DE2356828C2 - Verfahren zur Herstellung von Polyaminen und ihre Verwendung als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Polyisocyanaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polyaminen und ihre Verwendung als Ausgangsmaterial zur Herstellung von PolyisocyanatenInfo
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Description
Zur Herstellung von reinem 4,4'-Diisocyanatodlphenylmethan
und von Gemischen aus Polyisocyanaten der Diphenylmethanreihe weiden bekanntlich Polyamingemlsche,
wie sie durch Kondensation von Anilin mil Formaldehyd
in saurer Lösung entstehen, phosgeniert. Der Katalysator zur Herstellung der Polyamlngemtsche ist
vorzugsweise Salzsäure. Diese Polyamlngemlschc enthalten neben 4,4'-Dlamlnodlphenylmethan isomere Diamine
und höhermolekulare Polyamine sowie in geringen Mengen N-substltulerte Nebenprodukte (DE-OS 19 13 473,
DO-OS 19 37 685, DE-OS 20 32 336).
Pülyamingemlsche mit einem hohen Anteil an 4,4'-Diaminodlphenylmethan
werden gewonnen, wenn die Kondensation mit einem molaren Anilin: HCl-Verhältnls
nahe 1, hohem Anilinüberschuß und niedrigen Anfangslemperaturen erfolgt (USA-Patent 28 18 433, DO-OS
14 42 459, DE-OS 19 59 168, DE-OS 2134 756). Die Zugabe von überschüssigem Anilin nach Beendigung der
Primärreaktion von Anilin und Formaldehyd bringt Vorteile für die Ausbeute an Dlainlnen Im Polyamingemisch
lü (USA-Patent 33 67 969).
Bei dieser Arbeitsweise wird auch die Bildung der unerwünschten Nebenprodukte zurückgedrängt. Aber
auch bei dieser Verfahrenswelse enthalten die üblich gewonnenen Polylsocyanatgemlsche in der Regel nicht
weniger als 3% 2,4'-Dlisocyanato-diphenylmethan. Zum Herstellen eines reinen 4,4'-Dilsocyanato-dlphenylme- "
thans muß daher das Polyisocyanatgemlsch einer fraktionierten Destillation oder Kristallisation unterworfen
werden.
Grundsätzlich kann gesagt werden, daß der Gehalt an 2,4'-Dlaminodipheny)methan im PoJyamlngemlsch bevorzugt
durch das molare Anllln/Säure-Verhältnis gesteuert
werden kann, wobei ein niedriges Anllln/Säure-Verhältn's zu erhöhten Gehalten an 2,4'-Dlaminodlphenylmethan
führt. Der Gehalt an höherkernigen Produkten im Polyamingemisch wird andererseits bevorzugt
durch das molare Anilln/Formaldehyd-Verhältnls bestimmt, wobei der Gehalt an höherkernigen Polyaminen
Im Kondensationsprodukt mit fallendem Anilln/Formaldehyd-Verhältnls ansteigt. Die bekannten
Verfahren zur Herstellung von an o-Isomeren armen Polyaminen der Dlphenylmeihanrelhe sind daher Insbesondere
mit folgenden Nachteilen behaftet:
1. Die großen Mengen an als Katalysator eingesetzter
Salzsäure müssen In aufwendigen Verfahren durch Neutralisation entfernt werden und bringen erhebliche
Umweltprobleme mit sich (salzhaltige Abwässer) und bzw. oder
2. das durch Phosgenierung des erhaltenen Polyamingen.lsches
entstandene Polyisocyanatgemlsch muß
einer aufwendigen Aufarbeitung durch Destillation oder Kristallisation unterzogen werden.
So eröffnet beispielsweise das Verfahren der DE-AS 19 32 526 die Möglichkeit, 4,4'-Diamlnodiphenylmethan
mit einem geringen Gehalt an o-lsomeren herzustellen.
Nachtellhaft bei diesem Verfahren Ist jedoch, daß der In
großen Mengen eingesetzte Salzsäurekatalysator durch Neutralisation vernichtet werden muß; außerdem entstehen
bei dem genannten Verfahren erhebliche Mengen an
höherkernigen Homologen des Dlamlns. Die gleiche Feststellung rechtfertigt sich Im Hinblick auf das Verfahren
der DE-OS 20 49 707. Auch hler muß der geringe Gehalt an o-Isomeren mit der Vernichtung des Säurekatalysators
durch Neutralisation und mit der glelchzeitlgen Bildung großer Mengen an höheren Homologen
erkauft werden. Auch das Verfahren der US-PS 33 67 969 ist mit dem Nachteil behaftet, daß der in großen Mengen
eingesetzte Säurekatalysator neutralisiert werden muß. Die gleiche Feststellung rechtfertigt sich Im Hinblick auf
das Verfahren der US-PS 35 17 062.
