DE2359201A1 - Verfahren und walzgeruest zum walzen von stahlblech - Google Patents
Verfahren und walzgeruest zum walzen von stahlblechInfo
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Description
Dipl.-lng. H. Sauerland - Dn.-lng. R. König · Dipl.-lng. K. Bergen
Patentanwälte - 4odd Düsseldorf ao ■ Cecilienallee 7B ■ Telefon 432732
27. November 1973 29 065 B
NIPPON STEEL CORPORATION No. 6-3, 2-chome, Ote-machi, Chiyoda-ku, Tokyo, Japan
"Verfahren und Walzgerüst zum Walzen von Stahlblech"
Gegenstand der Erfindung ist ein Walzverfahren zum Walzen dünner Bleche auf einem aus mehreren Walzgerüsten "bestehenden
Tandem-Walzwerk sowie ein.Walzgerüst zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Bisher ist bei der Entwicklung von Tandem-Walzwerken für
dünne Bleche die Produktionsgeschwindigkeit oder die Walzgeschwindigkeit immer mehr erhöht worden, was eine fortwährende
Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Walzwerksantriebs und Vergrößerung der Walzendurchmesser zur Folge
hatte. Dies kann man zwar als zweckmäßige Maßnahme bezeichnen, und zwar im Hinblick auf das höhere Antriebsmoment, auf die Einhaltung der Festigkeit bei den Walzenantriebszapfen
sowie bei den das Antriebssystem bildenden Baugruppen, beispielsweise den Spindeln, den Kammwalzengetrieben
u.dgl. mehr.
Eine Vergrößerung des Walzendurchmesser in. einem Walzwerk
hat aber eine Verringerung des Verhältnisses zwischen der Blechdicke und dem Walzendurchmesser zur Folge. Anders
ausgedrückt: - entsprechend der Walztheorie wird der durchschnittliche Wälzdruck durch das Verhältnis zwischen
Blechdicke und Walzendurchmesser beträchtlich beeinflußt, so daß der durchschnittliche Walzdruck dann größer wird,
wenn das vorerwähnte Verhältnis kleiner wird. Darüber
hinaus ist die Verweilzeit im gleichen Walzspalt für den gleichen Dickenabnahmevorgang proportional der Quadratwurzel
des Walzendurchmessers, so daß der Walzdruck nur noch mehr erhöht wird. Dies führt dann dazu, daß die für
den gleichen Walzvorgang aufzuwendende Leistung, der auf die Walzen wirkende Druck und das Antriebsmoment derart
erhöht werden müssen, daß mit abnehmender Dicke der zu walzenden Bleche das Walzen immer schwerer wird» So ist es
in Übereinstimmung mit der Theorie der Walztechnologie wünschenswert, innerhalb der für die Konstruktion zulässigen
Toleranzen den Durchmesser der Arbeitswalzen so weit als möglich zu verkleinern. Eine Erhöhung der Walzgeschwindigkeit
und eine Verringerung des Walzendurchmessers bedeutet nun aber eine erhöhte Walzenumlaufgeschwindigkeit,
was wiederum eine beträchtliche Steigerung in der Umdrehungsgeschwindigkeit des Antriebssystems für die Walzen
nach sich zieht„ Das hat zur Folge, daß auch die Drehzahl
des Motors erhöht werden muß, was in der Praxis viele Probleme verursacht, die zu einer Steigerung der Anlagekosten
führen müssen. Für dickere Bleche spielt eine Verringerung des Walzendurchmessers keine so große Rolle.
