DE2357507A1 - Mittel zur fertilitaetssteigerung - Google Patents
Mittel zur fertilitaetssteigerungInfo
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- A61K38/43—Enzymes; Proenzymes; Derivatives thereof
- A61K38/46—Hydrolases (3)
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- A61K38/4853—Kallikrein (3.4.21.34 or 3.4.21.35)
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Description
Bayer Aktiengesellschaft
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
509 Leverkusen. Bayerwerk
Si/Bre
Typ II (Pha) .
16. Nov. 1973
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von bekannten
Kininogenasen und Kininen als Mittel zur Fertilltatssteigerung*
Die Verwendung.von Kininogenasen und Kininen als Arzneimittel . ·
gehört seit Jahrzehnten zu den geläufigen medizinischen Behandlungsmethoden
und wird in einer umfangreichen Spezialliteratur. dokumentiert siehe z.B. E. K. Frey, Ή. Kraut, E. Werle
"Das Kallikrein-Kinin-System. und seine Inhibitoren", Ferdinand
Enke Verlag Stuttgart, 1968 . Es ist allerdings noch nicht
bekannt geworden, daß man Kininogenasen und Kinine als Mittel
zur Fertilitätssteigerung verwenden kann. Für diese.Indikation
verfügt man nur über Mittel für die systemische Anwendung,
z.B. Testosteron und seine Derivate,: die jedoch bei vitro-Verwendung,
z.B. bei der künstlichen Befruchtung, unwirksam sind.
Es wurde gefunden, daß Kininogenasen und Kinine eine fertilitätssteigernde
Wirkung besitzen. Diese dürfte darauf im Falle der Kininogenasen beruhen, daß über eine Kininfreisetzung im Sper- .
matoplasma - vermutlich über ein verbessertes Nährstoffangebot in den Spermazellen - eine Steigerung der Spermienmotilität
bewirkt wird. Die Motilität der Spermien aber ist für den Befruchtungsvorgang von entscheidender Bedeutung. ·
Le A 15 378
509822/0942
Es war ausgesprochen überraschend und in keiner Weise vorauszusehen,
daß die Kininogenasen und Kinine den geschilderten Effekt
auf die Spermienmotilität haben würden und daher als Mittel zur Fertilitätssteigerung verwendet werden könnten. Dieser Effekt
ermöglicht es, künstliche Besamung mit einer wesentlich höheren Erfolgschance als bisher durchzuführen, worin ein beträchtlicher Fortschritt der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik begründet liegt.
ermöglicht es, künstliche Besamung mit einer wesentlich höheren Erfolgschance als bisher durchzuführen, worin ein beträchtlicher Fortschritt der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik begründet liegt.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Kininogenasen sind bereits,
bekannt. Es handelt sich dabei um eine große Gruppe von Permenten,
von denen hier insbesondere Kallikrein, Akrosin und Trypsin genannt sein sollen. . .
Auch die erfindungsgemäß zu verwendenden Kinine sind bekannt.
Es handelt sich dabei um eine Gruppe von niedermolekularen
Polypeptiden, von denen hier insbesondere Bradykinin und
Kallidin genannt sein sollen.
Es handelt sich dabei um eine Gruppe von niedermolekularen
Polypeptiden, von denen hier insbesondere Bradykinin und
Kallidin genannt sein sollen.
Für die in vitro Anwendung künstliche Insemination bestimmte
erfindungsgemäße Mittel können in ihrer Wirksamkeit durch Zusatz von Kininogenen, z.B. Plasma, noch gesteigert werden.
erfindungsgemäße Mittel können in ihrer Wirksamkeit durch Zusatz von Kininogenen, z.B. Plasma, noch gesteigert werden.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen eine starke motilitätssteigernde
Wirkung auf Spermien aus. Die Motilität hängt ab von inneren und äußeren Einflüssen. Zu den inneren Einflüssen sind
jene zu rechnen, die das Erbgut betreffen, und die Spermiogenese als solche. Zu den äußeren Einflüssen gehören Alterung des
Spermas und ausreichendes Substratangebot an das Sperma.