Es war somit bekannt, daß die Herstellung von 4,4'-DUimlnodiphenylmethan
mit einem geringen Gehalt an o-lsomerep bei Verwendung großer Mengen an Säurekatalysatoren
möglich ist. Die Lehre des Standes der Technlk vermittelt jedoch keinerlei Hinweis, wie dieser hohe
I'rotonlerunggrad der Ausgangsamlne gewährleistet werden
kann, ohne daß eine Neutralisation des Katalysators nach der Durchführung der Kondensallonsreaktion erfor-
derlich 1st. Auch die Lehre der DE-AS 10 26 322 vermittelt keinerlei Hinweis, wie dieses Problem gelöst werden
könnte. Beim Verfahren dieser Veröffentlichung zur Her-Uellung von 4,4'-Bis-<diaikylamino)-diphenylmethanen,
d. h. ganz speziellen Diaminen, wird nämlich als Katalysator
das Reaktionsprodukt aus Salzsäure und einem Hilfsamin verwendet, wobei das HUfsarrin eine stärkere
Base als das als Ausgangsmaterial eingesetzte Dlalkylanilin
darstellt. Auf diese Weise wird erreicht, daß das Kondensationsprodukt in nicht-protonierter Form anfällt und
wegen seiner Schwerlöslichkeit in wäßrigem Milieu ausfällt. Der in ehr wäßrigen Phase verbleibende Katalysator
kann zwar wieder verwendet werden, er ist jedoch, da er im wesentlichen keine freie Säure darstellt, zur Protonierung
des Ausgangsamiris völlig ungeeignet. Die Vorveröffentlichung beinhaltet Insbesondere keinerlei Hinweis,
daß zur »Neutralisation« des Säurekatalysators anstelle des stark basischen Hilfsamins auch das Ausgangsmaterial
(Anilin) verwendet werden kann. Bei einem Verzicht auf das Hilfsamin wäre das Verfahren der DE-AS
10 26 322 nämlich überhaupt nicht durchführbar, da dann als Verfahrensprodukle die Hydrochloride der Kondensate
anfallen würden, die löslich blieben, so daß eine Isolierung des VerfahrensproduKts überhaupt nicht möglich
wäre.
Die vorliegende Erfindung stellt nur ein neues Verfahren
zur Herstellung von Polyamiden .ier Diphenyimethanrelhe
zur Verfügung, welches die Herstellung von 4,4'-Diaminod!pheny]methan in hohen Ausbeuten
gestattet, bei welchem die genannten Neutralisations- und Abwasserprobleme praktisch entfallen. Die genannte
hohe Ausbeute an 4,4'-Dlaminodlphenylmethan seizt sowohl die Bildung von nur geringen Mengen an o-lsomeren
als auch die Bildung von nur geringen Mengen an höheren Homologen voraus. Beide Voraussetzungen
können beim nachstehend näher beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren wegen des erflndungsgemäß
ermöglichten hohen Protonlerungsgrads und hohen Anllln/Formaldehyd-Verhaltnisses erfüllt werden. Die
erfindungsgemäßen Verfahrensprodukte stellen wertvolle Ausgangsmaterialien zur Herstellung der ihnen zugrundeliegenden
Polyisocyanate durch die an sich bekannte Phosgenlerungsreaktion dar.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Herstellung von Polyaminen der Dlphenylmethanreihe mit einem geringen Gehalt an ortho-Isomeren durch
Umsetzung von zumindest teilweise protonlertem Arylamln
mit Formaldehyd In wäßriger Phase und Abtrennung von Anllln/Formaldehyd-Kondensat tus dem
dabei erhaltenen Umsetzungsprodukt. dadurch gekennzeichnet, daß man
a) ein Gemisch aus Anilin und durch Anilin/Formaldehyd-Kondensation
entstandenem Polyamln der Dlphenylmethanreihe, wobei die Menge der an Anilin gebundenen Aminogruppen zu den r.n Polyamln
gebundenen Aminogruppen einem Verhältnis von 98 : 2 bis 20 : 80 entspricht und die Aminogruppen
des Gemlschs zumindest zu 90% protoniert sind,
wobei zu Beginn der Reaktion ein Anilin/Formaldehyd-Molverhältnls
von 1 : 1 bis 12 : 1 vorliegt, wobei t>o
die Reaktionstemperatur in der ersten Stufe bei 20 bis 60° C und die Reaktionstemperatur in der letzten
Kondensationsstufe oberhalb 60° C liegt, in mindestens 2 Stufen umsetzt und
b) das bei der Umsetzung entstandene Reaklionsge- *r>
misch mit einem hydrophoben Lösungsmittel, in Gegenwart von während und bzw. oder nach der
Kondensaiionsreaktlon dem in wäßriucr Phase vorliegenden
Kondensationsprodukt zusätzlich hinzugefügtem Anilin bei Temperaturen oberhalb 60° C in
mindestens 2 Stufen extrahiert, wobei das der ersten Extraktionsstufe zugeführte zu extrahierende
Gemisch 10 bis 60 Gew.-% freies Arylamin enthält, das der ersten Extraktionsstufe zugefülyte hydropnobe
Lösungsmittel 10 bis 80 Gew-% freies Anilin enthält und das der letzten Extraktionsstufe zugeführte hydrophobe Lösungsmittel maximal 10
Gew.-% freies Anilin enthält, und
c) man aus der dabei entstandenen organischen Phase das Wasser, hydrophobes Lösungsmittel und Anilin
abdestilliert, nachdem gegebenenfalls vorhandene geringe Mengen an in Form von Ammoniumsalzen
vorliegender Säure mit Wasser ausgewaschen und bzw. oder mit einer wäßrigen anorganischen Base
neutralisiert wurden und
d) die bei der Extraktion erhaltene wäßrige Phase an den Prozeßanfang zurückführt
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahrensprodukte als Ausgangsmaleriallen
zur Herstellung von Polyisocyanaten.
