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Verfahren und Einrichtung zum Regeln der Füllstandshöhe von Schmelze
ifl Kokillen von Stranggiessanlagen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln
der Füllstandshöhe von Schmelze in Kokillen von Stranggiessanlagen, wobei durch
Messen oes Füllstandes von Schmelze in der Kokille ermittelte Abweichungen von einem
Sollwert durch Pegeln des Metallzuflusses in die rille und/oder durch Regeln der
Abzugsgeschwindigkeit des Stranges aus der kokille beseitigt werden.
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Beim Stranggiessen ist es bekannt, amine Füllstandsreelung anzuwenden,
bei welcher zunächst mit einer Zuflussrege'ungt z.B.einem Stcpfen, die Füllstandshöhe
in der Kokille nach einer. vorgea'ebenen Sollwert geregelt wird. Ueberschreitet
der Füllstand vorbestimmte Grenzen dieses Soliwertes, so wird von der Zuflussregelung
auf eine Regelung der abzugsgeschwindigkeit bzw. der Giessgeschwindigkeit des Stranges
umgeschaltet. Bei der Regelung. der Abzugsgeschwindigkeit wird der den Strang fördernde
Treibrollensatz so geregelt, dass durch Verlangsamen oder Beschleunigen er Abzugsgescha.indigkeit
des Stranges die geforderte Füllstandshöhe erhalten bleibt.
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Die Abzugsregelung tritt dabei erst dann in Funktion, wenn die Abweichung
des Giessspiegels vom Sollwert in der Kokille ein bestimmtes oberes oder unteres
Crenzmass überschritten hat. Nur in begrenzten Bereichen können Zufluss- und Abzugsregelung
auch gleichzeitig arbeiten, wobei aber die Wirkung der Regelung ungenügend ist Eine
derartige Regelung mit Umschaltung von Zufluss- auf Abzugsregelkreis und umgekehrt
weist die Nachteile auf, dass im Augenblick des Umschaltens von der Stopfenregelung
auf die Abzugsregelung dem Regler für die Abzugsgeschwindigkeit das grösste Abweichungssignal
der Badspiegelhöhe zugeführt wird, da die Abzugsregelung der Istwert des Badspiegels
nicht gefolgt ist. Dadurch tritt, bezogen auf den Sollwert, zunächst ein plötzliches
Absinken oder Ansteigen der Füllstandshöhe in der Kokille ein. Beim plötzlichen
Ansteigen der Füllstandshöhe erfolgt jedoch ein sofortiges Rückschalten auf
die
Stopfenregelung, so-dass zunächst eine Unruhe in der Regelung unvermeidbar ist.
Diese entsteht dadurch, dass bei jede Erreichen des Umschaltwertes von der Zuflussregelung
auf die Abzugsregelung die Regelung wieder auf die Stopfenregulierung zurückschaltet,
was wieder ein Absinken oder Ansteigen des Fadspiegels zur Folge hat.
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Deshalb ist bei Erreichen der Uebergangsbedingungen von der Stopfenregelung
auf die abzugsregelung ein häufiges Umschalten von der einen auf den anderen Regelkreis,
ein sogenanntes Flattern, die Folge, Dadurch entstehen unvermeidhare Störungen,
wie Ueberlaufen des flüssigen Stahles über die Cberkante der Rille uhren des Bietriebes
sowie Durchbrüche in una unterhalb der Kokille, was erhöhte Anforderungen an die
Ueberwachung und den Unterhalt der Stranggiessanlage durch das Betriebspersonal
stellt. Aber auch im Bereiche des gleichzeitigen Arbeitens von Zufluss- und Abzugsregelkreis
lasst sich ein konstanter Badspiegel in der Kokille kaum erreichen, denn durch das
gleichzeitige Eingreifen der beiden Kreise wird jeder Kreis durch den and-ren beeinflusst,
was meistens zu einer unbrauchwaren Regelung führt. Zusätzlich kann die Abzugsgeschwindigkeit
erheblich von der ge-.^7ünschten Geschwindigkeit abweichen, wodurch die Qualität
sowie der kontinuierliche Betrieb, d.h. die Wirtschaftlichkeit der Anlage, beträchtlich
gestört werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Einrichtung zur Regulierung des Badspiegels in der Kokille zu schaffen, die es ermöglichen,
die Füllstandshöhe von Schmelze in der Kokille mittels des Metallzuflusses in die
Kokille, sowie aer Abzugs geschwindigkeit des entstehenden Stranges aus der Kokille
genau zu regulieren und einzuhalten.
