DE2352398B2 - Verfahren zur erhoehung der abriebfestigkeit von glasuren auf keramischen koerpern - Google Patents
Verfahren zur erhoehung der abriebfestigkeit von glasuren auf keramischen koerpernInfo
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Description
sowie Li£O-MgO-ZnO-AUO3-SiO2-P.O5 eine
wirtschaftliche Bedeutung erlangt.
All diese Gläser zeichnen sich durch einen niedrigen
Wärmeausdehnungskoeffizienten WAK aus, der nahe Null Hegt. Dadurch weisen diese Materialien eine sehr
gute Temperaturwechselbeständigkeit auf, da sie beim Erwärmen oder Abkühlen nahezu keine Ausdehnung
erfahren. Ein bekanntes Anwendungsgebiet dieser Gläser ist daher auch die Raumfahrttechnik, wo man
z. B. Raketenspitzen aus diesen Werkstoffen fertigt.
Derartige Gläser mit einem WAK nahe Null sind jedoch als Glasuren auf keramischen Scherben, welche
WAK-Werte zwischen 4 und 10 ■ 106 aufweisen, unbrauchbar.
Ein weiteres noch junges Anwendungsgebiet für rekristallisierende Gläser ist die Emailindustrie. Hier
überziehf man Metalle mit entsprechenden rekristallisierenden Glasschichten (Emails), um ihreTempcraturwcchsclbcständigkeit
auszunutzen. Dabei muß man dafür Sorge tragen, daß die Gläser auf den Metall- ao
oberflächen haften und sich nach der thermischen Behandlung nicht von den Metallen lösen. Diese Haftung
wird dabei in den meisten Fällen durch eine mechanische oder metallurgische Behandlung auf dem Metall
erzeugt. Anwendungsgebiete sind hierbei z. B. der chemische Behälterbau.
Während man in der Glasindustrie nur mit der Komponente Glas allein arbeitet, hat man es in der Emailindustrie
mit den beiden voneinander unabhängigen Komponenten Metall und Glas (Email) zu tun, die
aufeinander haften müssen.
In der Keramik hingegen müssen die Komponenten Keramikscherben und Glas (Glasur) als Einheit betrachtet
werden, da sie über die Reaktionsschicht untrennbar miteinander verbunden sind. Dabei finden
zwischen Scherben und Glasur Chornische Austauschreaktionen statt, die zu gemeinsamen Übergangsphasen
führen. In der Praxis bedeutet das, daß dadurch die Eigenschaften der Glasur mehr oder weniger entscheidend
beeinflußt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Abriebfestigkeit der Glasuren keramischer Körper, insbesondere
von keramischen Bodenfliesen, zu verbessern.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß ein rekristallisierendes Glas als Glasur auf dem keramischen
Scherben verwendet, dieser Glasur eine die Löslichkeit derselben überschreitende Menge an Keimbildungskomponente
zugesetzt und das Volumenverhältnis von Kristallphase zu Glasphase auf mindestens 1:3 eingestellt
wird.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 2106871
war /war bereits ein Verfahren /um Glasieren \on keramischen Werkstücken bekannt, bei dem Hochglanzglasuren
mit außerordentlich niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten erzeugt werden, bei denen
bereits teilweise rckristallisierbares Glas Verwendung fand. Dabei handelte es sich jedoch um autokristallisierbare
Glasuren, die keine keimbildenden Mittel enthalten. Derartige autokristallisierbaren Glasuren sind
jedoch nicht in der Lage, so zu rekristallisieren, daß sich die Abriebfestigkeit merklich erhöht.