Als Ausgangsmateria! dient beim erfindungsgemäßen Verfahren eine wäßrige Lösung von Arylaminen, deren
Aminogruppen zumindest zu 90% protoniert sind. Bei den Arylaminen handelt es sich Im wesentlichen um ein
Gemisch aus Anilin und Polyaminen der Diphenylmethanreihe, wie sie durch Anilin/Formaldehyd-Kondensatlon
zugänglich sind. Die Mengenverhältnisse von Anilin : Polyamln entsprechen einem Molverhälinis von
Anilin : Aminogruppen der Polyamine von 98 : 2 bis 20:80, vorzugsweise 90: 10 bis 40:60. Das Arylamin
liegt in zumindest zu 9096 protonierter Form vor. Dies bedeutet, daß mindestens 90%' der Im Gemisch vorliegenden
Aminogruppen durch Reaktion mit einer Säure in Ammoniumgruppen überführt sind. Für diesen Zweck
geeignete Säuren sind beliebige wasserlösliche Säuren mit einem unter 2,5, vorzugsweise unter 1,5 liegenden pKa-Wert.
Beispiele hierfür sind Salzsäure, Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Trlfiuoressigsäure, Methansulfonsäure,
Trifluormethansulfonsäure oder Benzolsulfonsiiure. Bevorzugt wird Salzsäure eingesetzt. In der wäßrigen
Lösung liegt das Gewichtsverhältnis Wasser: Arylamin vorzugsweise zwischen 0,2 : 1 und 3:1.
Vor Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die wäßrige Arylamlnlösung mit Formaldehyd, Formaldehyd
abspaltenden Verbindungen oder wie Formaldehyd reagierenden Verbindungen, vorzugsweise mit
wäßriger Formallnlösung dergestalt vermischt, daß ein Molverhältnis Anilin : Formaldehyd von 1:1 bis 12:1.
vorzugsweise 3 : 1 bis 8 : 1 vorliegt.
Das so erhaltene Reaktionsgemisch wird nun der an sich bekannten, mindestens zweistufigen Kondensationsreaktion unterzogen, wobei in der ersten Kondensationsstufe eine Vorkondensation bei 20 bis 60° C und in der
letzten Kondensationsstufe eine Nachreaktion bei über 60° C liegenden Temperaturen erfolgt. Die Kondensationsreaktion
kann In an sich bekannter Welse In zwei
oder auch in mehreren Stufen erfolgen. Bei Verwendung eines Anilin/Formaldehyd-Verhältnisses von
< 3 : 1 zu Beginn der Reaktion empfiehlt sich die Zugabe von weiterem
Anilin nach der 1. Kondensationsstufe.
Das wäßrige Reaktionsgemisch wird dann von der letzten Kordensatlonsstufe der Extraktion zugeführt, welche
mlnucstens In zwei Stufen erfolgt: »
In der ersten Hauptextraktionsstufe wird der wäßrigen
Phase, welcher vor der letzten Kondensationsstufe und bzw. oder vor der ersten Extraktionsstufe weiteres Anilin
zugegeben wurde, durch Extratlon mit Anllln-haltigem
hydrophobem Lösungsmittel in etwa eine Menge an Polyaminen der Dlphenylmethanreihe entzogen, welche
der zu Prozeßbeginn zugesetzten Menge an Formaldehyd entspricht. ri
In der zweiten Extraklionsstufe wird der wäßrigen
Phase mit hydrophobem, gegebenenfalls bereits anlllnhaltigem Lösungsmittel, dessen Anilingehalt jedoch
unter dem Anilingehalt des In der ersten Stufe eingesetzten Lösungsmittels, d. h. Im allgemeinen unter 10% liegt,
überschüssiges, freies AmIn entzogen, so daß die zweite Extraktionsstufe verlassende wäßrige Lösung von einem
eventuell erhöhten Wassergehalt abgesehen der zu Prozeßbeginn eingesetzten wüßrigen Arylamlnlösung entspricht.
Diese wäßrige Amlnlösung wird gegebenenfalls nach Abdestlllatlon eines Teils des Wassers an den Prozeßanfang
zurückgeführt.
Als für das erflndungsgemäße Verfahren geeignete hydrophobe Lösungsmittel kommen beliebige mit Wasser
nicht mischbare, gegenüber den Reaktionskomponenten Inerte Lösungsmittel des ungefähren Siedepunktbereichs
60 bis 250° C, vorzugsweise 80 bis 200° C, deren Dichte sich von der Dichte von Wasser zur einwandfreien
Phasentrennung ausreichend unterscheidet, in Betracht. Beispiele besonders gut geeigneter Lösungsmittel
sind: Chlorbenzol, Dlchlorbenzole, Benzol, Toluol, Xylole, Dlchloräthan, Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff.
Bevorzugte Lösungsmittel sind technisches Xylol oder o-Xylol.
Vor Eintritt In die erste Extraktionsstufe weist das zu
extrahierende wäßrige System einen Gehalt an freiem, d. h. nicht protonlertem Arylamln von 10 bis 60, vorzugsweise
12 bis 30 Gew.-*, auf. Dieser Gehalt an freiem,
nicht protoniertem Arylamin wird durch Anlünzugabe vor der letzten Kondensationsstufe und bzw. oder unmittelbar
vor der ersten Extraktionsstufe zur wäßrigen Lösung eingestellt.
Das in der ersten Extraktionssiufe eingesetzte hydrophobe
Lösungsmittel weist einen Gehalt von 10 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 60 Gew.-?6 an freiem Anilin
auf.
Vorzugsweise wird die Konzentration an freien Aminen In der wäßrigen und in der organischen Phase so eingestellt,
daß der Lösungsdruck von freiem Arylamln in der wäßrigen Phase am Eintritt zur Extraktionsstufe
gleich oder größer ist dem Lösungsdruck von Arylamln in der organischen Phase an derselben Stelle der Extraktionsstufe.
Dieses Anreichern der sauren, wäßrigen Phase mit freiem, nicht salzartig gebundenem Anilin entlastet
die Extraktionsapparatur, indem von Anfang an der Austausch Anilin aus der organischen Phase gegen Polyamin
aus der wäßrigen Phase stattfinden kann und keh: zusätzliches Austauschvolumen zum Einstellen des
Gleichgewichts von freiem Amin in der wäßrigen und der organischen Phase benötigt wird.
Die die erste Extraktionsstufe verlassende organische
Phase wird destillativ in Lösungsmittel, Anilin und Anilln/Formaldehyd-Kondensat aufgetrennt.
Die die erste Extraktionsstufe verlassende wäßrige Lösung wird wie bereits dargelegt in der zweiten Extraktionsstufe
mittels hydrophobem Lösungsmittel mit einem maximalen Gehalt an Anilin von 10 Gew.-% von
überschüssigem freiem Amin weitgehend befreit. Hierbei ist es möglich, die die zweite Extraktionsstufe verlassende
organische Lösung gegebenenfalls nach weiterer Anilinzugabe ganz oder teilweise als organische Lösung
in der ersten Extraktionsstufe einzusetzen. Es Ist jedoch selbstverständlich ebenfalls möglich, die Lösungsmittelströme
in der ersten und zwelien Extraktionsstufe völlig zu entkoppeln, d. h. die die zweite Extraktionsstufe verlassende.
Anilin und Anllln/Formaldehyd-Kondensate enthaltende organische Lösung direkt der dlstlllatlven
Aufarbeitung zuzuführen.
Das Volumenverhältnis wäßrige Lösung : Anilin-haltiges Lösungsmittel in der ersten Extraktionsstufe kann
Innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen schwanken und liegt Im allgemeinen zwischen 0,2 : 1 und 5:1.
Die Temperatur sowohl In der ersten ds auch in der
zweiten Extraktionsstufe liegt im allgemeinen oberhalb 60° C, vorzugsweise zwischen 90 und 120" C.
Ein wesentlicher Punkt des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt In der Rückführung von wäßriger, protonlerter
Amlnlösung aus der Extraktionsstufe In die Reaktion, wobei die wäßrige protonierte Aminlösung neben
Anilin erhebliche Mengen an Polyamin enthalten kann. In Aminäquivalenten ausgedrückt kann, wie bereits
gesagt, das Verhältnis von Anilin : Polyamin in der die letzte Extraktionsstufe verlassenden, an den Prozeßanfang
zurückgeführten wäßrigen Lösung zwischen 98 : 2 und 20 : 80, vorzugsweise zwischen 90 : 10 und 40 : 60
liegen. Es war von vornherein nicht zu erwarten, daß dieser Gehalt an Polyaminen die Ausbeute an Dlamln,
bezogen auf eingebrachtes Anilin und Formalin, nur unwesentlich mindert. Die Erklärung Ist darin zu sehen,
daß unter den Reaktionsbedingungen Formalin bevorzugt mit solchen Phenylresten reagiert, die eine unsubslitulerte
para-Stellung zur Amlnogruppe aufweisen und das rückgeführle Polyamin nahezu ausschließlich aus
Komponenten besteht, die keine solche freie para-Stellung aufweisen.
Das durch die Reaktion gebildete und das mit der Formalinlösung
eingebrachte Wasser muß aus dem Kreislauf der wäßrigen, protonierten Arylaminlösung entfernt werden,
weil es sonst die Konzentrationen In der Reaktion verändern würde. Mit Vorteil kann dies entweder im
Verlauf der Reaktion vor der Extraktionsstufe bei Temperaturen oberhalb 60° C und bzw. oder bei der Rückführung
der Arylaminchlorhydratlösung in die Reaktion nach der Extraktionsstufe durch Entspannungsverdampfung
in ein Vakuum geschoben werden, wobei bevorzugte Drucke von weniger als 150 Torr angewendet werden.
Bei der zuletzt genannten Verfahrensweise wird gleichzeitig ein Abkühlen der Arylaminchlorhydratlösung
erreicht, was für die Durchführung der Reaktion bei Temperaturen unter 60° C ohnehin erforderlich ist.
Die aus der Extraktion austretende organische Phase mit hydrophobem Lösungsmittel, Anilin, Polyamingemisch
und etwas Wasser kann auch noch geringe Mengen an mitgeschlepptem protoniertem Arylamin enthalten.
Das extrahierte Produkt wird daher vorzugsweise vor der destlllatlven Aufarbeitung einer Alkalislerung unterzogen
werden, die In an sich bekannter Weise durchgeführt
wird. Mit Vorteil wird das extrahierte Produkt zwecks Verringerung der Säurefracht vor der Alkallsierung
mit Wasser gewaschen, wobei als Waschwasser zweckmäßig das bei der Entspannungsverdampfung
erhaltene Kondensat oder ein anderes, aus dem Prozeß entnommenes, gegebenenfalls Anilin enthaltendes Wasser
zur Anwendung gelangt.
Die nach der Alkalislerung verbleibende organische Phase mit hydrophobem Lösungsmittel, Anilin, PoIyamingemisch
und geringen Mengen Wasser wird in üblicher Welse durch Destillation aufgearbeitet, wobei
gereinigtes hydrophobes Lösungsmittel, Anilin und PoIyamlngemlsch
anfallen.
Die Extraktlonsapparalc für saure. Anilin und PoIvamine
enthaltende wäßrige Lösungen einerseits und freie
Amine In einem hydrophoben Lösungsmittel andererseits müssen aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff
gefertigt sein. In technischen Dimensionen sind die Verwendung
von Glas, keramischem Material oder vorwiegend Kohlenstoff enthaltende Werkstoffe wegen der aufwendigen
Konstruktion und aus Gründen der Sicherheit wegen der Empfindlichkeit gegen Schlag oder hohe Zugspannung
problematisch. Es wurde gefunden, dall Titan oder Tltan/Palladlumlegierungen gegen die genannten
Medien In allen vorkommenden Konzentrationen und bei den vorkommenden Temperaturen beständig sind
und alle Anforderungen für die Konstruktion groß dimensionierter Apparate erfüllen. \r>
Aus dem Polyamlngemlsch entsteht bei Ihrer erfindungsgemäßen
Verwendung durch Phosgenieren in einem Inerten Lösungsmittel, beispielsweise Chlorbenzol,
ein Polyisocyanatgemsich, das in bekannter Welse aufgearbeitet
und dabei In ein Polylsocyanatgemisch und ein bevorzugt Diisocyanate enthaltendes Gemisch aufgetrennt
werden kann oder direkt einer fraktionierten Destillation zugeführt wird.
Wie bereits eingangs dargelegt, Hegt einer der Hauptvorteile
des erfindungsgemäßen Verfahrens In der :■">
Möglichkeit, die Anilin/Formaldehyd-Kondensailon in Gegenwart den Aminogruppen nahezu äquivalenter
Säuremengen unter Ausschaltung der bekannten SaIz- und Abwasserprobleme der Verfahren des Standes der
Technik durchzuführen. Wegen des hohen Protonle- m rungsgrades der eingesetzten Amine entstehen bevorzugt
o-Isomeren-arme Kondensationsprodukte. Die Kombination
des erflndungsmäßen Verfahrens mit der erfindungsgemäßen Verwendung der erfindungsgemäßen
Verfahrensprodukte gestattet daher insbesondere die i-5 Herstellung von 4,4'-Dilsocyanato-diphenylmethan in
hohen Ausbeuten und unter Im Vergleich zu den Verfahren des Standes der Technik verringertem destlliatlvem
Aufwand. Durch das erfindungsgemäße Verfahren 1st es möglich, 4,4'-Dlisocyanatodlphenylmethan mit einem
Gehalt unter 3% 2,4'-Dlisocyanat-dlphenylmethan herzustellen. Prinzipiell ist es möglich, allein durch fraktionierte
Destillation aus Polyisocyanatgemischen, wie sie aus Anilln/Formaldehyd-Kondensaten hergestellt werden
können, ein nahezu Isomerenfreies 4,4'-Diisocyanato-diphenylmethan
herzustellen. Diese fraktionierte Destillation läuft jedoch unter Bedingungen ab, bei
denen bereits ein Teil der Isocyanate durch Polymerisation, vorwiegend Carbodiimidbildung, verlorengeht. Ziel
eines wirtschaftlichen Verfahrens muß es sein, den Aufwand für die Fraktionierung klein zu halten und damit
die Ausbeute zu verbessern. Die Kombination des erfindungsgemäßen Verfahrens mit der erfindungsgemäßen
Verwendung gestattet die Herstellung eines Phosgenierungsproduktes, welches bereits vor seiner destillativen
Aufarbeitung zu mlnd. 85 Gew.-% aus 4,4'-Dilsocyanatodiphenyimethan
besteht.
Neben der Herstellung von 4,4'-Diisocyanato-diphenylmethan
in hohen Ausbeuten gestattet die Kombination des erfindungsgemäßen Verfahrens mit der erfindungsgemäßen
Verwendung jedoch je nach gewähltem Anilin/Formaldehyd-Verhältnis zu Beginn der Reaktion
auch die Herstellung von mehr oder weniger hohen Anteilen an höherkernigen Polyisocyanaten der Diphenylmethar.relhe
mit einem verminderten Gehalt an o-Isomeren. Ein weiterer Vorteil ist somit in dem Umstand
zu sehen, daß die Ausbeute an Diisocyanaten bzw. an höherkernigen Polyisocyanaten innerhalb weiter
Grenzen ohne zusätzlichen apparativen Aufwand variiert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die sich anschließende erfindungsgemäße Verwendung sei
anhand der Abbildungen 1 und 2 näher erläutert.
In Abbildung 1 bedeuten:
A: Reaktor zur Durchführung der Vorkondensation.
