DE2351452A1 - Verfahren zur herstellung von poroesen rohren mit extrem kleinen poren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von poroesen rohren mit extrem kleinen porenInfo
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Description
Berlin, den 11. Oktober 1973
EUROPAEISCHE ATOMGEMEINSCHAFT (EURATOM)
Patentanmeldung
Verfahren zur Herstellung von porösen Rohren
mit extrem kleinen Poren
Für das Prinzip des Wärmerohrs hat die rohrförmige Kapillarstruktur
eine grundsätzliche Bedeutung, Sie stellt im benetzten Zustand den
zur Aufrechterhaltung der Zweiphasenstromung notwendigen Druckunterschied
zur Verfügung. Dieser Druckunterschied ist eine Funktion der Oberflächenspannung des benetzenden Wärmeträgers, des Benetzungsgrades
und des Porendurchmessers der Kapillarstruktur.
Geht man in erster Näherung davon aus, daß der zur Anwendung kommende
Wärmeträger gut benetzt, so ist für den Betrag des Druckunterschieds.
die Porengröße entscheidend. Je kleiner die Pore ist, um so größer
ist der erzeugte Kapillardruckunterschied.
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Für Kapillarstrukturen optimaler Porenabmessungen haben sich speziell bei den Hitteltemperatur-Wärmerohren, deren Wärmeträger
flüssige Metalle mit großer Wärmeleitfähigkeit sind (Gs1 K, Na)1 Strukturen durchgesetzt, die zwar die notwendige
Kapillardruckdifferenz liefern, aber wegen ihres erhöhten Reibungsbeiwerts
nicht mehr den eigentlichen Flüssigkeitskanal darstellen. Bei diesen Systemen wird der flüssige Wärmeträger
außerhalb der Kapillarstruktur zwischen der Wand und der Struktur transportiert.
Durchgesetzt haben sich zwei verschiedene Bauweisen. Ist die Kapillarstruktur instabil, so erfolgt der Flüssigkeitstransport
in kreisförmig angeordneten Längsrillen, deren begrenzende Stege die Verformung der Kapillarstruktur verhindern. Eine praktische
Ausführung besteht in der Abdeckung der Längsrillen mit handelsüblichen
Netzgeweben, wobei die mit Längsrillen versehenen Rohre aus Blechen gebogen sind, in deren Stoß die Gewebeenden aus dem
Innern des Rohrs herausgeführt und mit der Wand längsverschweißt
werden.
Ist dagegen die Kapillarstruktur in sich stabil, so kann die
Flüssigkeit in einem Ringspalt bei geringerem Reibungsdruckabfall transportiert werden.
Die erwähnte Ausführung eignet sich nur bei verhältnismäßig groben
Netzgeweben. Feinere handelsübliche Netze können die bei der Schweißung auftretenden Wärmespannungen nur unter Verformung aufnehmen,
die sich stets in einer Vergrößerung der Poren in der Schweißnahtzone bemerkbar macht. Die Ausführung ist zusätzlich
sehr aufwendig (Fräsung der Rillen, Biegen zum Rohr, Schweißnaht über die gesamte Rohrlänge) und stellt eine vertretbare Lösung nur
so lange dar, wie es noch keine formstabilen Kapillarstrukturen . -mit vergleichbaren Porenabmessungen gibt.
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Formstabile Kapillarstrukturen lassen sich ebenfalls aus handelsüblichen.
Netzgeweben herstellen. Mehrere Lagen eines solchen Gewebes werden mittels einer Rundhammermasehine verdichtet und danach
gesintert. Es entsteht ein stabiles poröses Rohr mit einer verhältnismäßig großen Wandstärke.
Diese Ausführung hat den Vorteil, daß handelsübliche Rohre und Metallgewebe verwendet werden können, was sich bei der Herstellung
von Wärmerohren dieser Bauart in geringeren Fertigungskosten auswirkt .
Der Nachteil ist, daß beim Rundhämmern das Gewebe nicht homogen
verdichtet wird. Bei diesem Fertigungsprozeß wird das Gewebe im Innern teilweise zerstört. Beides verursacht eine vergrößerte Toleranz
der Porenabmessungen, wobei jedoch bei genügend großer Wandstärke kleinere Poren entstehen als der Nominalwert des verwendeten
Gewebes.
