätzliches Becken mit Wasser kann ohne
weiteres und mit verhältnismäßig geringen Kosten sogar in un
mittelbarer Nachbarschaft eines Kernkraftwerkes auf dem Ge
lände dieses Kernkraftwerkes z. B. als Zwischenlager erstellt
werden.
Die Erfindung und ihre Vorteile seien anhand der Zeichnung an
Ausführungsbeispielen näher erläutert:
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt einen Kanister mit bestrahltem
Kernreaktorbrennelement.
Fig. 2 zeigt im Längsschnitt einen Transferbehälter mit
mehreren Kanistern entsprechend Fig. 1.
Fig. 3 zeigt im Längsschnitt ein Zwischenlager für Trans
ferbehälter entsprechend Fig. 2.
Fig. 4 bis 8 zeigen weitere, schematisch dargestellte Aus
bildungen des Zwischenlagers.
Der langgestreckte Kanister 2 aus nicht rostendem Stahl nach
Fig. 1 ist an einem Unterende mit einem Kanisterboden abge
schlossen und wurde in einem als Brennelementlagerbecken die
nenden Becken unter Wasser mit einem einzelnen abgebrannten
Kernreaktorbrennelement beladen. Danach wurde das Wasser aus
dem Kanister 2 abgezogen, sodann wurde der Kanister 2 innen
getrocknet und schließlich mit Inertgas befüllt und ver
schlossen. In diesem Kanister 2 befindet sich somit ein ein
zelnes bestrahltes Kernreaktorbrennelement 3. Dieses Kernre
aktorbrennelement 3 weist einen Brennelementkopf 3a und einen
Brennelementfuß 3b auf, die beide gleichen quadratischen
Querschnitt haben. Ferner hat dieses Kernreaktorbrennelement
Steuerstabführungsrohre 3c, die an einem Ende am Brennele
mentkopf 3a und am anderen Ende am Brennelementfuß 3b festge
schraubt sind. Außerdem sind gitterförmige Abstandhalter 3d
erkennbar mit Gittermaschen, durch die jeweils ein Steuer
stabführungsrohr 3c oder ein Kernbrennstoff enthaltender
Brennstab 3e geführt ist. Während die Steuerstabführungsrohre
3c formschlüssig an den gitterförmigen Abstandhaltern 3d ge
haltert sind, sind die Brennstäbe 3e in den Gittermaschen der
gitterförmigen Abstandhalter 3b kraftschlüssig gehaltert,
d. h. sie werden jeweils in einer Gittermasche durch Federn
gehalten, die an der einen Wand der Gittermasche ausgebildet
sind und den in dieser Gittermasche befindlichen Brennstab
gegen starre Noppen an anderen Wänden der Gittermasche pres
sen.
Eine Öffnung am Oberende des Kanisters 2 ist mit einem Kani
sterdeckel 5 verschlossen, der mit der Innenseite der Kani
sterwand dieses Kanisters 2 gasdicht verschweißt ist. Der In
nenraum des Kanisters 2 ist mit Inertgas, z. B. Stickstoff
oder Edelgas, wie Argon oder Helium gefüllt.
Ein Transferbehälter 7 nach Fig. 2 ist mit Kanistern 2 ent
sprechend Fig. 1 aufgefüllt. Diese Kanister 2 stehen aufrecht
und mit paralleler Längsachse nebeneinander. Der Transferbe
hälter 7 ist mit einem Behälterdeckel 8 gasdicht verschlos
sen. Transferbehälter 7 und Behälterdeckel 8 schirmen die von
dem Kernreaktorbrennelement 2 ausgehende radioaktive Strah
lung weitestgehend ab.
Der Behälterdeckel 8 ist lose in die Öffnung am Oberende des
Transferbehälters 7 eingelegt, ruht auf einer Schulter an der
Innenseite der Wand des Behälters 7 und ist durch einen an
der Schulter eingelegten Dichtungskörper 9 abgedichtet und
durch einen am Transferbehälter 7 festgeschraubten Zusatzdec
kel 11 abgedeckt.
Durch den Behälterdeckel 8 und in den Zusatzdeckel 11 greift
ein Rohr 10 mit einem Ventil auf der Außenseite dieses Behäl
terdeckels 8. Durch dieses Rohr 10 wurde im als Brennelement
lagerbecken eines Kernkraftwerks dienenden Becken, in dem
auch der Transferbehälter 7 beladen und verschlossen wurde,
Wasser aus dem Behälterinnenraum abgesaugt und Inertgas, wie
Stickstoff oder Edelgas, z. B. Argon oder Helium, in den ge
trockneten Behälterinnenraum eingefüllt. Nach dem Einfüllen
dieses Inertgases wurde das Ventil am Rohr 10 auf der Außen
seite des Behälterdeckels 8 verschlossen.
In Fig. 3 ist im Längsschnitt ein zusätzliches Becken erkenn
bar, das ein auf dem Gelände des Kernkraftwerks befindliches
Zwischenlager darstellt. Dieses zusätzliche Becken ist mit
einem im wesentlichen lediglich als Wetterschutz ausgebilde
ten Dach 21 abgedeckt.
