DE2357507C3 - Mittel zur Fertilitätssteigemng - Google Patents

Mittel zur Fertilitätssteigemng

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DE2357507C3 DE19732357507 DE2357507A DE2357507C3 DE 2357507 C3 DE2357507 C3 DE 2357507C3 DE 19732357507 DE19732357507 DE 19732357507 DE 2357507 A DE2357507 A DE 2357507A DE 2357507 C3 DE2357507 C3 DE 2357507C3
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    • A61K38/16Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
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    • A61K38/48Hydrolases (3) acting on peptide bonds (3.4)
    • A61K38/482Serine endopeptidases (3.4.21)
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    • A61B17/00Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
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Description

Die Erfindung betrifft Mittel zur Fertilitätssteigerung gemäß den Ansprüchen 1 und 2 sowie die Verwendung dieses Mittels zur Steigerung der Spermienmotilität gemäß Anspruch 3.
Die Verwendung von Kininogenasen und Kininen ais Arzneimittel gehört seit Jahrzehnten zu den geläufigen medizinischen Behandlungsmethoden und wird in einer umfangreichen Spezialliteratur dokumentiert; sieht z. B. E. K. Frey, H. Kraut, E. Werle »Das Kallikrein-Kinin-System und seine Inhibitoren«, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1968. Es ist allerdings noch nicht bekanntgeworden, daß man Kininogenasen und Kinine als Mittel zur Fertilitätssteigerung verwenden kann. Für diese Indikation verfügt man nur über Mittel für die systematische Anwendung, z. B. Testosteron und seine Derivate, die jedoch bei vitro-Verwendung, z. B. bei der künstlichen Befruchtung, unwirksam sind.
Es wurde gefunden, daß Kininogenasen und Kinine eine fertilitätssteigernde Wirkung besitzen. Diese dürfte darauf im Falle der Kininogenasen beruhen, daß über eine Kininfreisetzung im Spermatoplasma - vermutlich über ein verbessertes Nährstoffangebot in den Spermazellen - eine Steigerung der Spermienmotilität bewirkt wird. Die Motilität der Spermien aber ist für den Befruchtungsvorgang von entscheidender Bedeutung.
Es war ausgesprochen überraschend und in keiner Weise vorauszusehen, daß die Kininogenasen und Ki' nine den geschilderten Effekt auf die Spermienmotilität haben würden und daher als Mittel zur Fertilitätssteigerung verwendet werden könnten. Dieser Effekt ermöglicht es, künstliche Besamung mit einer wesentlieh höheren Erfolgschance als bisher durchzuführen, worin ein beträchtlicher Fortschritt der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik begründet liegt.
Die im erfindungsgemäßen Mittel verwendeten Kininogenasen sind bereits bekannt. Es handelt sich dabei um eine große Gruppe von Fermenten, von denen hier insbesondere Kallikrein, Akrosin und Trypsin genannt sein sollen.
Auch die im erfindungsgemäßen Mittel verwendeten Kinine sind bekannt. Es handelt sich dabei um eine Oruppe von niedermolekularen Polypeptiden, von denen Wer insbesondere Bradykinin und Kallidin genannt sein sollen,
Für die in vitro Anwendung künstliche Insernination bestimmte erfindungsgemäße Mittel können in ihrer Wirksamkeit durch Zusatz von Kimnogenen, z, B, Plasma, noch gesteigert werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel weisen eine starke motilitätssteigernde Wirkung auf Spermien aus. Die Motilität hängt ab von inneren und äußeren Einflüs-
'° sen. Zu den inneren Einflüssen sind jene zu rechnen, die das Erbgut betreffen, und die Spermiogenese als solche. Zu den äußeren Einflüssen gehören Alterung des Spermas und ausreichendes Substratangebot an das Sperma.
Unter Alterung des Spermas verstehen wir einen Verbrauch der im Spermatoplasma (die Spermien eingeschlossen) enthaltenen Fermente, weiche zusammen mit den Nährstoffen die Motilität der Spermien sicherstellen. Durch Zufuhr der erfindungsge-
μ mäßen Mittel kann der Alterungsprozeß stark verzögert und die Spermienmotilität wieder hergestellt werden.
Die Zufuhr kann sowohl in vivo, z. B. durch intramuskuläe Applikation beim männlichen Individuum erfolgen als auch in vitro, d. h. nach der Gewinnung des Samens und vor der künstlichen Insemination auf das weibliche Individuum. Die Wirkstoffe können daher bei Fertilitätsstörungen beim Menschen und bei Tieren angewendet werden, und zwar ganz besonders bei künstlichen Inseminationen, da dabei zwischen Samengewinnung und Samenverwendung eine Zeit verstreicht, die eine Alterung des Spermatoplasmas zur Folge hat.
So haben beispielsweise künstliche Befruchtungen
bei Kühen eine Erfolgsrate von ca. 60%. Wird dem Bullenspermatoplasma vor der Insemination KaIIikrein in einer Menge von 1 E/ml zugeführt, so steigt die Erfolgsquote um mehr als 10% an.
Ferner enthält normales menschliches Spermato-
plasma bei Auszählung 50% bewegliche Spermien (Motilitätsrate). Diese Rate kann bei angeborenen oder erworbenen Störungen auf 20% und weniger abfallen. Eine Befruchtung ist dann nicht mehr oder kaum mehr möglich. Wird einem Sperma mit einer Motilitätsrate von 20% 0,5 E/ml Kallikrein zugeführt, so steigt die Motilitätsrate auf über 40% an.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind in bekannter Weise in die üblichen Formulierungen, wie Tabletten, Kapseln, Dragees, Granulate und wäurige Lösungen
w übergeführt. Zu diesem Zweck werden sie mit inerten, nichitoxischen, pharmazeutisch geeigneten Trägerstoffen vermischt.
Die erfindungsgemäßen Mittel können enteral in Form von Tabletten, Kapseln, Dragees oder Granula ten und parenteral in Form einer wäßrigen Lösung langsam intravenös oder intramuskulär verabreicht werden. Bei der künstlichen Insemination - dem Hauptanwendungsgebiet - werden die erfindungsgemäßen Mittel in Form «iner wäßrigen Lösung dem Spermateplasma zugeführt. Die Lösung ist in Ampullen so abgepackt, daß in der für eine künstliche Befruchtung je nach Spezies unterschiedlich erfordert chen Spermatoplasmamenge eine Endkonzentration von ca. 0,5 bis 1 E/ml erreicht wird.
b5 Die Art der Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel ist oben skizziert. Der Dosierungsbereich liegt bei systemischer Applikation um 0,5 E/kg Körpergewicht je 24 Stunden, 4 bis 12 Wochen lang. Bei in
vitro Behandlung des Spermatoplasmas genügt in der Regel eine einmalige Behandlung des Spermatoplasmas im obengenannten Konzentratjonsbereich,
Anwendungsbeispiele
1, Patient mit gesicherter, jahrelang andauernder Oligosperrnie und starker Motilitätsstörung der Spermien (darauf basierend kinderlos) wird mit Kallikrein,40 EproTag, 12 Wochen lang täglich behandelt. Die Frau des Patienten wurde nach acht Wochen schwanger. Nach Geburt des gesunden Kindes wurde Vaterschaft des Patienten eindeutig nachgewiesen.
In zahlreichen weiteren Fällen wurden ähnliche Erfolge erzielt.
2. Spermatoplasma, das von einem Patienten mit Fertilitätsstörung gewonnen wurde, zeigte hochgradige Spermicnunbcwcglichkeit (unter 10% Motilität). Zusatz von 1 E Kallikrein pro ml Sperroatoplasma bewirkt nach 30 Minuten bereits eine deutlich meßbare Steigerung der Spermienmotilität, die nach 2 Stunden Uw Maximum erreicht und nunmehr im Bereich der Norm liegt. Die Motilität blieb über 35 Stunden erhalten, während sie sonst bereits nach 10 Stunden unter den Grenzwert absinkt und nach 17 Stunden eine Beweglichkeit nicht mehr nachweisbar ist. Die künstliche Insemination verläuft jetzt erfolgreich.
Bullensperma, von einem gesunden Bullen gewonnen, zeigt einen alterungsabhängigen Rückgang der Spermienmotilität Die Zugabe von 1 E Kallikrein/ml Spermatoplasma führt zu einer Normalisierung der Motilität. Künstliche Inseminationen, die normalerweise bei Erstapplikation eine Erfolgsquote von etwa 60% haben, ergeben nach einem solchen Zusatz Erfolgsquote von über 72%.

