DE2353166A1 - Verfahren zur herstellung von zumindest annaehernd aequilibrierten organopolysiloxangemischen mit silylhalogenid-gruppierungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von zumindest annaehernd aequilibrierten organopolysiloxangemischen mit silylhalogenid-gruppierungenInfo
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Description
Th* Go 1 d s. σ h m i ά t AG, Essen
Verfahren zur Herstellung von zumindest
annähernd äquilibrierten Organopolysiloxangemischen mit Silylhalogehid-*
Gruppierungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
zumindest annähernd äquilibrierten Organopolysiloxangemischen
mit Silylhalogenid-^Gruppierungen durch umverteilung
von Siloxan- und Silylhalogenid-Gruppic:rungen in Gegenwart
von Äquilibrierungskatalysatoren, gegebenenfal?. bei
erhöhten Temperaturen.
Organopolysiloxane mit endständigen Siiylhalogenid-Gruppen
können sowohl als solche, z.B. zur Imprägnierung von Substraten ,verwendet werden oder spielen als Zwischenprodukte
in der' Technik eine bedeutende Rolle. Bevorzugt sind SiCl-Gruppen
und derartige Verbindungsgeniische, di'e. in ihrer Molekulargewichtsverteilung sowie in der Verteilung verschiedener
Siloxanstrukturen innerhalb der Moleküle reproduzierbar hergestellt werden können. Dies wird u.a. durch
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Äquilibrierungsreaktionen erreicht, wobei man als Katalysatoren
z.B. HFeCIi, SbCl5, H9SO4 sowie Sulfonsäuren verwendet,
wobei die Sulfonsäuren und H„SO. als reaktive Gruppen
in das Siloxangerüst eingebaut werden. Beispiele hierfür sind in der DT-OS 2 059 546, DT-OS 2 059 554 sowie in der
DT-PS 1 174 509 und in der US-PS 3 115 512 beschrieben.
Organopolysiloxane mit reaktiven Endgruppen können u.a. zur
Herstellung von Blockcopolymeren, wobei die Verknüpfung
über SiOC- oder SiC-Bindungen erfolgen kann, sowie zur Her-Stellung
von Organopolysiloxanen mit endständigen Hydroxylgruppen, Acyloxygruppen oder gegebenenfalls substituierten
Aminogruppen verwendet werden. Jedoch ist diese Aufzählung nicht vollständig, da die SiCl-Gruppe sehr reaktionsfähig
ist und an die Stelle des Chloratoms viele andere, zum Teil selbst wieder reaktive Substituenten treten können.
Die in den Siloxanen mit reaktiven Endgruppen entsprechend dem Stand der Technik enthaltenen Katalysatoren führen bei
den vorgenannten Umsetzungen häufig zu Nebenreaktionen, die manchmal hingenommen werden, bei bestimmten Umsetzungen
oder Anwendungstechniken jedoch stören können. Als schädlich erweisen sich insbesondere Reste katalytisch aktiver
Gruppen bzw. Verbindungen in solchen Endprodukten, die SiOC-, SiOH- oder SiN-Bindungen enthalten, da die Lagerfähigkeit
der Produkte dadurch beschränkt wird.
5 0 9 8 18/1010
Aufgabe vorliegender Erfindung ist die Auffindung eines die
Äquilibrierung veranlassenden Katalysatorensystems, welches ■
katalytisch hoch wirksam, nach erfolgter Äquilibrierung
leicht abtrennbar und hinsichtlich der Nebenreaktionen nicht störend ist.
Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren gelöst,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß Gemische von Organohalogensilanen und OrganopolysilOXanen oder Gemische
von Organopolysiloxanen mit endständigen Silylhalogenid-Gruppen,
die in ihrer Molekulargewichtsverteilung und/oder der Verteilung der einzelnen Siloxanstrukturen nicht dem
statistischen Gleichgewicht entsprechen, mit Mischkatalysatoren
aus Halogenwasserstoffsäure und peralkyliertem
Säureamid in Mengen von 0,002 bis 0,2 Mol/Siloxanbindung
behandelt werden und danach das Katalysatorensystem durch Phasentrennung entfernt wird. _■-.."■
Die vorteilhaften Eigenschaften der Orgcmopolysiloxane werden,
vielfach schon erhalten, wenn die Äquilibrierungsreaktion
noch nicht vollständig bis zum Ende abgelaufen ist, die Gemische, jedoch zumindest annähernd äquilibriert sind.
