DE23563C - Spülapparat für Closets - Google Patents

Spülapparat für Closets

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Publication number
DE23563C
DE23563C DENDAT23563D DE23563DA DE23563C DE 23563 C DE23563 C DE 23563C DE NDAT23563 D DENDAT23563 D DE NDAT23563D DE 23563D A DE23563D A DE 23563DA DE 23563 C DE23563 C DE 23563C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
valve
rinsing
basin
closure
Prior art date
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Active
Application number
DENDAT23563D
Other languages
English (en)
Original Assignee
J. W. STAWITZ in München, Dachauerstr. 9
Publication of DE23563C publication Critical patent/DE23563C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E03WATER SUPPLY; SEWERAGE
    • E03DWATER-CLOSETS OR URINALS WITH FLUSHING DEVICES; FLUSHING VALVES THEREFOR
    • E03D11/00Other component parts of water-closets, e.g. noise-reducing means in the flushing system, flushing pipes mounted in the bowl, seals for the bowl outlet, devices preventing overflow of the bowl contents; devices forming a water seal in the bowl after flushing, devices eliminating obstructions in the bowl outlet or preventing backflow of water and excrements from the waterpipe
    • E03D11/18Siphons

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Sink And Installation For Waste Water (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAM
PATENTSCHRIFT
KLASSE 85: Wasserleitung.
J. W. STAWITZ in MÜNCHEN. Spülapparat für Closets.
Patenürt im Deutschen Reiche vom 30. December 1882 ab.
Das gezeichnete Wassercloset wurde construirt, um:
1. den in einer Abflufsleitung vorkommenden Luftdruckschwankungen zu begegnen, und zwar bei geringem Widerstand gegen das Eindringen von frischer Luft in die Rohrleitung die gröfstmögliche Sicherheit gegen den umgekehrten Vorgang, das ist das Ausströmen der Kanalgase in die bewohnten Räume, zu erreichen;
2. durch Submersion die frischen Fäcalien geruchlos zu machen, und
3. ein in seiner Construction einfaches, keinen complicirten Mechanismus besitzendes Closet herstellen zu können, das gegen Verstopfungen möglichst gesichert ist und bei dem die erforderliche Nachspülung nicht mittelst Hahnes, Luft- oder Glycerinpumpe erreicht wird, sondern durch eine die Nachspülung selbstthätig bewirkende Spülreserve, deren Anwendung zugleich vor Wasservergeudung sichert und durch welche ein directer Anschlufs des Closets an die Wasserleitung ausgeschlossen ist.
Die erste Aufgabe, den in einer Abflufsleitung vorkommenden Luftdruckschwankungen zu begegnen, hat der Erfinder dadurch gelöst, dafs er, anstatt der bisher üblichen Wasserverschlüsse, einen differentialen Wasserverschlufs b construirte, der, wie in der Zeichnung ersichtlich, aus zwei in einander communicirenden ungleich weiten Schenkeln b und b1 besteht.
Von der Ansicht ausgehend, dafs jene Wasserverschlüsse als die wirksamsten zu bezeichnen sind, in welchen ein enges Rohr (äufserer Schenkel) mit einem weiten Gefäfse (innerer Schenkel) zu einem Wasserverschlufs vereinigt ist, denn je mehr Wasser der innere Schenkel im Verhältnifs zu dem äufseren fafst, um so geringer im Verhältnifs zu der gesammten (den Verschlufs bildenden Wassermasse ist die Wassermenge, welche ausfliefsen mufs), um so mehr Wasser bleibt zurück, um den vorigen Verschlufs wiederherzustellen; von dieser Ansicht ausgehend, habe ich das Verschlufsstück b so construirt, dafs ein in ein weites Gefäfs eintauchendes enges Einlaufrohr einen Wasserverschlufs bildet, dessen Wasserkörper im inneren Schenkel b in einem solchen Verhältnifs zu dem äufseren Schenkel b1 steht, dafs der Verschlufs nach einem stattgehabten Ueberdruck von aufsen, wodurch er also geschwächt wurde, noch immer den gröfsten Widerstand gegen das Eindringen der Kanalgase, bei einem Ueberdruck von der Abflufsleitung, zu leisten vermag.