Als Transferbehälter ist beispielsweise ein Behälter mit der
Handelsbezeichnung "Castor" der Gesellschaft für Nuklear-Be
hälter mbH, D-45127 Essen, geeignet. Dieser Behälter hat eine
Wanddicke von 30 cm bis 50 cm und besteht aus Sphäroguß
(Gußeisen mit Kugelgraphit - DIN 1693), während sein Behäl
terdeckel ein Doppeldeckelsystem aus Edelstahl ist, das mit
dem Behälterkörper verschraubt ist. In der Behälterwand be
finden sich Moderatorstäbe z. B. aus schnelle Neutronen mode
rierendem Kunststoff wie z. B. Polyäthylen, während der Behäl
terdeckel und der Behälterboden mit einer Moderatorplatte
z. B. aus dem genannten Kunststoff bedeckt sind.
Im mit Wasser gefüllten zusätzlichen Becken 20 sind fünf
Transferbehälter entsprechend Fig. 2 erkennbar, die in verti
kaler Längsachse und im Abstand voneinander nebeneinander an
geordnet sind. Außerdem ist im Becken 20 ein Wärmetauscher 23
einer Kühlvorrichtung für Wasser erkennbar, das sich im Bec
ken 20 befindet und das die Transferbehälter 7 außer am Be
hälterboden außen umschließt. Dieses Wasser hält insbesondere
Gammastrahlung zurück, die von den Transferbehältern 7 aus
geht. Diese Gammastrahlung ist zwar pro Behälter sehr gering,
kann aber - wenn viele Transferbehälter im Zwischenlager ge
lagert sind - eine nicht unwesentliche Gesamtstärke errei
chen.
Deshalb können im Zwischenlager nach Fig. 3 die Transferbe
hälter 7 beliebig lange gelagert werden. Die innerhalb der
Transferbehälter 7 frei werdende, vom Kernbrennstoff der
Kernreaktorbrennelemente 3 ausgehende Zerfallswärme wird
durch den Wärmetauscher 22 einer Kühleinrichtung für das Was
ser 23 im Becken 20 abgeführt.
Somit sind im Zwischenlager nach Fig. 3 der Pegel radioakti
ver Strahlung und die Temperatur sehr niedrig, so daß dieses
Zwischenlager ohne weiteres jederzeit begehbar ist.
Wie die Fig. 4 und 5 zeigen, können einzelne oder auch
mehrere Transferbehälter 7 in einer mit Gas, insbesondere
Luft, gefüllten Glocke 25 unter Wasser auf dem Boden des Bec
kens 20 abgestellt sein. Die Transferbehälter stehen dann un
ter dieser Glocke 25 weitestgehend in trockener Umgebung, was
die Überwachung der Dichtheit des Behälterdeckels 8 und des
Zusatzdeckels 11 der Transferbehälter 7 erleichtert.
In Fig. 6 ist jeder Transferbehälter 7 im Becken 20 in einem
eigenen vertikalen, oben offenen Schacht 26 abgesetzt, der
mit Wasser gefüllt bleibt, wenn in der Wand des Beckens 20
ein Leck auftritt.
In Fig. 7 und 8 sind drei Transferbehälter 7 zwischen zwei
Wärmetauschern 22 einer Kühlanlage zum Kühlen des Wassers im
Becken 20 abgestellt. Wie Fig. 8 verdeutlicht, kann nach Was
serverlust im Becken 20 eine Luftkühlung der Transferbehälter
7 durch Naturzug 28 in Gang kommen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Lagern eines bestrahlten Kernreaktorbrenn
elements (3), das unter Wasser in einem Becken in einen
Transferbehälter (7) eingesetzt wird, der anschließend mit
einem Deckel (8, 11) gasdicht verschlossen wird und der sodann
außerhalb des Beckens abgestellt und mit Wasser umgeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Transferbehälter
(7) nach dem Verschließen mit dem Deckel (8, 11) und nach Ent
fernen des Wassers aus dem Behälterinnenraum innen getrocknet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Transferbe
hälter (7) in einem zusätzlichen Becken (20) unter Wasser
(23) abgestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem der Transferbehälter
(7) in einer mit Gas, insbesondere Luft, gefüllten Glocke be
findlich auf dem Boden des zusätzlichen Beckens (20) abge
stellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem der Transferbehälter
(7) in einem zum Boden des zusätzlichen Beckens (20) vertika
len und oben offenen Schacht (26) abgesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem ein das Kernreaktor
brennelement (3) enthaltender, gasdicht verschlossener Kani
ster (2) in den Transferbehälter (7) eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, bei dem das
Wasser (23) im zusätzlichen Becken (20) mit einer Kühlvor
richtung gekühlt oder durch kälteres Wasser ausgetauscht
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19632678A DE19632678A1 (de) | 1996-08-14 | 1996-08-14 | Verfahren zum Lagern eines bestrahlten Kernreaktorbrennelements |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19632678A DE19632678A1 (de) | 1996-08-14 | 1996-08-14 | Verfahren zum Lagern eines bestrahlten Kernreaktorbrennelements |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19632678A1 true DE19632678A1 (de) | 1998-02-19 |
Family
ID=7802562
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19632678A Withdrawn DE19632678A1 (de) | 1996-08-14 | 1996-08-14 | Verfahren zum Lagern eines bestrahlten Kernreaktorbrennelements |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19632678A1 (de) |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1996
- 1996-08-14 DE DE19632678A patent/DE19632678A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FRAMATOME ANP GMBH, 91058 ERLANGEN, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |