DE2356493C3 - Verfahren zur Herstellung eines Thromboplastins und diagnostisches Mittel zur Kontrolle der Gerinnungsfähigkeit des Blutes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Thromboplastins und diagnostisches Mittel zur Kontrolle der Gerinnungsfähigkeit des Blutes

Info

Publication number
DE2356493C3
DE2356493C3 DE19732356493 DE2356493A DE2356493C3 DE 2356493 C3 DE2356493 C3 DE 2356493C3 DE 19732356493 DE19732356493 DE 19732356493 DE 2356493 A DE2356493 A DE 2356493A DE 2356493 C3 DE2356493 C3 DE 2356493C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
thromboplastin
tissue
blood
minutes
chloride
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19732356493
Other languages
English (en)
Other versions
DE2356493B2 (de
DE2356493A1 (de
Inventor
Heiner Dr. 3550 Marburg; Schwinn Horst Dipl.-Chem. Dr. 3551 Marbach Trobisch
Original Assignee
Behringwerke AG, 3 550 Marburg
Filing date
Publication date
Application filed by Behringwerke AG, 3 550 Marburg filed Critical Behringwerke AG, 3 550 Marburg
Priority to DE19732356493 priority Critical patent/DE2356493C3/de
Priority to ES431736A priority patent/ES431736A1/es
Priority to CH1492374A priority patent/CH611426A5/xx
Priority to NL7414604A priority patent/NL7414604A/xx
Priority to IT29305/74A priority patent/IT1025596B/it
Priority to FI3272/74A priority patent/FI327274A/fi
Priority to LU71264A priority patent/LU71264A1/xx
Priority to US05/522,759 priority patent/US3983004A/en
Priority to AU75228/74A priority patent/AU497109B2/en
Priority to DK588174A priority patent/DK138256C/da
Priority to IE2323/74A priority patent/IE40114B1/xx
Priority to CA213,489A priority patent/CA1043702A/en
Priority to NO744074A priority patent/NO744074L/no
Priority to GB48934/74A priority patent/GB1490209A/en
Priority to AT903974A priority patent/AT338981B/de
Priority to BR9498/74A priority patent/BR7409498A/pt
Priority to JP49130095A priority patent/JPS5843080B2/ja
Priority to BE150453A priority patent/BE822134A/xx
Priority to SE7414232A priority patent/SE7414232L/xx
Priority to ZA00747287A priority patent/ZA747287B/xx
Priority to FR7437376A priority patent/FR2251002B1/fr
Publication of DE2356493A1 publication Critical patent/DE2356493A1/de
Priority to DK113276A priority patent/DK113276A/da
Publication of DE2356493B2 publication Critical patent/DE2356493B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2356493C3 publication Critical patent/DE2356493C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines gegenüber den Blutgerinnungsfaktoren VII und X empfindlichen, thrombinfreien Thromboplastins.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein diagnostisches Mittel zur Kontrolle der Gerinnungsfähigkeit des Blutes enthaltend Thromboplastin und Calcium-Ionen.
Ein Suchtest für Störungen im exogenen Gerinnungssystem ist der erstmals 1937 mitgeteilte Einpnasen-Gerinnungszeit-Test nach Q u i c k. Die Funktion des exogenen Gerinnungssystems, die auf ein Zusammenwirken der Gerinnungsfaktoren VII, X, V, II und I beruht, wird durch Zusatz eines als Thromboplastin bezeichneten standardisiertenGewebeextrakts aus Warrnblüterorganen bestimmt. Unter der Wirkung des Thromboplastins wird der Gerinnungsfaktor VII (Proconvertin) aktiviert, der den Faktor X (Stuart-Prower-F.) in seine aktive Form überführt.
In Gegenwart von Calcium-Ionen bildet sich ein aktiver Enzym-Lipid-Komplex aus Phospholipid und den aktivierten Gerinnungsfaktoren X und V (Accelerin), der seinerseits den Faktor II (Prothrombin) in seine aktive Form, das Thrombin, überführt. Der Faktor I (Fibrinogen) des Plasmas wird proportional zur Entstehungsgeschwindigkeit der Menge von Thrombin in Fibrin übergeführt. Die dabei gemessene Gerinnungszeit eines Testplasmas in Sekunden wird zur Beurteilung der Gerinnungsfähigkeit herangezogen.