Weiterhin ist zum Walzen von Riffelblechen eine entsprechend dem Muster der fertigen Riffelbleche kalibrierte
Walze als die eine der letzten Arbeitswalzen in einer aus mehreren Walzgerüsten bestehenden Fertigwalzstraße,
beispielsweise in Warmbandstraßen, verwendet worden, und dies zusammen mit einer glatten Gegenwalze. In diesem Falle
mußte das Riffelmuster in nur einem Walzgerüst hergestellt werden, wobei zur Herbeiführung von Unebenheiten mit einer
genügend großen Höhe, d.ho von genügend weit hervorstehenden
Teilen, eine vergleichsweise große Dickenabnahme erforderlich ist, weswegen auch die Kaliberwalze einem hohen
Walzdruok ausgesetzt wird, der oft ein Zerbrechen oder Zermalmen der Walzenkaliber verursacht. Beim Walzen
von Stahlblechen, beispielsweise von Bodenblechen mit
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diskontinuierlichen und nicht parallel zur Walzrichtung liegenden Riffelmustern, wird der Walzvorgang in diskontinuierlicher
Weise durchgeführt, wobei die Walze zu vibrieren beginnt und dabei erheblichen Lärm erzeugte
Aus diesem G-runde wird zwischen den Riffelmustern und den Kalibern der Walze eine große Kraft wirksam, die
dazu führt, daß die Riffelmuster oft schräg entlang der Walzrichtung angeordnet, sind oder aber eng werden,
was die Qualität der hergestellten Produkte mindert.
Aufgabe der Erfindung ist es, die vorerwähnten Nachteile der bisher üblichen Verfahren zu vermeiden. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Durchmesser entweder der oberen oder der unteren Arbeitswalze in einem
oder in mehreren Walzgerüsten des hinteren Bereichs des aus mehreren Walzgerüsten bestehenden Tandem-Walzwerkes
gegenüber der entsprechenden anderen Arbeitswalze kleiner ist; und daß nur die Arbeitswalzen mit dem größeren Durchmesser
angetrieben werden.
Damit eignet sich die Erfindung hervorragend zum Walzen dünner Bleche mit geringem Walzdruck, aber auch zum
Walzen von Riffelblechen, die als Bodenplatten verwendet werden und auf einer Oberfläche ein Riffelmuster
aus diskontinuierlichen Unebenheiten aufweisen, oder aber von Blechen mit einer Längsriffelung, bei denen
eine Oberfläche mit aus kontinuierlichen Unebenheiten bestehenden und in Längsrichtung verlaufenden Riffelmustern
versehen ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm, das die maximalen und minimalen Antrieb
s-Nennmomente von sieben Walzgerüsten einer konventionellen Warmbandstraße, (Tandem-Walzwerk
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2359201 für dünne Bleche) wiedergibt;
Fig. 2 ein Diagramm mit den Geschwindigkeits-Kennlinien für die sieben Walzgerüste;
Figo 3 ein Diagramm, das die tatsächlichen Abstände zwischen
den Walzen eines aus sechs Walzgerüsten bestehenden Tandem-Walzwerks wiedergibt;
Figo 4 bis 6 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Tandem-Walzgerüstes;
Fig. 5 eine Frontansicht des vierten Walzgerüstes aus Fig, 4; ■
Fig. 6 eine vergrößerte, ausschnittweise Seitenansicht; Fig. 7 ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 8 ein Diagramm, das das Verhalten des vorerwähnten Ausführungsbeispiels erläutert.
Das in Fig. 1 wiedergegebene Diagramm zeigt die größten und kleinsten Antriebs-Nennmomente für das Fertigwalzgerüst
einer Warmbandstraße, beim vorliegenden Beispiel für das aus sieben Walzgerüsten bestehende Tandem-Walzwerk. Mit
dem größten Antriebsmoment ist natürlich am ersten Walzgerüst zu rechnen,. Aber schon beim dritten Walzgerüst ist
das Antriebsmoment gegenüber dem des ersten Walzgerüsts um mehr als die Hälfte kleiner, während das fünfte Walzgerüst
mit einem Antriebsmoment von fast einem Fünftel des für das erste Walzgerüst erforderlichen Antriebsmomentes
arbeitete Das gleiche kann aber gleichzeitig auch von den kleinsten Antriefesmomenten auf der mit großer
Rotationsgeschwindigkeit arbeitenden Seite des Walzgerüstes gesagt werden.