Claims (3)

Patentansprüche;
1. Mittel zur Fertilitltssteigerung, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Kininogenasen und/oder Kinüien, vermischt mit inerten, nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Trägerstoffen besteht,
2. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an Kininogen.
3. Verwendung des Mittels nach Anspruch 1 oder 2 nach der Gewinnung des Samens und vor der künstlichen Insemination auf das weibliche Individuum zur Steigerung der Spermienmotilitat.
DE19732357507 1973-11-17 1973-11-17 Mittel zur Fertilitätssteigemng Expired DE2357507C3 (de)

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DE2357507A1 DE2357507A1 (de) 1975-05-28
DE2357507B2 DE2357507B2 (de) 1979-11-22
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DE2657382A1 (de) * 1976-12-17 1978-06-29 Thera Ges Fuer Patente Orales antidiabetikmittel
DE2657381C2 (de) * 1976-12-17 1982-03-25 Thera Gesellschaft für Patentverwertung mbH, 8036 Herrsching Glucosehaltige Infusionslösung
DE2700043C2 (de) * 1977-01-03 1983-12-08 Thera Gesellschaft für Patentverwertung mbH, 8036 Herrsching Mittel zur Verbesserung der Durchblutung und Wundheilung

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DE2357507A1 (de) 1975-05-28
DE2357507B2 (de) 1979-11-22

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