Der sogenannte Quick-Wert ist geeignet, angeborene oder erworbene Mangelzustände der am exogenen Gerinnungssystem beteiligten Faktoren aufzudecken. Weiter ist durch Messung der Einphasen-Gerinnungszeit eine Überwachung der oralen Antikoagulantien-Therapie möglich. Für das dazu eingesetzte Thromboplastin ist ein wesentliches Qualitätskriterium, daß es frei von den Gerinnungsfaktoren des exogenen Systems, insbesondere frei von Thrombin, ist, daß es aber andererseits eine hohe Empfindlichkeit gegenüber diesen Faktoren zeigt.
Verfahren zur Herstellung von hochaktivem Thromboplastin sind in der Literatur beschrieben (z. B. US-PS 35 22 148). Teilweise werden hierzu menschliche Plazenten als Ausgangsmaterial verwendet. Es war jedoch bisher nicht bekannt, daß Faktor-VII- und Faktor-X-empfindliche Thromboplastine aus thrombogenem Gewebe, insbesondere aus Plazenten, gewonnen werden können.
Bei den bekannten Verfahren zur Gewinnung von Thromboplastin aus frischen gewaschenen Plazentengeweben wird in der Regel eine wäßrige Extraktion angewandt. Andere Verfahren zur Gewinnung des Thromboplastins bestehen in der Extraktion der Gewebehomogenate mit Hilfe von wäßrigem Äthanol oder Phenol. Bei allen diesen Verfahren werden die pH-Werte neutral bis schwach alkalisch gehalten. Nach diesen Verfahren erhaltene Thromboplastin-Präparationen sind jedoch trotz verschiedener stabilisierender Maßnahmen, wie Behandlung mit Ultraviolettlicht oder durch Lagerung unter Luftabschluß, nur begrenzt lager- und einsatzfähig. Sie sind nicht vollständig frei von Thrombin und sind insbesondere gegenüber den Faktoren VII und X nicht empfindlich genug, um exakte Differenzierungen zwischen normalen und pathologischen Gerinnungsbildern zu gewährleisten.
Es wurde nun gefunden, daß die geschilderten Nachteile der Thromboplastin-Präparationen nicht auftreten bei Verwendung eines gegenüber den Blutgerinnungsfaktoren VII und X empfindlichen, thrombinfreien Thromboplastins, welches nach einem Verfahren erhältlich ist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine wäßrige Suspension von blutfrei ge-
waschenem thrombogenem Gewebe mit einer Alkalilauge bei einem pH-Wert zwischen 10 und 12 für 15 Minuten bis 48 Stunden bei 30 bis 1°C, wobei die kürzeste Extraktionszeii der höchsten Temperatur und die längste Extraktionszeit der niedrigsten Temperatur und die dazwischenliegenden Werte sinngemäß zuzuordnen sind, extrahiert und den Extrakt nach einer Behandlung im schwachsauren pH-Bereich vom Gewebe abtrennt.
Ein besonders empfindliches Thromboplastin wird erhalten, wenn die Extraktion bei einem pH-Wert zwischen 11,4 und 11,8 vorzugsweise in dsn Temperatur-Zeit-Kombinationen 15 Minuten bei 300C, 30 Minuten bei 22°C oder mindestens 20 Stunden bei 4°C erfolgt und das Gewebe vor Abtrennung der Extraktionslösung bei pH-Werten von 4,5 bis 7,0, vorzugsweise von pH 6,0 bis 6,4, r.achbehandelt wird.
Als thrombogenes Gewebe wird bevorzugt Hirnoder Plazentengewebe menschlichen oder tierischen Ursprungs verwendet.
Das erfindungsgemäße diagnostische Mittel zur Kontrolle der Gerinnungsfähigkeit des Blutes enthaltend Thromboplastin und Calcium-Ionen ist dadurch gekennzeichnet, daß es ein Faktor-VII- und Faktor-X-empfindliches, thrombinfreies Thromboplastin enthält, das nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt worden ist.
Dem diagnostischen Mittel kann eine hervorragende Laperstabilität verliehen werden durch Zusatz einer Cholansäure, vorzugsweise Desoxycholsäure oder Cholsäure, und eines wasserlöslichen Schwermetallsalzes, wie UO2 ++-, Zn++-, Ni++-Salze, insbesondere eines Mangan(II)-Salzes, vorzugsweise Mangan(II)-Chlorid.
Eine besonders gute Stabilität, die das diagnostiche Mittel auch zur Gefriertrocknung geeignet macht, wird durch Zusatz eines Zuckeralkohole, beispielsweise Mannit oder Sorbit, oder von Mono- oder Disacchariden erreicht.
Ein optimales Gewichtsverhältnis der Zusätze ist durch Mannit: Desoxycholsäure : Mangan(II)-Chlorid = 300 : 3 : 1 gegeben, wobei das Ma.ngan(II)-Chlorid in der Lösung 10~3- bis 10-4molar, vorzugsweise 5 · 10~4molar, vorliegt.
Ein solches in destilliertem Wasser leicht resuspendierbares diagnotisches Mittel ist während einer Lagerung als Lösung bei 370C bis zu 10 Stunden voll aktiv und bei 20° C mindestens 2 Tage haltbar. In der gefriergetrockneten Form ist bei einer Lagerung im Kühlschrank (etwa 4°C) über 2 Jahre kein Aktivitätsabfall feststellbar.
Die aktivsten Faktor-Vll-empfindlichen Thromboplastine sind aus menschlichem Hirn zu gewinnen. Ein leichter zugängliches Material, das ebenfalls Thromboplastine hoher Aktivität enthält, sind menschliche Plazenten. In der Reihenfolge abnehmender Thromboplastin-Aktivität seien noch Affenhirn, Kaninchenhirn, Kaninchenlunge, Rinder- und Schweinehirn angeführt.
Ein gemäß der vorliegenden Erfindung erhaltenes diagnostisches Mittel erlaubt beispielsweise nach folgender Methode eine Bestimmung der Einphasen-Gerinnungszeit nach Quick:
0,1 ml eines gerinnungsphysiologisch zu untersuchenden Citrat- oder Oxalatplasmas wird in ein auf 370C vorgewärmtes Reagenzröhrchen pipettiert. Nach einer Inkubationszeit von 30 Sekunden werden 0,2 ml der ebenfalls vorgewärmten wäßrigen Suspension des erfindungsgemäß aus menschlichen Plazenten gewonnenen Calcium-Thromboplastins zugegeben und der Gerinnungseintritt von diesem Zeitpunkt an bestimmt. Die so erhaltene Gerinnungszeit des Probandenplasmas wird mit einer Gerinnungszeit eines Plasmas als Mischung von mindestens fünf gesunden Spendern in Beziehung gesetzt. Hierzu wird das Mischplasma unverdünnt, ferner in einer Verdünnung 1 : 2, 1 : 4 und 1 : 10 in der gleichen Weise wie für
ίο das Probandenplasma beschrieben, mit dem erfindungsgemäßen Calcium-Thromboplastin inkubiert und die resultierenden Gerinnungszeiten als Abszisse den reziproken Werten der Verdünnungen als Ordinate zugeordnet, woraus sich eine geradlinige steile Standardkurve ergibt. Von der Gerinnungszeit des Probandenplasmas auf der Abszisse ausgehend, wird der Schnittpunkt auf der Standardkurve ermittelt und der entsprechende reziproke Wert auf der Ordinate abgelesen. Durch folgende Umrechnung wird der Prozentwert der Gerinnungszeit des Probanden- in bezug auf ein normales Mischplasma errechnet:
1: Wert des Ordinatenabschnittes · 100 = %-Wert der Gerinnungsaktivität als %-Wert der Norm.