Besonders bevorzugt ist dabei die Verwendung eines Mischkatalysators aus HCl und Dimethylformamid. Zweckmäßig entspricht
die Halogenwasserstoffsäure bezüglich des Haiogenatoms
den Silylhalogen-Gruppen.
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Die Mischkatalysatoren der peralkylierten Säureamide mit den
Halogenwasserstoffsäuren liegen in Form flüssiger Gamische
bzw. Komplexen vor, wobei das Verhältnis von peralkyliertem Säureamid zu Halogenwasserstoffsäure in weiten Grenzen
schwanken kann. Wie bereits ausgeführt, ist Dimethylformamid das bevorzugt zu verwendende peralkylierte Säureamid. Hierbei
ist es besonders zweckmäßig, bei Zimmertemperatur gesättigte Lösungen von Halogenwasserstoffsäure in Dimethylformamid
zu verwenden, die etwa dem Komplex Dimethylformamid · 2 Halogenwasserstoffsäure entsprechen. Jedoch lassen
sich auch Komplexverbindungen einsetzen, welche sowohl überschüssige wie auch Unterschussige Mengen an Dimethylformamid
enthalten. Bevorzugt sind Molverhältnisse von Halogenwasser1-stoffsäure
zu Dimethylformamid > 1, insbesondere wenn man bei erhöhtem Druck arbeitet.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren bei er- höhten
Temperaturen, insbesondere Temperaturen > 50 bis 110 C,
durchgeführt. Besonders, bevorzugt sind Temperaturen oberhalb 70 C. Die obere Grenze der Äquilibrierungstemperatur wird
durch die Zersetzungstemperatur der komplexen Mischkatalysatoren gegeben. Dabei liegt die besonders bevorzugte Reaktionstemperatur
bei etwa 100 C.
Die Äquilibrierung verläuft besonders schnell und begünstigt, wenn man das Verfahren bei erhöhtem Druck durchführt. Es ge-
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nügt dabei, in abgeschlossenen Reaktionsgefäßen und unter dem
sich bei der jeweiligen Verfahrenstemperatur einstellenden
Eigendruck der Lösungen von Halogenwasserstoff in peralkyliertem
Säureamid zu arbeiten. Hierdurch wird verhindert,
daß bei erhöhter Temperatur für die katalytische Wirkung
wichtige Mengen an Halogenwasserstoff aus dem: Reaktiönsgemisch
entweichen.
Wenn im vorangehenden als peralkyliertes Säureamid immer
Dimethylformamid genannt wurde, ist dies nicht das einzig
geeignete peralkylierte Säureamid. Weiter geeignet sind die
peralkylierten Amide, deren Alkylgruppen vorzugsweise nicht mehr als 4 Kohlenstoffatome aufweisen. Als besonders brauchbar haben sich dabei Dimethy!acetamid und Hexamethylphosphorsäuretriamid
erwiesen. Weitere Produkte, wie z.B. N-N'-Tetramethylharnstoff,
Diäthylformamid, N-Dimethyl-äthylphosphonsäureamid,
N-N'^TetraäthylharnstOff, Diäthyläcetamid, sind
gleichfalls anwendbar. Der Löslichkeitsverhältnisse wegen
werden derartige Verbindungen auch im Gemisch mit Dimethylformamid verwendet. (Feste Katalysatoren erfordern verlängerte Reaktionszeiten.)
In einer weiteren Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Äquilibrierung nicht allein mit den bisher beschriebenen
Komplexen durchgeführt r sondern es werden zusätzlich in an sich bekannter Weise Eisenhalogenidkataly-
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satoren bzw. deren Komplexverbindungen mit Halogenwasserstoff säure mitverwendet. Verbindungen dieser Art sind FeX3
bzw. HFeX4, wobei X bevorzugt Cl ist. Man kann auch andere
Eisenverbindungen, die sich im Reaktionsgemisch in HFeX4 umwandeln
können, wie z.B. Eisen-III-oxid und entsprechende Oxidhydrate, verwenden.
Das Äquilibrierungsverfahren kann·in mehreren Stufen durchgeführt
werden. In diesem Fall erfolgt bevorzugt die Äquilibrierung mit' den komplexen Eisenverbindungen in der ersten
Stufe.
