-
Speicherverfahren für Codeworte in PCM-Zeitmultiplex-Fernmeldevermittlungsanlagen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Speicherung von den Sprachabtastwerten
der einzelnen Kanäle entsprechenden Codeworten bei PCM Zeitpultiplex-Fernmeldevermittlungsanlagen,
bei denen die Codeworte in Sprachspeichern gespeichert und bei der Weitervermittlung
wieder aus diesen ausgelesen werden.
-
Bei Fernmeldevermittlungsanlagen im Zeitmultiplexbetrieb können verschiedene
Formen von Falschverbindungen auftreten, die bei konventionellen Raummultiplexanlagen
nicht auftreten konnten, andere Ursachen hatten oder sich anders bemerkbar machten.
Doppelverbindungen sind eine Form von Falschverbindüngen und sollen etwas näher
betrachtet werden.
-
Es sei angenommen, Teilnehmer A stehe in Verbindung mit Teilnehmer
X und Teilnehmer B mit Teilnehmer Y. Es kann
nun infolge eines Fehlers
vorkommen, daß die den Sprachabtastwerten von Teilnehmer A entsprechenden Codeworte
sowohl richtig für Teilnehmer X als auch fälschlicherweise für Teilnehmer Y ausgelesen
werden, während die umgekehrte Ubertragungsrichtung unbeeinflußt bleibt. Solche
Fehler können z.B. entstehen, wenn infolge eines Hardware-Fehlers beim Einschreiben
oder Auslesen aus dem SprachspePher ein Bit der Speicheradresse unabhängig von seinem
wirklichen Zustand immer gleich interpretiert wird.
-
Da solche Doppelverbindungen mit der Wahrung des Sprechgeheimnisses
unvereinbar sind, müssen Wege gesucht werden, um diese unverständlich zu machen.
Ein möglicher Weg besteht darin, die Codeworte auf mehrere Teilspeicher aufgeteilt
zu speichern, so daß eine Fehlinterpretation einer Speicheradresse nur den Teil
eines Codewortes betrifft, der im betroffenen Teilspeicher gespeichert ist.
-
Bei der Speicherung von Codeworten mit z.B. 8 Bit wurde schon bisher
oft eine Aufteilung auf z.B. zwei Teilspeicher vorgenonun. Diese Aufteilung itar
allerdings technologisch begründet, da Speicher in integrierter Schaltungstechnik
für Wortbreiten über vier Bit kaum erhältlich waren.
-
Es ist nun ein Zweck der vorliegenden Erfindung, ein Speicherverfahren
für Codeworte anzugeben, daß diese heute technologisch nicht mehr unbedingt notwendige
Aufteilung ganz bewußt zur Verhinderung der Verständlichkeit von Doppelverbindungen
ausnUtzt durch eine geeignete Art und Weise der Aufteilung.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die
Bit jedes Codewortes derart auf mehrere Teilspeicher
aufgeteilt
werden, daß bei einem Codewort, das nur Bit von einem logischen Zustand enthält,
nach Ergänzung der in einem Teilspeicher nicht gespeicherten Bitstellen durch Bits
des andern logischen Zustandes und nach Decodierung des so ergänzten Codewortes
ein Analogwert entsteht, dessen Betrag.
-
mindestens angenähert gleich jenem ist, der von jedem anderen Teilspeicher
erhalten wird~, wenn dessen fehlende Bitstellen ebenfalls durch Bit des andern logischen
Zustandes ergänzt werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt: Fig.l ein Prinzipschema der Entstehung
einer Doppelverbindung, und Fig.2 eine mögliche Aufteilung eines Sprachspeichers
in Blöcke.
-
Fig.l zeigt anhand eines Prinzipschemas, wie es bei Verwendung von
zwei Teilspeichern zu Doppelverbindungen kommen kann. Die Vermittlung in der Durchschalteeinheit
geschieht durch gezeltes Lesen einer bestimmten Zeile des Sprachspeichers SS.
-
Die Adresse einer bestimmten Zeile erscheint in codierter Form am
Eingang einer Decodiervorrichtung D. Wird nun z.B.
-
ein Bit derAdr esse- infolge eines Hardwarefehlers unabhängig von
seinem wirklichen Zustand immer gleich interpretiert, so heißt das, daß die gleiche
Zeile bei zwei verschiedenen Adressen ausgelesen wird, es entsteht also eine Doppelverbindung.