Es war daher nicht zu erwarten, daß mit den eriindungsgemäß
verwendeten rekristallisierenden Gläsern hervorragende Abriebeeigenschaften erzielt werden 6S
können, die weitaus besser sind als die durch Zusatz von sehr widerstandsfähigen kristallinen mineralischen
Substanzen wie Quarz oder Korund erzielt wird. Dies ist überraschend, da die Kristalle, die sich im rekristallisierenden
Glas bilden, sehr viel kleiner sind und auch aus weicherem Material bestehen als die üblicherweise
verwendeten kristallinen Zusätze. Eine Erklärung für diesen überraschenden Effekt könnte darin bestehen,
daß die rekristallisierenden Gläser sehr aggressive Schmelzen ergeben, die einen Teil des Scherbens in der
Glasur auflösen, so daß sich die chemische Zusammensetzung der Gläser hierbei verschiebt. Gleichzeitig verändern
sich hierbei auch die Entglasungseigenschaften der Glasur. Es empfiehlt sich daher in der Praxis, den
Auflösungsvorgang des Scherbens zu berücksichtigen und Glasur und Scherben aufeinander abzustimmen,
gegebenenfalls mit einer Engobe.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden dafcer für die Glasur rekristallisierende
Gläser verwendet deren WAK im Temperaturbereich von 20 bis 6000C zwischen 4 und 9,5 · IO~6
liegt und sich bei der Rekristallisation nicht mehr als 1,2 · IO6, vorzugsweise nicht mehr als 0,5 · 10 6, verändert,
der Sinterpunkt des keramischen Scherbens wird d»m Erweichungsintervall der Glasur angeglichen
und der WAK-Wert des Scherbens auf einen nicht mehr als um 1,5 · 10~e Einheiten niedrigeren WAK-Wert,
bezogen auf den WAK-Wert der Ausgangsglasur, eingestellt.
Die WAK-Werte werden mit einem Dilatometer gemessen, das die Forderungen der DlN 51045 erfüllt.
Glasuren der gewünschten Eigenschaften können jedoch auch außerhalb des oben angegebenen bevorzugten
Bereiches erzielt werden, jedoch sollte zweckmäßig der WAK-Wert der Glasur stets höher liegen
als der des Scherbens, um das Auftreten von Haarrissen in der Glasur zu vermeiden.
Für die Erfindung geeignete rekristallisierende Glasuren finden sich bevorzugt im System Al2O3 10 bis
28%, SiO2 31 bis 71% als Grundmasse mit einem
Gehalt an TiO2 von 7 bis 17 oder/und ZrO2 von 0 bis
27% als Keimbildungsmittel, sowie wenigstens einem der in der folgenden Tabelle genannten Metalloxide
als geeignete kristallisierende Komponente in der dort ebenfalls angegebenen Menge.
BaO 6 bis 38%
CaO bis 18%
MgO bis 10%
ZnO bis 27%
MnO bis 18%
PbO bis 40",,
Die Ausbildung eines für die Erfindung günstigen WAK-Wertes ergibt sich bei Einhaltungen der obigen
Zusammensetzungsbereiche ohne weiteres, wenn man einen geeigneten Scherben wie unten näher erläutert
verwendet. Eine gewisse Steuerung läßt sich darüber hinaus durch die Zugabe der eigentlich kristallisierenden
Substanzen in entsprechenden Mengen erzielen. Um eine gute Rekristallisation zu erhalten, muß die
Keimbildungskomponenle TiO2 oder ZrO2 in solcher
Menge zugesetzt werden, daß das eigentliche Eutektikum überschritten wird, also mehr als für ein im
Gleichgewicht befindliches System notwendig ist, damit noch etwas überschüssiges Keimbildungsmittel
vorhanden ist.
Da die geschmolzenen Glasfritten beim Rekristallisationsvorgang
ihren Wärmeausdehnungskoeffizienten verändern, soll zweckmäßig die Änderung des Wärme-
... ο trUtallisa riebfestigkeit durch die Wärmebehandlung :n gewissen
ausdehnungskoeffizienten durch den Jfeknstaj£f Grenzen zu regulieren. Die Bereiche der größten Keimtionsvorgang
auf den Ausgangswert bezöge« Iwein d Kristaiiwachstumsgeschwindigkeit lassen
bleiben. Die Änderung durch die Rekristallisation biwungs experimentell durch die Diffesollte
dabei nicht mehr als i,2 · 10"e, vorzugsweise S!C^a"Vh"moanalvse bestimmen,
nicht mehr als 0,5 - 10- betragen. Zu der Herstellung 5 renUal-Thermoanag^Sluteni die ErfindlJng.