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Dies wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die im Zuflussregelkreis
erzeugten Stellgrössen gleichzeitg dem Abzugsregelkreis zugeführt werden und der
vorgegebene Sollwert der Abzugsregelung abhängig von diesen Stellgrössen nach einer
vorgegebenen Funktion verändert und diese Funktion so vorgegeben wird, dass der
Sollwert der-AbzugsregeSung nur dann beeinflusst wird, wenn die Veränderung der
Stellgrösse im Zuflussregelkreis pro Zeiteinheit ein bestimmtes ass überschreitet.
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Durch die gleichzeitige Zuführung der im Zuflussregelkreis erzeugten
Stellgrossen an den Abzugsregelkreis ist das gleichzeitige Eingreifen bc--ider Regelkreise
möglich. Die Veränderung des Sollwerves der Abzugsregelung nach einer vorgegebenen
r.t-:tion, die von den durch die Abweichungen des Füllstandes erzeugten Stellgrössenabweichungen
in Zuflussregelkreis abhängt, verhindert das unerwünschte Umschalten von einem Regelkreis
auf den unteren, d.h.
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das sogenannte Flattern, vermeidet das Ueberlaufen cter Kokille und
verringert die Zahl der Durchbrüche in und unterhalb der Kokille.
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mittels dieses Verfahrens ist es möglich, den Füllstand in der Kokille
genau der gewünschten Höhe zu halten, wobei die vorgegebene Funktion im Abzugsregeikreis
erlaubt, die Abzugsgescliwindig-et im Normalfall konstant zu halten, was in der
Praxis zumeist gewünscht wird. Verändert sich die der Ttokille zufliessende Schmelenmenge
whrend einer bestimmten Zeiteinheit relativ stark, was rei der vorbekannten Regelung
erst nach Erreichen der Grenzwerte erkannt wird, so beginnt die erfindungsgemässe
Badspiegelregelung sofort durch gleichmässiges Verändern der Abzugsgeschwindigkeit
mitzuregeln. Die von dieser Funktion abhängige Abzugsregelung verhindert plötzliche
und unkontrollierbare Veränderungen des Badspiegeis infolge Veränderungen der Zuflussmenge
und den- in der vorbekannten Regelung daraus resultierenden sprunghaften Veränderungen
der Abzugsgeschwindigkeit.
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Bei langsamem Zusetzen der Ausflussdüse des Zwischenbehälters, einen
langsamen Abnehmen der Zuflussmenge zur Kokille, kann das Verfahren vorteilhaft
noch dadurch ergänzt werden, dass bein Erreichen bestimmter oberer und unterer Grenzwerte
des Füllstandes, unabhängig von der Veränderung der Stellgrösse, im Zuflussregelkreis
pro Zeiteinheit die Stellgrösse im Abzugsregelkreis beeinflusst wird.
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Wird der Sollwert der Abzugsregelung unabhängig von der Veränderung
der Stellgrösse pro Zeiteinheit beim Erreichen bestimmter oberer und unterer Grenzwerte
des Füllstandes ebenfalls beeinflusst, so wird das Verfahren noch sicherer,.-und
es werden weniger zusätzliche Bedienungsleute benötigt, Indem ein langsames Ansteigen
des Badspiegels und daraus resultierendes Ueberfllessen der Kokille oder ein -langsames
Absinken- mit nachfolgendem 3urchbruch unterhalb der Kokille ebenfalls vermieden
werden.
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Eine weitere vorteilhafte Lösung ergibt sich dadurch, dass nach einer
Veränderung der Stellgrösse im Abzugsregelkreis, d.h.
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danit auch der ,abzugsgeschwindigkeit, die mbzugsgeschwindigkeit wieder
auf den ursprünglichen Sollwert zurückgeführt wird. Diese Pückt rung auf den ursprünglichen
Wert der Stellgrösse nach einer Veränderung der Abzugsgeschwindigkeit infolge einer
Veränderung der Badspiegelhöhe, die das Ansprechen des Zufluss-, sowie des Abzugsregelkreises
bewirkt, ermöglicht den Strang so lange mit der günstigsten Geschwindigkeit abzuziehen,
bis der Badspiegel in der Kokille durch die Regulierung des Zuflusses nicht mehr
beeinflusst werden kann. Nach einer Aenderung der Abzugsgeschwindigkeit infolge
einer pro Zeiteinheit ein' bestimmtes Mass überschreitenden Veränderung der Stellgrösse
im Zuflussregelkreis wird die Abzugsgeschwindigkeit mit einer bestimmten Geschwindigkeit
auf den ursprünglichen Wert zuriickgeführt. Diese Rückführunosges chwindigkeit ist
so bemessen, dass die Aenderung der Badspiegelhöhe und.
