DE2357926C3 - Verfahren zur Ermittlung der rheologischen Eigenschaften von Spülflüssigkeiten für Tiefbohrungen - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung der rheologischen Eigenschaften von Spülflüssigkeiten für TiefbohrungenInfo
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Description
Die trfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Theologischen Eigenschaften von Spülflüssigkeiten,
die in Tiefbohrungen in einem Bohrgestänge abwärts und im Ringraum aufwärts geführt werden, wobei die
Strömungsverhältnisse der Flüssigkeiten modelliert und aus den dabei gemessenen Werten die rheologischen
Eigenschaften der Flüssigkeit berechnet werden.
Aus der DT-OS 25 57 880 und der FR-PS 10 90 706 Ist es bereits bekannt, die Strömungsverhältnisse von
Spülflussigkeiten unter genau festgelegten Laboratoriumsbedingungen über Tage zu modellieren. Die gewonnenen
Ergebnisse werden dann in die rheologi- »chen Eigenschaften der Spülflüssigkeit umgerechnet.
Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß die im Laboratorium simulierten Verhältnisse unter Umständen erheblich
von den Strömungs-, Druck- und Temperaturverhältnissen im Bohrlochtiefsten abweichen, so daß die unter
Laboratonumsbedingungen bestimmten Theologischen Eigenschaften einen nur ungenauen Aufschluß über die
tatsächlichen Verhältnisse im Bohrloch geben, d. h. unausweislich mit Fehlern verbunden sind, wobei diese
Fehler darüber hinaus unkontrollierbar sind.
Man hat ferner auch schon in der US-PS 37 19 239 vorgeschlagen, mittels eines Kugelventils den Austrittsweg
der Spülflüssigkeit aus dem Bohrlochmeißel vorebergehend zu versperren. Dadurch entsteht im Bohrgestänge
ein Druckanstieg, der an der Oberfläche geinessen werden kann. Der ausschließlichen Druckmessung
dient auch das in der US-PS 32 67 065 beschriebe-He
Gerät. Des weiteren offenbart die US-PS 34 55 158 eine Vorrichtung, mittels der sich im Bohrlochtiefsten
die dort herrschenden Temperaturverhältnisse bestimmen lassen. Des weiteren wird in der US-PS 29 08 817
eine zum Bohrlochtiefsten absenkbare Vorrichtung mit einer Strahlungsquelle beschrieben. Mittels dieser Vorrichtung
läßt sich eine durch die Viskosität der dort befindlichen Flüssigkeiten bedingte Strahlungsintensitfitsänderung
feststellen, so daß ein Rückschluß auf die Viskosität der Flüssigkeiten möglich ist. Ein auf dem
Prinzip des Kugelfallviskosimeters beruhendes Gerät ist schließlich in der US-PS 25 90 982 beschrieben. Bei
beiden zuletzt behandelten Patentschriften erfolgt die Messung der Flüssigkeit grundsätzlich im Ruhezustand
der Flüssigkeit, eine Strömungsmodulation wie bei den eingangs erwähnten über Tage arbeitenden Vorrichtungen
ist nicht vorgesehen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Gattung
zu schaffen, das einen Aufschluß über die Theologischen Eigenschaften von Spülflussigkeiten erlaubt, wie sie
dem wirklichen Betriebszustand im Bohrloch entsprechen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Strömungsverhältnisse der Flüssigkeiten
im Bereich des Bohrlochtiefsten modelliert werden.
Zweckmäßigerweise wird dabei die Strömung der Flüssigkeit bei der Modellierung der Strömungsverhältnisse
laminar gehalten.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Maßnahmen können sich nunmehr die Theologischen Eigenschaften der
Spülflussigkeiten wirklichkeitsgetreu, d.h. entsprechend den tatsächlich vorherrschenden Betriebsverhältnissen
ermitteln lassen. Dabei werden die Messungen in einfacher Weise vorgenommen. Grundsätzlich
können die Messungen bei unterschiedlichen Strömungsverhältnissen in einem sehr weiten Bereich und
sehr genau durchgeführt werden. Die zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung verwendbare
Vorrichtung läßt sich aus bekannten Bauelementen ohne weiteres zusammensetzen.