Werden beispielsweise die in der folgenden Tabelle angeführten Plasmaverdünnungen eines normalen Mischplasmas den resultierenden Gerinnungszeiten zugeordnet, läßt sich die Standardkurve erstellen.
Plasma-Verdünnung
Konzen- 1:2
triert
1:4
1: 10
Gerinnungszeiten 11,5 17,0 30,4 81,3
Ein typisches Faktor-VII-Mangelplasma führt zu einer Gerinnungszeit von etwa 58 Sekunden. Das entspricht laut Standardkurve etwa 12% der Norm.
Ein Maß für die Empfindlichkeit des Thromboplastins bildet der Quotient aus der Gerinnungszeit eines pathologischen Plasmas und eines standardisierten Mischplasmas — die sogenannte »Prothrombio-Ratio«. Je größer dieser Quotient wird, um so geeigneter ist das Thromboplastin zum Aufdecken eines gesuchten Gerinnungsdefektes. Im vorliegenden Fall ergibt sich die Prothrombin-Ratio mit etwa 5. Diese Prothrombin-Ratio erweist, daß das diagnostische Mittel nach der vorliegenden Erfindung sich für die Aufdeckung pathologischer Gerinnungszustände insbesondere von Faktor-VII-Mangel hervorragend eignet. Werden gemäß der Erfindung die diagnostischen Mittel aus Kaninchenhirn, Kaninchenlunge oder Schweineplazenten gewonnen, so ergeben sich für ein normales Mischplasma bei der Bestimmung der Einphasengerinnungszeit nach Quick die in der folgenden Tabelle zusammengestellten Werte:
Konzen- 1:2
triert
1:4 1:10
Kaninchenhirn 16,5 24,8 43,1 111,2
Kaninchenlunge 10,2 14,2 22,4 52,5
Schweineplazenten 27,1 41,4 66,5 210,0
Die Erfindung soll nachstehend an Beispielen erläutert werden.
B e i s ρ i e 1 1
15 kg gefrorene menschliche Plazenten werden mittels eines Fleischhackers zerkleinert. Das Plazenten-
homogenat wird 18mal mit je 1201 einer O.
Natriumchloridlösung bei +100C gewaschen und bei jedem Waschvorgang durch Sedimentation und Dekantation das Waschwasser entfernt. Der letzte Überstand ist dann farblos. Das auf diese Weise gewaschene Plazentenhomogenat win; 30 Minuten durch Zentrifugation bei 3000 g vom restlichen Waschwasser befreit. Das feuchte Sediment wird 30 Stunden in einer geschlossenen Gefriertrocknungsanlage bis auf eine Restfeuchtigkeit von 5% getrocknet. Die Ausbeute an Trockenmaterial beträgt etwa 1,5 kg.
1,5 Lg des blutfrei gewaschenen getrockneten Plazentengewebes werden mit 301 destilliertem Wasser aufgeschwemmt und 10 Minuten bei einer Temperatur von 100C mil einem Homogenisator (Ultra-Turrax der Fa. Janke und Kunkel, Typ 100/2 M) zerkleinert. Danach wird unter heftigem Rühren so viel (etwa 210 ml) einer 5 N-Natronlauge zugeführt, daß sich der pH-Wert auf 11,5 einstellt. Das Gemisch wird 25 Minuten gerührt und sodann Jurch Zusatz von 5 N-Salzsäure (etwa 210 ml) auf einen pH-Wert von 6,6 gebracht. Anschließend erfolgt eine zweite Behandlung des Gemisches mit dem Homogenisatorgerät für die Dauer von 30 Minuten. Der Geweberückstand wird in einer Zentrifuge bei 3000 g abgetrennt. Man erhält hierbei 20 1 Thromboplastin.