Spermas und ausreichendes Substratangebot an das Sperma.
Unter Alterung des Spermas verstehen wir einen Verbrauch der im Spermatoplasma (die Spermien eingeschlossen) enthaltenen Fermente,
welche zusammen mit den Nährstoffen die Motilität der Spermien sicherstellen. Durch Zufuhr der erfindungsgemäßen Substanzen
kann der Alterungsprozess stark verzögert und die Spermienmotilität wieder hergestellt werden.
Le A 15 378 - 2 -
5Ö9822/0942
Die Zufuhr kann sowohl in vivo, z.B. durch intramuskuläre Applikation
beim männlichen Individuum erfolgen als auch in vitro, d.h. nach der Gewinnung des Samens "und vor der künstlichen Insemination auf das weibliche Individuum. Die Wirkstoffe können
daher bei Fertilitätsstörungen beim Menschen und bei Tieren angewendet
werden, und zwar ganz besonders bei künstlichen Inseminationen,
da dabei zwischen Samengewinnung und Samenverwendung eine Zeit verstreicht, die eine Alterung des Spermatoplasmas zur
Folge hat. . . ·
So haben beispielsweise künstliche Befruchtungen bei Kühen eine
Erfolgsrate von ca. 60 %. Wird dem Bullenspermatoplasma vor der
Insemination Kallikrein" in einer Menge von 1 E/ml zugeführt, so
steigt die Erfolgsquote um mehr als 10% an. ■
Ferner enthält normales menschliches Spermatoplasma bei Auszählung
50 % gewegliche Spermien (Motilitätsrate). Diese Rate
kann bei angeborenen oder erworbenen Störungen auf 20 % und
weniger abfallen. Eine Befruchtung ist dann nicht mehr oder kaum mehr möglich. Wird einem Sperma mit einer Motilitätsrate
von 20 % 0,-5 E/ml Kallikrein zugeführt, so steigt die Motilitätsrate auf über. 40 % an.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in bekannter Weise in
die üblichen Formulierungen, wie Tabletten, Kapseln, Dragees,
Granulate und wäßrige Lösungen überführt werden. Zu diesem
Zweck werden sie mit inerten, nichttoxischen, pharmazeutisch . geeigneten Trägerstoffen vermischt.
Die erfindungsgemäßen Substanzen können enteral in Form von
Tabletten, Kapseln, Dragees oder Granulaten und parenteral in Form einer wäßrigen Lösung langsam intravenös oder intramuskulär
verabreicht werden. Bei der künstlichen Insemination - dem
Hauptanwendungsgebiet - werden die erfindungsgemäßen Substanzen
in Form einer wäßrigen Lösung dem Spermatoplasma zugeführt.
Die Lösung ist in Ampullen so abgepackt, daß in der für eine
künstliche Befruchtung je nach Spezies unterschiedlich erforderlichen Spermatoplasmamenge eine Endkonzentration von ca.
0,5 bis 1 E/ml erreicht wird. ' ·
Le A 15 378 \ : _. ^- ■-. \
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Die Art der Anwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe ist oben
skizziert. Der Dosierungsbereich liegt bei systemischer Applikation um 0,5 E/kg Körpergewicht je 24 Stunden, 4 bis 12 Wochen
lang. Bei in vitro Behandlung des Spermatoplasmas genügt in der Regel eine einmalige Behandlung des Spermatoplasmas im oben
genannten Konzentrationsbereich.
1. Patient mit gesicherter, jahrelang andauernder Oligospermie
und starker Motilitätsstörung der Spermien (darauf basierend kinderlos) wird mit.Kallikrein, 40 E pro Tag, 12 Wochen lang
täglich behandelt. Die Frau des Patienten wurde nach acht Wochen schwanger. Nach Geburt des gesunden Kindes wurde
Vaterschaft des Patienten eindeutig nachgewiesen. ;
In zahlreichen weiteren Fällen wurden ähnliche Erfolge erzielt.