Im Diagramm werden die Antriebsmomente der Walzgerüste mit dem Buchstaben T gekennzeichnet, wobei T.maxo für
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das größte Antriebsmoment des ersten Walzgerüstes steht, T^min. aber für das kleinste Antriebsmoment dieses ersten
Walzgerüstes. Längs der Ordinate des in Fig. 1 wiedergegebenen Diagramms sind die maximalen und minimalen Antriebsmomente
der anderen Walzgerüste jeweils als Verhältnis zum maximalen Antriebsmoment des ersten Walzgerüstes
aufgetragen, wobei deren Größe jeweils mit der Linie a gekennzeichnet ist. T2IQaX0 steht für das größte Antriebsmoment des zweiten Walzgerüstes, während I^min. für das
kleinste Antriebsmoment dieses Walzgerüstes steht. Die Antriebsmomente für das dritte bis siebente Walzgerüst
sind in gleicher Weise gekennzeichnet.
Das in Fig. 2 dargestellte Diagramm, das die Geschwindigkeitskennlinien für die sieben Walzgerüste wiedergibt, läßt erkennen,
daß im hinteren Teil der Walzgerüste die Geschwindigkeitserhöhung beträchtlich ist. Mit der Markierung X
ist die maximale Drehgeschwindigkeit oder die maximale Drehzahl des Motors gekennzeichnet, wobei zur Erhöhung
der Walzgeschwindigkeit des siebenten Gerüstes in dieses siebente Walzgerüst ein Übersetzungsgetriebe eingebaut
ist. Die Verwendung eines Hochleistungsmotors ist in dieser Hinsicht wirtschaftlich, so daß eine Verkleinerung
des Walzendurchmessers viele Nachteile aufkommen lassen würde'. ■ ·
Fig. 3 zeigt den tatsächlichen Abstand t zwischen den oberen und unteren Arbeitswalzen für den Fall, daß dünne
Bleche mit einer Dicke von 1,2 mm und 1,6 mm unter Anwendung des Warmwalzverfahrens kontinuierlich gewalzt
werden. Dieser Fall wird am Beispiel eines aus sechs Walzgerüsten bestehenden Tandem-Walzwerks dargestellt»
Die mit diesem Diagramm wiedergegebenen Abstände zwischen den Walzen lassen erkennen, daß die oberen und
unteren Walzen im dritten Walzgerüst und in den darauf
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folgenden Walzgerüsten sich fast einander berühren, während beim vierten Walzgerüst eine vollständige Berührung
zwischen der Oberwalze undder Unterwalze derart gegeben
ist, daß noch vor dem Durchlaufen des Walzgutes (des Bleches) zwischen diesen Walzen ein beträchtlicher Druck
oder eine beträchtliche Belastung existiert. Das aber bedeutet, daß die andere Arbeitswalze durch die eine Arbeitswalze
angetrieben und in Umdrehung versetzt werden kann, so daß es möglich ist, nur durch den Antrieb von
einer Arbeitswalze die Stützwalzen und die anderen Arbeitswalzen in Umdrehung zu versetzen, wobei in einem
Fall wie diesem die Verwendung einer Walzenausbalancierung nicht immer erforderlich ist.
Wenn berücksichtigt wird, daß bei sieben Gerüsten das Antriebsmoment für das'dritte Walzgerüst gegenüber dem
Antriebsmoment für das erste Walzgerüst um mehr als die Hälfte kleiner ist, dann ist aber andererseits dieses
Walzgerüst auch dann noch immer stark genug, wenn es nur über eine Walze angetrieben wirdo
Diese Tatsache kann für ein aus mehreren Walzgerüsten bestehendes Tandem-Walzwerk für dünne Bleche als allgemein
gültig betrachtet werden.
Die Erfindung basiert auf den vorstehend wiedergegebenen Überlegungen und ermöglicht in vorteilhafter Weise das
Walzen dünner Bleche insbesondere auch das Walzen von Riffelblechen, bei dem die Walze mit dem kleineren Durchmesser
als eine Kaliberwalze ausgeführt ist„
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Walzwerkes anhand der Fig. 4 bis 6 beschrieben.