derartiger Körper wird vorzugsweise ein keramischer Uie ioigenucu v
Scherben verwendet, der im Sinterpunkt dem Erweichungsintervall des Glases bzw. der Glasfritte ange- Beispiele 1 bis 7
glichen ist. Die Einstellung des Sinterbereiches des Hmtellung glasierter Keramikfliesen wird eine Scherbens, in der Praxis stets eine Erhöhung der Sinter- «> ^.J1^. *J Grund ihrer Zusammensetzung temperatur, erfolgt durch entsprechende Veränderung Olas.m« jn ejner Trommelmühle J der Zusammensetzung des Scherbens. Dieserbesteht rdknrtjU«t Dabei S werden 60 Gewichtsprozent Glasaus den Hauptkomponenten Al2O3 und SiO2, den au B ^ dic M_hic ej
Flußmitteln Fe1O3, Na2O und K2O sowie TiO2, CaO fntteund ^. /. ^ abgeschlossen, wenn der ^ und MgO als Verunreinigungen. »5 J£. d f dem Sieb nach DIN 4188 mit einer Bei Verringerung der Flußm.ttelmenge in bezug auf r"™MUI yon 63 kleiner als , 5 Gewichtsprozent den Tonerdegehalt bzw. Zusatz von Tonerde steigt de ^henweite^ μ Gewicht £ eJnes Sintertemperatur. Der WAK-Wert laßt «AutoJc J^^*^ zum stellen des Glasurschlickers Zugabe von z. B. SiO2 regeln Der WAK-Wert wird "« en Zum Vermischen von einem Natriumclybei Erhöhung des SiO2-Gehaltes erhöht, umgekehrt » züge8*en^™ wird mit der MühIe etwa ^ bei einer Absenkung erniedrigt. ™ . ·. ,„.__!,!„„ nip T^hHIp M
nicht mehr als 0,5 - 10- betragen. Zu der Herstellung 5 renUal-Thermoanag^Sluteni die ErfindlJng.
derartiger Körper wird vorzugsweise ein keramischer Uie ioigenucu v
Scherben verwendet, der im Sinterpunkt dem Erweichungsintervall des Glases bzw. der Glasfritte ange- Beispiele 1 bis 7
glichen ist. Die Einstellung des Sinterbereiches des Hmtellung glasierter Keramikfliesen wird eine Scherbens, in der Praxis stets eine Erhöhung der Sinter- «> ^.J1^. *J Grund ihrer Zusammensetzung temperatur, erfolgt durch entsprechende Veränderung Olas.m« jn ejner Trommelmühle J der Zusammensetzung des Scherbens. Dieserbesteht rdknrtjU«t Dabei S werden 60 Gewichtsprozent Glasaus den Hauptkomponenten Al2O3 und SiO2, den au B ^ dic M_hic ej
Flußmitteln Fe1O3, Na2O und K2O sowie TiO2, CaO fntteund ^. /. ^ abgeschlossen, wenn der ^ und MgO als Verunreinigungen. »5 J£. d f dem Sieb nach DIN 4188 mit einer Bei Verringerung der Flußm.ttelmenge in bezug auf r"™MUI yon 63 kleiner als , 5 Gewichtsprozent den Tonerdegehalt bzw. Zusatz von Tonerde steigt de ^henweite^ μ Gewicht £ eJnes Sintertemperatur. Der WAK-Wert laßt «AutoJc J^^*^ zum stellen des Glasurschlickers Zugabe von z. B. SiO2 regeln Der WAK-Wert wird "« en Zum Vermischen von einem Natriumclybei Erhöhung des SiO2-Gehaltes erhöht, umgekehrt » züge8*en^™ wird mit der MühIe etwa ^ bei einer Absenkung erniedrigt. ™ . ·. ,„.__!,!„„ nip T^hHIp M
G asuren mit mineralischen Zusätzen und an reknstal- 6 Mahlhpcinn
lisiencn Glasuren gemäß Erfindung gemessen wurden. « Glasuren können,zur»' M.Mhsmn
mittel wurde Korund verwendet. Der Gewichtsverlust gegebenenfalls nach Engobierung nach bekannten