Zu je Liter des Thromboplastins werden 1,1g Calciumchlorid, 30 g Mannit, 0,3 g Desoxycholsäure und 0,1 g Mangan(II)-Chlorid-Tetrahydrat zugegeben. Der pH-Wert wird durch Zugabe einer geringen Menge Salzsäure oder Natronlauge exakt auf 6,3 eingestellt und anschließend in Abfüllungen von jeweils 2,0 ml gefriergetrocknet. Während der Gefriertrocknung erleidet das Thromboplastin keiner. Aktivitätsverlust.
Beispiel 2
Die graue Substanz von Kaninchenhirn wird in bekannter Weise gewonnen und mit 0,9n„iger NaCl-Lösung blutfrei gewaschen. Der Waschvorgang wird über die Bestimmung des Rest-Hämoglobingehaltes spektralphotometrisch kontrolliert.
Danach werden 120 g des noch feuchten Hirngewebes mit 400 ml aqua dest. Übergossen und 10 Minuten bei 10 "C mit einem Laborhomogenisator (Janke & Kunkel) zerkleinert. Danach wird mit 5 n-NaOH der pH-Wert unter kräftigem Rühren auf 11,6 gestellt und das Gemisch 25 Minuten so belassen. Anschließend stellt man den pH-Wert mittels ίο 5 n-HCl auf 6,4 ein und homogenisiert erneut unter leichter Kühlung mit obigem Gerät 30 Minuten lang. Dann wird das Gewebe bei 3000 g abgeschleudert und der thromboplastinhaltige Überstand (280 ml) durch Dekantieren gewonnen.
Je 100 ml des Thromboplastins werden mit 0,1 g Calciumchlorid, 3,0 g Sorbit, 30 mg Desoxycholsäure, 14 mg Zinksulfat (7H2O) versetzt.
Der pH-Wert des Thromboplastins wird exakt auf 6,3 eingestellt und in Abfüllungen von 2 ml gefriergetrocknet.
Beispiel 3
240 g blutfrei gewaschene feuchte Schweineplazenten
werden mit 400 ml aqua dest. Übergossen und 10 Minuten bei IOC mit einem Laborhomogenisator (Janke & Kunkel) zerkleinert. Danach wird mit 5 n-NaOH der pH-Wert unter kräftigem Rühren auf 11,6 gestellt und das Gemisch 25 Minuten so belassen.
Anschließend stellt man den pH-Wert mittels 5 n-HCl auf 6,4 ein und homogenisiert erneut unter leichter Kühlung mit obigem Gerät 30 Minuten lang.
Dann wird das Gewebe bei 3000 g abgeschleudert
und der ihromboplastinhaltige Überstand (250 ml) durch Dekantieren gewonnen.
Jl 100 ml des Thromboplastins werden mit 0,1 g Calciumchlorid, 3,0 g Mannit, 0,3 g Desoxycholsäure, 0,1 g Mangan(II)-Chlorid · 4 H2O versetzt.
Der pH-Wert des Thromboplastins wird exakt auf 6,3 eingestellt und in Abfüllungen von 2 ml gefriergetrocknet.

Claims (11)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines gegenüber den Blutgerinnungsfaktoren VII und X empfindliehen, thrombinfreier Thromboplastins, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Suspension von blutfrei gewaschenem thrombogenem Gewebe mit einer Alkalilauge bei einem pH-Wert zwischen 10 und 12 für 15 Minuten bis 48 Stunden bei 30 bis VQ., wobei die kürzeste Extraktionszeit der höchsten Temperatur und die längste Extraktionszeit der niedrigsten Temperatur und die dazwischenliegenden Werte sinngemäß zuzuordnen sind, extrahiert und den Extrakt nach einer Behandlung im schwachsauren pH-Bereich vom Gewebe abtrennt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion bei einem pH-Wert zwischen 11,4 und 11,8 in den Temperatur- ao Zeit-Kombinationen 15 Minuten bei 300C, 30 Minuten bei 22°C oder mindestens 20 Stunden bei 4°C erfolgt.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe vor Abtrennung von der Extraktionslösung bei einem pH-Wert zwischen 4,5 und 7,0, vorzugsweise zwischen 6,0 und 6,4 nachbehandelt wird.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als thrombogenes Gewebe Hirn- oder Plazentengewebe menschlichen oder tierischen Ursprungs verwendet wird.