Zu diesem Walzwerk gehören: die obere Arbeitswalze 1, die untere Arbeitswalze 2, die Stützwalze 3, die Antriebsspindel
4, das Zahnradgetriebe 5 und ein Antriebs-
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motor 6«, Für die oberen Arbeitswalzen 1r und 1rt des
vierten und fünften Walzgerüstes, die zu den in Fig. 4 dargestellten sechs Walzgerüsten gehören, ist gegenüber
den jeweils entsprechenden anderen Arbeitswalzen ein kleinerer Durchmesser gewählt, wobei - wie dies aus Fig.
5 hervorgeht - nur die unteren Arbeitswalzen angetrieben werden,. Mit einem solchen Walzgerüst kann, wie dies in
Fig. 6 dargestellt ist, durch die obere Arbeitswalze 11,
die einen kleinen Durchmesser hat, eine große Dickenabnahme erzielt werden,, Darüber hinaus ist wegen des kleineren
Durchmessers der Walze auch nur eine geringere" Antriebsleistung oder Antriebsenergie erforderlich. Durch
die untere Arbeitswalze läßt sich eine Dickenabnahme in der herkömmlichen Größenordnung erzielen, so daß insgesamt
gesehen eine große Dickenabnahme beim Walzen zu erreichen ist. Weil weiterhin im vorliegenden Falle ein
Walzgerüst im fortgeschrittenen Teil des Walzablaufs gewählt
worden ist, stellen sich Probleme hinsichtlich der auftretenden Kräfte und der mechanischen Festigkeit, wie
diese im Zusammenhang mit Fig. 1 dargelegt worden sind,
nicht ein, so daß mit einer sehr hohen Walzgeschwindigkeit gearbeitet werden"kann.
Fig, 7 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und zwar eine aus sechs Walzgerüsten bestehende Fertigstraße eines Warmbandwalzwerkes zum Walzen von
Riffelblech. Auch hier ist in das vierte Walzgerüst eine Arbeitswalze mit einem gegenüber den anderen Arbeitswalzen
der anderen Walzgerüste kleinerem Durchmesser eingebaut, nur daß in diesem Falle die den kleineren
Durchmesser aufweisende Arbeitswalze als Kaliberwalze entsprechend den Mustern des Riffelbleches ausgeführt
ist. Diese Kaliberwalze 1«»* mit dem kleinen Durchmesser
wird nicht durch direkten Antrieb in Umdrehung versetzt, sondern durch Reibung mit der anderen glatten Arbeitswal-
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ze, die in einem entsprechenden Abstand zur vorerwähnten Kaliberwalze 1·'f mit dem kleinen Durchmesser eingestellt
ist.
Auf einer Wannbandstraße wird das Riffelblech im allgemeinen in irgendeinem der Walzgerüste, die zur letzten
Hälfte der Fertigwalzgerüste gehören, gewalzt, wobei sowohl die Oberwalze als auch die Unterwalze als Kaliberwalze
verwendet werden kann. Sollte das betreffende Walzgerüst nicht der letzte Durchgang in der Fertigwalzstraße
sein, dann wird der Abstand zwischen den Arbeitswalzen bei den auf das mit der Kaliberwalze ausgestattete Walzgerüst
folgenden Walzgerüst so eingestellt, daß das Blech frei passieren kann, was auch für das Walzgerüst gemäß
der Erfindung gilt«,
Damit aber bezieht sich eines der wesentlichen Merkmale dieser Erfindung auf das Fertigwalzen des Produktes oder
des Walzgutes, und zwar derart, daß als Arbeitswalze eine Kaliberwalze entsprechend dem Muster des Riffelbleches
verwendet wird, um den Blechen das entsprechende Riffelmuster aufzuprägen, und daß weiterhin gegenüber der anderen
Arbeitswalze der Durchmesser dieser Arbeitswalze kleiner gewählt wird.