Wenn beispielsweise der Querschnitt des inneren Schenkels b des in der Zeichnung ersichtlichen Verschlusses ist:
2 7Γ
25
2 7Γ = 491 — 95 = 396 qcm,
4
dagegen der Querschnitt des äufseren Schenkels b1:
2 7Γ
10 = 79 qcm,
so ist das Verhältnifs der beiden Schenkelflächen zu einander =5:1.
Nach diesem Flächenverhältnifs 5:1 ist es klar, "dafs der Wasserspiegel im kleineren oder äufseren Schenkel b1 um die fünffache Höhe steigen mufs, wenn der Wasserspiegel im gröfseren oder inneren Schenkel b niedergeprefst wird,
und es kann andererseits bei einer saugenden Wirkung vom Fallrohre aus der Wasserverschlufs nicht um mehr geschwächt werden, als der Inhalt des kleineren Schenkels 61 im Zustande des Gleichgewichtes beträgt, welcher Verlust, nach Rechnung, nur 5 mm der Maximalwasserhöhe ausmacht. Es bleibt sonach eine normale Verschlufshöhe von 2,5 cm im Verschlufs, welche bei etwaigem Ueberdruck im Kanal in dem kleineren Schenkel b1 auf 2,5 X 5 = 12,5 cm hinaufgeprefst werden kann, ehe Kanalgase entweichen können.
Es bietet daher dieser Verschlufs einen Wasserverschlufs von 2,5 cm Widerstandsfähigkeit gegen inneren und 12,5 cm gegen äufseren Druck, und die Fäcalien haben hierbei dennoch nur eine Wassersäule von 2,5 cm zu überwinden, welche unmöglich zu einer Verstopfung führen kann.
Dieser Wasserverschlufs wird aber noch erhöht durch die Construction des Stauventiles c, dessen Ueberlauf ebenfalls nach demselben Princip mit differentialem Wasserverschlufs versehen ist.
Dieses Stau- und Ablafsventil c, das den Zweck hat, eine zur Submersion der Fäcalien dienliche, möglichst grofse, aber nicht tiefe Wasserfläche im Becken d anzustauen, steht daher in innigem Zusammenhange mit dem unteren Verschlufs b.
Um nämlich eine Alteration des Wasserstandes im Becken durch eine Gleichgewichtsstörung der Luft (beispielsweise die rasche Schliefsung des Stauventiles, ehe ein Gleichgewicht des Wasserstandes im unteren Verschlufs b stattgefunden hat) zu vermeiden, habe ich den Ueberlauf mit einem unaussaugbaren Wasserverschlufs versehen, der zur Erhöhung des Gesammtverschlusses führt und das Entweichen eventueller schlechter Luft aus dem unteren Verschlufs durch den Ueberlauf verhindert.
Nach dem vorerwähnten Beispiel und nach den Mafsen der beiliegenden Zeichnung wäre das Verhältnifs der beiden Schenkelflächen zu einander wie 3:1; es bietet demnach dieser Verschlufs nach stattgefundener Schwächung noch einen Widerstand von 8 cm gegen inneren Druck und 3 cm gegen äufseren Druck, und beide Verschlüsse zusammen haben eine Gesammtwiderstandshöhe von 12,5 + 8 = 20,5 cm gegen das Entweichen der Kanalgase in die bewohnten Räume.
Sollte es sich nach Art der Anlage ereignen, dafs diese Wassersäule von 20,5 cm nicht für ausreichend erachtet werden kann, so ist von dem eigens zu diesem Zwecke construirten Verbindungsrohre Gebrauch zu machen. Dieses ist mit einer nach aufwärts gerichteten Abzweigung zur Ventilation versehen und kann mit einem allgemeinen Ventilationsrohr in Verbindung gebracht werden.
Die Dichtung des Stauventiles c wird mit einer Gummischeibe hergestellt, welche von dem als Ventilsitz dienenden eingelassenen Messingring tangirt wird.
An dem inneren Schenkel c des Stauventiles ist die Zugstange e befestigt, welche durch den Hebel/ und die Zugstange g mit der Spülreserve verbunden ist.