5. Diagnostisches Mittel zur Kontrolle der Gerinnungsfähigkeit des Blutes enthaltend Thromboplastin und Calcium-Ionen, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Faktor-VII- und Faktor-X-empfindliches, thrombinfreies Thromboplastin enthält, das nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 hergestellt worden isf.
6. Mittel gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es als Stabilisator Cholansäure und ein wasserlösliches SchwermetaIl(II)-Saiz enthält.
7. Mittel gemäß Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß es als Zuschlag einen Zuckeralkohol, ein Mono- oder ein Disaccharid enthält.
8. Mittel gemäß einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Stabilisator Desoxycholsäure und Mangan(II)-Chlorid enthält.
9. Mittel gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es als Zuschlagstoff Mannit enthält.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es Mannit, Desoxycholsäure und Mangan(II)-Chlorid im Gewichtsverhältnis 300 : 3 : 1 enthält.
11. Mittel gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Mangan(II)-Chlorid in Lösung in einer Konzentration von 10~s bis 10~4 Mol vorliegt.
60
DE19732356493 1973-11-13 1973-11-13 Verfahren zur Herstellung eines Thromboplastins und diagnostisches Mittel zur Kontrolle der Gerinnungsfähigkeit des Blutes Expired DE2356493C3 (de)

Priority Applications (22)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19732356493 DE2356493C3 (de) 1973-11-13 Verfahren zur Herstellung eines Thromboplastins und diagnostisches Mittel zur Kontrolle der Gerinnungsfähigkeit des Blutes
ES431736A ES431736A1 (es) 1973-11-13 1974-11-07 Procedimiento para la preparacion de un agente para diagnos-tico para el proposito de efectuar el control de la capaci- dad de coagulacion de la sangre.
CH1492374A CH611426A5 (de) 1973-11-13 1974-11-08
NL7414604A NL7414604A (nl) 1973-11-13 1974-11-08 Diagnostisch middel ter controle van het stol- lingsvermogen van het bloed, werkwijze voor het bereiden daarvan en stabilisator voor dit mid-
FI3272/74A FI327274A (de) 1973-11-13 1974-11-11
LU71264A LU71264A1 (de) 1973-11-13 1974-11-11
US05/522,759 US3983004A (en) 1973-11-13 1974-11-11 Preparation of a diagnostic agent for measuring the coagulability of blood
AU75228/74A AU497109B2 (en) 1973-11-13 1974-11-11 Agent for determining the coagulability of blood
IT29305/74A IT1025596B (it) 1973-11-13 1974-11-11 Mezzo diagnostico per il controllo della coagulabilita delsangue processo per la sua preparazione e stabilizzante per questo mezzo
GB48934/74A GB1490209A (en) 1973-11-13 1974-11-12 Process for preparing thromboplastin-containing extracts and diagnostic agents comprising them
CA213,489A CA1043702A (en) 1973-11-13 1974-11-12 Diagnostic agent for the control of the coagulability of blood, process for its manufacture and stabilizer for this agent
NO744074A NO744074L (de) 1973-11-13 1974-11-12
DK588174A DK138256C (da) 1973-11-13 1974-11-12 Fremgangsmaade til udvinding af et overfor blodkoagulationsfaktorerne vii og x foelsomt,thrombinfrit thromboplastin
AT903974A AT338981B (de) 1973-11-13 1974-11-12 Verfahren zur herstellung eines diagnostischen mittels zur kontrolle der gerinnungsfahigkeit des blutes
BR9498/74A BR7409498A (pt) 1973-11-13 1974-11-12 Processo para a preparacao de um meio de diagnostico para controlar a capacidade de coagulacao do sangue
IE2323/74A IE40114B1 (en) 1973-11-13 1974-11-12 Praocess for preparing thromboplastin-containing extracts and diagnostic agents comprising them