Weiterhin ist bekannt, Rohre aus Metallpulver zu sintern. Hiermit
können zwar kleinste Porenabmessungen erzielt werden, jedoch ist damit eine unzulässige Verkleinerung der notwendigen Verdampfungsoberfläche
verbunden. Rohre aus Pulver gesintert sind .wenig elastisch und können nicht in kleinsten Wandstärken erzeugt werden. Verunreinigungen
im Sinterwerkstoff und dessen ungleichmäßige Verteilung auf
der Rohrwand führen zu vergrößten Porentoleranzen.
Die vorerwähnten Nachteile werden durch das Verfahren gemäß der Erfindung,
vermieden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe, in Streifen geschnitten, spiralförmig überlappend zu einem
Hohlkörper gewickelt und formschlüssig mit einem als Innen- oder Außenwandung wirkenden Sinterstützkörper in Berührung gebracht wird,
worauf das Gewebe gesintert und anschließend vom Stützkörper abgelöst wird.
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ORIGiNAL INSPECTED
_ If _
Zwei Verfahrensvarianten sind möglich. Bei der einen wird als Sinterstützkörper ein Dorn verwendet, auf welchem die Streifen
aufgewickelt werden; bei der anderen werden als Stützkörper Halbschalen verwendet, dtfi. die zuvor gewickelten Streifen fest
umschließen. In den Hohlraum des Wickels werden Keramikkügelchen zur Erzeugung des erforderlichen Anpreßdruckes eingebracht. Die
Stützkörper bestehen zweckmäßig aus einem keramischen Material, z.B. Al2O-. . .
Es spielt fertigungstechnisch keine Rolle, ob mehrere Lagen von Netzstreifen zu einem Rohr gewickelt werden oder nur ein Streifen
verwendet wird. Außerdem ist die Qualität bei mehreren Netzlagen unabhängig von der Wickelrichtung.
Rohre nach diesem Verfahren hergestellt zeichnen sich durch ihre Elastizität, geringe Wandstärke und kleinste Porentoleranzen, bei
beliebig fein ausführbaren Poren, aus.
Die Verkleinerung der Porentoleranz ist auf das spiralförmige
überlappende Wickeln zurückzuführen. Handelsübliche Metallgewebe haben, durch die Fertigung bedingt, fehlerhafte Stellen in'Form
von unterschiedlichen Drahtabständen, die entweder in Netzstreifenlängsachse
oder senkrecht dazu verlaufen. Es wurden Unstetigkeiten ermittelt, bei denen die Porengröße den drei- bis vierfachen Wert
des vom Hersteller angegebenen Nominalwerts erreichten.
Wird ein solcher fehlerhafter Netzstreifen spiralförmig auf dem
Kalibrierdorn gewickelt, so ist bei einer doppelten Ueberlappung der Fehler gerade ausgeglichen. Mehrere nach der Erfindung gefertigte
poröse Rohre hatten ausnahmslos die vom Hersteller angegebene Porengröße. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens nach der
Erfindung ist der geringe Verbrauch an teurem Metallgewebe, ohne die Qualität des porösen Rohres zu beeinträchtigen. Von Bedeutung
ist außerdem, daß spiralförmig überlappend gewickelte Netzstreifen im ungesinterten Zustand, ohne Kalibrierdorn, formstabil sind.
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? ORIGINAL INSPECTED
? ORIGINAL INSPECTED
Werden die'se unter Zugbelastung gesintert, so entsteht ein
poröses Rohr mit verringertem Rohrdurchmesser. Diese Möglichkeit ist vor allem für poröse Rohre aus hochschmelzenden Metallen
(z.B. Wolfram) interessant, deren Sintertemperatur oberhalb der Schmelztemperatur der temperaturbeständigen Keramiken
liegt. ■
Ein maßgenauer Außendurchmesser des porösen Rohrs kann mit Keramik-Halbschalen
erreicht werden, deren Innenwand im aufgeheizten Zustand die Begrenzung für das gewickelte RoiiBbildet.
Damit sich das Rohr gleichmäßig an die Halbschalen anlegt, wird
es mit Keramikkugeln der Größenordnung 0,1-1,0 mm aufgefüllt. Dieser Druck kann zusätzlich mit einem Gewicht erhöht werden.
Dabei ist vorteilhaft, während der Sinterung das Teil ständig
zu erschüttern. Auf Grund des günstigen Schüttungsgrades von
Kugeln,wird so ein gleichmäßiger Anpreßdruck auf der gesamten
Rohroberfläche erreicht.