Die Menge der zu verwendenden Mischkatalysatoren liegt allgemein in Bereich von 0^002 bis 0,2 Mol/Siloxanbindung im
Gemisch. Besonders bevorzugt ist eine Menge von 0,01 bis O,l Mol/Siloxanbindung im Gemisch. Bei zusätzlicher Verwendung
von FeCl-, das, wie oban erwähnt, vermutlich auch hier in Form der komplexen Säure HFeCl4 wirkt, genügen
Mengen von 1 ppm. bis 1 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 0,1 Gew.-% dieser Eisenverbindung in Verbindung mit den
obengenannten Mengen an erfindungsgemäßem Mischkatalysator.
Inerte Lösungsmittel können bei der erfindungsgemäßen Äquilibrierungsreaktion
mitverwendet werden. Da das Reaktionsgemisch heterogen ist, gelingt eine einfache Abtrennung der
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Mischkatalysatoren und des gegebenenfalls überschüssigen
Dimethylformamids durch einfache Phasentrennung.
Aus der DT-PS 1 285 471 ist es bekannt, Organopolysiloxane
mit endständigen Silylhalogenid-Gruppen u.a. in Gegenwart von Dimethylformamid'herzustellen. Hierbei dient das Dimethylformamid
jedoch als Reaktionsmedium für die Hydrolyse der Chlorsilane. Eine Äquilibrierung erfolgt nicht.
Auch in der GB^-PS 1 040 147 ist die Herstellung von Organopolysiloxanen
mit endständigen Silylhalogenid-Gruppen in Anwesenheit von Dimethylformamid, jedoch nicht in der komplexen
Form des erfindungsgemäß verwendeten Mischkatalysators beschrieben. Bei dem Verfahren der britischen Patentschrift
handelt es sich vielmehr um eine Telomerisationsreaktion.
Dabei sollen molekulareinheitliche Halogensiloxane, jedoch
nicht äquillbrierte Gemische erhalten werden.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Organopolysiloxangemische
mit endständigen Silylhalogenid-Gruppen, deren Molekular- und Strukturverteilung zumindest annähernd
dem statistischen Gleichgewicht entspricht, lassen sich beispielsweise durch die folgende Formel I darstellen:
50 9 8 18/ Ί0 10
X-
Si-O-
Si-O-
0-
Si-O-
Si-X
a-1
Si-O-
R
Si-X
Si-X
a-1
In dieser Formel ist R bevorzugt der Methylrest. R kann jedoch zum Teil auch die Bedeutung eines anderen gegen Säure
inerten, gegebenenfalls substituierten Alkyl- oder Arylrestes haben, wie z.B.
"C2H5,
-CH2-Br,
, -CH=CH2,
-(CH2J2-CN,
, -(CH2J3-O-C-CH3,
(CH2J3-O-CF,
9),-O-Alkyl
Weitere Angaben über gegen Säure inerte Substituenten in Organopolysiloxanen, die mit Säurekatalysatoren äquilibriert
werden können, finden sich in dem Buch von W. Noil "Chemie und Technologie der Silicone", Verlag Chemie GmbH, 1968,
sowie in der US-PS 3 115 512.
509818/ 1010
Bei am Siliciumatom befindlichen Arylresten muß während der
Äquilibrierungsreaktidn in einem gewissen Ausmaß mit der Abspaltung
dieser Reste gerechnet werden.,
a wird so gewählt, daß sich im durchschnittlichen Molekül 2 bis 100,. vorzugsweise 4 bis 50 Si-Atome befinden und daß
das Verhältnis der R-Reste an nicht trifunktionellen Si-Atomen gebunden zu solchen Resten, die an trifunktionellen
Si-Atomen gebunden sind, bevorzugt mindestens 4 beträgt. .
b ist dabei 0 bis 50, vorzugsweise 0 bis 10. Der am formal trifunktionellen Si-Atom befindliche R-^Rest kann ganz oder
teilweise die Bedeutung des Restes -On ,.- haben, der inter-
oder intramolekular verknüpfend wirkt. In diesem Fall enthält das Molekül also auch tetrafunktiohelle Si-Atome.
X ist ein Halogen-, vorzugsweise der Chlor-, gegebenenfalls der Bromrest. Ein Teil der Reste X kann auch ein Triorganosiloxyrest,
insbesondere der Trimethylsiloxyrest sein.
Wie in den Beispielen gezeigt werden wird, können jedoch
auch Halogensiloxane hergestellt werden, die nur aus trifunktionellen Si-Atomen bestehen.