B: Reaktor zur Durchführung der Nachreaktion,
(.': Extraktor zur Durchführung der Hauptextraktion,
D: Extraktor zur Durchführung der Nachextraktion,
E: Entspannungsgefäß zum Abdestlllieren von Wasser, F: Destillationsapparatur zur Auftrennung der organischen Phase,
B: Reaktor zur Durchführung der Nachreaktion,
(.': Extraktor zur Durchführung der Hauptextraktion,
D: Extraktor zur Durchführung der Nachextraktion,
E: Entspannungsgefäß zum Abdestlllieren von Wasser, F: Destillationsapparatur zur Auftrennung der organischen Phase,
G: Phosgenlerungsapparatur,
H: Destillationsapparatur zum Abtrennen von Dlisocyanat aus Polylsocyanatgemisch,
H: Destillationsapparatur zum Abtrennen von Dlisocyanat aus Polylsocyanatgemisch,
1: Destillationsapparatur zum Abtrennen von Isomeren
K: Destillationsapparatur zum Abtrennen von Polymerisat.
Bei dei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird In dem Behälter A wäßrige protonlerte Arylamlnlösung
(i) und Formalin (2) nach bekannten Verfahren vermischt.
Das Abmischen kann auch mit Mischaggregaten, wie sie In der Technik üblich sind, durchgeführt werden, wie
z. B. mit Mischdüsen, Mischpumpen, Reaktionsschleifen oder statischen Mischern. Der Behälter A kann ein Kessel,
ein Reaktionsturm, ein Verweilrohr oder die zuvor genannte Reaktionsschleife oder eine Kombination von
mehreren dieser Apparate sein. Die Wärme, die bei der
Reaktion frei wird, kann durch Außenkühlung In Wärmetauschern
oder am Behälter A direkt abgeführt werden. Zum Erzielen einer hohen Ausbeute an Dlamlnen
ist es zweckmäßig, die Kondensation in der ersten Stufe bei Temperaturen unter 40° C, vorzugsweise bei 30 bis
35° C durchzuführen. Für die Herstellung von Polyamlngemischen mit geringeren Anteilen an Dlamin kann die
Temperatur auch über 40° C liegen.
Die zweite Stufe unter Umlagerung von primär gebildeten Kondensationsprodukten erfolgt bei einer Temperatur
über 6O0C, vorzugsweise bei 90 bis IuO0C, in
einem weiteren Reaktionsraum B. Wird die Reaktion bei einem über 1 bar liegenden Druck durchgeführt, kann
diese auch bei Temperaturen über 100° C durchgeführt
werden.
Der Reaktionsraum kann wie der Behälter A aus mehreren zusammengeschalteten Apparaturen bestehen. Die
Zuführung von Frischanilin (3) und Kreislaufanilin (4) kann an einer beliebigen Stelle, vorteilhaft für eine hohe
Ausbeute an Dlamin jedoch vor Erreichen der Endtemperatur
vor der letzten Kondensationsstufe erfolgen. Es ist z. B. jedoch auch möglich, das gesamte für die Kondensationsreaktion
erforderliche Frischanilin (3) zusammen mit dem Kreislaufanilin (4) der wäßrigen Phase (6)
unmittelbar vor Eintritt in den Extraktor C zuzudosieren (nicht gezeichnet). Die Zuführung der In den Reaktionsraum B eingebrachten Menge Anilin kann auch an mehreren
Stellen erfolgen. Aus diesem Reaktionsraum B kann durch Abdestlllieren Wasser (Sa) aus dem Reaktionsgemisch
entfernt werden. Die Reaktionsmischung gelangt in eine Extraktionsstufe C, in der mit Anilin (7)
und Lösungsmittel (8a) und/oder mit Anilin (7) und an Anilin angereichertem Lösungsmittel (820 aus der nachgeschalteten
Extraktionsstufe D Polyamin ausgewaschen wird. Das in die Extraktionsstufe C eingebrachte Anilin
(7) trägt, da die Reaktion auch in der Extraktionsstufe
vervollständigt werden kann, dazu bei, die Ausbeute an
Dlamln zu erhöhen. Für hohe Diaminausbeute werden bevorzugt Insgesamt mehr als 10 Mol Anilin je umgesetztes
Mol Formaldehyd In das Reaktlonssystem eingebracht.
In der Extraktionsstufe D wird mit hydrophobem
Lösungsmittel, bevorzugt Xylol, nicht salzarllg gebundenes
Arylamln aus der wäßrigen Phase ausgewaschen. Jc nach Menge und Zusammensetzung des mehr odei weniger
Anilin enthaltenden Lösungsmittels (8a) und Wirkungsgrad der Extraktlonsstufe D verbleibt mehr oder
weniger freies, nicht salzartig gebundenes Arylamln in der wäßrigen Phase (9).
Die Konzentration an l'nlyamln der wäßrigen protonierten
Arylamlnlösung (9) wird durch das Verhältnis der Mengenströme (6), (7), (8a) und [Sb), durch deren
Zusammensetzung und die Wirksamkeit der Extraktionsstufen C und gegebenfalls D bestimmt. Die den
Extraktor D verlassende wäßrige Lösung (9) wird gegebenenfalls über den Entspannungsverdampfer E zwecks
teilweisen Abdestlillerenes von Wasser (56) an den Prozeßanfang zurückgeführt.