Diese Methode wurde mit ungewalzten Netzstreifen erprobt. Die
so gefertigten Rohre waren den auf Kalibrierdornen gesinterten Rohren.nur optisch unterlegen, d.h. durch die von den Kugeln
erzeugte oberflächliche Rauhigkeit. Der Nachteil der Halbschalen gegenüber den Kalibrierdornen ist ihre schwierige Herstellung.
In der Serienfertigung müßte sich jedoch das Halbschalenverfahren durchsetzen, da die Kugeln nach der Sinterung herausgeschüttet
werden können. Das kalibrierte Rohr muß* dagegen zur Herausnahme des Dorns nochmals im Hochvakuum aufgeheizt werden.
Zur Fertigung beliebig feiter Poren können Ixandelsübliche Netzstreifen
gewalzt werden. Auf diese Weise konnten Netzstreifen im Grenzfall zu vollkommen dichten Folien verarbeitet werden.
Beim Walzen hat sich als Vorteil herausgestellt, das Metallgewebe während der Verformung mit einer Flüssigkeit zu benetzen (z.B.
Azeton, Alkohol oder Wasser). Netze, unter Flüssigkeit gewalzt,
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ORIGtNAL INSPEGTED
erbrachten beim Blasentest eine Porentoleranz von durchschnittlich
25 - JO %. Dabei erreichte die größte Pore ein Fünftel der
Ausgangsabmessung. Trockengewalzte Netzstreifen erbrachten vergleichsweise eine durchschnittliche Porentoleranz von 50 - 60 %\
das entspricht etwa der Porentoleranz des ungewalzten Netzstreifens.
Das Walzverfahren unter Flüssigkeit hat somit nicht.nur eine allgemeine
Verkleinerung der Poren zur Folge, sondern verkleinert bevorzugt die größten Poren. Durch Walzen erreicht man außerdem
eine Fixierung der Drähte untereinander. Damit erhält der Netzstreifen eine gewisse Eigenstabilität. Die größte Pore ist damit
ortsgebunden und nicht, wie beim ungewalzten Netz, mit einer gewissen Statistik behaftet. Die erste Blase trat bei gewalzten
Netzstreifen immer an der gleichen Stelle, beim gleichen Systemdruck,auf.
Diese Walzversuche wurden mehrmals wiederholt, die Ergebnisse sind bei gleichen Anfangsbedingungen reproduzierbar.
Gewalzte Netzstreifen wurden zur Fertigung von porösen Rohren mit feinsten Poren (1-5 /um) verwendet.
Die Sinterung sollte zweckmäßig unter Schutzgasatmosphäre erfolgen,
wobei als Schutzgas Edelgase oder Wasserstoff in reinster Form verwendet werden. Bei konstanter Sintertemperatur konnte eine
gleichbleibende Porosität erreicht werden. Für die Qualität der Sinterung ist von Bedeutung, daß die vorgefertigten Rohre im
Hochvakuum reinigungsgeglüht werden. Im aufgeheizten Zustand erfolgt dann die Schutzgasflutung zur Sinterung.
Patentansprüche
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ORiGtNAL INSPECTED
Claims (1)
- -7 PATENTANSPRÜCHE ^ °3-, Verfahren zur Herstellung Von porösen Rohren mit extrem kleinen Poren aus handelsüblichem Metallgewebe, dadurch' gekennzeichnet, daß das Gewebe, in Streifen geschnitten, spiralförmig überlappend zu einem Hohlkörper gewickelt" und formschlüssig mit einem als Innen- oder Außenwandung wirkenden Sinterstützkörper in Berührung gebracht wird, worauf das Gewebe gesintert und anschließend vom Stützkörper abgelöst wird.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Sinterstützkörper ein Dorn verwendet wird, auf welchem die Streifen aufgew±ckelt werden.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Sinter-Btützkörper Halbschalen verwendet werden, d<~£ die zuvor gewickelten Streifen fest umschließen, und daß in den Hohlraum des Wickels Keramikkügelchen zur Erzeugung des erforderlichen Anpreßdruckes eingebracht werden.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gewalzte Gewebestreifen, vorzugsweise unter Flüssigkeit gewalzt, verwendet werden. ·3^01/72 d/XlJI/1688409819/0720 0RlGmÄL INSPECTED
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