Ausgangssubstanzen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens können sein:
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a) Molekulareinheitliche Qrganopolysiloxane mit Silylhalogenid-Gruppen.
Von diesen Produkten wird man jedoch in
der Technik kaum ausgehen, da deren Darstellung zu aufwendig ist.
b) Gemische aus Organohalogensilanen und Organopolysiloxanen, insbesondere cyclischen Organopolysiloxanen. Es kann angenommen
werden, daß der Primärschritt hierbei in einer Spaltung des Cyclosiloxans durch die Halogenwasserstoffsäure besteht, z.B.
CH,
l3 Si-O-
CH.
CH.
Si-Cl +
CH.
Das Wasser wird zunächst vornehmlich zur Hydrolyse des Organohalogensilans
verbraucht. Im Laufe des erfindungsgemäßen Äquilibrierungsverfahrens kommt es dann zu einer dem
Gleichgewicht entsprechenden Neuverteilung aller Si-O-Si- " und Si-X-Bindungen.
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235316B
c) Gemische von Organopolysiloxanen mit und ohne Silylhalogenid-Gruppen,
wie man sie beispielsweise durch partielle ■ Hydrolyse von Orgahohalogensilanen erhält. Die Bruttozusammensetzung
dieses Gemisches entspricht ebenso wie bei a) und b) auch hier der bereits gewünschten Durchschnittsformel.
Die Äquilibrierung ändert die Molekulargewichtsverteilung
sowie die Verteilung einzelner Siloxanbausteine in den Molekülen, jedoch nicht die durchschnittliche
Zusammensetzung.
Die Halogensiloxane, die in äqüilibrierter Form als Verfahrensprodukte entstehen, können entsprechend dem
Stand der Technik, wie er z.B. in der DT-PS 1 495 961,
DT-PS 1 495 926 und in der DT-PS Ϊ 300 697 beschrieben ist,
verwendet werden. Sie eignen sich zur weiteren Umsetzung
zur Herstellung von Derivaten mit z.B. SiOC-, SiOH-, SiOCR-, SiN- Gruppen nach an sich bekannten Verfahren. Ihr
Vorteil ist dabei die gesteigerte Reproduzierungsgenauigkeit und ihre verbesserte Lagerbeständigkeit.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Substanzgemische sind aber nicht nur Zwischenprodukte,
sondern können direkt eingesetzt werden, u.a. zur Hydrophobierung von z.B. pyrogen gewonnener Kieselsäure, die
als Füllstoff verwendet werden kann. Beispielsweise
5098 18/1 GTO
eignet sich eine mit diesen Verbindungen präparierte, pyrogen erzeugte Kieselsäure besonders gut zur Herstellung von auch
im alkalischen Medium noch gut wirksamen Entschäumeremulsionen auf Siliconbasis.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll durch die folgenden
Beispiele noch näher erläutert werden:
Durch partielle Hydrolyse von Dimethyldichlorsilan wird ein Siloxangemisch der durchschnittlichen Formel
Cl-Si-
CH
I |
3 | 3 |
O-Si- | ||
I | ||
CH | ||
Cl
hergestellt. In der gaschromatographischen Analyse nimmt der Peak des Octamethylcyclotetrasiloxans etwa 35 % der Gesamtfläche
ein. Dieses Gemisch wird mit einem Katalysator, bestehend aus Dimethylformamid * 2 HCl in Mengen von 0,02 Mol/Si,
versetzt und 6 Stunden unter Rühren auf 100°C erhitzt. Man läßt dann das Gemisch trocknen und entfernt die Katalysatorphase.
Das Gaschromatogramm zeigt eine Verteilung linearer α,ω-Dichlorpolydimethylsiloxane mit einem Flächenmaximum für
das Tetrasiloxan. Nur noch 5,8 % der Peak-Flächen sind dem
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Cyclotetrasiloxan zuzuordnen. Der Versuch wird wiederholt
mit der Variante, daß die Reaktion in einer geschlossenen
Ampulle unter lebhaftem Schütteln erfolgte. Der Anteil an Octamethylcyclötetrasiloxan sinkt auf 2,1 % der Gesamtfläche
abν Die Flächenverteilung zeigt die Tabelle 1 in %.