Mit der Erfindung läßt sich in einfacher und überraschender Weise ein ruhiger und gleichmäßiger Betrieb dadurch erzielen,
daß die Walze mit dem kleineren Durchmesser frei drehbar und ohne direkten Antrieb ausgeführt wird. Trotzdem
werden dann, wenn beispielsweise die Dicke der zu walzenden Bleche groß ist, untere und obere Walze nach
dem Durchlaufen des Bleches außer Kontakt gebracht und drehen sich dann nicht mehr, bis daß ein neues Blech einläuft,
so daß die Gefahr bestehen könnte, daß einige Unregelmäßigkeiten dann auftreten können, wenn das nächste
Blech in das-Walzgerüst einläuftQ Um in einem solchen
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Falle Unregelmäßigkeiten zu verhindern, wird unmittelbar nach dem Durchlaufen des Bleches die Walzenausbalancierung
unwirksam gemacht, woraufhin dann die obere und die untere Walze durch das Eigengewicht wieder miteinander
in Kontakt kommen können, damit die Antriebsleistung
von der Arbeitswalze übertragen werden kann. Schließlich wird unmittelbar vor dem Einlaufen des
Bleches die Walzenausbalancierung derart wieder eingeschaltet, daß der Walzspalt zwischen der unteren und
der oberen Walze wieder in der entsprechend richtigen Weise eingestellt wird. Wird in der vorerwähnten Weise
verfahren, dann läßt sich das Walzen so zufriedenstellend durchführen, als ob sowohl die obere Walze als auch die
untere Walze angetrieben würden.
Nun gehören zu einem Fertigwalzgerüst einer gewöhnlichen Warmbandstraße vier Walzen mit einer Stützwalze 3, wobei
für die Zusammensetzung und die Anordnung der Walzen im Walzgerüst durch die Erfindung keine Einschränkungen gegeben
sind und weiterhin auch das Einschalten und das Ausschalten der Walzenausbalancierung durchgeführt werden
kann, so daß die Erfindung bei Walzgerüsten aller Art ohne Schwierigkeit eingesetzt werden kann.
Wie bereits erwähnt, wird für das Walzen von gewöhnlichen Blechen und von Riffelblechen der Durchmesser einer
Arbeitswalze gegenüber jenem der anderen Arbeitswalzen kleiner ausgeführt, so daß auf der Seite der Walze mit
dem kleineren Durchmesser eine große Dickenabnahme erzielt werden kann. Händelt es sich bei der einen kleineren
Durchmesser aufweisenden Walze um eine Kaliberwalze, dann kann ein unebenes Muster mit genügend großer
Höhe erzielt werden, nämlich das Riffelmuster des Bleches, wobei im Vergleich zur Dickenabnahme der Walzdruck
so klein ist, daß sich die auf die Kaliber der
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Walze einwirkende Kraft verringert, was wiederum große Vorteile bietet, beispielsweise geringere Abnutzung und
Beschädigung der Walzenkaliber.
Nachstehend wird die Wirkung der Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert und dargestellt.
Die obere Arbeitswalze des fünften Walzgerüstes eines Tandem-Walzwerkes
für eine 1422 mm-Warmbandstraße, das aus
sechs Walzgerüsten besteht, wird gegen eine Arbeitswalze mit kleinerem Durchmesser ausgetauscht, wobei diese Arbeitswalze
nicht direkt angetrieben wird. Die nun im Walzgerüst befindlichen Walzen haben die nachstehend angeführten
Abmessungen:
Arbeitswalze: 650 mm 0 (Standarddurchmesser) Stützwalze: 1245 mm 0 .
Für beide Fälle wurde ein Vergleichslauf durchgeführt, d.h. für den Fall A, bei dem nur der Durchmesser der oberen
Arbeitswalze des fünften Walzgerüstes kleiner 360 mm
gewählt wurde, und dem Fall B, bei dem für beide Arbeitswalzen, d.h. für die obere und die untere Arbeitswalze
ein Durchmesser von 650 mm gewählt wurde. Für den Test wurde eine Bramme aus unberuhigtem und kohlenstoffarmen
Stahl, ein gewöhnlicher und sehr weicher Stahl gewählt.Die Brammenabmessungen betrugen Dicke 185 mm χ Breite 930 mm,
Brammengewichfc: 8,1 Tonnen. Als Temperatur an der Einlauf-
-seite des Tandem-Walzwerkes wurden fast 11000C gemessen.