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die daraus resultierende Aenderung der Stellgrösse im Zuflussregelkreis
den Grenzwert für das Ansprechen des Abzugsregelkreises nicht erreichen. Sollte
der Zuflussregelkreis z.B. infolge Erreichen der Grenzen des Regelbereiches nicht
mehr in der Lage sein, den Badspiegel zu beeinflussen, so wird bei Erreichen eines
oberen oder unteren Grenzwertes des Badspiegels die Rückführung ausgeschaltet und
von der günstigsten Giessgeschwindigkeit abgewichen.
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Die Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass den beiden Regelkreisen die Messeinrichtung, der Sollwerteinsteller, der Vergleicher
und der Regler für die Füllstandshöhe gemeinsam ist und die beiden Kreise parallel
geschaltet sind, wobei in dem Abzugsregelkreis noch ein zusätzlicher Funktionsgeber
mit einem Sollwertsteller eingeschaltet ist. Durch die Messeinrichtung wird der
Füllstand in der Kokille ermittelt, dem Vergleicher und Regler zugeführt, woraus
die Stellgrösse zur Beeinflussung des Stellgliedes der Zuflussregeleinrichtung resultiert.
Diese Stellgrösse wird gleichzeitig einem Funktionsgeber im Abzugsregelkreis zugeführt,
wobei dieser Funktionsgeber entscheidet, ob der vom Sollwertsteller für den Abzugsregelkreis
'erzeugt Sollwert der Abzugsgeschwindigkeit beeinflusst wird. Durch diese Anordnung
ist
ein zuverlässiges Arbeiten der Badspiegelregulierung gewährleistet,
und das Flattern bei Erreichen der Uhergangsbedingung von Stopfenregelung auf die
Abzugsregelung wird vollständig vermieden. Gleichzeitig kann bei geringerem Personalbedarf
ein wirtschaftlicherer und sicherer Betrieb erreicht werden. Weitere Einzelheiten
und Vorteile der Erfindung sind aus der'folgenden Beschreibung der Figur eines Beispieles-zu
entnehmen.
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Dabei zeigen: Fig.l eine schematisch dargestellte Stranggiessanlage
und das prinzipielle Blockschaltbild der Badspiegelregulierung und Fig.2 das Blockschaltbild
des Funktionsgebers im Abzugsregelkreis.
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Die in Fig.l prinzipiell~dargestellte Stranggiessanlage besitzt einen
Zwischenbehälter 1 mit einer Ausflussöffnung 2, die durch einen Stopfen 3 verschlossen
werden kann. Unterhalb des Zwischenbehälters 1 befindet sich eine Kokille 4, der
Führungselemente, z.B. in Form von Rollen 8, nachfolgen. Weiter unten sind Treibrollen
9 angeordnet, die einen entstehenden Strang 7 aus der Kokille ausziehen.
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Während des Giessvorganges wird,aus einer nicht gezeichneten Giesspfanne
flüssiges Metall in den Zwischenbehälter 1 eingegossen. Dabei bleibt der Stopfen
3 vorerst geschlossen, bis die Schmelze im Zwischenbehälter 1 eine bestimmte Füllstandshöhe
erreicht hat. In diesem Moment wird manuell oder automatisch die Ausflussöffnuno
2 durch Anheben des Stopfens 3 geöffnet. Durch die Ausflussöffnung 2 fliesst flüssiges
Metall in den Kokillenhohlraum 34, dessen unteres Ende durch einen nicht gezeichneten
Anfahrkopf, der mit einem Anfahrstrang verbunden ist, abgeschlossen wird. Erreicht
der Giessspiegel 35 in der Kokille 4 einen unteren Grenzwert, so beginnen die Treibrollen
9 den Anfahrkopf und den erstarrenden Strang aus der Kokille auszuziehen. Die Ermittlung
der Badspiegelhöhe erfolgt dabei durch einen radioaktiven Strahler 5 und einen dazugehörigen
Empfänger 6.