Anzahl der Si-Atome kettenförmig Cyclosiloxane
im Molekül . (α,ω-Dichlorpoly-
siloxane) :
1 . 0,9 :
2 5,9
3 12,1 -
4 13,5 2,1
5 12,3 1,0
6 10,5 0,2
7 · 8,8
9 5,8 -
4r7 3:,9
2,8 ;..■
2,1 - , . .'" 14 7 : : ■ 1,5. ■ "■ -
> 14 - 4,8
5098 18/1010
Eine praktisch identische Verteilung wurde erhalten durch Äquilibrierung des Ausgangsgemisches mit 0,01 Gew.-% Feeler- HCl) sowie durch Druckäguilibrierung mit dem Katalysator
Dimethylformamid · 2 HCl unter analogen Bedingungen, wenn anstelle des Siloxangemisches dieses Beispiels molekulareinheitliches α,ω-Dichlordodekamethylhexasiloxan oder ein
Gemisch aus 1 Mol Dimethyldichlorsilan und 1,25 Mol Octamethylcyclotetrasiloxan
eingesetzt wird. Dies beweist das Vorliegen eines echten Gleichgewichtszustandes unter Beteiligung
der Si-O-Si- und der Si-Cl-Bindungen.
Bei höhermolekularen Halogensiloxanen ist der analytische Nachweis für die Äquilibrierung (Erreichen des Gleichgewichtszustandes)
wissenschaftlich nicht exakt zu erbringen. Dies trifft insbesondere auch zu, wenn das Qrganopolysiloxan
trifunktionelle oder tetrafunktionelle Si-Atome enthält. Hierbei liefert die Umwandlung der Halogensiloxane in Siloxan-Polyäther-Blockpolymere,
die als Schaumstabilisatoren bei der Polyurethanverschaumung verwendet werden, einen empfindlichen
" Indikator für den Fortgang der Umlagerungsreaktionen, die zu einer Annäherung an das Gleichgewicht der Molekulargewichtsverteilung
führen.
509818/1010
Für die Versuche dieses Beispiels wird jeweils ein Gemisch
Von 299 g Methyltrichlorsilan und 3302 g Dimethyldichlorsilan
durch Eintropfen von soviel H^O partiell hydrolysiert, daß nach dem Ausheizen bei 100 C ein Chlorpolymethylsiloxan
resultiert, Welches 1,86 · 10 g-Atome Cl/g aufweist. Dieses Produkt entspricht einem Siloxangemisch der
Formel I, bei dem R ==CH._., "a = 5,4 und b == 2 ist.
In einem Fall wird die Hydrolyse mit einem Silangemisch, -das
0,01 bzw. 0,0001 Gew.-% FeCl-, bezogen auf Hydrolyseprodukt,
enthält, durchgeführt. Sonst .wurden destillativ gereinigte
Silane verwendet. Die Äquilibrierung mit dem Katalysator Dimethylformamid · 2 HCl erfolgt während eines Zeitraumes
von 6 Stunden bei 100°C und einer Katalysatorenkonzentration von 0,02 Mol Dimethylformamid/Si.- Eine Wiederholung dieses
Versuchs mit 0,2 Mol Dimethylformamid/Si führt zu einem Chlorsiloxan mit nahezu identischen Eigenschaften.
Die Tabelle verzeichnet die unter verschiedenen Bedingungen
gewonnenen Produkte:
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Zusatz von FeCl-, Äquilibrierung Äquilibrierung
bei der Hydro- mit DMF · 2 HCl mit DMF · 2 HCl ly.se im offenen im geschlossenen
- | Gefäß | + | Gefäß | (Kontroll versuch |
+ | |
A ε |
- | - | + | |||
C | + (0,01 Gew.-%) | - | ||||
D | + (Ο,ΟΟΙ Gew.-5 | |||||
E | ||||||
Die Chlorsiloxane A bis D werden mit einem Polyathergemisch
umgesetzt, das durch Anlagerung von Propylen- und Äthylenoxid in statistischer Folge an n-Butanol gewonnen wurde, wobei
die Anlagerung mit der Addition von 2 Mol Propylenoxid beendet worden war. Das Molekulargewicht des Polyoxyalkylenblocks
betrug 198O, das Gewichtsverhältnis von Propylenoxid
;·Äthylenoxid betrug 51 : 49. Zur Umsetzung werden 50 g
des Siloxans mit dem in 770 ml Toluol gelösten, azeotrop getrockneten Polyäther vermischt. Auf jede SiCl-Gruppierung
treffen 0,95 Mol Polyäthermonool. Außerdem enthält die Lösung noch 0,17 Mol Isopropanol. Die Reaktionstemperatur
ist 50°C. Nach 30 Minuten wird in die Lösung NH3 bis zur
alkalischen Reaktion eingeleitet, die Lösung filtriert und das Blockpolymere durch Eindampfen isoliert. Zur Stabilisierung
werden dem Produkt O,4 Gew.-% Butyläthanolamin zugefügt.