2. Spermatoplasma, das von einem Patienten mit Fertilitäts- :
störung gewonnen wurde, zeigte hochgradige Spermienunbeweglichkeit (unter 10 % Motilität).' Zusatz von 1Έ Kallikrein'
pro ml Spermatoplasma bewirkt nach 30 Minuten bereits eine deutlich messbare Steigerung der Spermienmotilität, die nach
2 Stunden ihr Maximum erreicht und nunmehr im 3;ereich ;
der Norm liegt. Die Motilität blieb über 35 Stunden erhal- ·
ten, während sie'sonst bereits nach 10 Stunden unter den \
Grenzwert absinkt und nach 17 Stunden eine Beweglichekeit :
nicht mehr nachweisbar ist. Die künstliche Insemination ver- ;
läuft jetzt erfolgreich. ·
3. Bullensperma, von einem gesunden Bullen gewonnen, zeigt ί
einen alterungsabhängigen Rückgang der Spermienmotilität. Die: Zugabe von 1 E/ml Kallikrein Spermatoplasma. führt zu einer
Normalisierung der Motilität. Künstliche Inseminationen, die ; normalerweise bei Erstapplikation eine Erfolgsquote von etwa
60 % haben, ergeben nach einem solchen Zusatz Erfolgsquote von über 72 %.
Le A 15 376 - 4 -
509822/0942
Claims (2)
1. Mittel zur Fertilitätssteigerüng,. gekennzeichnet durch einen
Gehalt an Kininogenaae und/oder Kinin.
2. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zusatz- -^.
liehen Gehalt an Kininogen. [
3· Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Fertilitätssteigerüng,
dadurch.gekennzeichnet, daß man Kininogenasen und/
oder Kinine mit inerten, nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Trägerstoffen vermischt.
Le A 15 378; . - - 5 -
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732357507 DE2357507C3 (de) | 1973-11-17 | 1973-11-17 | Mittel zur Fertilitätssteigemng |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732357507 DE2357507C3 (de) | 1973-11-17 | 1973-11-17 | Mittel zur Fertilitätssteigemng |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2357507A1 true DE2357507A1 (de) | 1975-05-28 |
DE2357507B2 DE2357507B2 (de) | 1979-11-22 |
DE2357507C3 DE2357507C3 (de) | 1980-07-31 |
Family
ID=5898402
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732357507 Expired DE2357507C3 (de) | 1973-11-17 | 1973-11-17 | Mittel zur Fertilitätssteigemng |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2357507C3 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2374044A1 (fr) * | 1976-12-17 | 1978-07-13 | Thera Ges Fuer Patente | Agent anti-diabetique oral contenant une sulfonyluree et une kinine |
FR2374043A1 (fr) * | 1976-12-17 | 1978-07-13 | Thera Ges Fuer Patente | Infusions en solution contenant du glucose et des kinines, destinees en particulier a l'alimentation parenterale |
FR2375868A1 (fr) * | 1977-01-03 | 1978-07-28 | Thera Gmbh | Agent a base de substances extraites du sang de veaux deproteine pour l'amelioration de l'irrigation sanguine et de la cicatrisation des plaies |
-
1973
- 1973-11-17 DE DE19732357507 patent/DE2357507C3/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2374044A1 (fr) * | 1976-12-17 | 1978-07-13 | Thera Ges Fuer Patente | Agent anti-diabetique oral contenant une sulfonyluree et une kinine |
FR2374043A1 (fr) * | 1976-12-17 | 1978-07-13 | Thera Ges Fuer Patente | Infusions en solution contenant du glucose et des kinines, destinees en particulier a l'alimentation parenterale |
FR2375868A1 (fr) * | 1977-01-03 | 1978-07-28 | Thera Gmbh | Agent a base de substances extraites du sang de veaux deproteine pour l'amelioration de l'irrigation sanguine et de la cicatrisation des plaies |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2357507C3 (de) | 1980-07-31 |
DE2357507B2 (de) | 1979-11-22 |
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