S den AbrieS auf der Fliesenoberfläehe wurde Methoden aufgebracht. Bevorzug· »»^«tah™,, „«
Wägung mit einer Analysenwaage be- -^Χ^Ϊί^Αίϊ
biidungs- und Kristallwachstumsgeschwindigkeit wei- und gebrannt hur das Brennen der Fhcser, kon« alle
ter steuern. Optimale Abriebeigenschaften werden in der Kcram.k ubl.chen Ofentypc η£™™*«™*™·
erzielt, wenn die Anzahl der Kristalle groß ist und die 4o Vorzugsweise eignen sich h.erfur besonders Tunnel-Kristalle
selbst klein sind, d. h. unter 30 μ, Vorzugs- öfen, Herdwagenofen und Durchsthuborcn Der
weise unter 20 μ Größe liegen. Dabei sollten die Brennvorgang sollte mit den in der Keramik iibl.tl cn
Kristalle in der Glasur gleichmäßig verteilt und ziem- Segerkegeln kontrolliert werden. Die ,η den Beispielen
lieh dicht gepackt sein Es hat sich gezeigt, daß das 1 bis 7 genannten Glaser müssen bei Segerkegel 7 bis 11
Volumenverhältnis der Kristalle zu Glasphase Vorzugs- 45 gebrannt werden. Dabei w<rd die Ofenkurve so cmgeweise
1:2 bis 1:11 betragen sollte, wenn besonders stellt, daß bei etwa IOOO°C eine Haltest von 1 bis 3 h
gute Abriebwerte gewünscht werden Die Anzahl der entsteht. Die gesamte Brenndauer sollte mehr als 4 h,
Kristalle und die Kristallgröße lassen sich durch ent- vorzugsweise mehr als IO η t>etragen· .
sprechende Haltezeiten bei der Kristallbildungstempe- Nach dem Brennen weist das Produkt die gewunsch-
ratur, sowie bei der Kristallwachstumstemperatur im 5° ten Eigenschaften auf, d. h. oie Glasur ist rekr.stulli-Ofen
steuern. Auf diese Weise ist es möglich, für be- siert und hat gegenüber den bekannten Glasuren stark
stimmte Glasuren und bestimmte Scherben die Ab- verbesserte Abnebeigenschaften.
Tabelle I Tafel Abrieb |
Umdrehungen PEI-Tester |
getrübte
Glasuren |
Glasuren mit
Zusätzen 1 Korund |
mineralischen
2 Rutil |
rekristallisierte
Glasur |
180 -240 |
130 mg -160 |
270 -300 |
50 bis 60 | ||
bei auf in r |
|||||
4000 dem nc |
|||||
AIoO3 | 13,4 | 17,4 | 17,0 | 18,! | 17,5 | 22,0 | 17.2 |
SiO., | 38,7 | 44,8 | 43,9 | 53,7 | 45,1 | 43,8 | 31,7 |
BaO" | 34,9 | — | 4,0 | — | — | — | — |
CaO | — | — | 17,6 | — | — | — | |
MgO | — | — | — | 9,1 | — | — | |
ZnO | — | 26,5 | — | 17.9 | — | — | |
MnO | — | — | 17,2 | _ | |||
PbO | — | — | — | — | 39,5 | ||
TiO2 | 12,0 | 11,8 | 8,6 | 10,6 | 10,4 | 17.0 | 11,6 |
ZiO2 | — | 26.0 | — | — | — | — | — |
Glas-AK | 6,69 | 7,85 | 4,60 | 6,4 | 5,4 | 9,60 | 5,2 |
200 bis 700° C | |||||||
• io-e |
«09582/2
Claims (9)
1. Verfahren zur Erhöhung der Abriebfestigkeit von Glasurem auf keramischen Körpern, dadurch gekennzeichnet, daß ein rekristallisierendes
Glas als Glasur auf dem keramischen Scherben verwendet, dieser Glasur eine die Löslichkeit
derselben überschreitende Menge an Kcunbildungskomponente
zugesetzt und das Volumenverhältnis von Kristallphase ι zu Glasphase auf
mindestens 1:3 eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein rekristallisierendes Glas als Glasur