Diese Spülreserve besteht aus zwei Kammern / und m, deren gröfsere Kammer /, von welcher der Abflufs stattfindet, zur eigentlichen Spülung und die kleinere Kammer m zur Nachspülung bezw. zur Sicherung eines Wasserstandes im Ciosetbecken dient.
Der Vorgang ist nun folgender:
Wird an dem Ventilgriff e gezogen, so wird der Zug, der durch den Hebel /, die Kette g und den Hebel h auf den Heber i übertragen wird, die Hebung dieses Hebers bewirken und das Ventil k öffnen. Durch dieses strömt sodann eine verhältnifsmäfsig geringe Wassermenge der grofsen Kammer zur Ausspülung des Ciosetbeckens, weil durch Anpassung entsprechend grofser Dimensionen des Ventiles k und der Verbindungsröhre p die lebendige Kraft des Wassers im Ciosetbecken eine sehr starke ist und der Inhalt des Beckens sehr rasch abgelaufen sein wird. Wenn nun das Stauventil c geschlossen wird, so schliefst sich auch das Ventil k und die in der Verbindungsröhre / befindliche Wassersäule saugt den Inhalt der kleineren Kammer m nach 1SiCh, welche Wassermenge, 3 bis 4 1, zur Anstauung im Closetbecken dient, um für den nächsten Gebrauch eine Submersion der Fäcalien zu sichern.
Das Nachspülungswasserquantum kann durch Anbohrung oder Verkürzung des kleineren Heberschenkels dem Ciosetbecken angepafst werden.
Für den Wasserzulauf in die Reserve ist ein Schwimmkugelhahn nach üblicher Art vorgesehen, dessen Ausflufs 11 über die Nachspülkammer m gesetzt ist, um für jeden Fall einen Nachspülungswasservorrath zu sichern, denn erst nachdem diese Kammer gefüllt ist, überläuft das Wasser die Scheidewand und füllt die gröfsere Kammer, wo dann die Schwimmkugel ο in Thätigkeit kommt.
Sollte jemals der Schwimmkugelhahn undicht werden, so wird das überflüssige Wasser durch den Heber (ohne Heberwirkung) abfliefsen.
Die Reserve ist auf beiden Seiten mit Aufhängelappen r versehen, um dieselbe je nach Bedarf rechts oder links montiren zu können.
Die Vorzüge dieses Wasserciosets sollen folgende sein:
i. den Luftdruckschwankungen, die in einer Abflufsleitung vorkommen und die bei den bisherigen Wasserciosets wohl wenig oder gar
nicht berücksichtigt wurden, ist durch die in diesem Closet eigenthümliche Construction der Wasserverschlüsse begegnet, weil dieselben bei gröfserer Sicherheit gegen das Entweichen der Kanalgase dem Ablauf der Fäcalien einen weit geringeren Widerstand entgegensetzen wie die bisherigen AVasserverschlüsse;
2. ist diesem Closet durch die in zwei Kammern getheilte Spülreserve mit den in Verbindung mit dem Ablaufventil stehenden Heber eine zur Submersion dienliche Wassermenge gegeben ohne complicirte, zu Reparaturen führende Einrichtungen;
3. führt dieses Reservoir zu einem beschränkten Wasserverbrauch und ist der directe Anschlufs der Wasserleitung bei diesem Closet ausgeschlossen, und
4. ist die Aufstellung und der Anschlufs an das Fallrohr sehr leicht gemacht, weil das Closet mit dem Wasserverschlufs die normale Höhe von 48 cm besitzt, und durch den Umstand, dafs das Becken und der Verschlufs Theile für sich sind, ist die Aufstellung selbst in sehr beschränkten Räumen möglich, weil der Wasserverschlufs unabhängig von der Lage des Beckens gedreht werden kann.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Verbindung des Ablaufventiles der Spülreserve mit einem Heber, dessen eines in das Reservoir / tauchende Ende als Ablafsventil für dasselbe wirkt, während dessen anderer Arm in das Reservoir m zur Nachspülung taucht.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.
DENDAT23563D Spülapparat für Closets Active DE23563C (de)

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