BE150453A BE822134A (fr) 1973-11-13 1974-11-13 Agent de diagnostic destine a controler la coagulabilite du sang
JP49130095A JPS5843080B2 (ja) 1973-11-13 1974-11-13 血液凝固能検査用診断剤
SE7414232A SE7414232L (de) 1973-11-13 1974-11-13
ZA00747287A ZA747287B (en) 1973-11-13 1974-11-13 Diagnostic agent of for the control of the coagulability of blood, process for its manufacture and stabilizer for this agent
FR7437376A FR2251002B1 (de) 1973-11-13 1974-11-13
DK113276A DK113276A (da) 1973-11-13 1976-03-16 Diagnostisk middel til kontrol af koaguleringsevnen for blod

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19732356493 DE2356493C3 (de) 1973-11-13 Verfahren zur Herstellung eines Thromboplastins und diagnostisches Mittel zur Kontrolle der Gerinnungsfähigkeit des Blutes

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2356493A1 DE2356493A1 (de) 1975-05-15
DE2356493B2 DE2356493B2 (de) 1976-09-16
DE2356493C3 true DE2356493C3 (de) 1977-05-05

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE4405249C2 (de) Stabilisierte Troponin-Zubereitung für Immunoassays und Verfahren zur Stabilisierung von Troponin für Immunoassays
US3983004A (en) Preparation of a diagnostic agent for measuring the coagulability of blood
DE3150596A1 (de) Verfahren zur herstellung von gewebsthromboplastin
DE2365629C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Limulina-Lysat oder dessen gefriergetrocknetem Pulver
DE2538388C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines stabilen, nicht-radioaktiven Trägermaterials für mit radioaktiven Elementen markierte Diagnosemittel und seine Verwendung für mit Tc-99m-markierte Diagnosemittel
DE2546166A1 (de) Gegerbte thrombozyten
EP0007058A1 (de) Verfahren und Reagens zur Bestimmung von Glycerin
DE2602997C2 (de) Lyophilisierte Kollagenzubereitung und Verfahren zu ihrer Herstellung
EP0062310B1 (de) Reagens zur optischen Bestimmung des Blutgerinnungsverhaltens
DE2061984C3 (de) Reagens zur Bestimmung der Lactat-Dehydrogenase im Farbtest
DE2361169C3 (de) Verfahren zur Aktivierung von von Detengensspuren befreiter Cholesterinoxydase
DE2356493C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Thromboplastins und diagnostisches Mittel zur Kontrolle der Gerinnungsfähigkeit des Blutes
DE2710674A1 (de) Blutstabilisatoren
DE2142343A1 (de) Verfahren zur isolierung thromboplastischen materials
DE2850950C3 (de) Verwendung von nativem oder thermisch modifiziertem Cytochrom c als Stabilisator für ein immunochemisches Meßreagens, immunochemisches Meßreagens sowie Pufferlösung zur Probenverdünnung bei immunchemischen Meßverfahren
DE2654189B2 (de) Verfahren zur in-vitro-Bestimmung der biologischen Aktivität von Faktor Xa-Inhibitor im Blut
EP0020895A1 (de) Partielles Thromboplastin
DE1943881C3 (de) Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Thrombinaktivität in Blutplasma und dessen Fraktionen
DE2530820C3 (de) Verfahren zur Entfernung und Rückgewinnung von Ligninsulfonaten, sulfatierten Alkoholen und aromatischen Sulfonaten aus einem ausgefällten, wässrigen, proteinhaltigen Schlamm
DE2316430C3 (de) Partielles Thromboplastin, seine Verwendung als Diagnostikum und Verfahren zu seiner Herstellung
DE906993C (de) Verfahren zur Herstellung von Rohkautschuk
DE631658C (de) Verfahren zur Herstellung von haltbaren Suspensionen tierischer Gewebezellen
AT227882B (de) Verfahren zur Gewinnung von Heparin
DE2316430B2 (de) Partielles Thromboplastin, seine Verwendung als Diagnostikum und Verfahren zu seiner Herstellung
AT212979B (de) Reagens zur Kontrolle der Gerinnungsfähigkeit des Blutes und seine Herstellung