verwendet wird, dessen WAK im Temperaturbereich von 20 bis 600JC zwischen 4 und 9,5 · 10 β
liegt und sich bei der Rekristallisation um nicht mehr als 1,2 · 10 6 verändert, der Sinterpunkt des
keramischen Scherbens dem Erweichungsintervall der Glasur angeglichen und der WAK-Wert des
Scherben; auf einen nicht mehr als um 1,5 ■ 10 β
Einheiten niedrigeren WAK-Wert, bezogen auf den WAK-Wert der Ausgangsglasur, eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Glasur verwendet wird, deren
WAK-Wert bei der Rekristallisation sich nicht mehr als um 0,5 ■ 10 6 Einheiten verändert.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Glasur
verwendet wird, die aus 10 bis 28 Gewichtsprozent AI2O3. 31 bis 71 Gewichtsprozent SiO2 als
Grundmasse, 7 bis 17 Gewichtsprozent TiCj2 oder/
und 0 bis 27 Gewichtsprozent ZrO2 als Keimbildungsmittel
sowie 6 bis 38 Gewichtsprozent BaO, 0 bis 18 Gewichtsprozent CaO, 0 bis 10 Gewichtsprozent
MgO, 0 bis 27 Gewichtsprozent ZnO, 0 bis 18 Gewichtsprozent MnO, 0 bis 40 Gewichtsprozent
PbO, einzeln oder im Gemisch, besteht und das Keimbildungsmittel in übereutektischer Menge
enthält.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallwachstum
auf unter 30 μ begrenzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallgröße
und/oder das Volumenverhältnis von Kristallphase zu Glasphase beim Brennen durch
entsprechende Haltezeiten bei der Kristallbildungstemperatur bzw. Kristallwachstumstemperatur geregelt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Glasur
verwendet wird, die zusätzlich bis zu 3 Gewichtsprozent farbgebende Metalloxide oder/und bis zu
6 Gewichtsprozent andere Farbkörper enthält.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasur
auf den rohen, ungebrannten Scherben aufgebracht und im Brand eine Reaktionszone zwischen
Scherben und Glasur gebildet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der ungebrannte
oder gebrannte Scherben vor dem Glasieren cngobiert wird und die Engobe einen Teil
der in Anspruch 4 genannten Oxyde enthält.
Die bekannten Verfahren bei der Herstellung von glasierten keramischen Bodenfliesen beruhen darauf,
daß man auf gebrannte, bzw. ungebrannte Fliesen eine Glasur mit einem der üblichen Verfahren aufbringt
und die auf diese Weise glasierte Platte anschließend in einem Ofen brennt. Bei diesem Prozeß schmilzt die
Glasur auf den keramischen Scherben auf und verbindet sich mit diesem über eine Reaktionsschicht. Wichtig
ist dabei, daß die Wärmeausdehnungskoeffizienten
ίο des Scherbens, der Reaktionsschicht zwischen Glasur
und Scherben und der Glasur zueinander passen. Die verwendeten Glasuren enthalten neben SiO2 und AI2O3
üblicherweise Alkalien, Blei, Boroxid, Zink und andere niedrig-schmelzende Bestandteile. Die Glasur kann
entweder aus ungebrannten Rohstoffen oder Glasurfritten oder aus entsprechenden Gemischen beider
Rohstoffgruppen zusammengestellt werden.