Die Walzbedingungen für die Walzgerüste eins bis vier wurden auf den gleichen Wert eingestellt, nur die Walzbedingungen
für die obere Arbeitswalze des fünften Walzgerüstes wurden der Walze mit dem vorerwähnten Durchmesser
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angepaßt, wobei die Walzbelastung oder der Walzdruck
für das fünfte Walzgerüst vermittels der Anstellspindel derart eingestellt wurde, daß der von den Druckmeßdosen
angezeigte Walzdruck für die Walzen "beider Arten gleich wurdeο Die ermittelten Meßwerte sind in Tabelle I aufgeführt«
Walzbe- No. 1 No. 2 No. 3 No.4 No. 5 No. 6 Anmerdingung
kungen
A 930 1190 1090 1080 870 B 950 1170 1080 1100 870
480 Erfindung 480 Vergleich
A 9o10
Dicke an
der Auslaufseite B 9.07 in(mm)
der Auslaufseite B 9.07 in(mm)
4„69 4.58
2.76
2o74
2o74
1.80
1.79
1.79
1.18
1.39
1.39
1.02 1,21
Erfindung Vergleich
Die Resultate zeigen, daß bei einer Änderung des Durchmessers
der oberen Arbeitswalze im fünften Walzgerüst von 650 mm 0 auf 360 mm 0 und bei einer Einstellung des auf
das fünfte Walzgerüst wirkenden Walzdruckes auf den gleichen Wert eine Dickenabnahme von 0,62 mm, d.h. von 1,80 mm
bis auf 1,18 mm mit der Erfindung erzielt werden konnte, beim Vergleichslauf aber eine Dickenabnahme von nur
0,40 mm , d.h. von 1,79 mm auf 1,39 mm, wobei eine beträchtliche Differenz zwischen den beiden Dickenabnahmen
zu verzeichnen ist. Insgesamt aber bedeutet dies, daß die endgültige Dicke unter den gleichen Walzbedingungen von
1,2 mm bis auf 1,0 mm reduziert wird, so daß mit der Erfindung sehr dünnes Blech leicht gewalzt■werden kann«,
Beispiel 2
In der Fertigwalzstraße der 1422 mm-Warmbandstraße wurde
In der Fertigwalzstraße der 1422 mm-Warmbandstraße wurde
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die Erfindung beim vierten Walzgerüst des aus sieben Gerüsten bestehenden Tandem-Walzwerkes nach Fig. 7 einge-"
setzt. Dabei wurde die Kaliberwalze als obere Arbeitswalze mit einem Standarddurchmesser von 360 mm verwendet,
während die untere Walze als eine glatte Walze den üblichen Durchmesser von 640 mm hatte. Die Kaliberwalze hatte
quer zur Walzrichtung verlaufende Riffelmuster, wobei das Kaliber eine Höhe (Tiefe) von 2,2 mm hatte, desgleichen
aber auch eine Wölbungsbreite von 4 mm, einen Abstand von 10 mm, das Kaliber selber war trapezförmig ausgelegt. Angetrieben
wurde nur die glatte, untere Arbeitswalze, während sich die obere Kaliberwalze mit dem kleinen Durchmesser
frei drehen konnte und nicht direkt angetrieben wurde. Weiterhin waren bei den auf das fünfte Walzgerüst
folgenden Walzgerüsten die Abstände zwischen den Walzen so gewählt worden, daß das Blech frei passieren konnte.
Die Arbeitswalzen hatten einen Durchmesser von 597 mm bis 665 mm und eine Ballenlänge von 1422 mm. Die Stützwalzen
hatten einen Durchmesser von 1150 mm - 1245 mm und eine Ballenlänge von 1372 mm.