Als Maß für die Annäherung an das Gleichgewicht
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dient die Viskosität des Blockpolymeren sowie die Dichte
eines nach- der folgenden Rezeptur unter Verwendung" des Blockpolymeren hergestellten. Polyurethanschaumstoffes. Es wurde
folgende Schaumrezeptur verwendet:
100,00 Gew.-Teile Polyol mit einer OH-Zahl von 47,5 und einem
Äthylenoxid- zu Propylenoxidverhältnis von 5 : 95, hergestellt durch Addition von Alkylenoxid an Glycerin
4,05 Gew.-Teile H2O
3,00 Gew.-Teile Trichlorfluormethan
0,80 Gew.-Teile Siloxan-Polyäther-Blockpolymeres 0,27 Gew.-Teile Zinnoctoat
0,15 Gew.-Teile Dimethyläthanolamin 0,05 Gew.-Teile N-Äthylmorpholin . -
0,15 Gew.-Teile Dimethyläthanolamin 0,05 Gew.-Teile N-Äthylmorpholin . -
52,50 Gew.-Teile Tolüylendiisooyanat T 80 .
Verwendetes
Cl-Siloxan
Cl-Siloxan
Viskosität des Blockpolymeren
bei 20 C cP
Dichte des Schaumstoffs
(bei 760 mm Druck hergestellt)
kg/m3
B
C
D
E
C
D
E
536
850
960
1374
1170
Schaum infolge von Kollaps unbrauchbar
24,5 22,9 22,0 22,2
Die aus B bis E hergestellten Schaumstabilisatoren wurden
, 4 Wochen bei 80°C gelagert. Ihre Eigenschaften bei der Her-
5098 18/1OtO ;
stellung von Schäumen erwiesen sich danach völlig unverändert,
d.h. es wurden die gleichen Dichten wie anfangs erzielt. Schaumstabilisatoren mit identischen Bruttozusammensetzungen,
die aus mit 1,6 g Schwefelsäure/Si-Atom b2w. aus mit 0,01 Gew.-% Eisenchlorid/äquilibrierten Chlorsiloxanen hergestellt
worden waren, zeigten nach der Lagerung einen Anstieg um 0,6 bzw. 4,2 kg/m .
Das Silan
CF
CF-O- (CH0) --SiCl-.
2 3 ο
CP3
wird durch partielle Hydrolyse in ein Chlorsiloxangemisch
überführt, das der durchschnittlichen Formel C3F7-O-(CH2)-Si-(Cl)-O entspricht. Bei einer Destillation
bei 14 Torr und 100°C Badtemperatur lassen sich aus diesem Gemisch 40 Gew.-% monomeres Silan verflüchtigen. Behandelt
man das gleiche Gemisch mit einer 45 %igen Lösung von HCl
in Dimethylformamid (O,03 Mol Dimethylformamid/Si) IO Stunden
bei 100°C, so lassen sich durch Destillation nur noch 7 Gew.-% monomeres Silan verflüchtigen. Dies zeigt die voll-
509818/10 10
'235316B
zogene Einbeziehung des Silans in das Chlorsiloxan durch Umverteilung
an.
In Ampullen werden äquimolare Gemische von Hexamethylcyclotrisiloxan
und Silanen bzw. Chlorsiloxan unter Zugabe von 0,015 Mol des Katalysators Dimethylformamid .· 2 HCl 5 Stunden
bei 95°C erhitzt. Als Silane bzw. Chlorsiloxane werden verwendet
ϊ
a) Methylvinyldichlorsilan
b) α,ω-Dichlorhexamethyltrisiloxan
c) Brommethylmethyldichlorsilan
d) Phenylmethyldichlorsilan
e) Cyanoäthylmethyldichlorsilan
f) Y-Acetoxypropylmethyldichlorsilan
g) Octadecyltrichlorsilan ; ,
Nach Abkühlen der Ampullen werden diese geöffnet und die
Katalysatorphase abgetrennt. Das Siloxangemisch wird gaschromatographisch
untersucht. In diesen Ampullen hat eine vollständige Reaktion des eingesetzten Cyclotrisiloxans
stattgefunden. Es sind nur noch Spuren der Ausgangssilane
vorhanden. Das Gaschromatogramm zeigt eine Verteilung von
Siloxanen mit endständigen Chlorgruppen, wie sie bei einer statistischen Gleichverteilung zu erwarten ist.