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Die Abzugsgeschwindigkeit der Treibrollen 9 wird nach einer vorgegebenen,
jedoch hier nicht näher beschriebenen Funktion gesteigert bis ein bestimmter Sollwert
des Badspiegels 35 in der Kokille 4 erreicht ist. Erst wenn dieser Sollwert erreicht
ist, beginnt die
vorliegende Badspiegelregulierung zu arbeiten.
Das Einschalten der Badspiegelregulierung kann automatisch- oder mittels eines nicht
gezeichneten Steuerschalters erfolgen.
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Vom Empfänger 6 werden alle Abweichungen in positiver, wie in negativer
Richtung des Badspiegels 35 registriert und in einer Messeinrichtung 11 zu Messignalen
umgewandelt. Diese Messignale werden über eine Verbindungsleitung 12 einem Vergleicher
13 zugeführt. Dieser Vergleicher 13 ist über eine Verbindungsleitung 14 mit einem
Sollwerteinsteller 15 für die Badspiegelhöhe in der Kokille verbunden. Vom Vergleicher
13 ermittelte Badspiegelabweichungen werden über eine Verbindungsleitung 16 einem
Uebertragungsglied 17 zugeführt. Dieses Uebertragunsglied 17 ermittelt die Stellwerte
für die Zuflussregulierung, d.h. in diesem Falle für die Verschiebung des Stopfens
3 nach oben oder nach unten. Der Verstellung des Stopfens 3 dient ein Stellglied
19, das über eine Verbindungsleitung 21 mit dem Regler 18 verbunden ist. Die vom
Regler 18 ermittelten Stellgrössen für den Stopfen 3 werden gleichzeitig über eine
Verbindungsleitung 20 einem Funktionsgeber 28 zugeführt. Dieser Funktionsgeber 28
ist über eine Verbindungsleitung 30 mit einem Sollwerteinsteller 29 für die Ausziehgeschwindigkeit
des Stranges 7 während normalem Giessbetrieb verbunden. Die vom Funktionsgeber 28
ermittelten Werte werden über eine Verbindungsleitunq 31 einem Drehzahlregler 25
für die Treibrollen 9 zugeführt. Dieser Drehzahlregler 25 ist an einen Antriebsmotor
24 für die Treibrollen 9 angebaut und besteht aus einem Block 22, welcher Vergleicher,
Uebertragungsglied und Stellglied zusammenfasst, sowie einem Tachogenerator 23.
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Weicht während des Giessbetriebes der Badspiegel 35 z.B. nach oben
von seinem Sollwert ab, so wird diese Abweichung vom Vergleicher 13 ermittelt und
dem Uebertragungsglied 17 zugeführt. Im Uebertragungsglied 17 wird entsprechend
der Regelfunktion und der Badspiegelabweichung eine Stellgrösse ausgewählt, die
das Stellglied 19 in Funktion setzt. Dieses bewegt nun den Stopfen so weit nach
unten bis aus der Ausflussöffnung 2 nur noch diejenige Metallmenge austritt, die
ein weiteres Ansteigen des Badspiegels 35 verhindert und den Badspiegel wieder auf
das gewünschte Sollmass zurückgehen lässt. Die Stellgrösse, die dem Stellglied 19
über die Leitung 21 zugeführt wird, wird gleichzeitig über den Funktionsgeber 28
auch in
den Abzugsregelkreis eingegeben.
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Der Funktionsgeber 28 ist in Fig.2 als Bleckschaltbild gezeigt. Die
einzelnen Blöcke bestehen dabei aus handelsüblichen Pauteilen, wie sie in bekannten
Regeleinrichtungen und rozesssteuerungen Verwendung finden. Ein Eingangssignaiverteiler
45 ist mit Eingängen für die Verbindungsleitungen 20, 30 und 48 versehen. Die Signale
der Verbindungsleitung 20 werden einer Signalverarbeitungseinheit 40 und die Signale
der Leitung 30 der Einheit 40, sowie einer Rückführeinheit 43 zugeführt'. Die SignaDerarbeitunsseinheiten
41 und 42 erhalten ihre Signale über die Verbindbngsleitung 48 direkt von der Messeinrichtung
11. Alle Einheiten 40, 41, 42 und 43 geben ihre Ausgangssignale an eine Ausgangsstufe
44, die über die Leitung 31 mit dem Drehzahlregler 25 verbunden istw Das Signal
für den Drehzahlregler 25 wird gleichzeitig auch der Rückführeinheit zugeführt.