Als Apparate für die Exlraktionsstufen C und D
eigenen sich alle für diesen Zweck in der Technik eingesetzten Geräte, wie z. B. Mischer/Schneider, Füllkörperkolonnen
oder Sibbodenkolonnen mit und ohne Pulsation oder Zentrifugen.
Die Aufarbeitung der mit Polyamin angereicherten organischen Phase (10) bzw. bei (teilweise) entkoppelter
Fahrwelse der Mischung der organischen Phasen (86) und (10) erfolgt in herkömmlicher Welse, gegebenenfalls
nach einer Alkallsierung mit Natronlauge, durch Destillation in der Apparatur F. Verfahrensprodukte dieser
Stufe sind hydrophobes max. 10 Gew.-96 Anilin enhaltendes Lösungsmittel (8a), Anilin (4) bzw. (7) und PoIyamingemlsch
(11). Der Umstand, daß Lösungsmittel (8a) bis zu 10% Anilin enthalten kann, stellt eine wesentliche
Entlastung der Destillationsapparatur F dar.
Dieses Polyamingemlsch (11) wird In herkömmlicher Welse in einen Apparatur gelöst in einem inerten
Lösungsmittel, wie Chlorbenzol, mit Phosgen zum PoIyisocyanatgemisch
(12) umgesetzt und der Destlllatlonsstufe H zugeführt, in der eine Trennung in ein Dlisocyanat-Isomerengemisch
(13) und einen Polyisocyanate enthaltenden Sumpf (14) erfolgt.
Abbildung 2 zeigt eine besondere Ausführungsform der In Abbildung 1 dargestellten Apparatur.
In Abbildung 2 haben A-F die in der Erläuterung der Abbildung 1 angegebene Bedeutung. Der in der Apparatur
der Abbildung 2 zusätzlich angeordnete Extraktor Cl dient zur Entfernung von mitgeführten Ammoniumsalzen
aus der den Extraktor C verlassenden organischen Lösung durch Wasserwäsche mit Hilfe von aus dem
Reaktor B bzw. dem Entspannungsverdampfer E destiiiaiiv gewonnenem Wasser. Die den Extraktor Ci
verlassende wäßrige Phase (Sd) wird an den Prozeßanfang zurückgeführt.
Die Produkte der erfindungsgemäßen Verwendung sind wertvolle Rohstoffe für die Herstellung von Polyurethan-Kunststoffen.
Insbesondere 1st das Diphenylmethan-4,4'-dilsocyanat
ein bekanntes Ausgangsprodukt für Elastomere, Fasern, thermoplastische Kunststoffe
und Beschichtungen, Syntheseleder und zähelastische Schaumstoffe.
In eine Rührkesselkaskade bestehend aus 6 Rührkesseln werden über eine Mischdüse kontinuierlich Arylamlngemisch
(1) und 30%lge wäßrige Formaldehydlösung (2) eingefahren. Der Mengenstrom (1), angegeben
In kg/Stunde, hat die Zusetzung
650 Anilin
60 Polyamlngemisch
60 Polyamlngemisch
2 Methanol
80 Xylol
80 Xylol
263 Chlorwasserstoff
947 Wasser
der Mengestroni (2)
4o Formaldehyd
2 Methanol
105 Wasser
105 Wasser
Die Temperatur der Reaktionsmischung steigt von \"" C Im ersten Reaktor über eine Zwischenstufe bis
Si" C an bis auf 1020C Im letzten Reaktor, wobei die
beiden ersten Reaktoren gekühlt, die nachfolgenden geheizt werden müssen. Vor dem Eintritt In den dritten
Reaktor werden zur Reaktionsmischung weitere 282 kg/h frisches Anilin (3) und 340 kg/h wiedergewonnenes
Anilin (4) hinzugefügt. Aus dem sechsten Reaktor destillieren 134 kg/h Wasser, verunreinigt mit Methanol,
Xylol und Anilin, ab (5a).
Die heiße Reaktionsmischung (6) gelangt In ein
Extraktionssystem C, bestehend aus drei hintereinander geschalteten Mlscher/Schelder-Batterlen und einer ersten
Siebbodenkolonne, und in eine zweite Siebbodenkolonne (D). In die erste Extraktionskolonne werden als Extraktionsmlttel
2407 kg/h Anilin (7), aus einer Anlage zur Rückgewinnung von Anilin und Xylol sowie die organische
Phase aus der zweiten Extraktionskolonne D eingegeben. Extraktionsmittel für die zweite Extraktionskolonne D ist Xylol (8) 2507 kg/h. Die extrahierte wäßrige
Phase (9) Ist nach Auffrischen mit 30 kg/h 30%lger Salzsäure mit dem Mengenstrom (1) identisch.
Die aus dem Extraktionssystem C austretende organische
Phase (10) wird zunächst mit 27 kg/h 50%iger Natronlauge alkalislert und nach Abscheiden einer wäßrigen
Phase einer mehrstufigen Vakuumdestillation F zugeführt. In dieser werden durch Fraktionieren ein
Mengenstrom (8), 2507 kg/h Xylol mit einem Restgehalt von 7 kg/h Anilin, die Mengenströme (4) und (7),
2747 kg/h Anilin, und 300 kg/h Polyamlngemisch (11) erhalten. Das so hergestellte Polyamingemlsch enthält
94,596 Dlphenylmethandlamine, der Gehalt an Diphenylmethan
2,4'-dlamln liegt bei 4,8%.