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Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von zumindest annähernd äquilibrierten
Organopolysiloxangemischen mit Silylhalogenid-Gruppierungen durch Umverteilung von Siloxan- und
Silylhalogenid-Gruppierungen in Gegenwart von Äguilibrierungskatalysatoren7
gegebenenfalls bei erhöhten Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß Gemische von
Organohalogensilanen und Organopolysiloxanen oder Gemische von Organopolysiloxanen mit endständigen Silylhalogenid-Gruppen,
die in ihrer Molekulargewichtsverteilung und/oder der Verteilung der einzelnen Siloxanstrukturen nicht dem
statistischen Gleichgewicht entsprechen, mit Mischkatalysatoren aus Halogenwasserstoffsäure und peralkyliertem
Säureamid in Mengen von O,OO2 bis 0,2 Mol/Siloxanbindung
behandelt werden und danach das Katalysatorensystem durch Phasentrennung entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Halogenwasserstoffsäure HCl und als peralkyliertes
Säureamid Dimethylformamid verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Äquilibrierung bei einer Temperatur
> 50 bis 1100C
durchgeführt wird.
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4. Verfahren nach, einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Äquilibrierung
bei erhöhtem Druck durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet ,daß
in einem geschlossenen Reaktionsgefäß unter dem der jeweiligen Temperatur entsprechenden Eigendrück des Reaktionsgemisches äquilibriert wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet/ daß als Mischkatalysator Dimethylformamid · 2 HCl verwendet und bei Temperaturen
von etwa100°C äquilibriert wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in den zu äquilibrierenden
Verbindungsgemischen die Silylhalogenid-Gruppen SiCl-Gruppen sind: ;
8. Weiterausbildung des Verfahrens nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich als Äquilibrierungskatalysator HFeGl, in Mengen
von 1 ppm. bis 1 Gew.-%, bezogen auf Siloxanbindung im Gemisch, mitverwendet wird.
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9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Äquilibrierungskatalysator HFeCl4 in
Mengen von 0,001 bis 0,1 Gew.-% verwendet wird.
ΙΟ. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Äquilibrierung in mehreren Stufen durchgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Äquilibrierung zuerst mit HFeCl4 begonnen und dann
mit den Mischkatalysatoren aus Halogenwasserstoffsäure und peralkyliertem Säureamid in einer oder mehreren
Stufen zu Ende geführt wird.
5098 18/1010
Priority Applications (6)
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FR7435375A FR2249107B1 (de) | 1973-10-24 | 1974-10-22 | |
NL7413930A NL7413930A (nl) | 1973-10-24 | 1974-10-24 | Werkwijze voor het bereiden van ten minste bij benadering geequilibreerde organische polysi- loxanmengsels met silylhalogenidegroepen. |
GB4614274A GB1431367A (en) | 1973-10-24 | 1974-10-24 | Method of producing at least approximately equilibrated organo polysiloxane mixtureswith silyl halide groupings |
US05/683,085 US4044038A (en) | 1973-10-24 | 1976-05-04 | Process for the manufacture of at least substantially balanced organopolysiloxane mixtures with silyl halide groupings |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19732353166 DE2353166C3 (de) | 1973-10-24 | Verfahren zur Herstellung von zumindest annähernd äquilibrierten Organopolysiloxangemischen mit Silylhalogenidgruppierungen |
Publications (3)
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DE2353166C3 DE2353166C3 (de) | 1976-05-20 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4281144A (en) | 1979-05-15 | 1981-07-28 | Bayer Aktiengesellschaft | Preparation of multi-branched silicon-functional polyorgano-siloxanes |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR2249107A1 (de) | 1975-05-23 |
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NL7413930A (nl) | 1975-04-28 |
DE2353166B2 (de) | 1975-10-09 |
BE821138A (fr) | 1975-02-17 |
GB1431367A (en) | 1976-04-07 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
OI | Miscellaneous see part 1 |