Die Veränderung des vorgegebenen Sollwertes der Abzugsregelung im Funktionsgeber
28 nach einer vorbestimmten Funktion wird so vorgenommen, dass dieser Funktionsgeber
28 eine Beeinflussung der Abzugs ges chwindigkeit durch den vom Regler 18 ausgegebenen
Stellwert nur dann zulässt, wenn die Veränderung dieser Stellgrösse im Zuflussregelkreis
pro Zeiteinheit ein bestimmtes Mass überschreitet, d.h. bei einer geringfügigen
und langsamen Aenderuna des Badspiegels 35 nach unten oder nach oben soll der Abzugsregelkreis
vorerst nicht auf diese Abweichung ansprechen. Steigt der Badspiegel 35 jedoch infolge
eines Ausbrechens der Ausflussöffnung 2 plötzlich an, so kann dieses Ansteigen nicht
durch den Stopfenregelkreis allein innerhalb der bis zum Ueberlaufen der Kokille
zur Verfügung stehenden Zeit gesteuert werden. Dieses rasche Ansteigen des Badspiegels
wird jedoch auch vom Funktionsgeber 28 mittels der Signalverarbeitungseinheit 40
festgestellt und infolge der pro Zeiteinheit ein bestimmtes Mass überschreitenden
Veränderung der Stellgrösse im Zuflussregelkreis der vom Sollwerteinsteller 29 kommende
Sollwert verändert, was über den Drehzahlregler 25 eine Vergrösserung der Ausziehgeschwindigkeit
zur Folge hat.
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Bei einem langsamen Ansteigen oder Absinken des Badspiegels 35 wird
vorerst der Sollwert dieses Badspiegels nur mittels de's Zuflussregelkreises geregelt.
Beim Vergiessen bestimmter Stahlqualitäten
kann beobachtet werden,
dass Bestandteile des vergossenen Materials in der Ausflussöffnung 2 ausgeschieden
werden und diese sich an den Tn7änden derselben absetzen. Dadurch wird die Ausflussöcfnung
2 immer kleiner, was zur Folge hat, dass auch weniger Stahl austritt, d.h.
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der Badspiegel 35 sinkt langsam ab. Dieses Absinken wird nun vorerst
dadurch korrigiert, dass der Stopfen 3'nach oben bcwegtwird.
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Der Stopfen 3 kann jedoch nur um ein bestimmtes Mass nach oben bewegt
werden oder mit anderen Worten ist eine Beeinflussung der Ausfluss öffnung 2 nur
so lange möglich, bis diese Ausflussöffnung ganz freigegeben ist oder der Stopfen
3 an seinem oberen Anschlag ansteht. Setzt sich nun an der Wandung der Ausflussöffnung
2 weiterhin Material ab, so wird immer weniger Material austreten und der Badspiegel
35 weiterhin langsam absinken. Da dieses Absinken nur langsam vor sich oeht und
die Veränderung der Stellgrösse im Zuflussregelkreis ein bestimmtes Mass pro Zeiteinheit
nicht überschreitet, wird der Sollwert des Abzugsregelkreises nicht verändert. In
diesem Falle ist es nun besonders vorteilhaft, wenn beim Erreichen bestimmter oberer
und unterer grenzwerte des Füllstandes 35 unabhängig von der Veränderung der Stellgrösse
pro Zeiteinheit der Sollwert des Abzugsregelkreises durch die vorgegebene Funktion
beeinflusst wird.
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Sobald im erwähnten Beipsiel der Badspiegel 35 auf den bestimmten
unteren Grenzwert abgesunken ist, wird von der Messeinrichtung 11 ein Signal abgegeben,
das die Signalverarbeitungseinheit 41 im Funktionsgeber 28 veranlasst, den vom Sollwertgeber
29 herkomrenden Sollwert über die Ausgangsstufe 44 zu verändern, und zwar so lange
bis der Badspiegel 35 wieder seinen vorgegebenen Sollwert erreicht hat. Der gleiche
Vorgang in umgekehrter Richtung kann eintreten, wenn die Ausflussöffnung 2 infolge
Ausspülung grösser. wird. Dabei ist die Zunahme an aus der Oeffnung 2 austretendem
Material pro Zeiternheit'gering, weshalb der Badspiegel 35 nur langsam ansteigt.