Nachfolgend wird an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Die zu prüfende Spülflüssigkeit läßt n.an durch ein Bohrgestänge 1 bis an das untere Gestängeende hinabströmen,
wo ein Meßgerät angeordnet ist. Der Durchmesser des Rohrabschnitts 2 der Meßvornchtung ist
dabei kleiner als der Innendurchmesser des Gestängerohres 1, und die sich aus den Reibungsverlusten ergebende
Druckdifferenz wird mit einem Tiefendruckmeßgerät 3 fortlaufend gemessen. Das Tiefendruckmeßgerät
ist einerseits am Wahrnehmungsstutzen über die Leitung 4 mit dem Rohrabschnitt 2 und andererseits
über eine Leitung 5 mit dem Gehäuse des Aufzeichnungsgeräts verbunden. Die hydraulische Verbindung
der zu prüfenden Flüssigkeit mit dem Tiefendruckmeßgerät 3 ist über die Leitung 4 und das im Tiefendruckmeßgerät
befindliche öl gesichert. Unter dem Rohrabschnitt 2 ist ein Druck- und Temperaturmeßgerät 6 angeordnet.
Der Durchmesser und die Länge des Rohrabschnitts 2 sowie der Druckbereich des Tiefendruckmeßgeräts
wurden auf Grund von bekannten hydraulischen Beziehungen und praktischen Erfahrungen ausgewählt.
Durch Änderung der Strömungsverhältnisse bzw. der Spülung der zu prüfenden Flüssigkeit können während
des Verfahrens die Messungen bei beliebigen Strömungsverhältnissen durchgeführt werden, bzw.
wird der im Ringraum während des Betriebs eintretende Zustand modelliert. Es ist zweckmäßig, die Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens aus mindestens zwei verschiedenen Durchmesser aufweisenden und
mit gesonderten Meßinstrumenten versehenen Rohrabschnitten 2 aufzubauen. Hierdurch wird die Meßsicherheit
erhöht und andererseits der Meßbereich erweitert. Man erhält zu je einer Strömungsleistung der
zu prüfenden Flüssigkeit die zu zwei Schubgeschwindigkeitsbereichen zugehörigen Daten.
Die Spülflüssigkeit für die Bohrung stellt eine Arbeitstrübe dar, deren spezifisches Gewicht 1,8 p/cm3
und deren im Laboratorium gemessene Viskosität 600 cP beträgt. An dem Ende des Bohrgestänges mit einem
Durchmesser von 113 mm wird ein Meßrohr von 7,0 mm Durchmesser und 1,14 m Länge angebracht. Bei
einer Messung in einer Tiefe von 3000 m und bei einer Spülleitung von 19 dmVmin kann eine Druckdifferenz
von 10 at erwartet werden. Aus dieser Druckdifferenz läßt sich dann mittels bekannter Beziehungen der Strömungslehre
der Wert der Viskosität berechnen.
Die Parameter des Meßrohres werden auf Grund einer Kalibrierung mit Wasser — vor und nach der
Messung — berücksichtigt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Ermittlung der Theologischen Eigenschaften von Spülflüssigkeiten, die in Tiefbohrungen
in einem Bohrgestänge abwärts und im Ringraum aufwärts geführt werden, wobei die Strömungsverhältnisse
der Flüssigkeit modelliert und aus den dabei gemessenen Werten die Theologischen
Eigenschaften der Flüssigkeiten berechnet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsverhältnisse
der Flüssigkeiten im Bereich des Bohrlochtieisten modelliert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömung der Flüssigkeit bei der Modellierung der Strömungsverhältnisse laminar
gehalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732357926 DE2357926C3 (de) | 1973-11-20 | Verfahren zur Ermittlung der rheologischen Eigenschaften von Spülflüssigkeiten für Tiefbohrungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732357926 DE2357926C3 (de) | 1973-11-20 | Verfahren zur Ermittlung der rheologischen Eigenschaften von Spülflüssigkeiten für Tiefbohrungen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2357926A1 DE2357926A1 (de) | 1975-05-22 |
DE2357926B2 DE2357926B2 (de) | 1976-07-08 |
DE2357926C3 true DE2357926C3 (de) | 1977-02-17 |
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