Auf einer Walzenstraße der vorbeschriebenen Art wurde eine Testbramme aus sehr kohlenstoffarmem und unberuhigtem
Stahl - (C: 0,08%, Mn: 0,36% von 16,5 mm Dicke χ 1260 mm
Breite) - gewalzt, wobei beim Einlaufen in die Fertigwalzstraße diese Bramme eine Temperatur von 11000C hatte.
Bei entsprechender Steuerung der Fertigstraße konnten mehrere Riffelbleche aus Stahl mit einer Dicke von 1,2 mm
bis 4,5 mm gewalzt werden, (wobei die Dicke vom tiefsten Teil aus gerechnet wurde).
Unter Verwendung einer im Durchmesser mit der flachen Unterwalze gleichen Kaliberwalze wurden Vergleichswalzungen durchgeführt, deren Resultate in Fig. 8 wiedergegeben
sind.
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Nach Fig. 8 sind auf der Ordinate die QuerschnittsabnahmeVerhältnisse
in Prozent angegeben, auf der Abszisse aber die Dickenabnahmeverhältnisse in Prozent am tiefsten
Teil.
Querschnittsab-
nahm_„AT,hM-|+rn· q _ Querschnitt an der Einlauf seite nahmeverhaltnis
- Durchschnittsquerschnitt des Riffelbleches
χ 100
Querschnitt an der Einlaufseite
Dickenabnahme-
^PT,h„-,+Tiic, _ Dicke an der Einlauf seite -
vernaj/cms - Dicke am tiefsten Teil des
Riffelbleches χ 100
Dicke an der Einlaufseite
In Fig. 8 steht die Kennlinie I für eine Kaliberwalze, die im Durchmesser gleich der glatten Walze ist, während
die Kennlinie II für eine Kaliberwalze mit dem kleinen Durchmesser steht. Eine weitere Kennlinie III bezieht sich
auf die Walzarbeit am glatten Blech, wobei diese Kennlinie nur eine gerade Linie mit einer, Steigung von 45° ist,
Ein Vergleich zwischen der Kennlinie I und der Kennlinie II zeigt, daß der Teil A^ der Kennlinie I das Querschnittsabnahmeverhältnis
wiedergibt, während der Teil B^ erkennen läßt, daß wegen der Formung der Riffelungen der
Querschnitt nicht verringert wird, d.h. angegeben wird das Verhältnis für die Formung der Riffelungen. Gleiches
gilt für den Teil A2 und den Teil B2 der Kennlinie II,
wobei bestätigt wird, daß die Bildung der Riffelungen bei
Anwendung der Erfindung hinsichtlich des Verhältnisses wesentlich besser ist, wie dies Kennlinie II zeigt..
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Claims (3)
1. Verfahren zum Walzen von dünnem Blech auf einem Tandem-Walzwerk,
dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser entweder der oberen oder
der unteren Arbeitswalze in einem oder in mehreren Walzgerüsten des hinteren Bereiches des aus mehreren Walzgerüsten
bestehenden Tandem-Walzwerkes gegenüber der entsprechenden anderen Arbeitswalze kleiner ist, und
das nur die Arbeitswalzen mit dem größeren Durchmesser angetrieben werden.
2. Tandem-Walzwerk mit mehreren Walzgerüsten zum Walzen von dünnen Stahlblechen, dadurch gekennzeichnet
, daß der Durchmesser entweder der oberen oder der unteren Arbeitswalze in zumindest
einem Walzgerüst des Tandem-Walzwerkes kleiner ist als der der zugehörigen anderen Arbeitswalze, wobei nur
die Arbeitswälze mit größerem Durchmesser angetrieben wird.
3. Tandem-Walzwerk nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet , daß die Walze mit dem kleineren Durchmesser als Kaliberwalze ausgeführt ist.
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Leerse ite
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JP47120057A JPS5147421B2 (de) | 1972-11-30 | 1972-11-30 | |
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