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Erreicht er jedoch den oberen Grenzwert des Füllstandes 35, so wird
von der Messeinrichtung 11 ebenfalls ein Signal abgegeben, das die Signalverarbeitungseinheit
42 im Funktionsgeber 28 veranlasst, den vom Sollwertgeber 29 herkommenden Sollwert
über die Ausgangsstufe 44 zu verändern, bis der Badspiegel 35 wieder seinen vorgegebenen
Sollwert erreicht hat.
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Da die Giessgeschwindigkeitmeist auf einen möglichst hohen Wert festgelegt
wird, bei dem zugleich gute Oberfläche und gute Giessqualität gewährleistet ist,
ist es wünschenswert, dass die Giessgeschwindigkeit über den gesamten Giessvorgang
möglichst konstant bleibt. Um dies zu gewährleisten, wird dem Funktionsgeber 28
eine Rückführeinheit 43 beigeordnet, die nach jeder Veränderung des Sollwertes der
Abzugsgeschwindigke'it bestrebt ist, wieder dursprünglichen Sollwert einzustellen.
Die Einheit 4,3 vergleicht den von der Ausgangsstufe 44 abgegebenen Wert mit dem
Sollwert des Sollwerteinstellers 29 und versucht bei Abweichungen den gewünschten
Sollwert mit einer bestimmten Zeitverzögerung durch direkte Einwirkung auf die Ausgangsstufe
44 wieder einzuhalten. Bei einer Regulierung des Badspiegels-35 mit Hilfe des Zufluss-,
sowie des Abzugsregelkreises infolge einer pro Zeiteinheit ein bestimmtes Mass überschreitenden
Veränderung der Stellgrösse im Zuflussregelkreis, wird die für den Giessvorgang
günstigste vorgegebene Ausziehgeschwindigkeit vergrössert oder verkleinert. Nachdem
der Badspiegel 35 seinen vorgegebenen Sollwert wieder erreicht hat, sorgt die Rückführung
43 im Funktionsgeber 28 dafür, dass die Ausziehgeschwindigkeit so lange geändert
wird, bis sie wieder den Wert erreicht, der für den Giessvorgang am günstigsten
ist. Diese Veränderung der Ausziehgeschwindigkeit verursacht ein Abweichen des Badspiegels
35 in positiver oder negativer Richtung, das von der Messeinrichtung 11 registriert
wird.
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Diese Veränderungen sind jedoch pro Zeiteinheit nur so gross, dass
nur der Zuflussregelkreis darauf anspricht. Dies hat zur Folge, dass die Stellung
des Stopfens 3 so lange verändert wird, bis der Badspiegel 35 wieder den vorgegebenen
Sollwert erreicht hat und die Ausziehgeschwindigkeit des Stranges 7 ebenfalls der
gewünschten für den Giessvorgang günstigsten Giessgeschwindigkeit entspricht. Ist
eine Korrektur des Badspiegels 35 durch die Veränderung der Stellung des Stopfens
3 nicht mehr möglich, so verändert sich auch in diesem Falle die Badspiegelhöhe,
bis sie den bestimmten oberen oder unteren Grenzwert erreicht, der dafür sorgt,
dass der Sollwert der Abzugsregelung unabhängig von der Veränderung der Stellgrösse
pro Zeiteinheit im Zuflussregelkreis mit Hilfe der Einheit 41 oder 42 verändert
wird. Um zu verhindern, dass in diesem Falle die Regelung um einen
der
Grenzwerte schwankt, wird zumeist dafür gesorgt, dass beim.
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Einschalten des Abzugsregelkreises durch einen der Grenzwerte, d.h.
bei einer Regelung über die Einheit 41 oder 42 die Rückführung 43 im Funktionsgeber
28 überbrückt wird. Dadurch wird in dem Falle, wo der Zuflussregelkreis auf den
Sollwert des Badspiegels 35 nicht mehr den gewünschten Einfluss nehmen kann, von
der günstigsten Giessgeschwindigkeit abgewichen, d.h. bei einer erhöhten oder reduzierten
Ausziehqeschwindigkeit weitergegossen. Dies ist jedoch nur bis zum Erreichen bestimmter
oberer oder unterer Grenzwerte der Ausziehgeschwindigkeit möglich. Bei Erreichen
dieser Grenzwerte wird ein Alarmsignal ausgelöst oder sogar der Giessvorgang unterbrochen.