Dabei erhält man in der Regel transparente Glasuren, die mit Farbkörpern oder Farboxiden einge-
ao färbt sind. Üblich ist es, daß man die Glasuren neben
dem Einfärben auch eintrübt, damit der Scherben, aaf dem die Glasur liegt, nicht durchscheint. Dabei wendet
man gewöhnlich eine der drei folgenden Techniken an:
1. Man setzt der Glasur Bestandteile zu, die sich im Glas lösen und zu Entmischungen in der Glasur führen.
Für diesen Zweck setzt man üblicher Weise Zinkoxid und Arsen ein (in der Bauke;*amik wird jedoch Arsen
selten verwendet).
2. Zusetzen von mineralischen Stoffen, die sich in der
Glasur nicht auflösen und auf diese Weise in feinst verteilter Form die Glasur trüben. Hierzu setzt man
im wesentlichen Zirkonsilikat ein.
3. Trübung mi' Fluoizusätzen. Dabe<
fallen während des Brennens in der Glasur Natrium- und Kaliumfluoride aus, die den Trübungseffekt hervorrufen.
Diese Methode wird jedoch in der Keramik nur selten angewendet und ist im wesentlichen in der Email- und
Glasindustrie verbreitet.
Die Anforderungen an die Abriebfestigkeit dieser Glasuren sind in der DlN 18155 aufgeführt (/. B.Härte
nach Mohs). Fine erhöhte Abriebfestigkeit strebt man einmal über die chemische Zusammensetzung der
Glasur (z. B. Härten mit Calciumkarbonat) an, meist jedoch durch Zumischen von kristallinen mineralischen
Substanzen, wie z. B. Quarz und Korund, die sich in dem Glas nicht auflösen. Sie liegen nach dem Brand
überwiegend mineralisch und höchstens an der Oberfläche angelöst in der Glasurschicht vor und erhöhen
auf diese Weise die Abriebfestigkeit. Dabei können dekorative kristalline Effekte entstehen. Die erzielte
Abriebfestigkeit ist jedoch für viele Zwecke ungenügend.
Dekorative kristalline bzw. scheinkristalline Effekte kann man auf Bodenfliesen auch entstehen lassen,
indem man zwei Glasuren mit Mineralzusätzen übereinander schichtet oder druckt, wobei die untere Glasur
dann häufig eisblumenartig in den Glasfluß dtr Oberglasur hineinfließt und dabei auskristallisieren bzw.
sich entmischen kann. Solche dekorativen, teilweise kristallinen Effekte entstehen meist unter der Glasuroberfläche,
tragen aber in keinem Falle zu einer wesentlichen Verbesserung der Abriebeigenschaften
der Glasur bei.
Aus der Glasindustrie ist es ferner bekannt, daß es Gläser gibt, die unter bestimmten thermischen Bedingungen rekristallisieren. Man bezeichnet das rekristallisierte Endprodukt als Glaskeramik. Dabei haben vorwiegend Gläser aus den Systemen Al2O3-SiO2-Li2O
Aus der Glasindustrie ist es ferner bekannt, daß es Gläser gibt, die unter bestimmten thermischen Bedingungen rekristallisieren. Man bezeichnet das rekristallisierte Endprodukt als Glaskeramik. Dabei haben vorwiegend Gläser aus den Systemen Al2O3-SiO2-Li2O
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732352398 DE2352398B2 (de) | 1973-10-18 | 1973-10-18 | Verfahren zur erhoehung der abriebfestigkeit von glasuren auf keramischen koerpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732352398 DE2352398B2 (de) | 1973-10-18 | 1973-10-18 | Verfahren zur erhoehung der abriebfestigkeit von glasuren auf keramischen koerpern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2352398A1 DE2352398A1 (de) | 1975-04-30 |
DE2352398B2 true DE2352398B2 (de) | 1977-01-13 |
Family
ID=5895831
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732352398 Withdrawn DE2352398B2 (de) | 1973-10-18 | 1973-10-18 | Verfahren zur erhoehung der abriebfestigkeit von glasuren auf keramischen koerpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2352398B2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5250360A (en) * | 1987-11-16 | 1993-10-05 | Corning Incorporated | Coated metal article |
-
1973
- 1973-10-18 DE DE19732352398 patent/DE2352398B2/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2352398A1 (de) | 1975-04-30 |
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