Wenn der Sprachspeicher in der in Fig.l gezeigten Form in zwei Speicherblöcke SS1
und SS2 aufgeteilt ist und jeder Block mit einem eigenen Decoder D1 bzw. D2 ausgerüstet
ist, betrifft der Fehler nur einen Block, d.h. ein Teil der vermittelten Kanalinformation-
ist richtig, der andere Teil jedoch verfälscht oder ausgetauscht.
-
Das Ziel der Blockbildung besteht nun darin, zu erreichen, daß eine
Verbindung, welche eine Kombination von Kanalinformationen, z.B. x/2 + Y/2 enthält,
unverständlich ist.
-
Es ist leicht einzusehen, daß die Art und Weise, wie die Bit eines
Codewortes auf die beiden Speicherblöcke verteilt werden, für die sichtverständlichkeit
einer aus zwei Informationen kombinierten Kanal information eine große Rolle spielt.
-
Die naheliegendste Verteilung eines 8-Bit Codewortes (1 Vorzeichenbit
und 7 Bit für den Amplitudenwert) wäre, die ersten vier Bit im ersten Speicherblock
zu speichern und die verbleibenden vier Bit im zweiten Speicherblock zu speichern.
Dies hätte aber zur Folge, daß die vier bedeutsamsten Bit im gleichen Speicherblock
gespeichert wären und im Fehlerfall in einen falschen Kanal ausgelesen werden könnten,
was zu einer verständlichen Fremdkanalinformation führen könnte.
-
Eine nahezu ideale Lösung, d.h. Fremdkanalinformation unverständlich,
eigene Kanalinformation meistens unverständlich, ergibt sich bei der Verwendung
von zwei Teilspeichern zur Speicherung eines Codewortes, z.B. nach dem CEPT-Code,
wenn die ungeraden Bit dieses Codewortes in einem Teilspeicher und die geraden Bit
im anderen Teilspeicher gespeichert werden. Verschiedene andere Aufteilungsarten
führen jedoch auch zu brauchbaren Resultaten.
-
Fig.2 zeigt einen Aufbau eines Sprachspeichers für 32 x 8 Bit, bei
welchem die vorgenannte nahezu ideale Lösung mit auf dem MaBt erhältlichen integrierten
Schaltunqen realisiert werden könnte. Es werden dabei Speicherblöcke mit 16 x 4
Bit verwendet. Die am Fuße der Figur vorhandenen Felder zeigen die
richtige
Vermittlung und falsche Vermittlungen, wie sie infolge von Hardware-Fehlern in den
Adressendecodern auftreten können. Die verschiedenen Fälle werden nachfolgend näher
betrachtet.
-
Fall 2.1 Die Vermittlung ist fehlerfrei.
-
Fall 2.2 Ein Fehler wirkt sich im Decoder eines Teilspeichers so
aus, daß statt Kanal Kanal vermittelt wird.
-
Vier Bit von Kanal X werden mit den entsprechenden vier Bit von Kanal
Y direkt ausgetauscht. Kanal Y kann ein Sprachkanal oder ein unbenutzter Kanal sein,
Fall 2.3 Speicherblock II ist ausgeLlen. Die Ausgänge sind alle "1" oder alle "O".
Vier Bit von Kanal X werden also entweder 11011 oder 1 gesetzt.
-
Fall 2.4 Der Decoder von Speicherblock IV ist immer aktiv, auch wenn
II gewünscht wird. Dadurch werden vier Bit von Kanal X verknüpft mit den entsprechenden
Bit von Kanal Z.
-
Kanal Z kann Sprachinformation enthalten oder frei sein.
-
Fall 2.5 Speicherblock IV ist ausgefallen, seine Ausgänge sind alle
"1" oder alle 11011. Vier Bit von Kanal X (Speicherblock 1) werden normal vermittelt,
die andern vier Bit (Speicherblock' II) werden mit "1" oder 80" verknüpft.
-
Experimentelle Messungen haben bestätigt; daß in keinem der Fälle
2.2 bis 2.5 eine Fremdkanalinformation verständlich war und daß in vielen Fällen
die eigene Kanalinformation unverständlich wurde.
-
3 Patentansprüche 2 Blatt Zeichnungen 2 Figuren