Durch Umsetzen des Polyamingemisches in einer technischen Anlage G mit Phosgen und unter Verwendung
von Chlorbenzol als Lösungsmittel wird ein PoIyisocyanatgemlsch erhalten, welches nach Abtrennen des
Lösungsmittels als Einsatzprodukt (12) für die mehrstufige Destillion H, J und A" dient.
Dieses Einsatzprodukt (12) 375 kg/n wird vor dem
Eintritt zur ersten Destillationsstufe H mit 15 kg/h Sumpfprodukt (18a) aus der letzten Destillationsstufe K
vermischt.
Die erste Destillationsstufe besteht aus einem Umlaufverdampfer mit einem nachgeschalteten Tropfenabscheider,
Kondensatoren und Pumpen. Die Destillation erfolgt unter einem Vakuum von 4 mbar (3 Torr) bei einer
Sumpftemperatur von 2150C. Es fallen an 315 kg/h Destillat (13) und 63 kg/h Sumpfprodukt (14) mit einer
Viskosität 240 cP/25°C. Das Destillat (13) gelangt in eine erste Kolonne 71 mit einer Metallgewebepackung
und aus dem Sumpf dieser ersten Kolonne in eine zweite ill mit einer Metallgewebepackung bei einem Kopfvakuum
von 2.666 mbar (2 Torr) und einer Sumpftempe-
Π 12
ralur 210" C. Von der Kolonne ./ 1 werden .1 kg/h Desiil- 311 kg/h, wird in einer letzten Kolonne λ mit einer
lat (15 I) entnommen und mit dem Sumpfproduki (14)/u Packung aus Spiralfedern bei einem Kopivakuum
einem Produkt der Viskosität 195 mPu. s/25" C ver- von 2.666 mbar (2 Torr) und einer Sumpfiemperatur
mischt. Das Destillat (IS II) aus der /weiten Kolonne ./ 11. von 210" C in Dlphenylmelhan-4,4'-diisocyanat (17).
19 kg/h, abgenommen bei 2.666 mbar (2 Torr)/1 70" C '>
29.1 kg/h mit einem Gehalt von 0,9",, Diphenylmcihan-
am Kopf der Kolonne, enthält 60% Diphenylmethan 2.4'- 2.4'-diisocyanat, und ein Sumpfproduki (18h), 15 kg/h.
diisocyanat. zerlegt. Das Sumpfproduki wird in den Mengenstrom
Das Sumpfproduki (16) aus der zweiten Kolonne ./Il (12) zurückgegeben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyaminen der Diphenylmethanreihe mit einem geringen Gehalt an
ortho-lsomeren durch Umsetzung von zumindest teilweise protoniertem Arylamln mit Formaldehyd in
wäßriger Phase und Abtrennung von Anllin/Formaldehyd-Kondensat aus dem dabei erhaltenen Umsetzungsprodukt,
dadurch gekennzeichnet, daß man
a) ein Gemisch aus Anilin und durch Anllin/Formaldehyd-Kondensation
entstandenem Polyamln der Diphenylmethanreihe, wobei die Menge der an Anilin gebundenen Aminogruppen zu den an
Polyamln gebundenen Aminogruppen einem Verhältnis von 98 : 2 bis 20 : 80 entspricht und
die Aminogruppen des Gemlschs zumindest zu 90% protoniert sind, wobei zu Beginn der Reaktion
ein Anilln/Formaldehyd-Molverhältnls von
1 : 1 bis \2 : 1 vorliegt, wobei die Reaklionstemperatur
in der ersten Stufe bei 20 bis 60° C und die Reaktionstemperatur in der letzten Kpndensationsstufe
oberhalb 60° C liegt, in mindestens
2 Stufen umsetzt und
b) das bei der Umsetzung entstandene Reaktionsgemisch mit einem hydrophoben Lösungsmittel, in
Gegenwart von während und bzw. oder nach der Kondensationsreaktion dem in wäßriger Phase
vorliegenden Kondensationsprodukt zusätzlich hinzugefügtem Anilin bei Temperaturen oberhalb
60° C in mindestens 2 Stufen extrahiert, wobei das der ersten Extraktionsstufe zugeführte zu
extrahierende Gemisch 10 bis 60 Gew.-% freies Arylamln enthält, das der ersten Extraktionsstufe
zugeführte hydrophobe Lösungsmittel 10 bis 80 Gew.-% freies Anilin enthält und das der letzten
Extraktionsstufe zugeführte hydrophobe Lösungsmittel maximal 10 Gew.-* freies Anilin enthält,
und
c) man aus der dabei entstandenen organischen Phase das Wasser, hydrophobes Lösungsmittel
und Anilin abdestilliert, nachdem gegebenenfalls vorhandene geringe Mengen an In Form von
Ammoniumsalzen vorliegender Säure mit Wasser ausgewaschen und bzw. oder mit einer wäßrigen
anorganischen Base neutralisiert wurden und
d) die bei der Extraktion enthaltene wäßrige Phase
an den Prozeßanfang zurückführt.
2. Verwendung der gemäß Anspruch 1 erhaltenen Polyamine als Ausgangsmaterial zur Herstellung von
Polyisocyanaten.
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